Civil War (2024)

  • Wirklich begeistert hat mich die Story auch nicht. Die meiner Meinung nach bewusst unpassend gewählte Musik kann ich auch wenig nachvollziehen.


    Manche Szenen sind in Bild und Ton allerdings wirklich sehenswert. Wer also aus Frust abgeschaltet hat dem würde ich empfehlen zum Spaß nochmal in die finale Kampfszene reinzuschauen.

  • Schreibe mal zwei Sätze mehr und deshalb darf’s auch in diesen Faden:


    Civil War


    Film 8,5/10 …wenn man beim „zähen“ Einstieg am Ball bleibt, bekommt man ein episodenhaftes Fotografen-Roadmovie mit einzelnen, sehr bewegenden Fragmenten und einem fulminanten Finale

    Bild 8,5/10 …satte Farben, gute Schärfe (meist), tolle Kamera, leider nur flat

    Ton 9/10 …Heureka, das geht zur Sache, wenn es muss (und darf - manchmal gibt‘s auch nur Musik zur Aktion)


    Künstlerisch wirklich gut mit (indirekter) politischer Botschaft. Kann aber sein, dass er Erwartungen nicht erfüllt, am Anfang war er mir auch zu lahm. Die schräge Musik (Score und Soundtrack) waren manchmal - wohl bewusst - nervend, zum Teil aber auch genial. Wem er nicht gefällt: nicht mimosig abschalten sondern einfach das Ende schauen und hören, ob alle Speaker noch funktionieren :zwinker2:

    Gruß
    olli


    The DARK-ROOM homecinema
    Lounge-Ledersessel, 3 Sitzreihen, Cinemascope-Projektion, 9.4.6 Multichannel, 24m² Sternenhimmel, Schallschutz + Akustikausbau, EIB-Steuerung

  • Civil War | UHD Blu Ray


    Für mich neben Dune Part Two das bisherige Highlight des Jahres.

    Das Szenario wird bedrückend realistisch in Szene gesetzt. Die Unberechenbarkeit der Situationen denen die Protagonisten auf ihrem Weg nach Washington ausgesetzt sind erzeugt permanente Spannung.


    Die technische Präsentation ist nahezu perfekt. Das Bild ist scharf, kontrastreich, bunt und vorallem nicht durch Stilmittel verunstaltet. Einziges Manko für mich ist das Bildformat von 1,85:1. Der Ton ist technisch perfekt, die Musik nervt aber teilweise, auch weil sie recht laut ist. Die Dynamik bei den Schusswechseln ist atemberaubend, Atmos wird passend eingesetzt.


    Film: 8,5/10

    Bild: 9/10

    Ton Atmos deutsch: 10/10

  • Civil War - ein Film von Alex Garland (2024)



    ‚Civil War‘ war einer meiner meist erwarteten Filme 2024. Leider ging es sich zeitlich nicht auf, Garlands jüngstes Werk im Kino zu sehen. Heute nun konnte mein Durst nach diesem Film endlich gestillt werden.


    Als A24 Fanboy hatte ich große Erwartungen. Eigentlich habe ich diese bei jeder A24 Produktion. Enttäuscht wurde ich bisher selten. Dabei ist es mit $75 Mio. die bis dato teuerste A24-Produktion und ist auch Garlands teuerster Film soweit. Gemäß Box Office Mojo spielte ‚Civil War‘ eher bescheidene $122 Mio. ein. Mit 109‘ Lauflänge hat er eine sehr angenehme Spieldauer. Geschaut haben ihn meine Frau und ich über den Magnetar als UHD in Atmos (Deutsch).



    Die Hauptakteure sind keine A-Lister, aber doch alle bekannt. Wagner Moura (Narcos), Kirsten Dunst (Spiderman), Stephen McKinley Henderson (Dune) und Cailee Spaeny (Alien: Romulus) spielen Kriegsberichterstatter und sind die tragenden Figuren, Nick Offerman (Devs - Serie Alex Garland) mimt einen diktatorischen US-Präsidenten und Jesse Plemons (Killers of the Flower Moon) einen diabolischen Soldaten oder Söldner. Gerade die Szene um Jesse Plemons dürfte so schnell nicht vergessen gehen, ist sie doch eine der intensivsten und heftigsten des ganzen Filmes.


