Hallo,
bezugnehmend auf meinen Bau-Thread Wohnzimmerkino mit Altbau-Charme möchte ich gerne über das Thema der Optimierung der Raumakustik sprechen.
Bauliche Gegebenheiten
Die Abmessungen sind 4,36 x 3,77 Meter.
Die Raumhöhe beträgt 245 cm im "Rohbau" Stadium. Davon kommen noch etwa 8 cm für die Bodenheizung, Parkett bzw. den Niveauausgleich zu den Nebenräumen.
In der Decke muss noch ein Innengerät der Klimatisierung untergebracht werden. Damit wird die tatsächliche Raumhöhe teils ~220 cm und teils 230 cm betragen.
Die Decke nach unten ist in Metallträger-Bauweise ausgeführt (die Holztram wurden entfernt und neue Metallträger eingesetzt). Darauf kamen oben und unten stabile Bretter und zwischen die Träger Steinwolle.
Die Decke nach oben ist in Holztram-Bauweise ausgeführt und variiert bis zu 6 cm. Diese ist auch mit Brettern oben und unten ausgeführt. Die Zwischenräume sind mit einer Schüttung gefüllt. Unten ist eine Schilfdecke montiert, diese bleibt, wird aber verbaut.
Die Außenwände sind mit Hohlstein und 30 mm Eternit ausgeführt. Die tragende Innenwand nur in Hohlstein. Die Wand zur Küche hin in Holzständerbauweise mit Spanplatten und 80 mm Steinwolle. Alle Wände sind bereits fertig mit 1 mm Strukturputz verputzt.
Zudem gibt es noch zwei Fenster in Richtung Süd-Ost und Nord-Ost.
Aufstellung des Heimkinos
Wie bereits in meinem Bau-Thread festgelegt, ist die folgende Aufstellung geplant,
Optik des Raumes
Grundlegend soll die Optik des Raumes nicht durch Akustik-Maßnahmen beeinträchtigt werden. Aber ich wäre auch offen dafür, mit Spanndecken zu arbeiten und mich dahinter mit diversen Akustik-Maßnahmen auszutoben.
Kino-Modus mit (Akustik?)-Vorhängen:
Aktueller Stand des Raumes
In der Raummitte ist der hoch gesetzte Teil der Decke bereits fertiggestellt. Dahinter habe ich etwa 5 -7 cm Platz für Akustikschaumstoff vorgesehen. Der Bereich sollte dann mit Akustikstoff bezogen werden. Der Randbereich des Raumes wird mit einer indirekten Beleuchtung sowie einem Zierelement ausgeführt (Teile in Arbeit).
Dazwischen, d.h. zwischen dem Deckenelement mittig und der indirekten Beleuchtung außen, war ursprünglich Fermacell eingeplant. Allerdings könnte ich auch hier noch mit Akustikelementen arbeiten und den Bereich z.B., mit Akustikstoff oder einem Gewebe bespannen.
Akustikmessung
Ich habe mich nun noch nicht mit REW auseinandergesetzt, allerdings die App HouseCurve genutzt, um bereits einen ersten Indikator zu haben. Der Einfachheit halber habe ich das vom zukünftigen Hörplatz aus gemacht. Die Lautsprecher habe ich an den Cambridge Audio DAC angeschlossen und diesen als Wiedergabequelle auf dem iPhone ausgewählt.
Ich habe mehrere Messungen durchgeführt (Sine Sweep sowie auch Pink Noise) und mich im Raum bewegt, um ein bisschen ein Gefühl dafür zu bekommen. Die App hat eine interne Mikrofon-Korrektur - eine Kalibrierung würde ich es nicht nennen.
An den Lautsprechern gibt es die Option, die Basswiedergabe über Schalter zur jeweiligen Aufstellung anzupassen (Free, Wall, Corner).
In den Messungen (links: Free / Mitte: Wall / Rechts: Corner) sieht man definitiv Unterschiede - insbesondere unter 200 Hz.
Speziell in der Corner-Einstellung wird der Bassbereich zurückgenommen (optimiert für die Aufstellung in der Ecke).
In der Einstellung Wall - mit etwa 25-32 cm Abstand zur Wand war ich etwas zu weit weg von der Wand - laut Anleitung ist diese Einstellung bei unter 20 cm zu wählen - ist für mich unerwartet bei 50 Hz eine höhere Amplitude sichtbar.
Wenn ich das nun deuten darf, sind im Bereich ~50 Hz, ~60 Hz (möglicherweise eine Auslöschung), ~70 Hz, sowie bei ~400 Hz die größten Defizite - d.h. sichtbare Raummoden. Der Bereich ab ~5 kHz fällt stärker ab, als ich es vermutet hätte.
Was sagt ihr dazu bzw. was ist in dem Raum sinnvoll machbar?
Liebe Grüße und Danke für eure Mithilfe
Gerald