Was versteht ihr unter "HDR-Effekt"?

  • Da dieses Schlagwort immer wieder auftaucht und ich die Vermutung habe, dass jeder etwas anderes darunter versteht, würde ich gerne mal von euch wissen, wie ihr "HDR-Effekt" definiert.

    Am besten erstmal ganz frei heraus, später können wir dann versuchen, per Screenshots die technischen Ursachen zu ermitteln.


    Ich fange mal an: ich habe keine Ahnung, was das in einem SDR-Bild (was anderes sehen wir Projektorbesitzer ja nicht) sein soll. :zwinker2:

  • Moin, ich selbst würde es an die Lichtschwerter in Star Wars definieren.

    Aber, diese waren schon vor 40 J auf der LW im Kino frapierend.

    War es damals auch HDR?

  • Nils,

    weißt Du noch als wir bei mir damals die verschiedenen Leinwandteststücke verglichen haben?

    Mit den Folien wirkten die dunkeln Bereiche vergleichbar dunkel wie bei den Gewebetüchern, die hellen Elemente leuchteten aber mehr.

    Z.B. bei Oblivion in der unterirdischen Bibliothek die Taschenlampe.

    Das hellere Leuchten war für mich "HDR-like" (wobei das damals die SDR Blu-Ray war).


    Tatsächlich sind solche dunklen Szenen mit Spitzlichtern weiterhin das was für mich am meisten "HDR Gefühl" hervorruft.

    Eine bessere Durchzeichnung in dunklen Bereichen (was HDR ja auch bringt) nehme ich wenig bis gar nicht wahr.

  • Für mich benötigt es zum einen erstmal einen Projektor mit hoher Maximalhelligkeit und möglichst schwarzem Schwarz. Also hoher maximaler Kontrast.

    Dann sollte das Bild so eingestellt sein, dass der dunkle Bereich gerade noch gut durchzeichnet, der helle Bereich ebenfalls. Helligkeitsreserve für dann noch Spitzenlichter wären optimal.


    Um mal ChatGPT ins Rennen zu werfen:

    Zitat

    Der HDR-Effekt bei UHD-Filmen steht für "High Dynamic Range" und bezieht sich auf die Fähigkeit des Films, ein größeres Helligkeitsspektrum darzustellen als herkömmliche Filme. Das bedeutet, dass das Bild bei HDR-Filmen sowohl sehr dunkle als auch sehr helle Bereiche detailreicher darstellen kann, was zu einem insgesamt realistischeren und immersiveren Seherlebnis führt.


    Die Technologie hinter HDR-Filmen ermöglicht es, ein größeres Farbspektrum darzustellen und mehr Details in den Schatten- und Highlightbereichen des Bildes zu zeigen. Dadurch wirken Bilder auf UHD-Fernsehern oder -Monitoren, die HDR unterstützen, lebendiger und detailreicher. Der HDR-Effekt kann auch dazu beitragen, dass sich das Bild natürlicher anfühlt und besser an die Art und Weise anpasst, wie unser Auge die Welt um uns herum wahrnimmt.


    Insgesamt kann der HDR-Effekt dazu beitragen, dass UHD-Filme ein noch beeindruckenderes Seherlebnis bieten, das den Betrachter tiefer in die Handlung eintauchen lässt.

    Tschau

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    MinMax - Birdies Heimkino

  • Für mich benötigt es zum einen erstmal einen Projektor mit hoher Maximalhelligkeit

    Den es aber (im Sinne von HDR) gar nicht gibt. Deshalb ist man ja zur Wandlung nach SDR (Tonemapping) gezwungen.

    Das was die Projektoren zeigen, könnte man theoretisch genausogut gleich als SDR-Kodierung auf die normale BD bringen.

    Und höhere Auflösung und erweiterte Farben haben gar nichts mit HDR zu tun. Wird gerne in einen Topf geworfen.


    Die Erklärung von ChatGPT gilt auch nur für Geräte "die HDR-Wiedergabe unterstützen", also grundsätzlich keine Projektoren, denn damit ist nicht gemeint, dass sie mit einem HDR-Signal umgehen, sondern die Ziel-Nits in vollem Umfang wiedergeben können.

  • Für mich ist HDR primär eine Aufnahmetechnik, die gleichzeitig helle und dunkle Bereiche detailreich darstellt => wirkt plastischer.

