Akustisch transparente Leinwand & Center hinter Leinwand oder akustisch nicht transparente Leinwand & Doppelcenter?

  • Im Monobetrieb mit Stereolautsprechern war es für mich weniger auffällig, da dabei jedes Ohr ein anderen Kammfilter hört und wir uns das gewohnt sind.

    Gut erkannt! In der Fachliteratur wird dieser Unterschied durch den interauralen Kreuzkorrelationskoeffizienten (IACC) beschrieben. Je höher der ist, desto geringer sind die Differenzen zwischen den beiden Ohren. Und das trifft vor allem für den Kammfilter zwischen zwei vertikal angeordneten Schallquellen zu, also in diesem Fall den Doppelcenter.

  • Ich habe versucht meine subjektiven Eindrücke zu meinem Doppelcentertest nachzumessen: (...)

    Mal eine Idee / ein Gedankengang wenn ich solche Messungen sehe: Die beziehen sich ja auf die Messung mit einem Mikrofon. Physikalisch ist klar, dass wenige cm je nach Frequenz schon deutliche Unterschiede machen. Wir alle haben in unserem Kopf aber zwei Mikrofone eingebaut, die einige cm auseinander liegen.


    D.h. unser Gehör bekommt als Input zwei verschiedene Überlagerungsmuster / -kurven, die wir intern verrechnen.

    "Remember; no matter where you go, there you are."

    Einmal editiert, zuletzt von AlArenal ()

  • Die Sitze sind kreisförmig auf demselben Radius um die beiden Center angeordnet


    Das gilt nur dann wenn die vertikale Hörposition ungleich der Mitte der beiden Lautsprecher ist - bei mittiger vertikaler Position ist die Laufzeit immer gleich unabhängig vom Abstand (meine Single-Referenzposition ist vertikal exakt mittig).

    Aber auch wenn man etwas vertikal außermittig sitzt spielt der Abstand nur eine untergeordnete Rolle (in meinem Raum bei regulärer Sitzposition = 10 cm tiefer als vertikale Mitte: 0,15 cm Änderung der Differenz der Laufwege bei 10 cm Änderung des Abstands).


    Relevant ist v.a. die vertikale Position, z.B. 10 cm höher oder tiefer = 5 ... 6 cm Änderung der Laufwegdifferenz.

    Insofern sollte die vertikale Position des Referenzhörers bei der Einmessung möglichst auf 2...3 cm genau eingestellt werden.


    Was daneben noch wichtig ist:

    Erstreflexionspunkte am Boden (für unteren Lautsprecher) und an der Decke (für oberen Lautsprecher) bedämpfen - erst damit war das Ergebnis für mich überzeugend.

  • Aber auch wenn man etwas vertikal außermittig sitzt spielt der Abstand nur eine untergeordnete Rolle (in meinem Raum bei regulärer Sitzposition = 10 cm tiefer als vertikale Mitte: 0,15 cm Änderung der Differenz der Laufwege bei 10 cm Änderung des Abstands).

    Das Ganze hängt davon ab, wie spitz der Dreieck vom Ohr zu den beiden LS ist.
    Je spitzer, umso geringer ist der Unterschied.

    So nah, wie wir inzwischen vor den LW sitzen, wenn die beiden LS noch etwas Abstand von der LW hat, wirkt es sich stärker aus.

    Seitlich, bei den eher üblichen geraden Sitzenreihen ebenso, zurück auf die zweite Sitzreihe kommt Entfernung und Höhe dazu.


    Wie so oft, jedes Konzept hat Vor und Nachteile. Es gilt abzuwägen: Wie hoch ist der TradeIn für das bessere Bild.


    Was ich bis jetzt bei Andy und bei Namor gehört hab, wärs mir das sofort wert, wenns mal dementsprechend große Displays in meinem Budget gibt ;)

  • bei den eher üblichen geraden Sitzenreihen ebenso

    Was üblich ist, muss nicht gut sein. Mal abgesehen von einem Doppelcenter, spricht im Grunde nichts für eine gerade Sitzreihe, dafür aber viel für eine gebogene. Wer möchte schon während des Films ständig seinen Kopf leicht eindrehen?


    Hier mal ein Beispiel für eine 4 m breite Leinwand und einen Sitzabstand von 1:1. Die seitlichen Sitze sind dann bezogen auf die Kopfposition gerade mal 10 cm weiter vorne. Solange die Sitze nicht miteinander verbunden sind, sollte es kein Problem sein, das umzusetzen. Und wenn es nicht komplett umsetzbar ist, wäre ein leichtes Einwinkeln zumindest besser als eine Gerade.



