20 Tage in Mariupol (Heimkino, Apple TV, ARD-Mediathek, Deutsches VO, Auromatic)
Mystyslaw Tschernow ist unter anderem Kriegsreporter und arbeitet für die Associated Press. Zu Beginn der Invasion der Ukraine begab er sich mit einem kleinen Team nach Mariupol und dokumentierte zwanzig Tage lang die Einkesselung und letztlich den Angriff auf die strategisch wichtige Hafenstadt.
Es werden unglaublich intensive und aufwühlende Bilder gezeigt. Dramatische Reanimationen, verzweifelte Bürger und sich füllende Massengräber zeugen von der Hölle, die die Bevölkerung von Mariupol durchlebte. Dabei wird auch in den herzzerreißendsten und grausamsten Szenen nicht weggeschaut.
Die Aufnahmen wurden natürlich mittels Handkamera gefertigt und sind größtenteils sehr hoch aufgelöst und scharf, sodass sie auch auf der großen Heimkinoleinwand gut dargestellt werden können und noch überwältigender und unmittelbarer wirken.
Neben den Auswirkungen des Angriffs auf das Volk wird auch gezeigt, wie wichtig die Dokumentation der Geschehnisse ist und dass auf selbstlose Kriegsreporter, die sich direkt an die Front begeben nicht verzichtet werden kann. Vor allem in Anbetracht dessen, was die russische Propagandamaschinerie aus den Angriffen auf die zivile Bevölkerung macht.
Eine zutiefst aufwühlende und nachwirkende Arbeit, deren Wert nicht überschätzt werden kann und die mal wieder daran erinnert, wie belanglos ein Großteil der eigenen Probleme ist. Zurecht mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet und für den Dokumentations-Oscar nominiert.
10/10
Bis 19.05. in der ARD-Mediathek