Kann man Hörvergleichen trauen oder nicht?

  • Dann hatten wir da ein Missverständnis.


    Vielleicht liegt das auch hier vor:


    Und ich stimme schauki in allen Erkenntnissen zu. Objektive Hörbarkeit, Bewertung (besser/schlechter) und Zufriedenheit haben nichts miteinander zu tun. Wirklich gar nichts.


    Für mich haben Hörbarkeit, Bewertung und Zufriedenheit eine Menge miteinander zu tun - es ist doch einleuchtend, dass ich zufriedener bin wenn sich mein Setup besser anhört.

    Von daher verstehe ich die Aussage von Nils nicht.

  • Wenn ich etwas bewerten kann, muss ich nicht zufrieden sein. Wenn ich einen Unterschied hören kann, muss ich nicht zufrieden sein.

    Genau das meinte ich damit. Es gab in der Vergangenheit Blindtests bei denen das objektiv Schlechtere als klanglich besser empfunden wurde. Das ist aber nicht immer so. Also gibt es dort schon mal keine Korrelation. Genauso gibt es bei vielen (den meisten?) Menschen keine Korrelation zwischen besserem Klang und Zufriedenheit. Denn man kann sehr zufrieden mit einem high-endigen Lautsprecher sein, der schlecht klingt. Die Optik, die Haptik und das Geld, das man dafür ausgegeben hat, erzeugen häufig mehr Zufriedenheit als der Klang selbst. Im Blindtest würde dieses Konstrukt ggf. wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen. Das meinte ich damit.

  • ja, wie alle sehen dass der Himmel blau ist und einer antwortet, "nicht schön" und er nochmals gefragt wird welche Farbe der Himmel hat und er wieder antwortet "gefällt mir nicht".

    Ich denke, bei solch einer Auswertung sollte man sachlich bleiben.

    Wenn ich jemanden frage wie der Ton im neuen Kino ist, frage ich jemanden von dem ich eine brauchbare Antwort erwarte.


    Daher gehe ich davon aus, dass wenn ich hier im HKV solche Fragen stelle, ich eine Recht präzise Antwort erhalte, zumindest zu 95%. Womit ich etwas anfangen kann.


    Will ich etwas sehr genau wissen, dann gehe ich hin und höre mir das selbst an.

  • Genau das meinte ich damit. Es gab in der Vergangenheit Blindtests bei denen das objektiv Schlechtere als klanglich besser empfunden wurde.

    Und hier mal wieder einer meiner beliebten Vergleiche:

    Umgekehrt ist es auch oft so, dass das objektiv bessere als schlechter ("mag ich nicht") bewertet wird - bei z.B. Wein ist das sehr oft so.

    Ich behaupte mal dass 100% von uns in der Lage herauszuschmecken ob uns ein Wein schmeckt oder nicht :zwinker2: , aber nur die wenigsten dürften in der Lage sein, die wirkliche Qualität bewerten zu können.

  • Es gab in der Vergangenheit Blindtests bei denen das objektiv Schlechtere als klanglich besser empfunden wurde.

    Da am Ende der Klang zählt war die objektive Bewertung offensichtlich falsch oder zumindest unzureichend.

    Z.B. dass Kriterien, die für die Klangwertung ausschlaggebend waren, bei den objektiven Kriterien gefehlt haben.


    Genauso gibt es bei vielen (den meisten?) Menschen keine Korrelation zwischen besserem Klang und Zufriedenheit.

    Viele Menschen haben ja auch kein Heimkino und können unseren Enthusiasmus nicht nachvollziehen.

    Aber hier im Forum ist die Suche nach dem besseren Klang für viele Teilnehmer ein Antrieb - und um diese Menschen geht es.


    Die Optik, die Haptik und das Geld, das man dafür ausgegeben hat, erzeugen häufig mehr Zufriedenheit als der Klang selbst.

    Natürlich gibt es weitere Aspekte wie Optik und Haptik, z.B. sind mir diese Aspekte bei den Geräten in meinem Rack auch nicht egal.

    Aber darum geht es bei dieser Diskussion doch nicht, hier geht es um Aspekte die mit dem Klang zu tun haben.

    Andere Aspekte sollten wir aus der Diskussion ausblenden sonst verlieren wir den Fokus.


    Also, bei Fokus auf klangliche Aspekte sehe ich weiterhin:


    Für mich haben Hörbarkeit, Bewertung und Zufriedenheit eine Menge miteinander zu tun - es ist doch einleuchtend, dass ich zufriedener bin wenn sich mein Setup besser anhört.

  • Traut Ihr denn Euren eigenen Hörvergleichen?

    Nur sehr eingeschränkt.


    Wie oft habe ich es schon erlebt, dass ich einen Prototypen hatte, der trotz intensivem Hören am nächsten Tag ganz anders geklungen hat. Mein Gehör hat mich schon so oft getäuscht (und ich prüfe meist per Messung gegen), dass da nur wenig Vertrauen ist. Und das geht konform mit der Fachliteratur.

  • Interessantes zu der Thematik gibt es auch aus der Placebo-Forschung. Studien deuten darauf hin, dass Placebos sogar helfen, wenn die Probanden über den Effekt aufgeklärt werden und davon wissen, dass nur ein Placebo verabreicht wurde.


    Das heißt für die Thematik hier: Selbst wenn man sich darüber im Klaren ist, dass der Unterschied zwischen Geräten marginal bis nicht vorhanden ist, kann eine neue, hübsche Endstufe subjektiv Wunder bewirken.

  • Womit man dann ja aber indirekt zugäbe, dass das mit der gerne mal herausgestellten, persönlichen Objektivität und den rein faktenbasierten Entscheidungen manch 'arrivierter' Fans eben auch nicht wirklich weit her ist.. :big_smile:

    Letztlich geht es imo ja oft auch um die Bestätigung, dass Geld eben doch Tore schiesst und man selbst halt (natürlich durch eigener Hände Fleiss! :zwinker2: ) eben sowas wie das audiovisuelle Man City ist..


    Zufriedenheit allerdings lässt sich tatsächlich nicht kaufen- daher haben auch die High Roller des Hifi/HK keinesfalls automatisch längere Wechselzyklen als die Masse der mediokren Kundschaft. :think:

  • Was ich schlicht nicht verstehe, wenn sich Leute zB andere Lautsprecher kaufen, ohne blind zu vergleichen mit den bisherigen.

    Wenn sich Leute für 1000de € Kabel kaufen, ohne blind zu vergleichen.

    Usw.


    ich meine hier geht es ja idR um erhebliche Summen Geld, und auch wenn die für den einen oder anderen nicht SOOO erheblich sein sollen, man legt ja auch als Milliardär keine Bündel mit 100€-Scheinen im Park aus, oder?


    Also was außer „Ich will das teuerste, weil das kann ich mir leisten und sollen auch alle sehen“ bewegt jemanden 1000 €/m Lautsprecherkabel zu kaufen, ohne auf anerkannte Blindtests zu bestehen oder sogar selbst zu machen?


    Ich persönlich halte es generell so:


    Alles was man irgendwie messen kann, „könnte“ zumindest theoretisch hörbar sein. Test wäre aber zu empfehlen.


    Was nicht einmal messbar ist, … ohne Blindtest unter wissenschaftlichen Bedingungen spreche ich dem jegliche Wirkung ab! (Ich stehe jederzeit zur Verführung, da mit zu machen, würde mich brennend interessieren!)


    („messbar“ bedeutet für mich dabei nicht zB einen Widerstand, Kondensator oder so zu messen, sondern, beim Klang, per Messmikro im Raum!)

    Tschau

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