Open Sound Meter ist ein Real Time Analyzer mit 2 Kanälen - eine wirklich gute, einfache und kostenlose Software. Um den Frequenzgang der Lautsprecher in einem Raum mit Schallreflexion zu messen eignet er sich meines Erachtens besser als das von mir schon seit Jahren verwendete Room EQ Wizard.
OSM ist eine zweikanalige FFT-Analyse, d.h. man vergleicht damit immer zwei Signale miteinander. Hauptanwendung ist das Einmessen von Beschallungsanlagen. Man spielt eine beliebige Musik über die PA ab, und füttert die Software in Realtime mit zwei Signalen. Einmal das Originalsignal, wie es in die PA hineingeht (also am Eingang des Systemprozessors, Frequenzweiche o.ä.) und zum anderen das aufgenommene Signal eines Messmikrofons im Raum. Man braucht also eigentlich kein dediziertes Testsignal wie Rosa Rauschen, um den Frequenzgang eines Systems zu ermitteln.
Sehr praktisch ist dabei die "Coherence" Ansicht des Messsignals, mit der dessen Gültigkeit bewertet werden kann. Interferenzen zwischen Chassis im Nahfeld, Reflexionen, Raummoden führen zu einem Messsignal, welches nicht repräsentativ für den Frequenzgang des Lautsprechers ist. Mir war das völlig neu, unten im Post eine evtl. leicht verständliche Erklärung, die deutschen Texte zum Thema steigen immer gleich in die Mathematik ein und schienen mir daher eher schwerer nachvollziehbar.
Also, mit Open Sound Meter und diesem Video Tutorial kam ich wirklich schnell klar. Der Youtube Kanal hat auch eine gute 30min Übersicht über die gesamte Software. Das half mir ein geeignete Mikrofonposition zu finden und auch nur den unter den Messbedingungen tatsächlich messbaren Frequenzbereich auszuwerten. Aus meiner Sicht ist der Einstieg deutlich leichter als in REW und es gibt weniger Möglichkeiten Fehler zu machen. Zwar hat auch REW eine sehr mächtige RTA Funktionalität und natürlich noch viel mehr, damit kommt aber auch die Verantwortung eine Fehlmessung von einer interpretierbaren zu unterscheiden. Um den Klang eines Soundsystems zu beurteilen und mal eben schnell per Delay und EQ zu verbessern ist Open Sound Meter ein super duper Werchzeuch.
Beste Grüße
rumpeli
...coherence explained without going hard into the math, so here we go.
1) Coherence is a statistical metric: It monitors the extent of the variation in the data sampled. Therefore, first and foremost we must have multiple samples. In FFT terms this means were are “averaging” the data. If we have at least two samples, we can statistically evalaute the averge amplitude and phase values and the deviation between the individual samples. An average amplitude value of +6 dB could be the product of two nearly identical – or vastly different samples. The coherence value indicates (inversely) the extent of the devation between the average and the individual samples. Low deviation= high coherence and vice versa
2) The deviations between the samples that degrade coherence can be EITHER amplitude or phase or BOTH. Most factors affect both. Examples of this are wind, ambient noise, reverberation, a change in a filter setting.
3) There are some factors that degrade coherence continually and some that degrade it only for a limited time. Continual degradation is caused by the summation of the original signal with a relatively short delayed copy (the most obvious example is an echo). The comb filtering results in a series of peaks and dips in both amplitude AND coherence. Variable degradation comes from non-correlation sources such as ambient noise. ....https://bobmccarthy.com/interpreting-coherence-on-the-fft-analyzer/