Reality (IPad, Kopfhörer, OV, Prime Video Leihe)
Intensive 85 Minuten. In Sydney Sweeneys bester Rolle seit Euphoria, spielt dsie eine junge Frau namens Reality Winner. Sie kommt nach Hause und wird von zwei Männern vom FBI angesprochen, die ihr Haus durchsuchen wollen. Am besten weiß man im Voraus gar nicht mehr über die wahren Begebenheiten, auf denen der Film basiert. Das Auf-Waren-Begebenheiten-Basieren wird hier auf die Spitze getrieben. Sämtliche Dialoge entsprechen den öffentlich verfügbaren Abschriften der Tonbänder des FBI, die während der Aktion mitliefen.
Der Regisseurin Tina Satter gelingt es in ihrem kammerspielartigen Debüt (das Buch hat sie slebst geschrieben und bereits auf die Theaterbühne gebracht) eine unglaubliche Spannung aufzubauen, obwohl vordergründig nur wenig passiert. Dazu tragen auch die drei großartig gespielten Hauptrollen erheblich bei. Sweeney transportiert unheimlich viel von dem, was in ihr passiert durch marginale Änderungen in ihrer Mimik. Dadurch beweist sie einmal mehr, dass sie mehr kann als seichte RomComs und dergleichen. Aber auch die beiden FBI Agenten überzeugen vollends. Auch auf ihrer Seite wird Realismus groß geschrieben. Man könnte den Film als Vorzeigematerial in Vernehmungslehre verwenden.
Reality ist wirklich eine positive Überraschung, bei der Bild und Ton völlig egal sind. Der Film lebt einzig und allein von den Darstellern und dem Rätsel um das was geschieht.
9/10