• Ich habe einen Onlinerechner gefunden, der die Schroederfrequenz meines Raumes berechnet.

    So kann ich doch in Maestro die richtige Endfrequenz eingeben, richtig?


    Laut dem Rechner beträgt die Schroederfrequenz in meinem Raum 227 HZ und das ist die Zahl,
    die ich im EVO-Script bei Endfreq eintrage, richtig?


    Oder muss ich da noch was anderes einstellen/anpassen

    (zb im Feld: "or select recommended" etwas anderes auswählen)?









    Hier noch der Link zum Rechner:


    Raummodenrechner

  • Hi,

    den habe ich auch genutzt. Genau, das kannst du so machen.

    Bei mir habe ich feststellen müssen, dass in dem nahezu unbehandelten Raum die Umstellung der Endfrequenz teils eine immense Auswirkung auf einzelne Frequenzbereiche hat. So habe ich bei mir einen Kippfrequenz von 202Hz. Wenn ich dieselbe Messung mit der selben Zielkurve berechnen lasse und z.B. als Endfrequenz 202hz eingebe, bekomme ich im Grundton teils deutlich niedrigere Werte, als wenn ich mit 204hz berechnen lasse. Kann nacher mal Messungen reinreichen.


    Lg

  • Den Rechner habe ich auch schon benutzt. Du solltest aus meiner Sicht etwas "Respektabstand" waren. Letztendlich geht der Rechner von einem optimalen Raum unter optimalen Bedingungen aus. Die Wirklichkeit kann da schon anders aussehen. Wenn Du auf 227Hz kommst würde ich es mal mit 300-350Hz versuchen. REW ist ja nicht so Dein Ding, aber hattes Du nicht auch MultEQ-X? Schau Dir doch da mal eine Messung an, ab wann sich Dein Frequenzgang relativ linear verhält. Das ist aus meiner Sicht ein viel besserer Anhaltspunkt. Kann ja auch ruhig eine ältere Messung sein, musst Du nicht extra neu messen.


    Lieben Gruß


    Michael

  • Hier geht es zwar um Diffusoren bzw. Raumoptimierung aber spielt das nicht eine Rolle für die Frequenz, auf die man sich bezieht, also die in einem DRC-Tool maximal angelegt werden müsste?

    https://urbanharmonics.de/blog…Cr%20die%20Designfrequenz.


    Zitat


    Die Schröderfrequenz variiert je nach Raumtyp und Zweck. Bei einem Auto liegt sie bei etwa 450 Hz, in einem normalen Wohnzimmer bei etwa 180-200 Hz und in einem Konzertsaal bei etwa 30-35 Hz. Dieser Übergangsbereich zwischen den Frequenzen verläuft fließend, daher empfehlen wir


    das Vierfache der Schröderfrequenz


    als groben Richtwert für die Designfrequenz.

    Hier ist ein ganz interessanter Artikel dazu, der meine "Bedenken" bzgl. des von @DukeFelix gewählten Vorgehens beschreibt. Vielleicht verstehe ich das aber auch nicht richtig.
    DukeFelix : Dein Raum hat eine RT60 von 0,6 Sekunden?


    Kurzum:
    Was will man mit einer berechneten Schröder-Frequenz in der Theorie, wenn für Raumakkustik UND die Schröder-Frequenz nicht nur die Größe des Raumes, sondern auch Oberflächen, Mobiliar etc. eine Rolle spielen?

    Ich habe dazu auch keine Lösung und es würde mich ebenfalls interessieren, ob es denn überhaupt Sinn macht, sein DRC-Tool nur soweit rechnen zu lassen, wie eine "theoretische" Schröderfrequenz das für den Raum vorgibt. Sollte man da nicht "Luft" einbauen, da der Wert von vielen Faktoren abhängig ist? Und falls ja, wie viel?


    Spannendes Thema ;)


    Meine Empfehlung in diesem speziellen Fall: OCA fragen, ob es das als sinnvoll erachtet und falls ja, welche Einstellung er vornehmen würde.

