Brummproblem auf allen Lautsprechern an Mehrkanalendstufe IOTAVX AVXP1

  • Hallo,


    ich habe bereits versucht mit existierenden Beiträgen und Ansätzen eine Lösung für mein Problem zu finden, komme aber leider nicht voran und hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann und den rettenden Tipp hat.


    Meine Situation ist wie folgt:

    An einem Denon 3800 habe ich an den Pre-Outs via Cinch Kabel die IOTAVX AVXP1 7 Kanal Endstufe angeschlossen. Angeschlossen ist vor allem die untere Hörebene und Front Height, die übrigen 4 Deckenlautsprecher sind am AVR direkt angeschlossen. Kurz nach dem Einschalten ist auf allen Lautsprechern an der Endstufe ein Brummen zu hören. Die anderen 4 Deckenlautsprecher zeigen dieses Brummen nicht. Ohne Signal kann man dies auch vom Sitzplatz aus wahrnehmen, im Film stört es nicht und beeinträchtet auch nicht den Klang. Es stört aber in leisen Szenen oder beim Musik hören, daher habe ich mal auf die Ursachensuche begeben.

    Einen Verursacher bei den angeschlossenen Geräten konnte ich beim systematischen Testen nicht ausmachen. Ein Antennenanschluss ist nicht beteiligt und alle Geräte hängen an der gleichen Steckdosenleiste, die auch einen Netzfilter hat. Das Brummgeräusch ist auch vorhanden wenn nur die Endstufe eingeschaltet ist und sämtliche Kabel von allen Geräten und Steckdosen außer Lautsprecherkabel abgezogen sind. In dem Fall ist das Brummgeräusch sogar auf dem Lautsprecher am ersten Monoblock am stärksten. Sobald dort ein Cinch Kabel eingesteckt wird, wird es leiser. Wenn alle Cinch Kabel angeschlossen sind und auch mit dem AVR verbunden sind, hört man das Brummen aus allen Lautsprechern. Wird ein Kabel abgezogen während die anderen Cinch Kabel verbunden sind, ist aus dem betreffenden Lautsprecher auch keinerlei Brummen mehr zu hören. Ein Bewegen der Kabel hat keine signifikante Auswirkung, außer ich bin mit dem Stecker unmittelbar an einem Stromkabel. Und das alles obwohl der AVR gar nicht mit in der Steckdose eingesteckt ist, es reicht die Verbindung zum Gerät. Es scheint somit auf jeden Fall die Endstufe verantwortlich zu sein. Eine Inkompatibilität zwischen AVR und Endstufe schließe ich auch aus, da der Effekt unabhängig vom AVR zu sein scheint. Für mich scheint es ein Problem bzgl. Potentialausgleich zu sein (Vorsicht: bin Laie diesbezüglich *g*).

    Am Gerät selbst ist ein Brummen auch wahrzunehmen, aber sehr leise und man muss schon mit dem Ohr bis auf wenige Zentimeter an das Gerät heran. Das ist für mich normales Betriebsgeräusch. Aber genau dieser Ton, vermutlich das berühmte 50 Hz Brummen, ist aus allen Lautsprechern zu hören.


    Ähnliche Probleme wie z.B. "Problem tritt auf wenn mehrere Cinch Kabel angeschlossen sind" o.ä. konnte ich in verschiedenen Beiträgen und Foren schon finden. Leider haben die dort genannten Lösungswege bei mir bisher nicht geholfen.


    Merkwürdig finde ich folgende Effekte:

    - Endstufe an, keine Kabel verbunden -> Brummen auf allen Lautsprechern und auf einem recht stark. Hier hatte ich zuerst gedacht, dass eine Endstufe einen Defekt aufweist, aber es scheint, dass in diesem Fall die erste mit Lautsprecherkabeln belegte Endstufe nach dem Netzteil das lauteste Brummen aufweist.

