Vorteile Center vs. Phantomcenter

  • Hallo.

    Eine weitere Frage die mich beschäftigt, da ich derzeit sehr viel lese zum Thema Heimkino und ich möglichst immer gern alles verstehen möchte.


    Man liest eigentlich fast überall, dass der Center mit der wichtigste LS im Heimkino ist.

    Aber man liest auch häufig dass ein Phantomcenter genauso gut funktioniert, zumindest auf dem Referenzplatz und im idealen Stereodreieck.

    Diesbezüglich kann ich das noch nachvollziehen. Allerdings würde ich denken, dass ein Center auch in sofern Vorteile bringt, alsdass somit diese extra vorhandene Tonspur auch von einem separaten LS wiedergegeben wird und somit die Hauptlautsprecher entlastet. Ohne

    Center müssen die Front LS ja auch das Signal des Centers wiedergeben, hat dies nicht eine evtl. geringe Auflösung und Feinzeichnung zur Folge oder ist das irrelevant?

    Wieder aus Sicht des Laien würde ich annehmen dass sich dann Signale irgendwie überlagern dass sie gleichzeitig angespielt werden müssen ohne Center, oder habe ich da einen Denkfehler?

  • So wie Martin bereits andeutet gibt es auch hier Meinungen und der persönliche Geschmack entscheidend 🤷‍♂️. Der eine steht auf Phantomcenter so wie ich und der/die anderen stehen auf einen separaten einzelnen Kanal oder sogar einen oben/unten oder die Gerzon-Methodik mit 3en oder die Tricenter Anordnung von Magnepan die ich wiederum teste und anstrebe. Die Philosophie dahinter ist die örtliche objekt basierende Darstellung in der Räumlichkeit im Verbund von L+R bei Dialoge mit versetzter Positionierung(nicht mittig) und von L/R R/L über die Mitte im Objektverlauf.

    Deshalb kann ich nur empfehlen verschieden Varianten anhören und sich „seinen“ Favoriten raus suchen. Was aber immer im Vergleich schwer wird da jeder Raum anders behandelt und andere LS im Einsatz und in der Positionierung ist/sind.

  • Das beantwortet die Frage aber leider nicht.

    Ist es einem LS "egal" wieviel Signale er gleichzeitig wiedergeben muss?

    Wenn im Film jemand spricht wird dies in der Regel nur vom Center wiedergegeben, gleichzeitig gibt es aber auch diverse Geräusche auf den Front LS, ohne Center muss der Front LS das Gesprochene zusätzliche und gleichzeitig wiedergeben zu den sowieso schon für die Front LS vorgesehenen Geräuschen und Tönen, ist das völlig unerheblich oder stelle ich mir das Funktionsprinzip eines LS falsch vor?

  • Aus meiner Sicht unerheblichx da das Signal immer eine Komplexe Summe darstellt.


    Wenn ein Mitteltöner vom Bass befreit spielen kann, wird er immer sauberer spielen, ob du nun aber die signalsumme zweier spuren mischt, ändert meiner Meinung nach erst einmal nichts an dessen Auflösung. Die ortungsrichtung usw. Ändert sich natürlich.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Ein Phantomcenter ist ein Kompromiss. Es gibt zB den interauralen Crosstalk, der entsteht weil jeweils an einem Ohr der Schall nicht zeitgleich aus den beiden LS ankommt. Das hat je nach Akustik des Raumes einen Auslöschung bei ca 2KHz zur Folge. Meiner Erfahrung nach ist ein Phantomcenter nie so genau lokalisierbar wie ein echter Center. Stimmen klingen zB im Vergleich eher etwas breiter und durch den Einbruch bei 2KHz auch von etwas weiter oben kommend (liegt afaik an der HRTF unseres Kopfes). Ob dieser Kompromiss nun besser ist als andere (Center unter der LW oder akustisch transparente LW) muss jeder für sich selbst abwägen. Am Ende geht es immer darum welcher Kompromiss am gangbarsten ist.

  • Hi Alderaan ,


    was die Informationsmenge betrifft, kannst du ja mal folgenden Test machen. Lass einfach nur die L/R spielen, also die Kabel vom Center entfernen. Dann die Kabelverbindung von L/R entfernen und die gleichen Szenen nur mit Center laufen lassen. Bei dem Test nicht im Boxen-Setup Änderungen vornehmen. Also das 5.1 (oder was du eben an Boxenlayout hast) bei allen Test gleich lassen und nicht den Center-Kanal wegkonfigurieren. So bekommst du einen Eindruck wie viel "Sound" tatsächlich links oder rechts spielt und was auf den Center gemischt wird.

    Evtl. erübrigt sich dann die Frage, ob die L/R bereits so beschäftigt sind, dass diese, beim Verzicht auf einen dedizierten Center, mit dessen Tonsignalen bei der Wiedergabe "gestresst" wären.


    Gruß

    sehnix

  • Bei einem Phantomcenter muss man in der Mitte sitzen.


    Sitzt man zu weit rechts oder links, kommt der mittlere Anteil nicht mehr aus der Mitte.


    Warum fragst Du diese Frage? Wegen der Überlegung einen TV zu nehmen und man da keinen Center hinter stellen kann (nicht akustisch transparent)?


    Ich kenne hier Aries und mich, die zwei Center nutzen (einer ober- den anderen unterhalb der Leinwand), um den Ton in der Mitte des Bildes zu haben, ohne eine AT-Leinwand nutzen zu müssen.

  • Ich habe bei mir auch mal einen Phantomcenter ausprobiert. Ich sitze im perfekten Stereodreieck und schaue fast zu 100% alleine. Daher immer am idealen Hörplatz.

    Ich war sehr erstaunt wie gut sich das anhört. Hätte ich nicht eh einen Center, könnte ich mir durchaus vorstellen darauf zu verzichten.


    Ich bin da bei Martin. Einfach ausprobieren.

  • kommt es hierbei nicht auch noch darauf an, wie stark die LS bündeln? Klar, mittig werden fast alle LS einen guten Phantomcenter abbilden können. Außerhalb der mittigen Achse könnte ich mir jedoch vorstellen, dass zu sehr bündelnde LS weniger geeignet sind als welche, die viel breiter abstrahlen können.

  • Bei einer über 10m breiten Leinwand im großen Kino macht ein Center definitiv Sinn. Bei mir hatte ich mit Center einfach mehr Interferenzen als Nutzen und habe daher auf Phantomcenter umgebaut.

    Bin sehr zufrieden mit meinem 60 Grad.

    Wäre unsere Phantasie realistisch,

    wäre unsere Realität phantastisch.

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