  • So, wie versprochen Messungen:


    Ich habe gestern einmal neu eingemessen und diese Messung über Audyssey One berechnen lassen.
    Für die Zielkurven BAR7 und HarmanKardon habe ich jeweils die Begrenzung auf 202Hz, 204Hz berechnen lassen. Die Zielkurve HarmanKardon (HK) auch nocheinmal mit der Grenze 10kHz.


    Gemessen habe ich mit einme UMIK1 und alle Messungen direkt hintereinander, um Verfälschungen und Abweichungen zu vermeiden.

    Gemessen wurden die Lautsprecher FrontLeft und FrontRight.


    Bei der Zielkurve BAR7 hat die unterschiedliche Grenzfrequenz 202hz zu 204hz eine merkwürdige Verschiebung prodiziert:



    Keine Ahnung, wie es dazu kam.


    Bei der Zielkurve HarmanKardon aus dem Zielkurvenpaket sah anders aus. Dennoch machte der Unterschied in der Grenzfrequenz bei etwa 120hz und 220hz teils immense Unterschiede:


    [invert steht hinter der Messung, wenn die Subwoofer laut AudysseyOne invertiert werden sollten]


    Ich hoffe, ihr könnt alles erkennen. Bei Bedarf lade ich noch andere Skalierungen hoch. Die Messdatei ist leider etwas über 11MB groß.


    Lange Rede kurzes Messen: Schon kleine Änderungen können messbare und hörbare Auswirkungen haben.

    Schröderfrequenz bei mir im Raum läge laut Rechner bei etwa 190hz.


    Lg

  • DukeFelix : Dein Raum hat eine RT60 von 0,6 Sekunden?

    Keine Ahnung. War so voreingestellt. Ich weiss ja nicht mal, was RT ist.


    Deswegen habe ich ja gefragt, ob ich in dem Scrolldown Fenster ("or select recommended") etwas anderes wählen soll.


    Der Tip mit der vierfachen Schröderfrequenz (Hier also 908Hz) hat sich nicht besser angehört.
    Rein vom Hören war es mit 227 etwas(!) reiner; Klarer.


    Wenn ich 300Hz nehme, höre ich keinen großen Unterschied.
    Bei orchestraler Musik meine ich(!), das sich die 227Hz Berechnung ein "mü" besser anhört.

    Kann aber auch pure Einbildung sein.

  • RT60 bezieht sich auf die Nachhallzeit wie lange sich der schall im Raum befindet bis er um 60db abgeklungen ist.

  • Hallo zusammen, ich habe mir nun auch Zeit genommen und mich mit Audyssey One beschäftigt. Wenn ich die Bwrechnung durchführe und diese zurück in die Audyssey Multi EQ App kopiere und mir die Ergebnisse der Raumkorrektur anschaue dann habe ich links (bei vorher) nicht die gemessene Kurve sondern eine gerade Linie. Ich denke, das ist sicherlich etwas schief gelaufen oder?

  • Sebastian87: Was hast du immer mit deinen 45 bis 105 dB? Macht bei den dargestellten Messungen überhaupt keinen Sinn. Ich wäre vermutlich auf 60 - 90 dB gegangen, weil es bei 2 - 3 Peaks unten und oben leicht abgeschnitten hat, wirklich relevante Informationen sind jedoch mit 63 - 85 dB nicht verloren gegangen. Die Messsignale bewegen sich zu 99 % zwischen 65 - 85 dB. In einem Vergleich ist es hilfreich, wenn die Skalierung gleich bleibt. das ist bei allen Diagrammen gegeben.


    DukeFelix: Wie von TobixD geschrieben: RT = reverberation time; 60 = Ablklingen des Signals um 60 dB.


