Deutschland & Europa bei Heimkinos ein Entwicklungsland?

  • Hallo


    ich finde dieses Video, vor allem den Anfang, sehr interessant (die ersten 6 Min). Das Video geht auch nur 18min.

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    Wie steht ihr denn dazu?

    Stimmt das was da gesagt wird (in Bezug auf Heimkino nicht generell)?


    Ich frage mich das schon und fände Eure Meinungen dazu spannend.


    VG Jochen

  • Ich meine, das Thema verdient einen eigenen Thread.

    Außerdem möchte ich im youtube Thread nicht so gerne Diskussionen haben ...

    :)


    Meine Ansicht dazu:

    Ich wundere mich auch, warum Heimkinos in Europa einen solchen Exotenstatus haben.

    Ich habe Freunde aus USA, da gibt es anteilig mehr Heimkinos und die Menschen sind eher bereit für ein Heimkino Geld auszugeben.

    Bei meinen deutschen Freunden, auch den Wohlhabenden, ist die typische Ansicht (z.B. nach einem Besuch bei mir):

    So ein Heimkino ist eine schöne Sache.

    Aber mir ist das zu viel Aufwand, der Fernseher tuts doch auch.

  • Ich finde das mehr als 80 % der deutschen andere Probleme haben als dass sie 10 Sub Unternehmer

    und mehrere Zertifizierer für ein HK beauftragen können. Viele kommen so über die Runden und wenn sie mal was essen gehen

    dann wird auch genauer geschaut was und wieviel man bestellt.

    Die Enteignungs - umverteilungs Kritik in Deutschland sehe ich zu 100% genauso.

    In dem zusammenhang spielen die Finanzierungskosten noch die kleinste Rolle....

    Und alle fragen sich warum keiner Häuser mehr für den Wohnungsmarkt bauen möchte.....

  • Man muss das auch so sehen , das bei uns eine 100 qm Wohnung als groß angesehen wird. In den Ballungszentren in Amerika ist das sicher auch groß, sobald man aber etwas ausserhalb ist,

    sind 100qm vielleicht die erste Etage. Die Größenverhältnisse sind dort andere, außerdem ist es der Amerikaner gewöhnt , sein ganzes Geld rauszuhauen und nicht wie bei uns , sparen und möglichst was auf der hohen Kante zu haben.

  • Imo wird das Geld bei uns eher für Autos und Reisen bzw. bestenfalls noch teure Einrichtungsgegenstände ausgegeben. Für solche Genusssachen wie Heimkino oder auch teures Essen eher weniger. Sehe das auch oft. 20k€ Küche in der billiges Essen gekocht wird, teure Möbel und dann eine 0815 Soundbar. Filmton oder generell Musikgenuss steht bei uns eher im Hintergrund insbesondere bei der jüngeren Generation. Das sieht man auch schon an den Charts...

  • Ich finde das mehr als 80 % der deutschen andere Probleme haben

    Das ist zwar richtig und eine sehr typisch deutsche Antwort - gemeint sind hier die Leute, die sich ein Heimkino leisten könnten, es aber nicht tun.

    Nehmen wir z.B. Haushalte mit einem Vermögen größer gleich 1 Mio €.


    Auszug aus der Liste https://de.wikipedia.org/wiki/…nzahl_an_Million%C3%A4ren

    Rang / Land / Anzahl Millionäre in 1000 / Anteil in Relation zur Gesamtbevölkerung

    #1 / USA / 24.480 / 9,7%

    #6 / D / 2.683 / 3,9%

    #11 / CH / 1152 / 16,4%

    #25 / A / 271 / 3,7%


    Die Frage ist:

    Wie viele der dieser wohlhabenden Haushalte haben anteilig ein Heimkino?

    Z.B. sind es knapp 10 mal so viele Millionäre in den USA wie in D, gibt es in den USA entsprechend 10 mal so viele Heimkinos?

    Meine Schätzung ist, dass der Faktor deutlich größer ist.

