Sterben
FSK 16, 181 min
Aloha,
vorausgeschickt: Was ist das für ein geiles HK-Jahr! Ich glaube, die Anzahl an Einsen ist nun bereits höher als im letzten.
Dieses Drama wird mit fortlaufender Dauer immer kränker, großartig. Zuerst wirkt es sehr authentisch, was das Altern der Eltern angeht, dann eröffnen sich immer mehr Abgründe. Es ist ein Episodenfilm ohne Chronologie. Szenen kommen somit mehrfach aus verschiedenen Blickwinkeln vor. Die Tochter (Lilith Stangenberg, war mir unbekannt), genau mein Ding ob ihrer Art, geht dann total ab, die Zahnarztszene in der Kneipe ist völlig gestört.
Nach dieser tragisch komischen Phase wird es aber wieder hochdramatisch. Es schnürt einem fast die Luft ab, ohne dabei brutal zu sein. Deswegen eine Warnung: Der Film ist psychisch harte Kost, er hat die 16er-Auszeichnung nicht wegen physischen Gewaltszenen erhalten.
Lars Eidinger ist der Hauptdarsteller, der ebenfalls absolut großartig aufspielt. Ebenso ist Corinna Harfouch brillant. Im Grunde gilt das aber für jeden Schauspieler, auch Ronald Zehrfeld mit seiner immer absolut sympathischen und empathischen Art, wunderbar. Es gibt Menschen, da kann man sich gar nicht vorstellen, dass jemand sie nicht mag, er gehört dazu.
Der Streifen ist ein Meisterwerk des Genres Drama, aber sicher nicht für jeden etwas. Wer psychisch zart besaitet ist, sollte ihn auslassen. Empfehlung für den Rest.
Film: 1 [gerade noch]
Ton: 2
Bild: 2