Das Rätsel um die Projektorenhelligkeit

  • Schon klar, aber die unsere Beamer-Objektive kosten auch eine Lawine. Die Pro-Linsen sowieso, aber auch die Aufpreise z.B. bei JVC für das 100mm Objektiv, bekommt man mehrere von dem Nikkor ;)

    Bei solchen Vergleichen sollte man aber u.a. auch die Größe und die Anzahl der Glaselemente der Objektive in Relation setzen.


    Ein 65mm Objektiv hat eine vordere Glasfläche von nur 33,18 cm^2, ein 100mm Objektiv eine von 78,54cm^2, das ist dann bereits 2,37x größer.

    Die kleinsten Bragi Objektive haben einen Durchmesser von 130mm und eine Fläche von 132,73cm^2, sind also knapp 70% großer als ein 100mm Objektiv und haben die vierfache Größe eines 65mm Objektivs.

    Das Njord (CS) Ultra-Weitwinkel Objektiv, das auch bei Grobi installiert ist, hat mit seinem Durchmesser von 193mm sogar eine Fläche von 292,55cm^2.


    Des Weiteren sollte man berücksichtigen, dass die Objektive von Projektoren in viel kleineren Stückzahlen im Vergleich zu Objektiven für die Fotografie produziert werden.


    Die Entwicklungskosten eines neuen Barco Objektivs können sich auf bis zu 1 Mio EUR belaufen.

    Dazu kommen dann weltweite Zertifizierungskosten von ca. 100-120K EUR pro Objektiv für jedes einzelne Projektormodell.

    Diese hohen Kosten müssen dann entsprechend auf die Produktionskosten mit den erwarteten Absatz-Stückzahlen umgeschlagen werden.


    Gruss

    Chris


  • Was ist da alles reingerechnet in die Entwicklungskosten?

    Macht Barco die ganzen optischen Rechnungen selbst, bzw. dann auch die Fertigung?


    mfg

  • Auch teure Fotozoomobjektive haben oft erschreckend starke Verzeichnungen und starken Randabfall (Vignettierung) bei Offenblende. Beides ist in der EBV und heute schon in camera leicht rauszurechnen, bei einem Projektor jedoch eher nicht möglich, speziell die Verzeichnung nicht.

    Projekorobjektive müssen also extrem verzeichnungsfrei sein und sehr geringen Randabfall schon bei Offenblende zeigen.

    Während ein Randabfall von 2 EV bei einem Fotoobjektiv bei Offenblende im WW keine Seltenheit ist, hieße das bei einem Projektor nur noch 25% Licht am Rand. Das wäre inakzeptabel.

    Dazu kommt noch dass das alles auch bei vollem Lensshift gelten soll. Die Projekorobjektive müssen also einen viel größeren Bildkreis als das Panel verlangt, in dieser Qualität auszeichnen.

    Bei Fotoobjektiven gibt es dagegen nur eine Handvoll Tilt/Shift-Objektive, und soweit mir bekannt, nur in Festbrennweiten.


    Das sind also völlig andere Anforderungen, und dann kommt noch die kleinere Stückzahl oben drauf.


    Und Entwicklungskosten werden ja eh oft gleich ganz vergessen von den Kunden.

    Wenn es dann heisst Produkt xy kostet in der Herstellung nur soundsoviel und der Kunde regt sich auf weil er das doppelte oder dreifache zahlt.


    Klar, die Geräte fallen alle fertig vom Himmel, oder die Entwickler arbeiten umsonst.

  • schauki forderst Du gerade eine tear down Analyse? :think:

    Nein. Die 1 Mio Euro wundern mich. Ich mache beruflich auch Objektiv"entwicklung" - unter " ", weil das in meinem Fall nicht wirklich eine ist. Eher was soll es können, das bekommt der Zulieferer und der tut dann.


