Deutschland & Europa bei Heimkinos ein Entwicklungsland?

  • Nein. Wenn man so ein Ding sieht, wird sofort der Teil im Gehirn aktiviert, der dafür zuständig ist, Finanzierungspläne aufzustellen.

    Dachte ich bisher auch.


    Auch wenn jemand sich selbst als nicht Video-Experte bezeichnet, hätte ich gedacht, dass es da zumindest Interesse gibt was (Heim)Kino angeht.

    Vor allem wenn ich solche Installationen mache (oder meine Firma).

    Und da finde ich es erstaunlich dass dann doch eher zugunsten Projektor geht.


    Ich selbst bin ja auch Projektor gebiast, aber soweit schätze ich das schon realistisch(er) ein.

    Und das bringt mich dann eben zum Punkt Beratung - und dafür zu bezahlen.

    Wenn ich einen HK (auch wenns nur Audio) Experten frage Projektor oder LED wall und dann sowas kommt, ich mir einen Projektor reinstelle und dann irgendwann mal doch eine LED wall sehe, dann würde ich mich "falsch" beraten fühlen.


    Klar das Video ist kein Beratungsvideo sondern ein Werbevideo.


    mfg

  • Ich finde die Behauptung "In DE muss alles billig sein" vollkommener Blödsinn. Ist doch klar, das ein Wirtschaftsunternehmen, gerne Kunden hat, die die Kohle raushauen.


    In einer Gesellschaft wird es in absehbarer Zeit wohl immer Verdienstunterschiede geben und wenn jemand weniger verdient geht das statistisch sicherlich damit einher, das er viel selbst macht. Ich wette alles darauf, das wird in Ami-Land nicht anders sein.


    Das Beispiel kann man sicherlich gut an Grobi.tv fest machen:


    Die haben 3 Monate Warteliste - Minimum. Willst Du eine Planung, oder eine Einmessung Vor-Ort ... und was nutzt Dir die Einmessung Vor-Ort, wenn danach die Raumakustik baulich angepasst werden muss? Ein Folgetermin für die zweite Einmessung? Ja ich weiß, das geht inzwischen auch einfacher, aber das kostet dann dennoch eine Stange Geld. Und ehrlich jetzt, die sind volles Programm am Machen die Jungs, so wenig Geld wird hier auch nicht ausgegeben.


    Und korrigiert mich, wenn ich mich irre, aber Du kannst keine Dollars ausgeben, wenn Du keine Dollars hast - das wird in Amerika identisch zu Deutschland sein. Wir haben ein Land mit den höchsten Lohnnebenkosten weltweit. Schau doch mal was VW für einen Werkstattstundenlohn nimmt und was der Geselle verdient, oder Elektriker. Egal.



    Man muss alles hinterfragen, in dem Video wird auch viel Gutes gesagt, vieles wird nur so daher-gesagt und wieder vielem würde ich glatt weg widersprechen. Am Ende ist hier keiner wirklich viel klüger dadurch geworden :D

  • Ich glaube viele missverstehen das Video…


    Es geht nicht darum, das ein europäischer Installer zu höheren Konsum aufruft… Sondern er stellt fest, dass die internationalen „Top“ Produkte in Zukunft immer mehr ein Problem für den europäischen Markt werden!


    Klar gibt es hier genug Leute mit viel Geld, aber grundsätzlich stellt er fest, das es in den USA anscheinend mehr Leute gibt, welche nicht in der Upper Class sind, sich aber dennoch diese teuren Produkte leisten können. Amerika hat eine Leistungsgesellschaft, wodurch Leute welche in wirtschaftsstarken Ballungsräumen in den USA leben auch dementsprechend verdienen. Selbst ein ganz einfacher Handwerker verdient dort dann dementsprechend! Das Leben ist zwar auch teurer, aber dennoch bleibt mehr über… Und ist jemand besonders fleißig, so lohnt sich das am Ende für Ihn auch.


    In dem Video kristallisiert sich diese Situation einfach raus, das gewisse Bevölkerungsgruppen in den USA einfach mehr verdienen als hier in Europa. Die Geräte kosten aber am Ende über gleich viel… Was hier ein Sony Projektor für 15-20k € für diese Käufergruppe hier ist, ist dort dann der Barco für 60-70k €. Aber die USA haben auch ein komplett anderes Kreditsystem, wie Europa, auch das wird auch noch dazu beitragen. Die meisten Menschen sind dort hoch verschuldet. Wenn hier jemand 10 Kreditkarten im Portmonaie hätte, würden alle an der Kasse komisch schauen. Dort ist das der der Alltag…

  • Meine Aussage mit dem "Entwicklungsland" bezog sich ausschließlich auf die Anzahl der Heimkinos im Vergleich zu der Anzahl der Haushalte in Deutschland. Das Verhältnis ist nach meinen Kenntnisstand deutlich kleiner als in anderen Ländern.