    Dazu ist es imho nicht erforderlich, dass Highlights mit tausenden Nits dargestellt werden.

    Auf einem HDR-Foto haben Highlights auch keine 1000 Nits.


    Mit HDR-Displays wird versucht den ursprüngliche Kontrastumfang wieder herzustellen. Dass sieht dann natürlich noch besser und spektakulärer aus.

  • Viele denken bei "HDR-Effekt" wohl tatsächlich an die dunklen Szenen mit hellen Highlights. Sieht auch oft beeindruckend aus wenn man z.B. Überflüge über hell beleuchtete Städte hat - Bad Boys for Life gefällt mir hier z.B. sehr gut, speziell auch wegen des Color-Grading.

    Was mich aber im Zuge der Beschäftigung mit lichtstarken Projektoren fast noch mehr begeistert, sind helle Highlights in bereits schon eher hellen Szenen.

    Ein Beispiel wäre hier für mich eine Szene in "The Meg": im U-Boot welches eigentlich relativ hell grünlich erleuchtet ist, sieht man einen hell leuchtenden LED-Lichtkranz. Ohne genügende Helligkeitsreserven sticht dieser Lichtkranz nicht besonders heraus und versinkt mehr oder weniger in der Grundhelligkeit. Mit mehr Licht, leuchtet der richtig schön, trotz bereits relativ hoher Grundhelligkeit.

  • Mir kam der Begriff HDR zuerst im der Fotografie unter und hat in dem Kontext mein Verständnis davon geprägt: DIe Darstellung eines besonders großen Dynamikumfangs.


    DIe Frage ist immer: Im Vergleich zu was?

    Auf der einen Seite haben wir unser Auge, was für mich "natürlich" die Benchmark für die Darstellung eines optimalen Dynamikumfangs ist. Auf der anderen Seite die schon immer limitierte Aufnahmetechnik (Film/Foto) , die einfach nicht an den Dynamikumfang unseres Auges herankommt.


    Für mich ist der Begriff HDR im wesentlichen eine Bezeichnung für den Versuch, diese Lücke zu schließen oder zumindest zu verkleinern, um einen realitätsnaheren Eindruck zu gewinnen.


    Es gibt natürlich auch diejenigen, die mit Tonemapping / Mehrfachbelichtungen über den Dynamikumfang des Auges weit hinausgehen und so einen unnatürlichen Kontrastumfang (und damit weitere Details) sichtbar machen. Darf man schön finden - ich sehe darin eher eine gleichzeitige Über- bzw Unterbelichtung einzelner Bildbereiche. Aber das ist Geschmacksache.

  • Die Zwei, deshalb schrieb ich ja auch "theoretisch".

    Du willst wieder mal Etwas mit Zwang eine Aussage verdrehen..........

    Den Smiley und das nachfolgende "im Ernst" hast Du wohl wieder bewusst ignoriert. Ansonsten würde ich Dich bitten, zukünftig solche wiederholten Unterstellungen zu unterlassen. Danke.

    hat selten weiße Schriften > 100 Nits.

    Und Du kannst tatsächlich die 1000 Nits Highlights (oder noch mehr) darstellen? Erst dann hättest Du echtes HDR und nicht nur eine schwache Annäherung/Interpretation davon.

    HDR Effekt = besonders helle Flächen (meistens Lichter) auf dunkleren Hintergrund.

    Das gibt es natürlich auch im SDR-Bereich. Und ich bin sicher, dass Dein Projektor z.B. ein HDR-Codiertes ANSI-Schachbrett identisch darstellen würde zu einem SDR codierten.

  • Darf man schön finden - ich sehe darin eher eine gleichzeitige Über- bzw Unterbelichtung einzelner Bildbereiche. Aber das ist Geschmacksache.

    In der Fotografie ist HDR auch ein bewusstes Stilmittel, das gar nicht dem Zweck dient, ein realistisches Bild darzustellen. Hat also im Ergebnis überhaupt nichts mit HDR bei Film zu tun.

  • In der Fotografie ist HDR auch ein bewusstes Stilmittel, das gar nicht dem Zweck dient, ein realistisches Bild darzustellen. Hat also im Ergebnis überhaupt nichts mit HDR bei Film zu tun.

