Mein Kinozeros entsteht … und wird Gott sei Dank nie fertig

  • Hi,

    Vor einer langen Ewigkeit habe ich mich und mein Kino hier vorgestellt. Genauso lange plane schon einen Thread zu erstellen, um den Werdegang zu dokumentieren. Irgendwie bin ich nicht dazu gekommen. Ich finde leider auch nicht viel Zeit, am Kino zu bauen oder im Forum viel zu schreiben, weil der Job und die Familie mit kleinen Kindern meine Zeit quasi aufsaugt.


    Der Name „Kinozeros“ ist immer noch ein Provisorium. Ich bin noch nicht ganz glücklich damit. Meine Tochter fand auch „Super Duper Kino“ toll. Vielleicht findet sich ja noch etwas besseres.


    Generell habe ich mit dem Kino zwei Ziele verfolgt:

    1. Das Kino musste gut aussehen. Um meine Frau auch von dem Hobby zu überzeugen, musste es optisch etwas her machen. Es durften keine Kabel, Lautsprecher oder sonstige Technik sichtbar sein. Nur mit einer cleanen und nicht technischen Optik kann ich meine Frau überzeugen, auch mal mit in den Keller zu kommen, um einen Film außerhalb des Wohnzimmers zu gucken. Der WAF muss steigen.
    2. Es musste mit vernünftigen Mitteln erstellt werden. Erst wenn alle Bereiche vollständig sind, wird punktuell geschaut, welches Upgrade für welche Mittel den größten Mehrwert hat. Von Anfang an nach dem Besten zu streben, war nicht drin. Ich wollte es bauen, um zu lernen und gleichzeitig nicht einen großen Teil des Familienbudgets zu verbrauchen. Wenn das Kino in der Zukunft an Priorität gewinnt, kann sich das natürlich ändern.


    Ich würde zunächst einige Bauabschnitte der Vergangenheit zeigen, um dann irgendwann in der Gegenwart angekommen die aktuellen Upgrades vorzustellen.

  • Die Aufstellung der Technik würde ich hier immer aktuell halten:

    Front LCR: B300 mit Behringer DCX Frequenzweiche und STA400d Endstufen, Ursprünglich MB Quart 2200s

    Surround: MB Quart 390

    Atmos: MB Quart 220 (Gehäuse der vorderen Atmos LS gekürzt, damit sie unter das Deckensegel passen)

    Subwoofer: selbstgebautes 2x2 DBA, JBL 12“ Chassis, Behringer NX6000d

    Projektor: Benq TH-683 mit Hush-Box

    Receiver: Yamaha RX-A3050

    Raum: 5,5 x 4 x 2,17m, offene Baffle Wall, selbst gebaute AT Leinwand, Deckensegel, mit Akustikstoff bespannte Wände, im vorderen Bereich mit Sonorock als Absorber gedämmt

  • Das Technikrack (gebraucht aus dem UFA Kino Stuttgart gekauft) befindet sich im Abstellraum nebenan. Dadurch ist es für mich egal, wie laut die Endstufen sind. Da der Spannungspegel zwischen den Pre Outs der Yamaha RX-A3050 zu niedrig ist und nicht zu der DCX passt, rauschen die B300 etwas. Das werde ich demnächst angehen.


    Meine Surround Lautsprecher (MB Quart 390) sind über 30 Jahre alt. Sie klingen immer noch toll und haben mächtig Tiefgang.

    Ich habe leider auf der linken Seite meines Kinos zu wenig Abstand zwischen Wand und Stoff gelassen (17cm). Weshalb ich meine 390 etwas anpassen musste:


    Sie hat jetzt weniger Tiefgang, aber ansonsten hat sie nicht an Qualität abgenommen. Trotzdem denke ich immer wieder über neue Surround Lautsprecher nach, die klanglich besser zu den B300 passen. Diese dürfen aber eben nicht tiefer als 17cm sein.

  • Curtis Mir fällt gerade ein: In Mauritius Kino sind die FM6 von Speaker Base installiert. Die sollten auch in deutlich unter 17 cm Tiefe erhältlich sein. Ich wollte Peter unbedingt mal einen Gegenbesuch abstatten, um die FM6 zu hören. Evtl. kommst Du einfach mit, sofern für Peter OK.