  • Deutschland ist aber auch ein Land, in dem überproportional viele Menschen zur Miete wohnen. In D sind Wohnungen eher klein, da ist schon ein 65 Zöller ein grosses Gerät. Wer zur Miete wohnt, der schreckt sicher vor grösseren Eingriffen in die Bausubstanz zurück. Das DBA im Reihenhaus bringt sicher auch freundschaftliche Nachbarschaftsbeziehungen hervor. Eigenheime, die sich natürlich für Heimkinos primär eignen, werden mittlerweile ja auch von der Politpropaganda schräg beäugt. Da hat man es natürlich schwerer als in den ideologisch diesbezüglich unbelasteteren USA. Dort zahlt man weniger Steuern, die Energie kostet etwa 1/10 und vielleicht ist auch die Kundschaft dort technologisch aufgeschlossener.


    Meine Hoffnung liegt da eher in Laser-TVs, nicht das primäre Topic hier, aber eine Möglichkeit, eher unkompliziert ein grosses Bild zu schaffen im Wohnzimmer. Auch das ist eine nette Form des „reduzierten“ Heimkinos.

  • Deutschland ist aber auch ein Land, in dem überproportional viele Menschen zur Miete wohnen.

    Stimmt.

    Aber auch wenn wir nur Haushalte mit freistehendem Einfamilienhaus und ausreichend Wohnraum betrachten sind es trotzdem anteilig nur wenige Menschen, die sich den Luxus eines Heimkinos gönnen.


    Mein Eindruck ist so wie es auch steakhouse geschrieben hat:


    Imo wird das Geld bei uns eher für Autos und Reisen bzw. bestenfalls noch teure Einrichtungsgegenstände ausgegeben. Für solche Genusssachen wie Heimkino oder auch teures Essen eher weniger. Sehe das auch oft. 20k€ Küche in der billiges Essen gekocht wird, teure Möbel und dann eine 0815 Soundbar

  • Ich denke nicht, dass D in Bezug auf Heimkinos ein Entwicklungsland ist. Erstens gibt es bei der technischen Entwicklung eine Historie und auch ein Qualitätsbewusstsein - auch wenn dieses bei der jüngeren Generation womöglich zunehmend abnimmt. Wenn man schaut, wieviele Trinnovs und Projektoren (20k+ Euro) alleine hier verwendet werden ... da müssen wir uns IMO nicht vor den Amerikanern verstecken.


    Wo es IMO durchaus kulturelle Unterschiede gibt: beim Kino selber. Im angelsächsischen Raum gilt eher "Big is beautiful" bei uns eher "lieber klein, aber fein". In der Tendenz steht der Amerikaner IMO seine Errungenschaften ganz gerne in den Scheinwerfer, während es ein Deutscher und Schweizer eher peinlich ist, wenn man ihn auf die Kosten für sein Heimkino anspricht. Der eine verschweigt die Kosten lieber, während der andere stolz darauf ist, soviel ausgegeben zu haben. Klar, das sind Stereotypen, aber ich denke trotzdem, dass was dran ist.

    Deshalb versucht ein klassischer "spiessiger" Schweizer, Schwabe etc. auch möglichst viel selber zu machen, auch wenn das Geld eigentlich vorhanden wäre. Der Amerikaner ist IMO da eher "get it done" unterwegs.


    Der Auftritt von Ascendo scheint Lars Mette ziemlich begeistert zu haben. Ich mag es Geoffrey gönnen. Er wohnt ja in unserem Kanton, und ich habe ihn schon 3-4 mal getroffen. Als AVS User war ich erstaunt, dass Ascendo in den USA noch vor nicht langer Zeit praktisch unbekannt war. Ich hatte ihn mal darauf angesprochen und er meinte, sie werden dort jetzt aktiver. Offenbar mit inzwischen grossem Erfolg. Inzwischen ist bspw. im AVS Forum fast schon ein Hype entstanden in den Super High End Kinos ... aber dazu braucht es eine Menge $, Enthusiasmus und last but not least keine Mentalität, die einem im Weg steht. Bei mir ist der $ der Knackpunkt.