    - 1 oder mehrere Cinch-Kabel verbunden -> Brummen wahrnehmbar, Lautstärke nimmt am einzelnen Lautsprecher gefühlt ab wenn mehrere Kanäle verbunden sind

    - nur 1 Cinch-Kabel nicht verbunden -> Brummen zumindest auf dem betreffenden Lautsprecher vollkommen weg, auf den anderen wie zuvor

    - Wenn ich am IOTAVX auf balanced Input umschalte ist das Brummen auf dem betroffenen Lautsprecher weg, vollständig sogar. --> War dies zu erwarten oder deutet dies auf einen Defekt des Geräts bzw. Fehler in der internen Verkabelung der Cinch Anschlüsse hin?

    Ich hoffe das ist halbwegs verständlich beschrieben, bei den unterschiedlichen Varianten fühle ich mich auch gerade etwas verloren ;-)


    Probiert habe ich bislang folgende Änderungen:

    - Dynavox Netzfilter -> keine Änderung

    - Hochwertige Cinch Kabel -> keine Änderung

    - Bei qualitativ eher schlechteren Cinch Kabeln, die ich noch hatte, war das Brummen sogar etwas stärker. Hier scheint es aber eher an der schlechten Schirmung gelegen zu haben, da sich das Brummen bei Bewegung der Kabel verändert hat. -> Schirmung der verwendeten Kabel scheint somit wirksam

    - Anderer Stromkreis bzw. auch Geräte an unterschiedlichen Stromkreisen -> keine Änderung bzw. aufgrund des fehlenden Netzfilters sogar stärkeres Brummen -> vorhandener Netzfilter scheint wirksam

    - Drehen der Stecker in verschiedenen Varianten habe ich auch versucht -> keine Wirkung


    Optionen, die ich noch sehe:

    - DC Blocker (z.B. IFI DC Blocker) werde ich noch testen. Für den Fall, dass doch noch von irgendwoher ein Störeinfluss kommt, den ich nicht im Blick habe - z.B. fest verdrahtete Geräte wie Rolladenaktor, Beleuchtung o.ä..

    - Umstellung auf XLR Verbindung unter Einsatz eines Symmetrierers (z.B. Behringer DI-8000)

    - Cinch-XLR Kabel sehe ich noch als Option, wobei ich mir hier nicht vorstellen kann, dass dies einen Unterschied macht, da es weiterhin unsymmetrisch ist. Oder könnte selbst das etwas bewirken?


    Bzgl. XLR Umstellung mit DI-Box frage ich mich jedoch, ob hier signifikante Klangeinbußen zu berücksichtigen sind oder ob dieser Ansatz grundsätzlich in Ordnung wäre. Teilweise habe ich hier Beiträge gelesen, dass gerade die Behringer DI-Boxen zum Einsatz kamen. Mich würde interessieren wie die Erfahrungen sind oder ob Geräte wie von Funk Tonstudiotechnik, die auch teilweise verlinkt wurden, grundsätzlich die bessere Wahl wären - auch wenn es natürlich in etwa das 6-fache kostet. Bei dem Behringer Gerät müsste ich zudem einen Klinke-Adapter nutzen, da es wohl keine Geräte mit Cinch Eingang gibt. Gibt es hier Erfahrungswerte?


    Im Prinzip sehe ich gerade nur noch 2 sinnvolle Lösungsansätze, die ich nun probieren werde. Gibt es ggf. noch weitere Dinge, die ich noch prüfen könnte?


    Viele Grüße

    Jörg

  • Erde mal das Gehäuse des Denon 3800 und ggf auch das von der IOTA... da gibts hinten einen kleinen Anschluss für, wo man die Erde anschliessen kann. Dann hast du über RCA/Chinch keine Kriechströme mehr die mit verstärkt werden. Ich hab alles in einem Rack stehen und das ist aus Metall, so kommt wohl automatisch eine Gehäuseerdung zustande.


    Ich hab in der IOTA auch Netzteilbrummen, was aber nicht aus den LS kommt aber im Raum hörbar ist, wenn man neben der IOTA steht. Hier hat ein DC-Filter vom grossen A geholfen, dies zu minimieren.