    Und mal ehrlich: wenn man einen Kompromiss eingeht, dann spricht nichts dagegen, andere Dinge im Raum daraufhin anzupassen. Nichts ist fest in einem Heimkino. Wir haben alles in der Hand. Seid kreativ! :zwinker2:

  • Wer möchte schon während des Films ständig seinen Kopf leicht eindrehen?

    Das halte ich für überbewertet, denn a) niemand sitzt kerzengerade in seinem Sessel, sondern lümmelt eher rum und b) kommt das mehr zum Tragen bei geringen Abständen zur Leinwand.


    Bei mir ist der Abstand 3.2m Scope zu den Sitzen (Kopf) unter 1 und selbst da ist jetzt nicht wirklich störend, zumindest so meine Erfahrung.

  • Das halte ich für überbewertet, denn a) niemand sitzt kerzengerade in seinem Sessel, sondern lümmelt eher rum und b) kommt das mehr zum Tragen bei geringen Abständen zur Leinwand.

    Ich stimme da nur teilweise zu. Rumlümmeln ist schon etwas anderes als permanent etwas schräg zu schauen. Ich empfinde es jedenfalls als angenehmer, wenn der Sitz direkt auf die Leinwandmitte zeigt. Ich sitze bei mir nicht immer in der Mitte und habe damit gute Erfahrungen gemacht.


    Es ging mir aber auch mehr darum, dass es in der Regel Lösungen (oder zumindest Abmilderungen) für Probleme gibt. Man muss sie nur finden und umsetzen. :)

  • Ich stimme da nur teilweise zu. Rumlümmeln ist schon etwas anderes als permanent etwas schräg zu schauen. Ich empfinde es jedenfalls als angenehmer, wenn der Sitz direkt auf die Leinwandmitte zeigt. Ich sitze bei mir nicht immer in der Mitte und habe damit gute Erfahrungen gemacht.

    Dem stimme ich absolut zu. Ich denke die meisten können das nicht nachvollziehen, weil sie nie auf den äußeren Plätzen sitzen. :zwinker2:

    Bei Vorführterminen oder auch im privaten Rahmen sitze ich immer außen und überlasse den Gästen die mittleren Plätze - da ist es IMHO schon ein spürbarer Unterschied ob eingedreht oder nicht.

  • Also wenn ich mal auf nem äußeren Sitzplatz sitze, dreh ich meinen ganzen Körper automatisch eher Richtung Bildmitte.


    Ich hab jetzt schon 2 Systeme mit Doppelcentern gehört und würde wetten, dass wenn das gut eingestellt ist und man nicht weiß, das dort 2 Center verbaut sind keiner merken würde, dass es dich um Doppelcenter handelt. Das funktioniert auf allen Sitzplätzen gut.

  • Tief im Grundriss meines Wohnzimmers verborgen liegt der Grund, warum mein „Masterplatz“ nach links versetzt zur Leinwandmitte steht. Der Sessel ist daher zu Mitte in ausgerichtet bzw. eingedreht; ein Verdrehen von Kopf oder Wirbelsäule empfände ich als unbequem. Ich habe übrigens 30 Jahre mit Doppelcenter (den oberen stets etwas nach vorne gezogen, sodass die resultierende Abstrahlkeule in etwa auf Ohrhöhe zielt) Filme geschaut; hat immer gut funktioniert und geklungen.

  • dafür aber viel für eine gebogene. Wer möchte schon während des Films ständig seinen Kopf leicht eindrehen?

    Klarer Fall für ein Jein:


    Sieht man auf einen zentralen Punkt, sprich einem TV Gerät, passt ein Trapezsofa sehr gut.


    Bei einer großen LW, knappen Sitzabstand spielt sich zwar der großteil trotzdem in der mittleren Hälfte ab, aber man blickt nimmer so zentral, der große Nachteil, wenn wirklich komplett auf den Mittelpunkt eingedreht wird ist, dass die Seitenplätze noch weiter zur LW vor rücken und sich damit der Winkelunterschied und Abstandsunterschied zwischen der rechten und linken Bildhälfte noch stärker auswirken, siehe Anhang

    Dazu kommt, dass der Sesselabstand etwas größer sein muss, als gerade, somit ist hinten, der Kopf weiter weg von der Mittelachse, was sich beim Ton stärker auswirkt.


    Wir haben im Wohnzimmer ein Trapezsofa. Ca. 350cm zu einem 85er TV => Perfekt.

