Gestern zum VoD Release gesichtet bei Apple
In Kürze:
Mina (Dakota Fanning) bleibt bei einer Auslieferungsfahrt nach Belfast mit dem Wagen in einem Wald im Westen Irlands hängen. Kaum steckengeblieben merkt sie, dass sie den Wald nicht mehr verlassen kann. Zum Sonnenuntergang geschehen seltsame Dinge und da trifft sie eine Frau namens Madeline, der sie als Zuflucht in ein einsames Haus folgt. Dort trifft sie dann auch auf Ciara (Georgina Campbell) und Daniel. Die drei stecken teils schon seit vielen Monaten hier fest und alles was zwischen ihnen und dem Tod aus dem Wald steht ist dieses Haus.
Wertung:
Für alle die nicht grundsätzlich auf Kriegsfuß mit dem Genre stehen: 6/10
Technik:
Der Apple Stream kommt in Dolby Vision und Atmos daher. HDR ist mir nicht bewusst aufgefallen, so wenig wie in den Höhenkanälen. Selbst die Surrounds werden eher punktuell eingesetzt. Das Bild ist durchweg gut. Der Mehrwert von 4k dürfte aber eher gering ausfallen.
Drum herum:
They See You (Leute, statt dem Originaltitel einen doofen Untertitel in DE zu verpassen, denkt ihr euch einen anderen Titel auf Englisch aus? Womit manche ihren Lebensunterhalt verdienen...) ist das Regiedebüt von M. Night Shyamalans Tochter Ishana und wurde mit einem Budget von 30 Mio. USD tatsächlich in Irland gedreht. Ich war erfreut zu Beginn Aufnahmen aus Film-Galway zu sehen, die tatsächlich im echten Galway an der irischen Westküste gedreht wurden.
Die Strecke die Mina da aber fährt.. hm.. ich würde sagen sie fährt sehr indirekt, der Landschaft nach zu urteilen. Dann sagt das Handy-Navi es seien noch 109 km bis zum Ziel und das ist das erste Mal wo ich denke, "WTF?". 109 km vor Belfast ist so einiges, aber weit und breit keine irische Westküste.
My 2 Cents:
Ich hatte bereits zwei oder drei Reviews zum Start in USA und Australien gesehen und kenne einige der Kritikpunkte der Reviewer. Logiklöcher und so.
Japp, hat der Film. Manche sehe ich nicht so tragisch. Wer sich den Film anschaut weiß, aus welchem Genre er ist. Ein Wald in den man 50 Meter reingeht und nicht mehr rauskommt, verwundert mich da echt nicht. Magie, Halluzination, ein Traum, Drogen, ...alles schon gehabt.
Die Klöpse in Sachen Logiklöcher betreffen dann eher den Start der Auflösung. Ich muss aber gestehen, dass mich das nicht so irritiert hat, weil ich die Backgroundstory irgendwie mochte. Wer sich ein wenig in irischer Folklore auskennt, wird die sich eh schon beim Film denken können.
Für einen Shyamalan - da schmeiße ich fürs Erste Isahana und ihren Daddy in einen Topf - war das schon ganz ordentlich. Schade nur, dass weder Dakota noch Georgina hier viel zeigen konnten. Man erfährt eh zunächst recht wenig von den wenigen Protagonisten und gerade Mina als Neuankömmling ist für eine kleine Möchtegernunangepasste irgendwie gar nicht neugierig und kaum rebellisch.
Ich könnte vermutlich einen elend langen spoilerigen Roman drüber schreiben was mich im Nachhinein beschäftigt hat und wie ich es anders gemacht hätte. Aber ihr habt das Ding ja noch nicht gesehen
Daher belasse ich es mal damit, dass ich zwei fette Logiklöcher umgehen hätte wollen, indem ich das Haus etwas abgespeckt und das Ganze mehr in Richtung eines klassischen Cabin in the Woods Themas gebracht hätte. Da wäre dann noch Platz für viel mehr Suspense und Folklore gewesen. Ich könnte auch glatt zwei Teile draus machen. Mindestens...
Und ehe ich irgendeine exakte nachprüfbare Angabe in einem Drehbuch mache, mache ich als Autor selbst den Faktencheck. 109 km.......
Ach ja.. und die Szene zu Beginn wo die Person den Baum runter fällt? Zwei Einstellungen, 3 Sekunden Screentime und sie bleiben hängen - weil sie so sehr nach CGI aussehen.
Das geht besser. Auch für 30 Mio.
P.S.:
The Watchers basiert übrigens auf der gleichnamigen Gothic-Novelle von A. M. Shine. Diese soll, den Amazon-Rezensionen nach, deutlich besser sein.