    Das Drehbuch von Alex Garland skizziert glaubwürdige Charaktere in einem erschreckend glaubwürdigen Szenario. Kirsten Dunst spielt auf der Höhe ihrer Zeit und trägt den Film bis zum Schluss. Aber auch ihre Mitstreiter wissen zu überzeugen. Identifikationsfiguren für den Zuschauer in einem Film, in welchem es uns mehrfach den Magen zugeschnürt hat.




    So bringt es die Berliner Morgenpost gekonnt auf den Punkt. ,Civil War‘ ist eine erschreckend reale Horrorvision. In Zeiten des Populismus und von Brandreden (Trump lässt grüßen mit Statements wie: Nur noch in dieser Wahl müsst ihr die Stimme abgeben für mich, danach nie wieder…), in Zeiten, in denen der Mob das Capitol stürmte und Unzählige dabei gestorben sind und 140 Personen verletzt wurden, wirkt ‚Civil War‘ alles andere surreal, sondern zum greifen nah.


    So ist der eigentliche Star des Films diese äusserst unangenehme, ja bedrohliche und verdammt realistisch anmutende Inszenierung, in welcher es zwischendurch glücklicherweise die eine oder andere Verschnaufpause gibt, aber überwiegend den Zuschauer doch fest in seinem Würgegriff hält.


    Trotz des zeitweise fast dokumentarischen Stils, wirkt das alles sehr wertig produziert und inszeniert. Garland hat den Spagat zwischen vermeintlicher Unterhaltung und quasi Fotorealismus ziemlich gut getroffen, ohne dabei eine politische Haltung einzunehmen. So ist der Schachzug den Zuschauer durch die Augen der Kriegsberichterstatter sehen zu lassen eigentlich ziemlich clever gewählt. Dadurch könnte man dem Film aber eine gewisse Zahmheit unterstellen. Hätte es diesbezüglich mehr Mut und Biss seitens Garland gebraucht, wie man das eine oder andere mal lesen oder hören konnte? Das muss letztendlich jeder für sich entscheiden. Für mich resp. uns hats jedenfalls funktioniert.


    So bleibt eine sehr intensive und immersive Seherfahrung, die auch durch eine vorzügliche Technik getragen wird und den Effekt der Immersion zusätzlich verstärkt. Ich glaube, nein ich bin mir sicher, dass ich Helikoptergeräusche noch nie so dynamisch und sich real anfühlend im Kino erlebt habe. Wenn da die doppelrotorigen Chinooks vom Boden abheben, bebt das ganze Kino. Aber auch die Explosionen kommen mit einer solchen Wucht, man glaubt mittendrin im Geschehen zu sein. So dicht die Inszenierung des Filmes ist, so dicht und spektakulär ist auch dieser Atmosmix, den man sich nicht mehr besser vorstellen kann. Auch die Bildqualität ist von großer Güte und die Szene, als sie bei Nacht durch einen brennenden Wald fahren, ist ein Shot für die Ewigkeit und lässt HDR-und kontrastseitig meinen OLED jubilieren.


    Die hochgesteckten Erwartungen wurden also nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Ein Film, den es zu verdauen gilt und der nachhallen wird. Ein Film, soviel ist jetzt schon klar, auch nach mehrfacher Sichtung nichts von seiner Intensität verlieren wird. So bleibt zu hoffen, dass das alles nur Fiktion bleibt und nicht in einer tragischen Vision endet.


    Das überdurchschnittliche Kinojahr 2024 hat einen weiteren Höhepunkt gefunden und Alex Garland hat mir einmal mehr bewiesen, weshalb er für mich einer der begnadetsten Regisseure seiner Zeit ist.


    cat54, du solltest mit deinen Eindrücken recht behalten. Und 4kuji, hier hast du neues Demomaterial der makabersten Sorte. Wenn du ihn gesehen hast, weißt du warum.


    Klare Empfehlung meinerseits!

    Nichts sieht hinterher so einfach aus wie eine verwirklichte Utopie…


  • Hatte nicht gesehen, dass es einen separaten thread zu Civil War gibt, von daher nochmal hier meine Eindrücke:


    Actiongeladenes Popcornkino sollte man hier wohl eher nicht erwarten. M.E. zielt der Film eher darauf ab darzustellen, wie sich ein tief gespaltenes Land sehr schnell selbst an den Abgrund manövrieren kann. Erklärungsversuche o Schuldzuweisungen wie es dazu gekommen ist,fehlten gänzlich u wurden wohl bewusst vermieden, indem man das Geschehen aus Sicht von Kriegsreportern darstellte, die nur Bilder von der schonungslosen Grausamkeit machen wollen. Aber nichts bewerten. Das solle der Betrachter machen. Aus meiner Sicht eine intelligente u sensible Herangehensweise der Macher, um mit diesem Film nicht noch mehr zu spalten, sondern lediglich etwaige Konsequenzen aus dem aktuellen Zeitgeschehen allen Parteien rücksichtslos vor Augen zu führen. Mich hat der Film gepackt. Bild und insbesondere der Ton waren sehr gut u haben das Kriegsgeschehen eindrücklich vermittelt.