    Im HK war mein Sofa ursprünglich auch ein Trapezsofa, das hat mir überhaupt nicht gefallen. Die seitlichen Sitzplätze zu nah an der LW, zuweit aus der Mittelachse. Selbst mit einer Mittelkonsole, wo die ausgefahrenen Fußstützen sich fast berührt hätten.

    Der Unterschied zu Deiner Zeichnung: Ich hab nur eine 350cm LW und 290 (= Doppelte Bildhöhe) Sitzabstand.

    Bei 290cm Abstand ist das noch schlimmer, als auf Deiner 400cm Zeichnung.


    Also hier der häufige Zielkonflikt, ein Pro&Contra.

    Rumlümmeln ist schon etwas anderes als permanent etwas schräg zu schauen.

    IMHO sind die seitlichen Sitze in der 1. Reihe, bei den nahen Sehabständen, sowieso nur ein fauler Kompromiss und bin immer noch froh, dass sich zufällig die Couch mit dem Doppelsitz ergeben hat.

    Masterseat ca. 10cm aus der Mittelachse, somit ist der zweite Sitzplatz für die "Chefin" nur ca. 45cm aus der Mittelachse. Damit ist auch der Ton noch ganz OK.

    War so nicht geplant, klarer Fall von Optik vs. Funktion, optisch würden mir Einzelsitze auch besser gefallen.

  • Wir haben im Wohnzimmer ein Trapezsofa. Ca. 350cm zu einem 85er TV => Perfekt.

    Im HK war mein Sofa ursprünglich auch ein Trapezsofa, das hat mir überhaupt nicht gefallen. Die seitlichen Sitzplätze zu nah an der LW, zuweit aus der Mittelachse. Selbst mit einer Mittelkonsole, wo die ausgefahrenen Fußstützen sich fast berührt hätten.

    Nach meiner Erfahrung sind die üblichen Trapezsofas viel zu stark eingewinkelt. Im Kino braucht es wirklich nur ganz wenig, wie von FoLLgoTT schon angemerkt.

  • Bei einer großen LW, knappen Sitzabstand spielt sich zwar der großteil trotzdem in der mittleren Hälfte ab, aber man blickt nimmer so zentral, der große Nachteil, wenn wirklich komplett auf den Mittelpunkt eingedreht wird ist, dass die Seitenplätze noch weiter zur LW vor rücken und sich damit der Winkelunterschied und Abstandsunterschied zwischen der rechten und linken Bildhälfte noch stärker auswirken, siehe Anhang

    Das stimmt, aber der Unterschied ist verhältnismäßig klein. Das Problem hat man auch ohne Einwinkelung.



    Bei 290cm Abstand ist das noch schlimmer, als auf Deiner 400cm Zeichnung.

    Da gebe ich dir Recht, bei geringeren Sitzabständen (also kleinerem Radius) nimmt das Problem zu.

  • Bei 420cm Bildbreite und 420cm Sitzabstand und den extrem breiten Moovia Rome Sitzen hat sich noch niemand beschwert, dass er nicht curved sitzen würde, sondern gerade in einer Reihe sitzen muss. Auch von den Foren-Besuchern hier hat sich noch nie jemand darüber beschwert.


    Wird hier nicht ein theoretisches Problem heraufbeschworen, was in der Praxis überhaupt keines ist ?


    Zum Thread-Thema: bei mehr als einer Sitzreihe hat mir bislang eine Doppel-Center-Lösung noch nie zu 100% gefallen, weil man immer enorme Unterschiede wahr nehmen konnte zwischen den einzelnen Sitzreihen. Bei drei Sitzreihen war es sogar so, dass es auf der letzten Sitzreihe perfekt war, dafür in der ersten Sitzreihe gefühlt alles von der Decke kam. Insofern hat mich bei mehr als einer Sitzreihe die Doppelcenter-Lösung noch nicht vollständig überzeugt.

    Bei einer LED-Wall geht es natürlich nicht anders, das ist klar.

  • Und weil es eh schon in normalen Räumen mit oder ohne Center direkt neben dem MLP "schlecht" klingt,

    versteife ich mich nicht darauf viel deswegen zulasten der MLP zu verschlechtern.

    Auch passen Pegel, Delay, Winkel usw. überhaupt nicht mehr.


    Je kleiner der Raum desto schlimmer ist es halt. Da finde ich das eindrehen beim Bild nicht so schlimm.


    Mein Abstandsfaktor ist (leider) größer. Das Bildproblem kann man mit etwas weiter weg, eindrehen usw relativ gut lösen.

