Civil War (2024)

  • Die technische Ausrüstung von Jessie ist mir auch aufgefallen. Da ich davon ausgehe, dass die Filmemacher das nicht aus Versehen oder Dummheit gemacht haben, steckt möglicherweise eine künstlerische Absicht dahinter. Nur welche?

    Einstweilen habe ich nur eine Hypothese: Der Mensch und die menschlichen Grausamkeiten sind immer noch dieselben wie schon in Zeiten der Schwarzweiß-Fotographie.

    Würde mich interessieren, wie andere das deuten.

  • steckt möglicherweise eine künstlerische Absicht dahinter. Nur welche?

    Soweit ich mich erinnere u das verstanden habe, war das eine Kamera von Jessies Vater. In der Szene, als sie von Lee auf die Kamera angesprochen wurde ("...sieht man auch nicht mehr so häufig") , hatte Jessie das erwähnt u es klang für mich so, dass sie eben noch nicht so professionell unterwegs war.

    Planung bedeutet, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen...:zwinker2:

  • Dass die Kamera vom Vater ist, der damit vor langer Zeit schon Fotos machte, ist gut beobachtet. Merkwürdig finde ich aber, dass immer wieder die von Jessie gemachten Fotos groß eingeblendet werden. Die Fotos der Profis sieht man dagegen nicht.

    Diese Schwarz-Weiß-Einblendungen sind ja nicht mehr Figurenperspektive, das ist dann wohl eine Aussage des "Erzählers". Und was könnte da wohl die Botschaft sein?


    Vielleicht sollte man sich auch noch überlegen, warum mit der von FoLLgoTT sehr anschaulich beschriebenen geringen Tiefenschärfe aufgenommen wurde. Da steckt m.E. mehr drin, als anfangs von mir vermutet.

  • Ach vergessen abzusenden und mittlerweile einige neue Posts. Aber dennoch. Ich sehe da einige Optionen.


    Insgesamt zeigt die ganze Diskussion aber und auch der Stil, dass es sich hier um ein tolles Werk handelt. Dune ist da ein härter Gegner, ich sehe aber einiges an Potenzial, dass hier ein paar Awards eingeheimst werden könnten.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Vielleicht sollte man sich auch noch überlegen, warum mit der von FoLLgoTT sehr anschaulich beschriebenen geringen Tiefenschärfe aufgenommen wurde. Da steckt m.E. mehr drin, als anfangs von mir vermutet.

    Ich schätze mal damit nur die wichtigsten Bildinformationen festgehalten werden. Man soll sich aufs wesentliche konzentriert werden.

  • Film des Jahres, zumindest Überraschungshit des Jahres (für mich zumindest, eh klar).

    Glatte 10/10


    Scheinbar auch hier, stärker auf FB, gehen die Meinungen stark auseinander.

    Ja, sicher ist die Story bißerl dünn (ist ja keine 8 Staffel x 20 Folgen Serie fürs Bing Watching) und ist bißerl konstruiert, aber wenn man kurz überlegt, das gilt auch für "Der Soldat James Ryan": Eine ganze Einheit wird quer durchs Kriegsgebiet geschickt, um einen Soldaten heim zu holen..... Ahem, eine größere Einheit hat keine Kommunikation, Munitions und Material-Transport zur Führung.....ne lassen wir das.

    Aber wenn man es als Gegeben akzeptiert, dass diese Reporter nach Washington, zum HotSpot des Bürgerkrieges wollen, dann bekommt man einen sehr bösen Film. Einen Film, der die Grausamkeit des Krieges schonungslos zeigt.

    Sicher gibt es Splatterfilme ala SAW, etc. die noch mehr Blut, Eingeweide, usw. zeigen. Zumindest mich lassen solche Filme kalt. Jedoch dieser Film hat einige böse Elemente:


    Die tw. komplett unpassende "Happy-Musik" ist sicher so gewollt, soll die Groteske verstärken.

    Es ist definitiv kein "Feel Good Movie", für mich einer der Top Filme, die ich lange bis nie mehr sehen werde. Weil eigentlich will ich Spaß haben. Das macht der Film halt nicht.