    Planung bedeutet, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen...:zwinker2:

  • die kritik an der musik erstaunt mich schon etwas. gerade die filmmusik liess mir n stück weit die kinnlade klappen. ich meine hey SILVER APPLES gleich am anfang eines films, dann noch 2 suicide songs, whow... welcher film hat bitte schön silver apples drin? ich war gleich voll aufmerksam, da ich eben genau auf diese mucke stehe seit jahrzehnten. der film selbst war imho ok, kirsten dunst war relativ überzeugend, der film an sich allerdings riss mich nicht sooo vom hocker, man hätte mehr draus machen können denk ich, zumindest was meinen filmgeschmack angeht...


    film: 5

    Musik: 8

    handlung: 6

  • Moin,


    wir haben den Film in größerer Runde diese Woche geguckt.


    Abgesehen von mir, fand ihn keiner gut.


    Alle waren sich einig, dass die Szene am Ende Demomaterial für den Ton ist (auch wenn ein Kumpel nicht so begeistert war, weil er direkt vor einem Surround Back saß, es gibt halt nur ein, zwei gute Plätze bei mir).


    Die „nervige“ Musik habe ich nicht bemerkt. Ich fand den Soundtrack in Ordnung und stimmig abgesehen von ein oder zwei Szenen (ich weiß es gar nicht mehr), wo in Superheldenfilmmanier die brutale Gewalt mit „lustiger“, unpassender Musik unterlegt war. Das passt bei Deadpool, hier nicht.


    Es ist ein Roadmovie mit ein paar „netten“ Szenen zwischendurch. Es wird nichts erklärt, wie es dazu kam (muss es auch, meiner Meinung nach, nicht).


    Mein „gut“ ist aber auch nicht überschwänglich. Dazu war der Film irgendwie nicht rund genug. Irgendwann wird es aber eine Zweitsichtung geben.

  • Durch die zum Teil sehr unterschiedlichen Bewertungen hier wurde ich neugierig, aber auch vorsichtig.
    Normalerweise leihe oder kaufe ich keine Filme außerhalb der Prime Flatrate. Gestern war dann Premiere, habe Civil War für €4,99 ausgeliehen. Ein kauf der Blu-Ray war mir zu unsicher.


    Der Film hat mir gut gefallen, manche Szenen fand ich sogar sehr gut. Kirsten Dunst konnte mich abholen. Den melancholischen Blick hat sie voll drauf.

    Ich habe keine Ahnung ob Kriegsreporter auch im realen Einsatz so nah am Geschehen dabei sind wie hier gezeigt, mich hatten die Action-Szenen durch die gut gewählten Kameraeinstellungen auf jeden Fall beeindruckt.

    Wenn die Blu-Ray in einigen Monaten um die €12 zu haben ist, werde ich die auf jeden Fall kaufen. Der Film hat eine Zweitsichtung verdient, und ich freue mich dazu auf einen noch besseren Ton.


    Film 8 von 10

  • Mich hat der audiovisuell total abgeholt. Auch das komplette Sounddesign, zum Teil total kontrovers zu den gezeigten Bildern. Fand ich mega gut.


    Rein von der Handlung fand ich ein paar Stellen schon irgendwie suspekt oder habe sie noch nicht verstanden. Dennoch werde ich wohl noch eine Weile drüber nachdenken. :)

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Ja das stimmt. Der passt auch perfekt zu solchen Szenen. Nur als Beispiel z.B. als


    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Ja das stimmt. Der passt auch perfekt zu solchen Szenen. Nur als Beispiel z.B. als

    Einiges fand ich auch, vermutlich wegen des Realitätsbezugs, arg krass.