    Beim Ton bräuchte man einen echten großen Kinoraum damit die mittleren Plätze wirklich relativ gut funktionieren.

    Im HK mit sind 3 Reihen mit einem Einzelsitz der beste kompromiss aus tonaler sicht *g

    Dann bleiben die LCR Winkel relativ zueinander konstant, wie dessen Pegel. Für die hinteren Plätze kommt eine Side Surrounds dazu.

    Nur liegt dann der Fokus besonders auf dem Ton und weniger auf die Bildwirkung :(


    Mankra

    Wenn aber die Hauptsitzreihe wirklich sehr nahe vor der LW sitzt würde ich überlegen ob man nicht die zwei äußeren Sitze mittig von der Raumachse als "Loveseat" plaziert.

    Der Platz wird viel mehr Spass machen als die Sitze so weit draußen. Du kannst das ja mal mit einem 2. Stuhl testen indem du den dahinter plazierst.

  • Bei 420cm Bildbreite und 420cm Sitzabstand und den extrem breiten Moovia Rome Sitzen hat sich noch niemand beschwert, dass er nicht curved sitzen würde, sondern gerade in einer Reihe sitzen muss. Auch von den Foren-Besuchern hier hat sich noch nie jemand darüber beschwert.


    Wird hier nicht ein theoretisches Problem heraufbeschworen, was in der Praxis überhaupt keines ist ?

    Hm, wenn (mind.) zwei User von ihren eigenen Erfahrungen berichten und es unangenehm finden, dann ist das für mich kein theoretisches Problem.

  • Nach meiner Erfahrung sind die üblichen Trapezsofas viel zu stark eingewinkelt.

    Zumindest die von Himolla, deutlich. Sind aber nicht alle Hersteller gleich.
    Hatte es deshalb eh zerlegt und die Sessel frei aufgestellt zum Testen.


    Hm, wenn (mind.) zwei User von ihren eigenen Erfahrungen berichten und es unangenehm finden, dann ist das für mich kein theoretisches Problem.

    Sicher Geschmackssache, bzw. wie ich geschrieben hab, ein Abwägen von Pro&Contra.

    Wenn aber die Hauptsitzreihe wirklich sehr nahe vor der LW sitzt würde ich überlegen ob man nicht die zwei äußeren Sitze mittig von der Raumachse als "Loveseat" plaziert.

    Ne, es passt so ganz gut, vielleicht oben missverständlich geschrieben:
    Der MasterSeat, ein Sitzplatz des Love-Seats, dieser Sitzplatz ist 10cm außer der Mittelachse. Ich sitze ca. 10cm nach links versetzt. Diese 10cm merk ich nicht wirklich, auch wenn ich die Einmessung auf genau Raummitte gemacht hab.

    Die Sitze sind 55cm breit, der zweite Loveseat ist somit nur ca. 45cm außer der Mitte. Bißerl merkt man dies schon, aber IMHO noch ganz Ok. Die Chefin ist da sowieso nicht pingelig,

    Zu 99,x% wir maximal zu zweit geschaut.

    Hab ich Besucher, sitze ich auf den einen, äußeren Sitzplatz, welcher ca. 55cm außer der Mitte ist. Nicht wegen der fehlenden Eindrehung, sondern Alles zusammen nicht wirklich lustig dort.

    Der 4. Sitz ist dann sogar 110cm außer der Mitte, also unbrauchbar. Ist mein Sitzplatz für Einmessungen, Einstellungen, usw. da hab ich an der Wand meist ein kleines Beistelltischchen mit dem Schleppy.

  • Auch von den Foren-Besuchern hier hat sich noch nie jemand darüber beschwert.

    Das heißt, alles, über das sich keiner beschwert, ist irrelevant und theoretisch? Merkwürdige Einstellung. :think:


    Wird hier nicht ein theoretisches Problem heraufbeschworen, was in der Praxis überhaupt keines ist ?

    Nein.

  • Das heißt, alles, über das sich keiner beschwert, ist irrelevant und theoretisch? Merkwürdige Einstellung. :think:

    Nein, du musst auch nicht gleich meine Einstellung anzweifeln oder mir irgendetwas unterstellen.



    Wenn ich etwas lese, dann versuche ich das mit eigenen Erfahrungen abgleichen - oder mit Erfahrungen die mir erzählt wurden.


    Und daher hinterfrage ich die Situation und versuche zu verstehen, ob das ein reales Problem sein könnte oder ob hier etwas theoretisch diskutiert wird, was dann in der Praxis vielleicht kein Problem mehr ist.


    Nicht mehr und nicht weniger steht in meinem Beitrag.

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