    So ist die Überschrift des Threads gemeint:

    Es geht um die Anzahl der Heimkinos pro Bevölkerung, oder noch präziser, die Anzahl der Heimkinos pro Bevölkerung unter Berücksichtigung des Einkommens.


    das gewisse Bevölkerungsgruppen in den USA einfach mehr verdienen als hier in Europa.


    Das spielt sicher eine Rolle, in anderen Ländern sind die Netto-Einkommen höher.

    Und natürlich gibt es noch mehr Länder mit niedrigeren Netto-Einkommen, daher muss bei einem sinnvollen Vergleich Einkommen oder Vermögen berücksichtigt werden.


    Und um es auch nochmal zu betonen:

    Mit "Entwicklungsland" ist nicht gemeint, dass die existierenden Heimkinos in Deutschland minderwertig wären.


    Zur Frage warum ist das so hat es mMn einige zutreffende Beiträge gegeben, z.B.:


    Ich kenne genug Abteilungsleiter, Vertriebsleiter, Manager in meiner alten Industrie IT/Telekommunikation, die das Thema Heimkino alle toll finden (weil mit Technik groß geworden, Kindheitserinnerungen mit dem ersten Star Wars Film etc.), die auch über die finanziellen Mittel verfügen (und den Platz, weil Kinder aus dem Haus) - und die trotzdem sagen: nee, ein Heimkino brauche ich nicht, so viel Fernsehen (Synonym für Filme schauen, Serien schauen etc.) schauen wir nicht.


    Genau das ist auch meine Erfahrung.

    In D wird das Geld, das nach Abzug der Lebenshaltung übrig ist, zum größten Teil gespart oder in Sachwerte investiert - die vermögenderen meiner Bekannten haben z.B. fast alle vermietete Immobilien - und wenn man sich dann mal etwas leistet dann ist es eine teure Küche oder ein teurer Urlaub.


    Für mich ist das eine Frage mit welcher Qualität bin ich zufrieden...


    Das ist wohl ein Teil der Erklärung ... "um Filme zu schauen reicht der 65'' OLED im Wohnzimmer völlig aus und mehr brauchen wir auch nicht."

    Aber ich denke, es gibt noch einen weiteren Teil:


    Es entsteht eine verhängnisvolle Abwärtsspirale inklusive einer gut ausgeprägten Neidkultur nach dem Motto, wie kann man bei dem gesellschaftlichen Elend sich überhaupt so ein Heimkino leisten ? Da ist doch sicher was faul !? Wo ist da das soziale und umweltpolitische Gewissen geblieben ?


    So wie Mori es schreibt versuchen die meisten Wohlhabenden in D ihren Wohlstand zu verbergen und insbesondere den Eindruck von dekadentem Luxus zu vermeiden - in dieser Schublade findet sich ein Heimkino jedoch bei vielen Zeitgenossen.

    In anderen Ländern und insbesondere den USA ist diese Neidkultur bei weitem nicht so ausgeprägt.

  • Andersrum könnte man sagen, dass in den D die "für den $ geht man über Leichen" Kultur nicht so ausgeprägt ist.


    Weiterhin:

    Woher stammt denn die Informationen, dass die Anzahl pro Bevölkerung (...) der HKs in USA so deutlich über der in D liegt?

    Gibt es da eine verlässliche Quelle?


    mfg

  • Und nochmal zum Video selbst.


    Was mich beim Heinzel auch stört ist die arrogante Art. Der hat doch letztes Jahr sich eher abfällig über DBA geäußert als es um seine Infrasubs ging. Und jetzt ist er auf einmal ganz heiß aufs Waveforming. So ein typischer Experte der immer alles besser weiß…


    Einige Aussagen von GH, und insbesondere zur Technik, finde ich auch zweifelhaft oder falsch.


    Er sagt doch:

    - (für ihn) macht ein Barco/Christie ein genau so gutes oder besseres Bild wie eine LED Wall

    - ein entsprechend gebauter Center oberhalb tut es auch (die magischen 29°)


    Oder habe ich das so falsch verstanden?


    Hier geht es um seine ganz persönlichen Präferenzen.