    In dem Modenrechner kann man einstellen, nach welcher Norm man die Nachhallzeit zulassen will oder eine eigene Zeit definieren. Häufig liest man hier ja 300 ms, damit der Raum nicht zu trocken klingt. Dieser Wert ist aber nicht in Stein gemeisselt und hängt auch von der Grösse des Raumes/persönlichen Vorlieben ab. In einem grossen Raum erwartet unser Gehirn auf Grund der Erfahrung deutlich längere Nachhallzeiten, als in einem kleinen Raum. Möchte man Sprache gut verstehen, sind zulange Nachhallzeiten schlecht. Wird in dem Raum Musik gemacht, darf die Nachhallzeit jedoch länger sein. Für kürzere Nachhallzeiten wird somit die Schröderfrequenz niedriger.

    Für DukeFelix Raum errechnet sich bei 600 ms Nachhall eine Schröderfrequenz von 227 Hz. Mit den 300 ms dann jedoch nur noch bei 167 Hz.

    Daran erkennt man schon, dass es DIE Schröderfrequenz für einen Raum nicht gibt. Oberhalb der Schröderfrequenz ändert sich das Übertragungsverhalten des Raumes. Dies ist jedoch kein harter Cut, sondern es gibt einen breiten Übergangsbereich, der typischerweise mit 4x der Schröderfrequenz angenommen wird.

    Wichtig für uns ist, dass man Filter in diesen Bereichen unterschiedlich definieren sollte. Unterhalb der Schröderfrequenz darf man durchaus mit recht schmalen Filtern versuchen Überhöhungen und Senken zu kompensieren. Bei Senken muss man jedoch aufpassen, da diese sehr häufig durch Auslöschung hervorgerufen werden und in dem Fall eine Pegelanhebung nicht zu einem besseren Ergebnis führt. Jenseits der Schröderfrequenz sollte man Filter viel breitbandiger ausführen. Einzelne kleine Peaks und Dips sind massiv von der Messposition abhängig. Hier ist es dann eigentlich besser, mittels gewedelter Messung einen Mittelwert zu bestimmen. Es kann auch durch Fenstern der Messung der Direktschall vom Reflexionsschall separiert werden. Und es definitiv legitim, auch in diesem Bereich mittels DSP den Raum zu korrigieren, z.B. eine übermässige Hochtonbedämpfung durch eine akustisch transparente Leinwand.

    Ebenfalls bin ich der Ansicht, dass es für die Immersion bei Filmen/Musik besser ist, wenn die Lautsprecher tonal gleich klingen. Wenn man für Stereomusik die Frontboxen nicht in dem Bereich equalizen möchte, verstehe ich das. Ich würde aber Surroundboxen, erst Recht wenn unterschiedliche Lautsprecher verwendet werden, definitiv an die Frontboxen angleichen. Dies wird mit der Audyssey-Kalibration im Receiver direkt unterstützt. In den Apps, Evo, Nexus, Dirac, etc. müsste dann jedoch für die Surroundboxen der Frequenzgang der Frontboxen als Target importiert werden. Daher ist es in dem Fall deutlich einfacher, alle Boxen auf ein definiertes Target hin zu equalizen.

    Anthony Grimani geht übrigens so vor, dass er alle Boxen so einstellt, das Pink Noise aus allen Kanälen gleich klingt.


    Malki: Deine ersten beiden Messungen sind wirklich extrem interessant. Die Messungen für 202 und 204 Hz sehen erstmal praktisch identisch aus, aber auf der X-Achse um einen Offset verschoben. Dabei scheint der Abstand der Peaks optisch über den Frequenzbereich gleich zu bleiben, was bedeutet, dass der Offset frequenzabhängig ist. Hab ich so in der Form noch nie gesehen. Die Berechnung in Evo sind massiv von den Einstellungen abhängig. Hier ist die Berechnung von OCA aus meiner Sicht einfach noch nicht auf dem Niveau von Audyssey oder Dirac, um solche Berechnungen robust und reproduzierbar hin zu bekommen.


    Cocktail1978: Nein, ist alles richtig. Audyssey berechnet aus Vorher und Nachher notwendige/mögliche Filter, um den Frequenzverlauf zu erreichen. Wenn du Audyssey jetzt deine Messung zuspielst, wird die Nachher-Kurve zu deinem Target, dass Audyssey versucht zu erreichen. Du möchtest aber nicht, dass dein Lautsprecher klingt wie die Nachherkurve, sondern der Lautsprecher soll um die Nachherkurve korrigiert werden. Dazu sagst du jetzt Audyssey, dass du einen perfekten Lautsprecher hast. Somit berechnet Audyssey jetzt mit der Nachherkurve die von dir gewünschten Korrekturfilter.