    P.S. Heute in unserer Whatsup Gruppe schrieb ich: Hätte ich finanziell ausgesorgt, würde ich weder ein neues Haus, Auto oder Boot kaufen, sondern nur eine Barco LED Wall. Zuviel zu den Prioritäten eines spiessigen Schweizers :big_smile:

  • Nicht direkt, denn bei uns werden ja auch viele Hollywoodfilme geschaut. Allerdings ist es schon so, dass die Unterhaltungsindustrie nicht gerade der Deutschen Steckpferd ist. Rein technisch hingegen finde ich dass die hiesige HK-Community sehr fortschrittlich ist. Das DBA ist ja ein eher deutsches Ding. Die Leute, die sich hier ein HK bauen sind imo sehr gut dabei.

  • Ich frage mich bei der „Diskussion“ auch warum die märkte gefühlt soweit auseinander sind (vor allem im Ton)


    In Amerika baut quasi keiner ein DBA

    Schauen wir uns die großen JTR Noises an. Selbst wenn ich so was entwickeln würde wäre doch hier kein Markt für (viel zu gross)

    Der infra Markt ist in Dtl gerade am kommen. Stereo Integrity hat das 24“ chassi schon ewig


    Wir europäer sagen dann dass wir die überlegene Technologie (DBA) nutzen weil sie raumneutraler arbeitet

    Dahingehend „drücken“ wir unsere hörgewohnheiten dort hin als best practice Ansatz

    In Amerika interessiert das quasi keinen


    Wir sind aber von unserem so dermaßen überzeugt, dass ich mich selbstkritisch frage wer da betriebsblind ist. Wir oder die Amerikaner

    Vielleicht liegt die Wahrheit auch dazwischen, aber wir werden es nicht erfahren wenn wir nicht über den Tellerrand schauen und im eigenen Saft schmoren.

    Das beschäftigt mich schon

  • In Amerika baut quasi keiner ein DBA

    Das lässt sich gut erklären:

    In USA sind Häuser meist aus Holz so dass die Wände deutlich weniger schallhart sind.

    Damit bilden sich per se weniger Raummoden aus, das sieht man bei uns z.B. bei Dachgeschosskinos, die ähnliche Bedingungen haben.

    Und für ein DBA ist es ungünstig wenn die Wände weniger schallhart sind, das sieht man z.B. wenn eine Wand aus Trockenbau ist.

    Von daher, die Amis brauchen gar keine DBAs.

  • Die Amerikaner stehen eher auf Show % Shine und frei nach Tim Taylor: "More Power".

    Ähnlich im PKW Bereich: Verarbeitung, perfektes Fahrwerk zählt weniger als ein dicker Motor. So sind sichtbare, große Lautsprecher auch eher angesagt, als der versteckte Einbau, wie bei uns.


    Der zweite Faktor wird sein, dass deren HKs eher große Wohnräume sind. Wir sind eher Funktion getrieben, bauen technisch (fast) perfekte HKs, die aber als Wohnraum nicht ganz so gemütlich sind, wie der große, helle Raum auf der Wohn-Ettage.


    Wahrscheinlich wird es in den USA nicht nur 10x mehr Millionäre geben, sondern das Durchschnittsvermögen wird auch höher sein. Der in einem anderen Video genannte Musterkunde mit dem eigenen Flugzeughangar wird es in DE noch seltener geben, als die Zahlen von Aries suggerieren.


    IMHO ist der Titel nur für die wirklichen High End Anbieter ala Ascendo und LED Wall Anbieter passend: Ja, Kunden, die hoch 6 stellig für ein HK ausgeben können oder wollen, wirds weit weniger geben.

    Dafür sind unsere Kinos technisch eher hochwertiger, zumindest kein Entwicklungsland.

  • Zudem sollte beachtet werden, dass in den USA eine Anschaffung auf Pump, d.h. Kredit viel weniger verpönt ist als hier und sich dadurch breitere Schichten Heimkinotechnik leisten.

  • Rein von der Anzahl gibt es in Deutschland vielleicht nicht so viele. Aber ich würde behaupten hier gibt es qualitativ mit die besten in der breiten Masse.


    Übrigens komme ich berufsbedingt zu sehr vielen Leuten nach Hause. Ich würde mal sagen mindestens 800 Haushalte pro Jahr. Bisher habe ich ein richtiges Heimkino gesehen. Das war aber wirklich amtlich mit trinnov, verschiedenen Endstufen und ordentlich Akustik

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