    Bild (UHD) : Die tw. hohen Bewertungen kann ich nicht teilen.

    Das Bild ist Ok, hat gute Auflösung, aber die angeblich extreme Schärfe, Doku Charakter, etc. kann ich nicht teilen. Guter Durchschnitt.


    Ton (DE, Atmos) ist wieder eine glatte 10/10.
    Eine der besten Tonspuren.

    Filme wie Godzilla bieten zwar mehr "Dauerfeuer", IMHO irgendwann schon zuviel und nervig, hier ist es ausgewogen, zwischen ruhiger Erzählung, Zeit um Wirken lassen und dann extrem dynamische Effekte. Sowohl vom Pegel, wie auch von der scharfen Abgrenzung. Die Schüsse sind tw. noch schärfer als bei Criminal Squat, gehen Richtung den besseren Schüssen in Dunkirk oder Atomic Blond. Dazu viele Szenen mit tollen SR Effekten.

    Da finden sich einige Demo Szenen für die nächsten Vorführungen ;)


    Ich bin zwar jetzt gerade auf eine Trinnov umgestiegen, hab aber in den letzten 2 Wochen mehrmals all meine Ton-Referenz-Demos angehört, deshalb ist der Vergleich mit anderen Filmen schon gut gegeben.

  • Das Bild ist Ok, hat gute Auflösung, aber die angeblich extreme Schärfe, Doku Charakter, etc. kann ich nicht teilen. Guter Durchschnitt.

    Das ist schon mehr als Durchschnitt. Das Problem ist eher, dass die Schärfe nur im Bereich der Schärfentiefe zur Geltung kommt und die ist, wie gesagt, sehr klein. Hier ein Beispiel (runterskaliert auf 1080p):


    Der Bart ist im Fokus, dahinter beginnt schon der Unschärfebereich, so dass die Haare auf dem Kopf bereits nicht mehr im Fokus sind. Das ist eben so, wenn mit weit aufgerissener Blende gefilmt wird.


    Man sieht meist eher in den weitwinkeligen Szenen, dass das Master deutlich mehr als 2K hergibt. Hier ein Beispiel (entsprechend hochskaliert):


    Blu-ray:


    UHD Blu-ray:

  • Was mir allerdings nicht einleuchtet, ist die technische Ausrüstung von Jessie. Analoge Kamera, manueller Fokus, Weitwinkelobjektiv? Bitte was? Das war für mich komplett unrealistisch. Als (Action-)Fotograf ist man doch möglichst darauf aus, dass jeder Schuss sitzt und die Serienbildgeschwindigkeit hoch ist, damit man später den besten Treffer auswählen kann. Außerdem setzt man in gefährlichen Situationen wohl eher ein Teleobjektiv ein, damit man nicht so nah ran muss (hatte Lee auch dabei). Das war für mich eine romantisch verklärte Darstellung, die mit der Realität nichts gemein hat.

    Naja, die Nikon F2 war die analoge Reporter Kamera schlechthin. Man sagt das man mit ihr Nägel in die Wand schlagen kann. Ich glaube keine andere analoge Kamera hat mehr Kriegsreporter Einsätze gehabt als die Nikon F2. Ist gar nicht so abwägig das sie mit dieser Kamera unterwegs ist. Schliesslich haben die Fotografen es früher auch geschafft eindrucksvolle Fotos zu schiessen. Ausserdem voll mechanisch und du brauchst keine Akkus, kann in Kriegsgebieten auch von Vorteil sein. Es wurden ja teilweise auch die Bilder von Lee mit ihrer modernen Sony Kamera eingeblendet. Die s/w analog Bilder haben eine ganz andere Anmutung. Vielleicht wollte Alex Garland sich auf diese Weise auch einfach nur der Fotografie verneigen. Mittlerweile ist analog wie bei der Musik auch wieder im kommen. Ein Kollege von mir fotografiert Hochzeiten wieder analog. Die Serien haben auch eine ganz andere Anmutung. Die manuelle Schärfestellung mit den analogen Kameras geht sehr schnell mit ein bischen Übung. Was Brennweite angeht, ist das Bild Scheiße warst du nicht nah genug dran ;). Die klassische Reportage Brennweite liegt zwischen 28-35mm. Die Teles benutzt du nur wenn es nicht anders geht. Bin selber auch mehr kurz unterwegs. Ok, mir kann höchstens mal einer auf den Fuß treten oder ein Getränk über den Pelz schütten, mehr Gefahr droht mir nicht. :rofl:


