Tiefmitteltöner größe bei 2-Wege LCR und Surround

  • Schönen Freitag euch allen,


    ich frage mich schon seit langem welchen Einfluss die Größe des TMT bei einem 2-Wege Lautsprecher auf die Eignung in einer Heimkinoanwendung hat.

    Auf den Pegel bezogen sollte der Lautsprecher, laut Dolby, in dem vorgegebenem Sitzplatzabstand Pegelspitzen von 105 dB erreichen.


    Aktuell habe ich 6,5" Koaxiallautsprecher mit 93 dB/W/m an 8Ohm und 200 Watt RMS in 3,5 m Sitzabstand.

    Dieser würde laut Rechner noch 105.17 dB am Referenzplatz erreichen.


    In einigen Kinos hier - mit Bassmanagement und Sub Sat Konzept - wurden 1" Horn mit 12" TMT 2-Wege aktiv oder passiv Lautsprecher verbaut (FollHank/B300, CM12 von Speakerbase).


    Mit gleicher oder besserer Empfindlichkeit werden diese bei höherer Belastbarkeit größere Pegelreserven haben als der 6,5". Dazu kommt wahrscheinlich eine größere Bündelung im TMT und ein anderes Abstrahlverhalten bedingt durch das Konzept. Gibt es sonst noch Vorteile rein auf die Membranfläche bezogen, unabhängig vom Abstrahlverhalten oder Konzept (normaler 2 Wege vs Koax) ?


    Würde es z.B. Einfluss auf den Kickbass Bereich haben? Oder ist das eine reine Anbindungssache zum Bassmanagement.


    LG

  • Der Maximalpegel sollte nicht anhand Nennleistung+Kennschallpegel errechnet werden.


    Optimal werden zulässige Verzerrungen bestimmt/definiert. Dann wird gemessen bei welchem Pegel diese noch nicht bzw. gerade überschritten wird.

    Das ist sofern man Verzerrungen annimmt die psychoakustisch passen, in der Praxis meist weit unter dem "rechnerischen".


    Es gibt schon Tendenzen welcher (der mit mehr Kennpegel) am Ende auch mit weniger Verzerrungen spielt, aber nur aus den Zahlen lässt es sich nicht ableiten.


    Und es kommen freilich noch weitere Faktoren dazu, wie du richtig sagst spielt die Größe z.B. beim Abstrahlverhalten eine Rolle.


    mfg

  • Aktuell habe ich 6,5" Koaxiallautsprecher mit 93 dB/W/m an 8Ohm und 200 Watt RMS in 3,5 m Sitzabstand.

    Dieser würde laut Rechner noch 105.17 dB am Referenzplatz erreichen.

    Auch wenn nur kurze Pegelspitzen die 105dB Referenz ausreizen, 0dBfs kommen äußerst selten vor:
    Je knapper bemessen, umso eher kommen die LS in einen Bereich, wo die Verzerrungen zunehmen.


    Weiters sind keine Reserven für eine Entzerrung vorhanden. Das 85dB Messsignal lässt sich leicht ausbügeln, bei höherem Pegel eine +6dB Korrektur kommt man ans Limit oder wieder in einen Bereich mit starken Verzerrungen.


    Last, but not Least, sagt die Zahl wenig, wie der Pegel bei der Wirkungsgrad-Angabe verteilt ist. z.B. haben Standboxen oft eine höhere Wirkungsgradangabe, trotz gleichen MT und HT. Weil z.b. beim PinkNoise, ein großer Anteil in unteren Frequenzen liegt. So zeigen Standboxen einen höheren Wirkungsgrad und Belastbarkeit als Regalboxen mit weniger Tiefgang. Dabei sind beide mit einer z.B. 80hz Trennung gleich belastbar.


    Die Frage, die Du nur selbst beantworten kannst. Welchen Pegel möchtest Du in Zukunft nutzen?

    Nur Wenige hier, nutzen den Referenzpegel, sondern eher 5 bis 10dB darunter.

    Würde es z.B. Einfluss auf den Kickbass Bereich haben? Oder ist das eine reine Anbindungssache zum Bassmanagement.

    Ich bin von den ELV112 (typische 1" + 12" PA Box) auf die HKV1615 mit 15er TT umgestiegen. Klar, eine komplett andere Klasse, nun wird eine Box mit 1100W statt nur 200W befeuert, somit nur bedingt vergleichbar, aber der Kickbass wurde definitiv besser, bei eigentlich der selben Lautstärke.

  • Ich bin von den ELV112 (typische 1" + 12" PA Box) auf die HKV1615 mit 15er TT umgestiegen. Klar, eine komplett andere Klasse, nun wird eine Box mit 1100W statt nur 200W befeuert, somit nur bedingt vergleichbar, aber der Kickbass wurde definitiv besser, bei eigentlich der selben Lautstärke.