    Dem möchte ich - zumindest in Teilen - höflich widersprechen: Denk nur mal an das banale Problem des weiß ausgebrannten Himmels, wenn der Vordergrund korrekt (dem eigenen Seh-Eindruck entsprechend) belichtet wurde.

    Oder an die dunklen Schattenbereiche im Vordergrund bei Gegenlichtsituationen. Nicht ohne Grund wird hierbei gerne ein Blitz gegen die Sonne benutzt, um die Schatten aufzuhellen.

    Selbiges kann man auf jedem Filmset sehen, wenn eine Armada Leuchten und Reflektoren zum Aufhellen bestimmter Bildbereiche eingesetzt wird, damit diese nicht versumpfen.


    Ich benutzte "HDR" zu 95% dafür, meine Fotos realistischer zu machen, bzw. die Schwächen der Kamera auszugleichen - ganz wie Du magst.


    Die Dosierung des Effekts ist ausschlaggebend: Ab einem gewissen Grad ist es keine Korrektur mehr, sondern ein künstlerisches Stilmittel. Da stimme ich DIr voll zu.

  • Der "HDR-Effekt" stellt sich IMO dann ein, wenn in einem Bild (Frame) möglichst dunkle und helle Bildbereiche (Pixel) gleichzeitig (!) vorhanden sind. Wenn also die Helligkeit in diesem Bild einen möglichst grosse Bandbreite (Dynamikbereich) umfasst . Um den HDR-Effekt tatsächlich auch wahrzunehmen, müssen 2 Voraussetzungen gegeben sein:


    A) Das muss erstmal überhaupt so in der Quelle auch vorhanden (kodiert) sein

    B )Das Ausgabegeräte (bspw. Projektor) muss dazu überhaupt technisch in der Lage sein, das entsprechend möglichst 1:1 umzusetzen


    Dank technischen Fortschritten (bspw. OLED) kamen Geräte auf den Markt, die den gewünschten möglichst grossen Dynamikbereich immer besser darstellen können, so dass die Einführung eines neuen Standards Sinn machte. Das führte also zu einem neuen Standard, bei dem die Medien "HDR" beinhalten (A). Die Problematik im Hinblick auf Projektoren ergibt sich daher, dass Projektoren im Normalfall technisch eigentlich nur SDR abbilden können (B). Meistens in der Praxis stellen diese maximal 100-150 Nits dar, was nur in etwa dem Dynamikbereich von SDR entspricht. Wenn nun dennoch HDR Material sinnvoll auf einem SDR Gerät dargestellt werden soll, kommt es zwingend zu einer Anpassung (Tonemapping) des kodierten Bildes an das Ausgabegerät. Damit verbunden sind Kompromisse. Werden diese so gestaltet, dass das Bild eher höhere Grundhelligkeit aufweist, bleibt wenig Raum, damit sich extrem helle Bildinhalte noch vom Rest so deutlich absetzen können, wie eigentlich gewünscht (A). Der Projektor kann einfach nicht heller. Der HDR-Effekt oder HDR-Look bleibt aus, weil das eigentliche "HDR-Bild" sich kaum von einem "SDR-Bild" unterscheidet. Wird der andere Weg eingegangen (tiefere Grundhelligkeit) setzen sich die Spitzenhelligkeiten besser ab und es entsteht das, was umgangssprachlich als "HDR-Look" bezeichnet wird: der "HDR-Effekt" wird deutlicher sichtbar. Spezielle Methoden beim Tonemapping (wie "dynamisches Tonemapping") versuchen, bei jedem Bild den Dynamikbereich des Ausgabegeräte möglichst auszunutzen. Dadurch ist es durchaus möglich, dass sich dieser "HDR-Effekt" auch bei einem eigentlichen SDR-Gerät wie einem Projektor einstellt.

  • Den Smiley und das nachfolgende "im Ernst" hast Du wohl wieder bewusst ignoriert. Ansonsten würde ich Dich bitten, zukünftig solche wiederholten Unterstellungen zu unterlassen. Danke.

    Dann versuch eben nicht zwanghaft das Haar in der Suppe zu suchen, nur weil man keinen 200 seitigen Erklärung mit allen möglichen, Grenzfällen, Ausnahmen, usw. geschrieben hat.

    Ich trau Dir nämlich schon zu, das Geschriebene Sinn gemäß zu verstehen.


    Mori: +1

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