    Die Aussage zur LED Wall verstehe ich so, dass ihm der Ton erheblich wichtiger ist und er (nur) deshalb einen Projektor bevorzugt.


    Entweder du bist reich und kannst ihn beautragen, ansonsten solltest du es besser ganz sein lassen.


    Das finde ich auch überheblich.

    Bezogen auf den potenziellen Ascendo Kundenkreis ist die Aussage aber ein guter Marketingzug:

    Wenn Du eine wirklich gute Installation haben willst dann führt an der Beauftragung von Profis wie z.B. Ascendo kein Weg vorbei.

  • So wie Mori es schreibt versuchen die meisten Wohlhabenden in D ihren Wohlstand zu verbergen und insbesondere den Eindruck von dekadentem Luxus zu vermeiden - in dieser Schublade findet sich ein Heimkino jedoch bei vielen Zeitgenossen.

    In anderen Ländern und insbesondere den USA ist diese Neidkultur bei weitem nicht so ausgeprägt.

    Eigentlich ist doch ein Heimkino ideal um viel Geld auszugeben, es aber vor dem Nachbarn zu verbergen. :) Insofern glaube ich nicht, dass das wirklich ein Grund für eine geringere Zahl von HKs in DE ist.

    Das wird dafür verantwortlich sein, dass man viele HKs in der Öffentlichkeit gar nicht kennt, aber nicht, dass es sie nicht gibt.

    Wie schon geschrieben, sind in der Luxus-Kategorie NDAs die Regel - das ist in dem Bereich nichts typisch Deutsches.

  • Ich hab Dir dazu übrigens eine PM geschrieben - vlt. hast Du die übersehen?

  • Es gibt unzählige Gründe, warum man sich keinen dedizierten Heimkinoraum mit Vor-Endstufen Kombis, eigenem Technikraum, etc gönnt,
    "Kein Platz", "kein Geld", "keine Zeit", "Kein Interesse" fassen die Antworten aus meiner Sicht mal grob zusammen.
    Oft wird es eine Kombination aus allen 4 sein.

    Als Beispiel:
    Warum sollte sich jemand, der 2-3 im Jahr ins Kino geht, 50k+ € für einen Kellerausbau ausgeben?
    Nicht falsch verstehen, so ein Kellerkino ist schon geil, hält einer Kosten/Nutzenrechnung bei jemandem der sich ab und zu mal im Jahr etwas Unterhaltung im Kino gönnt, nicht mal Ansatzweise stand. Das Geld könte man in dem Fall sicher besser anlegen und dafür halt weiter 2-3 mal im Jahr ins Kino gehen.
    Im Grunde muss man schon ein riesen Nerd sein *no offence*, um soviel Geld in das eigene Hobby zu stecken.

    Die, welche es sich eigentlich leisten könnten, es aber nicht tun, werden vermutlich auf einem anderen Gebiet "Nerd" sein und ihr Geld dort primär ausgeben:
    Reisen, Autos, Klamotten, Aktien,...


    Mir pers reicht aktuell "Bild und Sound wie im Kino", spätestens wenn das Licht ausgeht und man sich dem Film hingibt, rückt der Raum ja in den Hintergrund.
    Klar, der "echte" Heimkinobesitzer rümpft da jetzt die Nase, aber das sei dem Nerd gegönnt ;-)

  • Es gibt unzählige Gründe, warum man sich keinen dedizierten Heimkinoraum mit Vor-Endstufen Kombis, eigenem Technikraum, etc gönnt,

    Darum geht es hier aber gar nicht. Es geht darum, warum es in DE (bzw. Europa siehe Thread-Titel) weniger sind als in USA/Rest der Welt.

    Nicht falsch verstehen, so ein Kellerkino ist schon geil, hält einer Kosten/Nutzenrechnung bei jemandem der sich ab und zu mal im Jahr etwas Unterhaltung im Kino gönnt, nicht mal Ansatzweise stand.

    Kein Hobby hält einer Kosten/Nutzenrechnung stand.

  • Darum geht es hier aber gar nicht. Es geht darum, warum es in DE (bzw. Europa siehe Thread-Titel) weniger sind als in USA/Rest der Welt.

    Die Antwort is im Grunde recht einfach, weil es in Amerika eine "alles oder nichts" Arbeitskultur gibt.
    Wie im Video schon richtig bemerkt wird: Leistung wird dort anders honoriert, wenn du richtig gute Arbeit machst, dann kannst du dort auch richtig viel Geld verdienen.