    Danke dir, das ist sehr interessant.


    Laufen die HKV bei dir Fullrange oder getrennt zu dem SBA ? Ich konnte auf die schnelle nichts finden in dem Bauthread. Sind aber auch ein paar Seiten, sehr beeindruckend.


    In deinem Thread hattest du nach dem Upgrade erwähnt, das du kaum einen Unterschied zwischen der ELX und der HKV gemerkt hattest aber ich habe es nur überflogen und das war glaube ich auch nur ein schnelles erstes Statement und noch nicht final eingemessen, oder? Wie würdest du das jetzt Bewerten?



    edit: Ah, habs gefunden. Die Box ist mit kleinerem Volumen verbaut und bei ~80hz getrennt.

  • Wobei man sagen muss, dass der Treiber der Hkv einfach einer richtig toller Tieftöner ist. Aber es auch leichter ist, einem 3-wege mehr (Kick-) Bass zu entlocken, ohne dass der Mittelton darunter leidet.

  • In deinem Thread hattest du nach dem Upgrade erwähnt, das du kaum einen Unterschied zwischen der ELX und der HKV gemerkt hattest aber ich habe es nur überflogen und das war glaube ich auch nur ein schnelles erstes Statement und noch nicht final eingemessen, oder? Wie würdest du das jetzt Bewerten?

    So hab ich das, glaub ich zumindest, nie geschrieben.


    Schnell nachgeschaut, z.b. Posting 241 in meinem Thread, da hab ich den ganzen Aufwand zu den Kosten in Relation gestellt. Die HKV haben ca. das 6fache zu den ELX Lautsprechern gekostet, da geht auch eine gewisse Erwartungshaltung einher. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber auch noch ein Problem mit der Gain Struktur (der Vorbesitzer hat die internen Dips für die Eingangsspannung um gestellt) und brauchte noch bßerl Zeit, um die optimale Abstimmung zu finden (Dirac bügelt schon recht gnadenlos drüber, klaut bei höheren Frequenzen etwas Dynamik und Auflösung, usw.).


    3 Jahre später, bin ich immer noch absolut zufrieden. Das Thema Front-Lautsprecher ist seit dem abgehakt. Inzwischen doch einige hochwertige Kinos besucht, weiterhin kein Gedanke, dass ich an der Front etwas verbessern könnte oder gar müsste.


    Die Frage hier war ja wegen dem Kickbass. Das war eine unerwartete Verbesserung, denn grundsätzlich können 12+1" PA Lautsprecher schon recht gut kicken, da doch eher straff abgestimmt.

  • Danke für die ausführliche Antwort. Und schön das du beim Thema - Front - einen Haken setzen konntest. Am Ende wird es dann wohl doch eine größere Front werden und die 6,5" werden als Surround/Height genutzt oder mal weiterverkauft. Aktuell ist sowieso nichts geplant, ich lese nur grade viel zu dem Thema Frontlautsprecher, und da hilft mir deine Einordnung ungemein.


    Dann mach ich jetzt mal die Box der Pandora auf und beschäftige mich mit 3-Wegern. :sbier:

  • Hi,


    Ich bin seit meinem ersten Kino 1998 ein Verfechter von grossen Surrounds.

    Aktuell habe ich 12“ Coax als Surround bei 2m Abstand und bin damit sehr zufrieden, auch wenn ich nicht sehr laut höre.


    Deswegen sollten die Surrounds mMn nur geringfügig kleiner als die LCR sein.


    Schönen Gruß


    Thorsten

  • Hallo zusammen


    2 Betrachtungen, die ich für wichtig halte.


    1. (erlebt man oft in Car-Hifi mit Subs) Die Anbindung zum Subwoofer. Da sollte größenmässig kein riesiger Sprung drin sein. Du kannst keinen 13cm TMT Hifi-mässig perfekt an einen 15 Zöller anbinden. Messbar ja, aber nicht klanglich. Der 15 Zoll hört nach oben da auf, wo ein 13er schon nicht mehr kann. Genau so klingt das dann auch. Mega-Tiefbass, Null "kikk" im Oberbass. Drehst du zwecks Kompensation den Sub höher, fängt er an, Unsinn zu machen oder Ortbar zu werden. Lege also die Größenverhältnisse sinnvoll aus.


    2. Die Klangsignatur des gesamten LS-Sets. Du kannst vorne keine Infinity (reines Beispiel), und hinten Adam Audio, betreiben. Das zerreißt die homogene Aufteilung, besonders wenn ein Effekt (Hubschrauber, Stimmen usw) von links über die Mitte nach hinten wandern. Dann meint man bei den Hinteren, das wäre plötzlich ein anderer Hubschrauber/Stimme. Nicht langzeittauglich.