    Ich habe nur keine Ahnung, wie die zu den b300 passen.

  • cat54 : Schön dass du mich in meinem Thread besuchst :zwinker2:

    Ich habe auch noch fest euren Besuch bei mir auf dem Plan. Können wir kommenden Mittwoch mal bequatschen.


    Die FM6 stehen tatsächlich auch auf meiner Liste (neben KCS S12 Umbau, Saxx TS300, beckersound B200, ...). Wenn uns der Mauritius rein lässt, wäre ich da sehr gerne mit dabei. Ich würde mir eh gerne den EPSON 9400 mal in einem Heimkino anschauen. Und sein selbst gebrautes Bier ist auch der Hammer :sbier:

  • Natürlich dürft ihr kommen. Lasst uns am Mittwoch beim Stammtisch einen Termin finden. Ein neues Bier habe ich leider noch nicht gebraut. Aber Curtis Bier war auch sehr wohlschmeckend.


    Den Epson 9400 halte ich in dieser Preisklasse für ein tolles Gerät. Und der FM6 als Surround trifft genau meine Bedürfnisse: geringe Tiefe, die zusammen mit der Direktivität bei wenig Distanz zum Sitzplatz hilft.

  • Wie ihr auf dem letzten Bild sehen könnt, habe ich einfach Trockenbau Alu Profile genommen, um die „Zierwand“ für die Spannrahmen mit dem Akustikstoff zu erstellen. Das kannte ich einfach von anderen Projekten im Haus. Ich hatte zunächst Zweifel, ob das Ständerwerk eventuell vibrieren könnte. Das hat sich aber nicht bewahrheitet, so dass ich mit der Lösung ganz glücklich bin. Ein weiterer Vorteil der Alu Profile ist, dass ich die 10cm Sonorock Dämmung in der vorderen Hälfte des Kinos einfach in die U Profile klemmen konnte. Die stehen dann bombenfest aufrecht und lehnen nicht an der Wand an, so dass ich eine Hinterlüftung zur Schimmelprävention gewährleisten konnte. Damit ich keinen Faserflug der Steinwolle im Kino habe, ist alles an Steinwolle zunächst auf der Terrasse in Unkrautfließ verpackt, mehrfach an den Ende umgeschlagen und schließlich mit einem normalen Bürohefter verschlossen worden. Somit lassen sich die Sonorock Pakete im Kino auch immer wieder ein und ausbauen, ohne dass Fasern fliegen oder man juckende Arme bekommt.


    Zur visuellen Unterbrechung der Spannrahmen habe ich mit gewissem Abstand MDF Bretter am Ständerwerk angebracht. Hier habe ich eine Mustertapete aufgeklebt die indirekt angestrahlt wird. Es sieht wirklich schön aus, aber ich merke schon, dass dies nur im hinteren Bereich des Kinos gut funktioniert. Das Brett vom Sitzplatz aus gesehen vorne links ist im Sichtfeld und zu hell, weshalb es mich während eines Film ablenkt. Eventuell muss ich dieses Brett nachträglich mit schwarzem Stoff überziehen.

  • Das Podest hatte ich ursprünglich mit Paletten geplant. Da ich in meinem Kino jeden cm doppelt umdrehen muss, haben die Maße vorne und hinten nicht gepasst. Also wurde es doch eine sehr individuelle Konstruktion aus OSB Platten. Der Mann an der Säge von unserem lokalen Baumarkt kennt mich mittlerweile schon sehr gut und ich kann alle Zuschnitte bei ihm per Mail bestellen.

    Wie ihr seht, hatte ich tatkräftige „Unterstützung“ von meinem Kleinsten.

    Am Ende wurde das Podest einmal komplett mit Sonorock gefüllt. So klingt das Podest auch wirklich stabil und wirkt nicht als Resonator.

    Dann kamen die OSB Platten drauf und wurden tüchtig verschraubt.

    Am Ende wurden Podest und Treppenstufen mit dem Rest an Laminat verkleidet. Es hat gerade bis auf die letzte Diele gereicht.