    Planung bedeutet, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen...:zwinker2:

  • auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Planung bedeutet, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen...:zwinker2:

  • Civil War (Heimkino, 4K BluRay, Atmos, OV)


    Die Rückseite des Mediabooks fasst den Film im Grunde perfekt zusammen: „Die Momentaufnahme einer einst undenkbaren Entwicklung.“ Civil War stellt die richtigen Fragen ohne, dass Antworten geliefert werden. Die fehlen zum runden Erlebnis auch gar nicht, da, denke ich, die möglichen Folgen der eskalierenden Spaltung aufgezeigt werden und nicht deren Gründe.


    Optisch ist Civil War meinem Geschmack nach nahe an der Perfektion. Für ein solches Bild ist das Medium 4K BluRay gemacht.

    Akustisch kann man hier nach Dune 2 bereits zum zweiten mal dieses Jahr sagen: „So etwas hat man im Heimkino noch nicht gehört.“


    Ich kann für mich keine wirklichen Kritikpunkte feststellen. Sogar die teils gewagten und durch den Kontrast auffälligen Musikstück haben gepasst. Ein meiner Meinung nach nahezu perfekter Film, den ich mir gerne für 30 Euro im schicken Mediabook ins Regal stelle.


    10/10

  • Ich habe den Film auch bereits gesehen und würde ihn als "sehenswert" einstufen. Gesamtwertung 7.5 /10. Das Wichtigste ist IMO, dass angesichts der angespannten politischen Situation in den USA durch diesen Film nicht noch zusätzlich Oel / Munition reingekippt wird und nicht irgendeine Position in Bezug auf die realen Gräben eingenommen wird. Dazu war die fiktive "westliche Allianz" von Texas und Kalifornien ein hervorragender Schachzug, dazu ein "fragwürdiger" Präsident. Somit stellt der Film IMO eine Warnung an alle dar, sich politisch zu mässigen, ihre eigene Position stets zu hinterfragen und das Schwarz-Weiss Denken sein zu lassen. Genau richtig.


    Gefallen hat mir das Bild (9/10). Ja, da sind mir des öftern auch richtig kunstvolle Einstellungen / Bilder aufgefallen. Der Musik als solche ist mir hingegen nie störend aufgefallen. Die Kampfszenen waren tonal wiederum IMO erstklassig. Auch 9/10.


    Die Aufgleisung / Einleitung des Filmes war vielleicht eine Spur zu lang, aber ok. Sehr gefallen hat mir die Idee, das Ganze als Road-Movie anzulegen, wo einfach Ausschnitte des ganzen Desasters zu sehen waren und von den Journalisten glaubwürdig mitgenommen wurden. Hier auch 9/10. Was mir aber gar nicht gefallen hat: dass die Journalisten sich im letzten Teil im wahrsten Sinn so in den Vordergrund drängten. Das hat mich stark genervt und den Film zum Endes etwas runtergerissen. Das war für mich billige, realitätsferne Effekthascherei und Ueberhöhung der Protagonisten, mit denen ich mich nicht wirklich identifizieren konnte. Insgesamt aber wie gesagt dennoch ein absolut sehenswerter Film und sicher einer der besten Filme in in diesem Jahr für mich.

  • Optisch ist Civil War meinem Geschmack nach nahe an der Perfektion.

    Wobei man, da anscheinend viel mit Offenblende gedreht wurde, häufig die verschiedenen Brennweiten der Objektive gut erkennen kann. Bei geschätzten 50 mm Brennweite ist die Schärfentiefe extrem gering (f / 1,4 oder sogar f / 0,95), im Telebereich sowieso, nur im Weitwinkel nimmt sie dann physikalisch bedingt ab. Aber selbst da ist sie teilweise relativ gering für einen Film. Das sind aber einfach physikalische Grenzen, die gesetzt sind, wenn einen möglichst geringe Schärfentiefe erreicht werden soll. Darin unterscheidet sich der Film auf jeden Fall von vielen anderen.


    Was mir allerdings nicht einleuchtet, ist die technische Ausrüstung von Jessie. Analoge Kamera, manueller Fokus, Weitwinkelobjektiv? Bitte was? Das war für mich komplett unrealistisch. Als (Action-)Fotograf ist man doch möglichst darauf aus, dass jeder Schuss sitzt und die Serienbildgeschwindigkeit hoch ist, damit man später den besten Treffer auswählen kann. Außerdem setzt man in gefährlichen Situationen wohl eher ein Teleobjektiv ein, damit man nicht so nah ran muss (hatte Lee auch dabei). Das war für mich eine romantisch verklärte Darstellung, die mit der Realität nichts gemein hat.

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