    Es ist also nicht jedes Chassis mit jedem kombinierbar. Sowohl die Klangsignatur als auch sinnvoll gewählte Übergänge zu den anderen Treibern führt zur Stimmigkeit.


    Gruß

    Stephan

  • Wenn das Basskonzept kompromisslos funktioniert und die Trennfrequenz entsprechend gut gewählt ist, kann es aber auch durchaus mit kleineren Treibern schon sehr sehr laut und verzerrungsfrei zur Sache gehen kann. Wo die meisten keinen Film in der Lautstärke zwei Stunden schauen würden. Ich bin immer wieder begeistert wie mir meine kleinen 6-Zöller im Surroundbetrieb ein Lächeln ins Grsicht zaubern. :sbier: Obwohl ich mir bewusst bin das ich damit keine Referenzpegel fahren kann.

  • Das ist gaaanz viel Ideologie dabei.

    Und leider hält sich das ziemlich hartnäckig obwohl schon mehrfach gezeigt, dass da nichts dran ist.


    Ja ein guter Lautsprecher zeichnet sich durch mehrere Parameter aus.

    Die reine Chassis Größe ist dabei allerdings KEIN Kriterium.


    mfg

  • 1. (erlebt man oft in Car-Hifi mit Subs) Die Anbindung zum Subwoofer. Da sollte größenmässig kein riesiger Sprung drin sein.

    Dem muss ich widersprechen. Denn am Ende kommt es auf das gesamte Setup an.

    In meinem Beetle hatte ich 4,5" Fostex Breitbänder im Amaturenbrett und dazu einen 18" Ciare Pa-Sub. Damit war ich deutscher Vizemeister bei der AYA und trotz später kommender Hochtöner, 8" Kickbässe und vieler Umbauten war dass das bruchloseste und musikalischste Setup.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Dem muss ich widersprechen. Denn am Ende kommt es auf das gesamte Setup an.

    In meinem Beetle hatte ich 4,5" Fostex Breitbänder im Amaturenbrett und dazu einen 18" Ciare Pa-Sub. Damit war ich deutscher Vizemeister bei der AYA und trotz später kommender Hochtöner, 8" Kickbässe und vieler Umbauten war dass das bruchloseste und musikalischste Setup.

    Der 18er Ciare spielt Obenrum aber auch agiler als so manch lahmer 12-er. :zwinker2:

    Danke für das Beispiel. Es zeigt einmal mehr, dass die Chassisgrösse nur ein Parameter unter vielen ist.

    Weist Du noch wo Du die damals getrennt hast?

    Viele Grüsse


    Farshid


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  • Elektrisch hatte ich den Ciare bei 40Hz/12dB getrennt. Darüber gab der Fahrzeuginnenraum noch deutlich zu, so dass ab 90-100hz ein sanfter rolloff einsetzte. Aufgrund der mittigen Abhörposition war dem Fostex unter 160-180hz leider nicht mehr viel Energie zu entlocken. So dass es eine seichte Grundtonsenke gab. Phasen und Laufzeittechnisch hat das aber extrem gut harmoniert und klang wie aus einem Guss. Dank massiver Dämmung des Fahrzeugraumes und der kugeligen Flächen hat da auch wenig resoniert. Bis auf wenige elektronische Titel hat der sub gerade bei Instrumenten sauber auf der Kante Frontscheibe / Motorhaube gespielt.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Ich würde das "K" weg nehmen, den ein Kriterium ist es schon. Daraus ergibt sich, zusammen mit dem Hub, das Verschiebevolumen und das Abstrahlverhalten.

    Zusammen mit dem Hub. Also allein schon Mal nicht.

    Und das verschiebe Volumen allein wiederum sagt nichts über Verzerrungen aus.


    Das Abstrahlverhalten ja von der Tendenz, allerdings gibt es hier auch Konstruktionen die hier z.b. bewusst den äußern Bereich des Chassis "ausblenden".


    Daher ist die Größe/Durchmesser für sich (und meiner Meinung nach) eben "k"ein Kriterium.


    Dazu bräuchte es einen elektro-akustischen Parameter den jedes Chassis einer Größe aufweist. Ich kenne keinen (oder fällt mir gerade keiner ein).


    Ich würde ebenfalls das "K" weg nehmen Außer es soll einfach funktionieren, ohne Klanganspruch.

    Das ist schon klar, aber du hast hier eine Ideologie, die keinerlei seriöser/systematischer Untersuchung standhält.


    Daher kurz gesagt:

    Eine Ideologie wird keine Wahrheit wenn man/du sie mit weiteren ideologischen "Argumenten" bestätigt.


    mfg

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