Stilmittel vs Bildqualität - Eine Grundsatzdiskussion

  • Auch wenn man alle Bildparamter Pixel für Pixel messen kann.

    Kann man das? Mit welchen Tools? Ich wüsste nicht, womit man die ca. 150.000 - 200.000 Bilder eines Film in ihrer technischen Qualität vermessen könnte.


    Hier im Forum wird auch die Bewertung der rein technischen Qualität eines Films immer eine subjektive Einschätzung bleiben, die in einem gewissen Maß auch noch vom vorhandenen Projektions-Equipment abhängt.

  • Jedes frame wird dargestellt auf einem Display (oder Chip vom Projektor).

    D.h. die objektiven Werte sind messbar, bzw. sind sie weil sie ja digital sind sowieso "bekannt".


    Die Auswertung ist dann wiederum ein anderen Punkt.

    Ich denke aber für die Masse ist es komplett egal ob das Bild nun schärfer ist oder nicht. D.h. auch wenn es eine Auswertung gibt die sagt dass Film A Schärfe von 90% hat und Film B Schärfe von 40% hat, dann wird danach wenn dann nur von einem kleinen Anteil an Menschen Film A eher geschaut/gekauft als Film B.



    Und natürlich nimmt die Wiedergabeanlage sowohl beim Ton als auch beim Bild Einfluss.

    "Perfektion" gibts nicht, also wird selbst auf dem besten Heimkino hier keine 100% vom Equipment beeinflusste Wiedergabe und demnach auch Bewertung machbar sein.

    Aber das sehe ich insgesamt etwas "locker" und da wird es wohl Leute geben die da deutlich strengere Kriterien anlegen.


    mfg

  • Hier im Forum wird auch die Bewertung der rein technischen Qualität eines Films immer eine subjektive Einschätzung bleiben

    vor allem, da 99,9x% der hier aktiven User nur das Bild einer UHD o BR zur Verfügung haben, die Anzahl modernster Kinoprojektoren hier ist sicher an einer Hand abzuzählen.

  • Es gibt auch auf Aufnahmeseite kein Limit mehr.


    Ich denke nicht, dass das schon so ist.


    schauki hat es zwar etwas zu absolut geschrieben, aber es geht schon sehr in diese Richtung.


    Zu Blu-Ray Zeiten waren meine Referenz-Bildschärfe-Filme Lucy (2014) und Oblivion (2013), also Filme, die nun schon ca. 10 Jahre alt sind.

    Die beiden Blu-Rays sind auch heute noch so gut, dass sie viele UHD-BDs übertreffen oder zumindest mit ihnen mithalten können.

    Es war also schon vor 10 Jahren möglich mit dem seinerzeit vorhandenen Equipment so eine gute Bildqualität zu liefern.

    Dafür muss es aber auch natürlich eine entsprechende Priorität beim Herstellprozess sein

    - und das ist mMn der entscheidende Faktor!


    Sind die Produzenten willens, den Aufwand für eine hohe Bildqualität zu treiben?

    Wenn am Ende ein weniger scharfes Bild vorliegt dann ist das nicht "Kunst" sondern dann war der Produzent nicht willens oder nicht fähig den Aufwand zu treiben.

    So sehe ich das.


    Ich erwarte von einem Film ein knack scharfes Bild Punkt.

    Yep!

  • Oblivion ist etwas angeschärft worden, mit entsprechenden Artefakten. Kann man schön bei der Rezi von Timo Wolters sehen. Damals Top, heute sieht das ganze anders aus.


    Was früher das Non-Plus-Ultra war (DVD mit Linedoubler) schreckt heute eher ab.


    Nur mal so als Randbemerkung.

  • Sind die Produzenten willens, den Aufwand für eine hohe Bildqualität zu treiben?

    Die allermeisten Konsumenten wollen gute Filme sehen und keine Pixel zählen. Und bei einem Budget von 80 Mio $ (Babylon) hat es sicher keine Budgeteinschränkungen beim Equipment gegeben. Im Gegenteil, ein Digitaldreh wäre sicher billiger gewesen.


    Was die technischen Möglichkeiten betrifft, ist übrigens das analoge IMAX (also das echte) aus dem letzten Jahrhundert immer noch die Benchmark.

