Hayatepilot's DIY Koaxiallautsprecher als Surrounds und Deckenlautsprecher

  • Hallo Zusammen


    Ich habe für meinen Surroundbereich und auch Atmos/DTS:X passive Lautsprecher entwickelt.

    Ich Kopiere hier den Bauplan und die Messungen endlich mal aus dem "anderen Forum" rüber, falls jemand am Nachbau interessiert ist.

    20201022_193630 (Mittel).jpg


    Die Wahl viel auf eine Koaxialbauweise à la ME Geithain, da so die Abstrahlcharakteristik in alle Richtungen fast identisch ist.


    Die Abstrahlcharakteristik sollte möglichst breit sein, da bei der Deckenmontage eine Einwinkelung auf den Hörplatz schwierig ist.


    Nun zum Lautsprecher selbst. Es wurden folgende Chassis verwendet.


    Tieftöner: B&C 6NDL38
    Hochtöner: Monacor DT-25N


    Das Gehäuse hat die Aussenmasse von 330x220x100mm (HxBxT) und ist aus 15mm Birkenmultiplex gebaut. Das ergibt ein Innenvolumen von etwa 4L.

    Durch die flache Bauform können sie auch gut in niedrigen Räumen an die Decke gehängt werden.


    Die Passive Weiche versuchte ich möglichst einfach zu halten:
    Weiche.PNG



    Teileliste für eine Weiche:


    Spulen:
    Mundorf H100 1,2mH
    Mundorf L100 0,47mH


    Kondensatoren: (Es gehen auch andere Folienkondensatoren mit den Angegebenen Werten)
    MKP 15uF
    MKP 6,8uF
    MKP 5,6uF


    Widerstände:
    3,3 Ohm 10Watt
    1,5 Ohm 10Watt
    15 Ohm 10WatT


    Alle Messungen wurden mit einem UMIK-1 mit kalibrierkurve durchgeführt.


    Nahfeldmessung.png

    Blau 0°, Lila 45°, ungefenstert, 1/24 Glättung (!)


    Hier das horizontale Abstrahlverhalten bei Wandmontage:
    SUA-02_Horizontal.png
    (1/3 db/Oct Glättung, 5ms Fensterung)



    Und das Vertikale:
    SUA-02_vertikal.png
    (1/3 db/Oct Glättung, 5ms Fensterung)



    Verzerrungen bei 2,83V (ca. 90dB):
    distortion 2.83v.png



    Verzerrungen bei 9V (ca. 100dB):
    distortion 9v.png


    Für privaten Gebrauch ist der Nachbau erlaubt und sogar erwünscht.


    Gruss

    :sbier:


    PS: Der Bauplan für das Gehäuse ist im Anhang.

  • :zwinker2:

  • Vielen Dank,

    sieht interessant aus.

    ...

    Die Abstrahlcharakteristik sollte möglichst breit sein, ..

    MEG nutzt ja destruktive Interferenz an der kleinen Schallwand um die Bündelung zu erhöhen, also "schmäler".

    Und das ist ja bei deiner Version auch zu sehen dass sich da was tut - auch im Vergleich zu einer planen Schallwand.


    Auch für rotationssymmetrische (also unter allen Winklen gleich) würde mich interessieren wieso der HT nicht genau mittig sitzt, sondern am Bild etwas nach unten aus dem Zentrum des Konus gerückt ist.

    Die mini-Schallwand selbst ist auch nicht rotationssymmetrisch.


    Bin ja auch DIYler und mich interessieren immer die Ideen dahinter.


    mfg

  • Mit einem Wandebenen Einbau kann man das Abstrahlverhalten sicher noch verbessern. Diese Möglichkeit ist ja aber häufig nicht gegeben.


    Die kleine Schallwand vom Hochtöner braucht es. So werden die Interferenzen von den Kantenreflexionen im Frequenzgang verteilt und gemildert.

    Ohne Schallwand hat man einen kostanten Abstand der Kante zur HT Mitte und es gibt starke Auslöschungen im Hochton.

    Screenshot_20221213_140222_Firefox.jpg


    Es ist nicht Mittig, damit man möglichst viele verschiedene Abstönde zu den Kanten erhält.

    Zur Übernahme zum TMT spielt es keine Rolle das der HT nicht genau Mittig ist.


    Gruss

    :sbier:

  • Hallo Zusammen


    Ich habe letztens meine 4 Surroundlautsprecher umgebaut: von Geschlossen auf Bassreflex.


    Dadurch verbessert sich der Tiefgang und die Anbindung an die Subwoofer gelingt sauber mit einer Trennfrequenz von 80Hz.

    Zudem erhoffe ich mir falls Dirac ART für Denon/Marantz erscheint, die Surrounds wesentlich mehr Beitrag leisten können.

    20240528_185844 (Klein).JPG


    Das dreiteilige Bassreflexrohr stammt aus dem 3D Drucker und hat grosszügige Rundungen innen und aussen:

    Bassreflexrohr.PNG



    Nahfeldmessungen versprechen einen Tiefgang bis auf ca. 50Hz.

    FG.png



    Ich habe dieselbe Schallwand wie beim geschlossenen Gehäuse verwendet, aber die tiefe wurde um 90mm erhöht. Dadurch ergibt sich ein Innenvolumen von ca. 9L.

    Es wurden 50g Polyesterwatte locker im Gehäuse verteilt.


    Interessant war, dass ich die Länge des Bassreflexrohres um 35mm gegenüber der berechneten Länge kürzen musste, damit ich die gewünschte Abstimmfrequenz von 62Hz erreichte.

    Hat das etwas mit dem abgerundeten BR-Rohr zu tun? Ich meinte man müsse jeweils den halben Radius dazu rechnen, um die effektive Länge zu erhalten.

    In diesem Fall stimmte die Rechnung erst mit der kompletten Länge mit den Messungen überein. Hat da einer eine Erklärung, oder sind die Berechnungsprogramme einfach so ungenau?


    Gruss

    :sbier:


    P.S.

    Die STL-Datei für das Rohr habe ich angehängt und kann für private Nachbauten verwendet werden. Durch skalieren und verändern des Mittelstücks können auch andere Durchmesser und Längen realisiert werden.

  • Du kannst den Bereich zwischen Wand und Rohröffnung ruhig vollstopfen (also so, dass das Rohr in der Watte steckt). Das hat praktisch keinen Einfluss auf die Wirksamkeit des Ports. Die Öffnung sollte innen aber frei sein.

    Ja genau so habe ich es gemacht. Gleichmässig im Gehäuse und um das Rohr, aber die Öffnung ist innen im Umkreis von ca. 5cm frei von Watte.

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