Hallo HK Gemeinde,
ich möchte an dieser Stelle einmal unsere Erfahrungen zum Eingangsthema hier teilen, denn dabei sind sehr interessante Ergebnisse im MOVIE CORE nun entstanden.
Außerdem möchte ich im Vorfeld betonen, daß diese Erkenntnisse nicht durch eine eventuelle "Unternehmerbrille" nun im Ergebnisse beeinflußt sind.
Auch möchte ich diesen Thread nicht als Werbung für irgendwelche Produkte missbrauchen, daher es geht hier rein sachlich um Eindruck und Wirkung beider Techniken, in einem optimierten (dedizierten) Home Cinema Raum.
Danke.
Ich werde die Thematik im folgenden in mehrere Rubriken mit extra "Überschriften" gliedern, um zu vermeiden das eine zu starke Vermischung statt findet.
Klar ist sicher auch, das alle Bildparameter in den Disziplinen (Schärfe, Helligkeit, Schwarzwert, Bewegungen usw.) sich gegenseitig beeinflußen und man nicht explizit einen Punkt nur separat betrachten sollte.
Wichtig es geht hier nur um Profi Projektoren und LED Wall Technik.
1) Helligkeit
Eine grundsätzliche Frage, was benötige ich im dedizierten, abgedunkelten und optimierten Raum (das einmal als Basisbeschreibung der generellen Raumbeschaffenheit) ?
Was ist der Standard, Realität...oder mein Anspruch (aus Kundensicht) ?
Vom Groß Kino sind wir Helligkeiten von 10 - 20 ftL gewöhnt, was ca. 35 - 70 Nit entspricht. Die gesetzte Helligkeit korrespondiert insofern auch mit dem momentanen Filmcontent (Stichwort Mastering).
Ergo im Prinzip vom Mastering mit unseren SDR "Home Content" zu vergleichen. Daher ist es nicht verwunderlich das viele User das a) kennen und b) auch für OK befinden bzw. c) auch nicht weiter nach mehr Helligkeit streben.
Das im Mittel mit ca. 50 Nit Zielhelligkeit niemals auch nur ansatzweise Helligkeiten bzw. Farbintensitäten, aus der Realität korrespondieren, ist dann schon eklatant im Unterschied.
Klar wir sitzen auch im dunklen Raum und nicht draußen (mal in der prallen Sonne sitzend ausgenommen), nur trotzdem ist der reale Unterschiede überdeutlich, es fehlt normal etwas.
Verdoppelt man die Helligkeit auf 100 Nit (ich halte nicht viel von Helligkeitssteigerungen von 10 oder 20% usw., da es irrelevant in der Praxis ist), erst dann nimmt man sichtbare Unterschiede sinnvoll war.
Die Farben werden viel intensiver, realer und auch der Kontrasteindruck wird höher (trotz nativ gleicher Werte, daher im Moment ohne Zusatzbildmanipulationen).
Interessant ist auch zu beobachten das bei geringeren Zielhelligkeiten (max 50 Nit zu max 100 Nit) die mögliche Kontrastspreizung der unteren IRE Werte viel wichtiger ist, als bei steigender Helligkeit.
Daher je heller das Bild wird, desto weniger muss das dunkelste Schwarz "Schwarz" sein (natürlich unter der Voraussetzung gewisse Mindestwerte zu haben), aber dazu mehr in der Rubrik Kontrast.
Mit HDR Content ist es zudem nun möglich noch mehr Zielhelligkeit zu verwenden, unter der Berücksichtigung von gutem dynamischen Tonmapping. Auf letzteres gehe ich hier nicht weiter ein, ich sehe diesen Punkt als gesetzt an, Alles andere vermindert die Performance, unabhängig welche Technik nun speziell dahinter sitzt. Ebenso setzte ich kalibrierte Bildendgeräte voraus.
Anders als bisher im Groß Kino ,haben wir insofern für Home Cinema einen "interessanteren" Ansatz viel mehr Realität vermittelt zu bekommen. Und dazu brauchen wir einfach mehr Licht.
Nun ist aber der HDR Standard im Prinzip nicht limitiert, was die Endhelligkeiten angeht. Sicher ist nur, alles was heller ist als 100 Nit, sieht im Fazit auch besser aus (wenn die Parameter untereinander, Helligkeit, Kontrast es mitmachen).
Im Groß Kino ist nun als Benchmark 300 Nit angesetzt/verabschiedet worden.
Ungefähr diesen Wert können wir auch, nach unseren bisherigen Erfahrungen, mit den unterschiedlichsten Leuten (im MOVIE CORE) "unterschreiben".
Präziser im Bereich 220 - 400 Nit.
Wer also von 50 Nit (natürlich dann SDR) kommt und sich HDR Content mit 250 Nit anschaut, hat mal eben die fünffache Helligkeit serviert bekommen.
Und natürlich wird man davon NIICHT geblendet, wenn nicht gerade eine Weißblende im Spiel ist. Nur selbst 250 Nit sind ein Witz im Vergleich zu der Helligkeitsspreizung da draußen....in unserer Natur.
Sicher das Auge muss sich daran gewöhnen, nur dazu ist es auch konzipiert, mit seinen ganzen Blendstufen.
Denn je mehr Helligkeit, desto deutlicher nehmen wir Farben war und können dann auch minimale Farbunterschiedede erkennen.
Komme ich nun zur Erkenntnis in der Disziplin Helligkeit :
SDR Content kann man sicher im Bereich 100 - 150 Nit perfekt schauen (beide Techniken)
HDR Content im Profi Projektionsbereich zwischen 200 - 300 Nit.
HDR Content im LED Wall Bereich zwischen 200 - 1000 Nit. (im Mittel 400-600 Nit)
Im Fazit kann eine LED Wall somit viel glaubhafter Helligkeit zeigen, die a) mehr an die Realität heran kommt, b) mehr Farbintensität real erzeugt, c) dabei viel mehr Kontrast bietet.
Daher je besser der Gesamtkontrast (on/off) ist, desto mehr Helligkeitsspreizung kann ich erzielen oder umgekehrt auch, desto weniger Helligkeit ist nötig, damit es noch mögl. kontrastreich dargestellt werden kann.
Wer also noch mehr Helligkeit als die ca. 300 Nit (mit bestem Schwarzwert) haben möchte, kommt an dieser Technik nicht vorbei, wenn dann auch die Bildbreite jenseits der 350 cm Breite ist.
Wer generell das beste Schwarz (LED ist in der Tat 100% schwarz) mit mehr Helligkeit paaren möchte (inkl. auch null Geräuschpegel), auch dann ist diese Technik die bessere Wahl.
Und noch ein Punkt ist sehr auffällig im positiven Sinne. Da die LED Wall kompl. schwarz ist (also keine große weisse Wand), wirkt sich das Streulicht im Raum deutlich weniger negativ auf das Bild aus.
Generell steigt so der Inbild Raumkontrast an und es verschwindet die Begrenzung einer "Projektionsfläche" vollständig, was schon so zu einer viel höheren Immersion führt.
Dieser Vergleich (Helligkeit) geht somit klar an die LED Wall Technik.
Teil 2 folgt.
ANDY