    An der Innenseite der einen Treppenstufe habe ich eine Steckdose und ein Panel mit Netzwerk, HDMI, USB und 3,5mm Klinke verbaut. Es ist mit meinem Rack im Nebenraum verbunden, sodass ich z.B. schnell mal meinen Laptop zum Messen und andere Bastelgeschichten anschließen kann, ohne mein Rack umbauen zu müssen. Außerdem habe ich es dann auch im Kino griffbereit. Ich nutze es wirklich häufig und ist echt praktisch.

  • Ich hatte am letzten Freitag das Vergnügen, Curtis Heimkino "Kinozeros" zu besuchen und möchte meine Eindrücke gerne mit euch teilen.

    Ursprünglich hatten cat54 und ich geplant, Stephans Heimkino gemeinsam zu besuchen, aber leider musste Nelson kurzfristig absagen. Trotzdem hatte ich eine großartige Zeit bei Stephan und seiner Familie.


    Nach einer herzlichen Begrüßung durch Stephan und seine Frau durfte ich dem jüngsten Sohn vorlesen, was ich als sehr angenehm empfand. Das anschließende Abendessen mit der Familie war köstlich. Das indische Gericht hätte Nelson sicherlich auch gefallen.


    Danach wandten wir uns dem Anlass des Buschs zu. Stephan führte mich durch sein Heimkino und zeigte mir seine Technik. Ich war mal wieder beeindruckt von den B300 Lautsprechern, die er hinter seiner akustisch transparenten Leinwand verbaut hatte. Das war jetzt schon das zweite Kino in Folge in dem sie mich begeistert haben. Auch sein DBA arbeitete präzise und druckvoll. Die Technik befand sich in einem 19"-Schrank im Nebenraum, der tatsächlich aus einem UFA-Kino stammt. Dem Beamer hatte er eine Hushbox spendiert, die sehr wirkungsvoll war. Im Gegensatz zu meinem Kino, hat Stephan eine manuell zu montierende Maskierung. Ich war erstaunt wie groß die Immersionssteigerung ist. Das sollte ich auch auf meine ToDo-Liste setzen.


    Das Heimkino selbst ist stilvoll dunkel gestaltet, aber nicht vollständig schwarz, was ich als angenehm empfand. Stephan hätte es gerne noch etwas dunkler. Die beiden Sitzreihen bestehen aus Ikea Poäng Sesseln, die ich auch in meinem Heimkino benutze.


    Stephan und ich setzten eine Tradition fort, die Nelson bei unserem Besuch bei ihm eingeführt hat. Zusätzlich zu den Filmschnipsel sahen wir uns einen kompletten Film, in diesem Fall "Blade", an.


    Insgesamt bin ich der Meinung, dass Stephan mit angemessenen Mitteln ein großartiges Heimkino geschaffen hat, von dem ich viele Inspirationen mitnehmen konnte. Ich denke, dass Nelson und ich einen zweiten Anlauf unternehmen sollten, um es gemeinsam zu besuchen. Allein schon, um das vergessene Foto nachzureichen.


    Vielen Dank, dass ihr mich so herzlich empfangen habt.

  • Das war echt ein super Abend, Mauritius. Schade, dass cat54 kurzfristig ausgefallen ist. Das wird definitiv nachgeholt! :sbier:

    Mein kleinster hat den Peter ab der Ankunft gleich in Beschlag genommen und gefragt, ob er hier auch übernachten würde. Ganz so spät sollte es aber nicht werden. Während ich den Tisch und die Getränke vorbereitet habe, konnte Peter gleich seine Papa-Skills unter Beweis stellen und hat dem Zwerg vorgelesen. Gefühlt hatte mein Nachwuchs auch den größten Redeanteil beim Essen, so dass ich erst im Kino Peter für mich allein für Fachgespräche hatte :zwinker2:

    Irgendwie vergisst man total bei so viel Fachsimpeln, ein Foto zu machen. Da müssen wir unbedingt das nächste Mal dran denken.


    Ich bin schon sehr gespannt, wie das Kino von Peter aussieht. Das kommt als nächstes dran.

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