  • Danke für den Tipp. So ähnlich hatte ich es in anderen Beiträgen auch gelesen, dort wurde z.B. ein Erdungsstecker aus dem ESD Umfeld oder modizifizerter Schukostecker genutzt oder nur AVR und Endstufe miteinander verbunden wie oben erwähnt. Sowas hatte ich nicht da, habe es aber mal provisorisch probiert. Ich habe an den Gehäuseschrauben bzw. dem GND Anschluss für den Phonoverstärker am AVR versucht eine Verbindung mit dem Schutzkontakt einer Steckdose herzustellen. Heizkörper oder andere geerdete Dinge aus Metall sind nicht vorhanden. Leider hat es keine Wirkung gezeigt. Auch eine Verbindung nur zwischen AVR und Endstufe hat keine Wirkung gezeigt. Wenn alles in einem Rack aus Metall steht klingt es plausibel, dass so etwas dort gar nicht relevant ist. Bei mir stehen die Geräte leider in einem Regal aus Holz.

    Frage hier: wenn dort solche Kriechströme die Ursache sind, müsste das Brummen dann nicht auch kurzzeitig verschwinden wenn man selbst das Gehäuse berührt, z.B. beim Umstecken? Wäre mir bei den ganzen Tests auch nie aufgefallen.


    Das Brummen ist bei mir leider auch vorhanden wenn außer Strom und Lautsprecher an der Endstufe sonst gar nichts angeschlossen ist. D.h. keine Cinch Kabel oder Trigger Kabel angeschlossen und es brummt dennoch. Stelle ich dann auf XLR um ist das Brummen nahezu komplett verschwunden, nur noch hörbar wenn ich mit dem Ohr unmittelbar am Lautsprecher horche. Dann ist es aber sogar leiser als das Grundrauschen und ab wenigen Zentimetern Abstand hört man das schon gar nicht mehr.


    Da mein Brummen nur aus den Lautsprechern wirklich hörbar ist und nicht wie in deinem Fall das Trafobrummen im Raum hörbar ist, ist vermutlich der DC Blocker auch nicht die Lösung meines Problems. Die Geräusche vom Geräte sind bei mir vernachlässigbar, da muss man schon sehr nah ans Gerät. Mein nächster Ansatz ist nun eine aktive Mehrkanal DI-Box zu verwenden und auf XLR Verbindungen umzustellen, im Fall der Behringer DI-Box ist auch der finanzielle Aufwand zunächst überschaubar. In der Hoffnung, dass das Brummproblem damit gelöst wird und ich mir dadurch nicht andere neue Probleme schaffe. Hat hier jemand Erfahrungswerte?

  • - Wenn ich am IOTAVX auf balanced Input umschalte ist das Brummen auf dem betroffenen Lautsprecher weg, vollständig sogar.


    - Umstellung auf XLR Verbindung unter Einsatz eines Symmetrierers (z.B. Behringer DI-8000)

    - Cinch-XLR Kabel sehe ich noch als Option, wobei ich mir hier nicht vorstellen kann, dass dies einen Unterschied macht, da es weiterhin unsymmetrisch ist. Oder könnte selbst das etwas bewirken?

    Wozu ein Symmetrierer? Ist IMHO nicht unbedingt notwendig. Ich würde mir XLR-Stecker und Mikrofonkabel (2-adrig + Schirmung) kaufen und das dann selbst verkabeln. Da kannst du dann auch ausprobieren, wie es am günstigsten verschaltet wird:


    Ein XLR-Steckverbinder hat 3 Pins:

    1 - Schirm/Masse

    2 - SIgnal +

    3 - Signal -


    Das Gehäuse kann dann mit 1 verbunden sein oder nicht.


    Üblicherweise wird 1 und 3 verbunden, dass kommt an die Masse vom Cinchstecker und mit 2 wird das Signal verbunden. Oder bei einem 2-adrigen Kabel, eine Ader Signal -> Pin2, Cinchmasse -> Pin3, der Schirm wird nur einseitig an Pin 1 angeschlossen.



    Wenn das auch nichts hilft, kann man den Symmetrierer auch probieren, kann man ja im Zweifelsfall zurückschicken.



    Danke für den Tipp. So ähnlich hatte ich es in anderen Beiträgen auch gelesen, dort wurde z.B. ein Erdungsstecker aus dem ESD Umfeld oder modizifizerter Schukostecker genutzt oder nur AVR und Endstufe miteinander verbunden wie oben erwähnt.