    Daraus wird auch die "Ich zeige allen, was ich erreicht habe" Mentalität entstanden sein. Im Grunde ist es in Amerika geil, den anderen ihre unfähigkeit vor den Latz zu knallen.
    Weil, es kann ja eigentlich jeder schaffen, aka "The American dream, vom Tellerwäscher zum Millionär"
    Dagegen ist grundsätzlich auch nichts einzuwenden, man kann und soll sich auf jeden Fall auch mal was gönnen.


    Aber wehe, wenn du aus irgendwelchen Gründen die Leistung dort nicht mehr bringen kannst, sei es wegen Krankheit oder einem anderen Schicksalsschlag, dann war es das ganz schnell mit dem American dream.

    Die Deutschen und die Europäer haben dagegen eine größeres soziales Fangnetz, dadurch schlägt man bei einem Schicksalsschlag nicht ganz so hart auf, dieses muss natürlich auch bezahlt werden, was sich in geringeren Reallöhnen widerspiegelt.


    Und um nochmal bei dem Video zu bleiben:

    Auch wenn es eigentlich logisch ist, sich einen Gärtner,Chauffeur, Putzfrau, Koch zu leisten, wenn man es eigentlich könnte, empfinde ich das schon als strange.
    Btw, an alle Kellerkino Besitzer: habt ihr etwas von eben genanntem? Wenn nein, warum nicht? ;-)

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass es in USA mehr Heimkinos pro Einwohner gibt.


    Warum?

    Die Arm/Reich-Schere klafft dort erheblich krasser auseinander, als hier bei uns.

    Und was braucht man für ein Heimkino? Prinzipiell erstmal GELD.

    Also gibt es prozentual mehr Wohlhabende, die sich das leisten können. Leider aber gleichzeitig auch mehr Arme, die froh sind, wenn sie ein Dach über dem Kof und genug zu Essen haben.


    Liegt also mMn eher nicht daran, dass dort mehr ein Kino „wollen“.

    Die eigentlich interessantere Frage ist mMn: Wenn Du es Dir leisten könntest, würdest Du Dir ein „richtiges“ Heimkino hinstellen (lassen)?


    Könnte mir denken, dass der Unterschied da bei weitem nicht so groß ist.

    Tschau

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    MinMax - Birdies Heimkino

  • wir Deutschen leben um zu Arbeiten , während der Rest der Welt arbeitet um zu leben. Da liegt der Hund begraben..

    Halte ich übrigens für einen Mythos.
    Für Deutsche sind z.B. 30 Tage bezahlter Urlaub im Jahr normal + evtl noch 2 Wochen Bildungsurlaub oben drauf.
    Davon kann der Durschnittsamerikaner nur träumen, 1/4 hat dort gar keinen bezahlten Urlaub und im Durchschnitt gibt es dort 10 Tage bezahlt.

  • Ich habe jetzt nicht alle 7 Seiten komplett durch gelesen, möchte aber noch einen komplett anderen Aspekt einbringen.

    Filme haben in den USA geschichtlich und kulturell einen komplett anderen Stellenwert als in Deutschland.


    Das hat sich bestimmt in den letzten 20 Jahren verschoben, aber ist doch Teil der "nationalen" DNA.

  • Ich habe jetzt nicht alle 7 Seiten komplett durch gelesen, möchte aber noch einen komplett anderen Aspekt einbringen.

    Filme haben in den USA geschichtlich und kulturell einen komplett anderen Stellenwert als in Deutschland.


    Das hat sich bestimmt in den letzten 20 Jahren verschoben, aber ist doch Teil der "nationalen" DNA.

    Ist ja auch meine Meinung. Die meisten Filme kommen ja auch von da.

  • Ist ja auch meine Meinung. Die meisten Filme kommen ja auch von da.

    auch das ist ein Mythos. Bollywood und mittlerweile vielleicht auch China. (wir kriegen hier nur kaum was mit)

    Ich bin sicher, uns wird nicht Alles gesagt oder gezeigt.

    Zudem kann ich mir gut vorstellen dass vielerorts ausserhalb Deutschland die Kinos voller sind. (unabhangig davon ob jemand Geld hat oder nicht)

    Gerade in wirtschaftlich ärmere Länder hat Kino einen höheren Stellenwert als bei uns. Dabei geht es nicht um 4K HdR pipapo sondern um den Film selbst.

    Es geht schließlich ums träumen bzw dem Alltag ein bisschen mit einer schönen Geschichte zu entfliehen.

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