    Sooo extrem offenblendig empfand ich Civil War gar nicht. Da war The Batman schon eine ganz andere Nummer. Liebe The Batman wegen seines extrem geilen Kamera Looks. Civil War ist da aber auch ziemlich geil.

  • Das ist schon mehr als Durchschnitt.

    Mag sein, dass es bei 50.00001% liegt ;)


    Tw. wird das Bild als Referenz beschrieben, Schärfe wie bei einer Doku, und weitere Superlativen.

    Der Film liegt IMHO hinter Lucy, Mortal Engines, Gemini Man, The Reverent, GotG2, Lost City, Mulan, Passengers und noch einigen weiteren Filmen und somit, umgangssprachlich, keine neue Referenz, sondern "durchschnitt".

  • Bei Bild als Referenz meine ich die Gesamtoptik. Bei mir geht es da weniger um Zahlen sondern stimmig eingesetzte Stilmittel, Kamera, Bildausschnitt, Farbpalette, Schärfe… im Zusammenspiel das dann den Gesamteindruck ergibt. Das ist dann natürlich auch recht subjektiv.

  • Naja, die Nikon F2 war die analoge Reporter Kamera schlechthin.

    Betonung auf war. :)


    Ich glaube inzwischen, Garlands Punkt ist ein anderer. Jessie ist jung, naiv und schaut zu alten Reportergrößen auf. Und die haben in ihren großen Jahren eben mit so einer F2 fotografiert. Lee dagegen ist schon lange professionell unterwegs und benutzt daher die Ausrüstung nach Stand der Technik, um effizient arbeiten zu können.

    Sinn ergibt die F2 heutzutage ganz sicher nicht mehr. Der Autofokus ist inzwischen so gut, dass es für manuell keine Rechtfertigung mehr gibt. Rein mechanisch ist auch kein Argument, wenn man zusätzlich noch das Smartphone mitschleppt (und Nachschub an Film rar ist, elektrische Energie im Auto dagegen nicht). Und jedes Farbbild lässt sich in unendlich vielen Variationen nach Schwarzweiß konvertieren. Insofern passt die F2 zu Jessies Charakter ganz gut und stellt sie als naives, verträumtes Küken damit in Kontrast zur abgebrühten, pragmatischen Lee. Das bringt für mich dann zumindest wieder eine gewisse Plausibilität rein.

  • Und hier meine Meinung zum Film:


  • Die Analyse von blu-ray-rezensionen.net ist draußen. Kurz: Highlight 2024, Ton Referenz, Bild sehr gut.


    https://blu-ray-rezensionen.net/civil-war-4k-uhd/

  • Die Schieber täuschen immer, machen imo auch nicht wirklich viel Sinn, weil auf den Fotos HDR immer dunkler ist.


    Hier noch die Bewertung von bluray-disc.de. Sie schreiben, wer es dokumentarischer mag greift zur Blu Ray, wer eher filmischen Look bevorzugt nimmt die 4K Disc.


    Story 8/10

    Bild 10/10

    Bild 4K 10/10

    Ton 9/10


    https://bluray-disc.de/blu-ray…=1#comments-movie-details

  • Also hier auf dem PC den Schieberegler bei den Vergleichsbildern hin und her........ich tendiere zur Bluray bei der Dunkelheit oder wie seht ihr das?

    Atmos haben ja beide................

    Timo schreibt ja selbst, dass es mit einem Tone Mapping ganz anders wirken kann…

    Gruß
    olli


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