  • Hi,


    Stilmittel Filmkorn; akzeptiert. ( Gestern Nacht "Young Frankenstein" von Mel Brooks geschaut. Da ist mehr Korn zu sehen als Bild :big_smile:)

    Stilmittel Unschärfe; wird von mir gnadenlos abgelehnt. Das hat mir schon bei vielen Filmen den Spaß verdorben. Zuletzt bei "Wakanda forever"


    LG


    Uwe

  • Stilmittel Filmkorn; akzeptiert. ( Gestern Nacht "Young Frankenstein" von Mel Brooks geschaut. Da ist mehr Korn zu sehen als Bild :big_smile: )

    wobei dieser Film auch auf nem 50cm-SW-TV schon hervorragend funktionierte- bei Schrottgun und Co geht ohne Highend-Suspensorien leider nix.. :big_smile:


    'Der Darm ist noch warm!' :rofl:

  • Oblivion ist etwas angeschärft worden, mit entsprechenden Artefakten. Kann man schön bei der Rezi von Timo Wolters sehen. Damals Top, heute sieht das ganze anders aus.

    Interessant, d.h., Du stufst die Oblivion BD nach heutigen Maßstäben als nicht mehr gut ein - da bin ich dann bescheidener als Du, ich finde das Bild immer noch sehr gut.


    Die allermeisten Konsumenten wollen gute Filme sehen und keine Pixel zählen.

    Das ist so.

    Die kleine Gruppe der Heimkino-Enthusiasten hat nun mal höhere Ansprüche weil die Unterschiede in der Bildschärfe bei einem Sitzabstand kleiner Leinwandbreite viel stärker ins Gewicht fallen als bei den Otto-Normal-Verbrauchern.

  • Die Qualität des Einbandes scheint ja teils doch eine deutlich grössere Rolle zu spielen, als der Inhalt.

    Im Unterschied zum Buch spielt beim Film nicht nur die erzählte Geschichte sondern auch die Umsetzung in Bild und Ton eine maßgebliche Rolle.


    ich denke, dass das ganze High-Res Gequatsche und das Kaprizieren auf's Visuelle und ne spektakuläre Soundkulisse tatsächlich dem Umstand geschuldet ist, dass man beim Start des edlen HK -Equipments auch eine dem Aufwand angemessene 'Präsentation' erwartet.


    Da schliesst für mich der Kreis zum highfidelen Edelhören, wo man in entsprechenden Kreisen ja gerne musikalisch gänzlich belangloses von Stockfisch, MOFI und Co hypt - weil es so toll klingt und dann das erst Anblasgeräusch der Klarinette, Gänsehaut :tire:

    Leider ist es tatsächlich so, dass bei manchen Filmen Effekt statt Substanz geliefert wird.

    Ich finde das auch sehr bedauerlich.

    Jedoch impliziert die Aussage, dass das vom Publikum so gewünscht wird - und da sehe ich es so, dass die Mehrheit weiterhin auch Substanz bevorzugt.

    Ich schaue auch lieber einen guten Film mit einer mittelmäßigen Bildqualität als einen mittelmäßigen Film mit einer guten Bildqualität.

    Nur gibt es ja keinen Zielkonflikt zwischen den beiden, daher strebe ich die Kombination aus beidem an, guter Film und gute Bildqualität.

  • Und bei einem Budget von 80 Mio $ (Babylon) hat es sicher keine Budgeteinschränkungen beim Equipment gegeben. Im Gegenteil, ein Digitaldreh wäre sicher billiger gewesen.

    Was die These bestätigt:

    Wenn am Ende ein weniger scharfes Bild vorliegt dann ist das nicht "Kunst" sondern dann war der Produzent nicht willens oder nicht fähig den Aufwand zu treiben.

  • Äh nee - gerade nicht.

    Budget war ja genug da, trotzdem sieht es so aus wie es aussieht. Also gewollt.

    Ist das ein Widerspruch?

    Wenn gewollt eine niedrige Bildschärfe "herauskommt" war der Produzent doch offensichtlich nicht willens den Aufwand für die höhere Bildschärfe zu treiben.

    Vielleicht wurde das Geld stattdessen in Requisiten oder Gagen investiert.

  • Wenn gewollt eine niedrige Bildschärfe "herauskommt" war der Produzent doch offensichtlich nicht willens den Aufwand für die höhere Bildschärfe zu treiben.

    Nein, es ist doch möglich, dass es jetzt eben genau so aussieht wie es aussehen soll. Selbst mit dem 10fachen Budget.

    Oder eben nicht gekonnt...

    Naja, ich denke wir können davon ausgehen dass ein halbwegs fertig ausgebildeter Kameramann in der Lage ist scharfe Bilder zu produzieren wenn es denn sein Auftrag ist.

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