20 Tage in Mariupol

  • quanah

    Deine Empfindungen hatte ich bereits nach 10-15 Min. - angeschaut auf einem 55" TV und nicht auf der "vergrößernden" LW.

    Das Grauen war für mich wenige Minuten später unerträglich weshalb ich kurzerhand die Reportage ausschalten musste um schlafstörende Auswirkungen zu vermeiden. Gleiche Empfindungen hatte ich übrigens auch bei einer Reportage aus dem Gaza-Streifen!


    Ich frage mich grundsätzlich wie man (im trockenen, warmen, Sessel sitzend) angesichts einer solchen AP-Reportage von Propaganda sprechen kann?

    Welches emotionslose, degenerierte Niveau haben manche Leute offensichtlich erreicht?

    Welcher Propaganda sind sie persönlich aufgesessen?


    Im Gegensatz zu einigen -von blankem Unsinn geprägten Hollywood-Spektakelfilmen- ist das hier knallharte, grausame Realität!


    Ich hoffe für uns alle das der HK-Keller nicht irgendwann zum Schutzkeller wird.


    Gruß

    Willi

  • Naja die Schutzbunker und U Bahn Kapazitäten in Dtl sieht es extrem schlecht aus. Damit muss man nichteinmal die

    Vorzeigeländer in Skandinavien oder die Schweiz heranziehen...


    In Bamberg gibts aus der Bierbrau Historie riesiges tiefes Tunnelsystem. Das ist die einzige richtig große Schutzmöglichkei die ich kenne.

    Das ist sehr groß und das wird auch noch heute für die Lagerung und Kühlung genutzt.

    Als Flüssignahrung und Kalorienzufuhr also bestens geeignet :)


    Ansonsten gibts im Flächenland nichts und vielen Städten sehe ich auch nur für unter 1% der Bevölkerung Bunker / Schutzräume.

  • Leider kann ich die Doku zur Zeit nicht sehen, da sie in der CH nicht zu empfangen ist. Ich werde das die nächsten Tage machen, da ich für ein paar Tage beruflich nach D reisen muss.


    Bei dieser Diskussion und diesem Thema kommen bei mir viele Emotionen hoch. Schliesslich habe ich fast 2 Jahre Dienst als schweizerischer Milizoffizier geleistet. Nicht mit Begeisterung, aber mit der Ueberzeugung, dass diese Versicherung schlicht nötig ist. Wenn ich nun sehe, was in der Ukraine aktuell passiert und wenn ich sehe, wie dann darauf auf politischer Ebene reagiert wird (von Wagenknecht bis Trump) packt mich die Wut. Angefangen vom übermässigen Abbau bei der Armee, den die Linken massgeblich vorangetrieben haben und die jetzt mit am lautesten schreien, die Ukraine zu unterstützen. Ein ähnliches Szenario hatten wir in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Und abgerundet wird meine Wut auch durch den rechten Rand, der Stimmung macht gegen die Unterstützung der Ukraine. Einfach widerlich.


    Ich erinnere mich noch bestens an einen unvergessenen Vortrag eines unseres Divisionskommandanten (Frederic Greub), der anhand eines Gemäldes eine eher düstere Analyse und Prognose auf das Weltgeschehen abgab. Das war total konträr zur allgemeinen Stmmung Ende der 90er, die nach dem Zusammenbruch des eisernen Vorhanges herrschte. Insbesondere warnte Greub vor einem gewissen Herrn Putin, der mir damals noch kein Begriff war. Er hätte mit diesem an einem internationalen militärischen Führungsausbildung teilgenommen. Div Greub meinte, wenn dieser Putin in Russland an die Macht käme, müsste man sich in Westeuropa warm anziehen und mit allem rechnen. Dieser Putin machte später dann tatsächlich auch politisch Karriere. Putin hielt Reden vor den westlichen Parlamenten und zog sie offenbar alle über den Tisch. Hoffnung auf ewigen Frieden ist offenbar ein süsses Gift, das die Sinne benebelt. Vor allem, wenn wie bei Schröder noch das verführerische Düftchens eines Geldregens in der Luft liegt. Heute weiss ich, wie richtig Greub lag, wenn ich in die Ukraine sehe. Von wegen Propaganda. Die Toten lügen nicht.

  • Habe die Doku auch gesehen und fand sie sehenswert. Für Eltern dennoch schwer zu sehen, finde auch, dass da etwas stärker vorher gewarnt werden könnte, dass man hier erfolglose Wiederbelebungsversuche an toten Babies/Kindern etc. zu sehen bekommt. Habe das Ganze mit meiner Lebensgefährtin geschaut, der das alles deutlich zu krass war.

    Zu der Propaganda-Aussage möchte ich hier mal völlig wertfrei einwerfen, dass sie meinte, dass so, wie in der Doku gezeigt kein Arzt aus dem OP kommen würde und hat mich gefragt, ob das wirklich eine Doku sei oder ob das nachgespielt worden wäre. Sie war sichtlich verwirrt, weil sie als Fachfrau da für sie unverständliche Sachen im Krankenhaus zu sehen bekam.

  • Unverständliche Ereignese bringen nunmal unverständliche Verhaltensweisen mit sich. In solchen Ausnahmesituationen kann man auch von Ärzten kein gewohntes Auftreten erwarten. Sind alles am Ende nur Menschen... die alle ihre Grenzen haben.

  • Ging auch mehr um die Abläufe, z.B. wie die Handschuhe getragen wurden und so. Ich bin nicht vom Fach, aber für jemanden, der im OP gearbeitet hat, scheint es da wohl einige Fragezeichen zu geben. Wir wissen ja auch nicht, was sonst für hygienische Zustände dort herrschen. Wenn ich ich mir den Keller vom Krankenhaus am Ende anschaue, sieht es da auch nicht unbedingt aus, als wäre der erst seit dem Krieg am zerfallen.

  • Ich denke, wenn du ein normaler Krankenhaus-Arzt bist, der in einem Kinder- und Geburtskrankenhaus arbeitet, dann geht schon das ein oder andere drunter und drüber, wenn die Rote Armee vor der Haustür steht und im Minutentakt die Bomben einschlagen.

    Man macht es sich sehr einfach, wenn man vom Sofa aus sagt, dass der Arzt jetzt aber die Hygiene-Standards nicht eingehalten hat und seine Handschuhe falsch anzieht, wenn er am Fließband Schwerstverletzte eingeliefert bekommt und er auf Grund der Triage wohl in einer absoluten Ausnahmesituation ist.


    Der Wikipedia-Artikel zum Bombardement der Kinderklinik ist sehr gut geschrieben und nennt auch Quellen.


    https://de.wikipedia.org/wiki/…_in_Mariupol?wprov=sfti1#

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!