  • Für DukeFelix Raum errechnet sich bei 600 ms Nachhall eine Schröderfrequenz von 227 Hz. Mit den 300 ms dann jedoch nur noch bei 167 Hz.

    Daran erkennt man schon, dass es DIE Schröderfrequenz für einen Raum nicht gibt.

    Ich hab EVO mit 300Hz EndFreqenzy berechnen lassen.


    Empfiehlst Du einen anderen Wert zum ausprobieren? Wenn ja, welchen? Die167Hz?


    Und danke für die ausführliche

    Erklärung oben!

  • Danke Duke. Dann weiß ich zumindest das da kein Fehler vorliegt. Vom Klang merkt man schon einen deutlichen Unterschied. Zurzeit habe ich die Harman 8db eingespielt….gefällt mir ganz gut. Ich weiß nur leider nicht wie ich die Polarität beim Subwoofer ändern soll. Das ist ein Elac 2070. Mit der Phase hat das ja nichts zu tun…

  • DukeFelix: Gern geschehen. Tut mir leid, eine obere Grenzfrequenz für Audyssey One kann ich dir leider nicht empfehlen. Audyssey One ist nach meiner Einschätzung recht empfindlich, was die gewählte Targetcurve und Grenzfrequenz angeht. Wie man ja auch oben schön gesehen hat, kann bei einer Änderung um 2 Hz mit einem Mal die Berechnung völlig andere Werte ausspucken. Auch wenn ich bei mir mit verschiedenen Targetcurves rechnen lasse, kommen völlig verschiedene Trennfrequenzen und Subwoofer-Setings heraus. Hier sind Audyssey und Dirac in der Berechnung meiner Ansicht nach deutlich robuster, aber anderes Thema.

    Für eine Nachhallzeit von 600 ms wäre die Schröderfrequenz irgendwo bei 227 Hz, bei 300 ms bei 167 Hz. Welche Nachhallzeit hast du bei dir in deinem Raum überhaupt erzielt? Vermutlich ist die auch nicht über den Frequenzbereich konstant, sondern zu tiefen Frequenzen hin ansteigend. Welche Nachhallzeit nimmst du jetzt also für die Berechnung der Schröderfrequenz? Oder gilt diese nur, wenn der Raum akustisch so top behandelt ist, dass der Nachhall für alle Frequenzen konstant ist? Die Schröderfrequenz ist aus meiner Sicht einfach eine Hausnummer, ab der sich das Übertragungsverhalten im Raum anfängt zu ändern. Und diese Änderung geht nicht sprunghaft von unterhalb hü und oberhalb hott, sondern eher stetig und vermutlich auch nichtlinear. Häufig wird für die Schröderfrequenz ca. 250 Hz für typische Räume genannt. Für unsere Zwecke ist das meiner Ansicht nach völlig ausreichend, weil es hier einfach nur um eine grobe Charakterisierung geht.

    Wenn du jetzt A1 nur bis 167 Hz rechnen lässt, und dir das Ergebnis besser gefällt als mit 227 Hz, dann ist das vermutlich schlicht nur Zufall und auf die unterschiedliche Anbindung der Subwoofer, etc. zurück zu führen. Ich würde das definitiv nicht damit begründen wollen, dass bei deinem Raum die Schröderfrequenz jetzt mit 167 Hz richtig angenommen wurde und du bei 227 Hz schon ausserhalb der Schröderfrequenz bist. Ohne das Ganze durch Messungen zu begleiten, wirst du damit vermutlich nicht zum Ziel kommen. Mir jedenfalls fehlt an der Stelle ganz klar das geschulte Ohr, um dann die Unterschiede entsprechend korrekt bewerten und einordnen zu können.

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