    Und mit den Stückzahlen ist einfach Interesse. Wenn ich überlege wie viele Kino Säle es auf der Welt gibt dann kommen da schon Zahlen zusammen.


    Fertigung habe ich auch ein wenig Einblick und das auch nur Interesse, Fertigungstiefe wäre ja grundsätzlich hervorzuheben.

    Ich weiß allerdings auch nicht ob JVC, Sony,... hier die Objektive ihrer Projektoren selbst fertigen - ich gehe mal vom Gefühl nicht davon aus.


    mfg

  • Des Weiteren sollte man berücksichtigen, dass die Objektive von Projektoren in viel kleineren Stückzahlen im Vergleich zu Objektiven für die Fotografie produziert werden.

    Das wird sicher der größere Preisfaktor sein und weils bezahlt wird.


    Konstante Blende brauchen wir ja nicht, wofür auch. Konstante Blende geht immer nur über Reduktion (schließt beim Zoom Richtung Weitwinkel), warum Helligkeit im WW verschenken.

  • Was ist da alles reingerechnet in die Entwicklungskosten?

    Macht Barco die ganzen optischen Rechnungen selbst, bzw. dann auch die Fertigung?


    mfg

    Ja, Barco’s Optik-Ingenieure entwickeln alle optischen Teile bei Barco im eigenen Haus (Objektive, Integratorstäbe und Prismen), in enger Zusammenarbeit mit Partnern und Anbietern, die auf Optik spezialisiert sind.


    Die meisten aktuellen Objektive des Bragi und Freya/Nerthus werden dann z.B. von Minolta in Japan auftragsgefertigt.


    Das komplexe 90-Grad UST-Objektiv der Pulse Modelle, das man auch in vier 90-Grad Schritten um die Achse rotieren kann, wird von Carl Zeiss in Jena gefertigt.


    Hier ist ein Auszug der Präsentation über die MTF:





    Gruss

    Chris

  • ... Innerhalb der Zoom-Range ist also ein beachtlicher Unterschied. Dagegen sind die 6,6% mehr Lumenleistung welche die 17:9-Panel-Nutzung rechnerisch bringt...



    Hier wollte ich nochmal kurz einhaken.


    Wenn ich das 17:9 Panel nutze, es aber in den unterschiedlichen Anwendungsfällen oben/unten oder seitlich elektronisch maskiere, behalte ich dann trotzdem eine höhere Helligkeit, als von vorneherein auf die 16:9 Einstellung zu gehen?

    "Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid." (Yoda)

  • Dann müsste der Lumenwert als Resultat aus Lichtstrom und Bildgrösse ja konstant über die Variation des Zooms sein.


    Aktuell ist ja die Auffassung, dass der max. Lumenwert nur bei ganz geöffnetem Objektiv erreicht werden kann.

    Sorry,


    ich war da gedanklich auf einem anderen Pferd gewesen.


    ANDY

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    (zertifizierter Trinnov + Storm Audio Händler) Brands u.a. : BARCO ; CHRISTIE ; LED Wall Systeme ; ASCENDO PRO ; Display Technologie ; MAD VR ; AV pro edge ; Magnetar ; Artnovion ; ARLED Cinema Screens ; Lightboxen ; Spann - Rahmemsysteme ; Akustikstoffe uni + bedruckt uvm.

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  • Wenn ich das 17:9 Panel nutze, es aber in den unterschiedlichen Anwendungsfällen oben/unten oder seitlich elektronisch maskiere, behalte ich dann trotzdem eine höhere Helligkeit, als von vorneherein auf die 16:9 Einstellung zu gehen?

    Bei allen Bildformaten die breiter sind als 16:9 profitierst Du in der Helligkeit von der Nutzung des vollständigen 17:9-Panels (4096x2160) Beim 16:9 Format ist es egal. Die zusätzlichen 256 Pixel in der Breite werden nicht genutzt, bzw. maskiert. (4:3 ebenso)

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