    Hier verwechselt du was. Da war vmtl. von schutzgeerdeten Geräten die Rede, das sind bei dir weder AVR noch Endstufe, die sind beide schutzisoliert. Da sind Probleme auch eher nicht so häufig. Oder hast du noch ein anderes Gerät, das schutzgeerdet ist, z.B. aktiver Subwoofer oder Subwooferendstufe? Dann würde ich das erst mal trennen und testen. Was passiert wenn die Endstufe alleine betrieben wird? Die Eingänge werden dabei kurzgeschlossen oder eine Quelle angeschlossen. Als Quelle kann man auch mal ein Gerät mit Batterie dienen, da dürfte dann nichts brummen.

  • Scantid:

    Hallo Jörg,

    ich habe jahrelange Erfahrungen mit aktiven DI-Boxen - allerdings mit der Behringer DI-4000 - die einen wirklich guten Job machen!

    Klangbeeinträchtigungen brauchst du nicht zu fürchten. Für den Anschluss benötigst du asymmetrische Klinkenstecker. Wenn du löten kannst ist das eine Sache von wenigen Minuten. Du kannst dir bei Thomann ein solches Gerät bestellen und einfach testen.

    Und für die Verbindung zum Amp benötigst du natürlich auch XLR (male/female)-Kabel.

    Die DI-4000 sind (und bleiben!) übrigens bei mir die einzigen Behringer-Geräte... :)


    Apropos "Betriebsgeräusch": Bei mir brummt kein einziger Amp - auch nicht mit dem Ohr am Gerät.


    Gruß

    Willi

  • Oder hast du noch ein anderes Gerät, das schutzgeerdet ist, z.B. aktiver Subwoofer oder Subwooferendstufe?

    Das einzige geerdete Gerät ist der JVC Beamer, der Rest hat Euro- oder Konturenstecker. Aber auch den Beamer hatte ich bei den Tests nicht angeschlossen. Das Problem tritt auf selbst wenn ausschließlich die Endstufe ohne angeschlossene Quelle betrieben wird.

    Apropos "Betriebsgeräusch": Bei mir brummt kein einziger Amp - auch nicht mit dem Ohr am Gerät.

    Vielleicht ist "Brummen" auch nicht ganz zutreffend. Es ist kaum wahrnehmbar. Leise Geräusche bin ich von nahezu allen Geräten gewohnt und sei es ein leises Surren oder ein Lüfter. Solange ich das ausschließlich in unmittelbarer Nähe wahrnehme, stört mich so etwas nicht.

    Ist zwar nicht vollsymmetrisch, aber sofern das Brummen aufhört, ein gangbarer Weg.

    Danke für den Hinweis. Gut zu wissen, dass du dies so verkabelt hast und gute Erfahrungen gemacht hast. Dann probiere ich dies zuerst aus, bevor ich eine DI-Box teste. Ich werde berichten... ;-)

  • Hallo futureplayer ,


    ganz gelöst ist es nicht, aber soweit reduziert, dass es nicht stört bzw. für mich nicht mehr wahrnehmbar ist. Ich habe wie beschrieben die Cinch Kabel auf Cinch-XLR Kabel gewechselt. Es hat eine leichte Verbesserung gebracht, klangtechnisch bemerkte ich keinen Unterschied und bin dann dabei geblieben. Alle anderen Maßnahmen wie Endstufe erden haben nichts verändert. Woher das wirklich kommt ist immer noch unklar. Das Brummen nehme ich nun aber nur noch aus nächster Nähe zum Lautsprecher wahr, d.h. auf ca. 5 cm Abstand, also für den alltäglichen Gebrauch nicht relevant. Da bei mir die Technik im Raum ist, geht das Geräusch spätestens im Filmbetrieb sowieso im Betriebsgeräusch der anderen Geräte unter. Daher habe ich am Ende entschieden dieses "Problem" auch nicht weiter zu verfolgen und den Ansatz mit DI Box bin ich nicht angegangen.

  • Danke für die Info, so wird es bei mir dann auch verbleiben.


    Im Endeffekt ist es in Ordnung so, man hört das Brummen ohnehin nicht am Hörplatz, also viel Rauch um Nichts. :)


    Bei mir hat der Wechsel von Cinch/Cinch auf Cinch/XLR tatsächlich ein noch viel lauteres Brummen hervorgebracht.

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