Welchen Film hast Du zuletzt geschaut?


  • Den habe ich eben auch gesehen. Bei Bild und Ton gehe ich mit. Dem Film gebe ich aber nur eine 4/10.

  • Latenight with the Devil (Amazon Prime)


    Nette Idee, den Film quasi als komplette Late-Night-Talkshow aufzuziehen und mit Horror- und Mysterieelementen zu versehen. Man muss allerdings solche Shows mögen. Und 4:3 auch. Mich hat er unterhalten, für ein "Gut" reicht es allerdings nicht ganz.


    Film: 3+



    Maxxxine (Amazon Prime)


    Ich hatte mich nach dem ganz netten "X" und guten "Pearl" ein wenig auf "Maxxxine" gefreut und wurde enttäuscht. Es geht um Maxine, die als Pornostar arbeitet und in Hollywood als seriöse Schauspielerin Fuß fassen will. Gleichzeitig treibt ein Serienkiller sein Unwesen. Das Ganze Treiben fing ganz gut an und wurde immer schlechter. Am Ende hätte es auch ein x-beliebiger Krimi aus den 80ern sein können. Völlig belanglose Story und relativ uninteressante Charaktere, schade. "Pearl" bleibt für mich der beste Film der Reihe.


    Film: 4

  • Wochenend und Sonnenschein ... endlich Zeit um mal wieder in den Keller zu gehen 😄


    Speak No Evil (2022) (UHD / 4K)

    Film: 4/10 - Nicht das Remake, sondern das dänische Original. Die Dänen Bjørn und Louise mit Tochter Agnes freunden sich im Urlaub mit einem niederländischen Paar mit Kind an, und man versteht sich prima. So prima, dass die Niederländer die Dänen einladen, sie an einem Wochenende besuchen zu kommen. Nach kurzer Diskussion ("eigentlich kennen wir sie kaum, könnte merkwürdig werden") fahren die drei schließlich doch mit dem Auto los, um die Urlaubsbekanntschaft zu besuchen. Dort angekommen häufen sich die seltsamen Momente, ja, werden stetig unangenehmer.

    Über rund anderthalb Stunden Laufzeit wird ein stetig anschwellendes Gefühl der Bedrohung aufgebaut. Das gelingt auch ganz gut, wenn auch zwischendurch für meinen Geschmack etwas langsam. Man kann sich anfangs gut in die Lage der beiden hereinversetzen - sagt man was? Was sagt man, und wann, und wie? Leider fliegt dann irgendwann der Horrorfilm-Idiotenschalter in die ON-Position und die Entscheidungen von beiden, vor allem von Bjørn sind dämlich bis hirnrissig. Das hat mir das letzte Drittel bis Viertel komplett verdorben. Obwohl ich schon geneigt bin, die allgemein anerkannte Methode einen "Horror-Streifen" zu Ende zu bringen - Hauptdarsteller agieren schwachsinnig - zu akzeptieren .. hier war's m.E. sehr stumpf und es konterkariert alles was davor passiert ist. Wen's nicht stört, der mag einen Blick riskieren.


    Bild: 7,5/10 - es gibt kein HDR und keinen erweiterten Farbraum auf der UHD. Aber eine feine Farbpalette, die in der Toskana toll-knallig und später in den tristen Niederlanden etwas gedeckter daherkommt und gut gefällt. Meist schön scharf, zwischendurch gibt's optische Spielereien wie Flares und Unschärfen, die besonders am Ende gehäuft auftreten. Unterm Strich ein ordentliches Cinemaskop-Bild.


    Ton: 7,5/10 - (deutsch DTS HD Master) nicht ausgesprochen surroundig und ohne außergewöhnlichen Subwoofer-Einsatz weiß der Ton durch die Musik zu gefallen; es gibt zuhauf die üblichen Horrormotive zu hören - Streicher-Tremolo über alle Register. Allerdings fängt das tonale Unwohlsein schon im Vorspann an, wenn's noch wohlige Reklamefilme aus der Toskana zu bestaunen gibt, die so gar nicht mit derartigen Klängen untermalt werden wollen. Das ist pfiffig gemacht und bleibt im ganzen Film relativ solide.


    + + +


    Der Spion (BluRay)

    Film: 7,5/10 - Der britische Verkäufer Greville Wynne (Benedict Cumberbatch) ... verkauft. Nicht großartig, aber um Frau und Tochter zu versorgen reicht sein Talent aus. Ein Land hat er auf seinen Geschäftsreisen bis Anfang der 1960er noch nicht besucht - die UdSSR. Das ändert sich, als er vom MI6 und der CIA angeworben wird, als Spion tätig zu sein. Oleg Penkovsky (Merab Ninidze), ein hoher Oberst in der Sowjetunion, sorgt sich um die Entwicklung in seinem Land - wir stehen ein paar Jahre vor der Kuba-Krise - und die Geheimdienste suchen eine Möglichkeit, mit ihrem Kontakt Nachrichten auszutauschen.

    Da kommt Greville gerade recht, ein argloser Handlungsreisender, der zudem schon andere östliche Staaten besucht hat. Vom KGB nicht beobachtet und mit einem perfekt harmlosen Hintergrund, nimmt er nach anfänglichem Zögern den Job an und sorgt fortan für einen steten Nachrichtenfluss von Ost nach West. Was nett und friedlich startet, gewinnt zunehmend an unterschwelliger Bedrohung. Dabei schließt man sowohl den sympathischen Wynne, als auch den ernsten Penkovsky ins Herz.

    Der Film beruht auf wahren Begebenheiten und baut im Laufe der knapp zweistündigen Laufzeit konstant seine Spannung auf. Da bis heute der Großteil der Geschehnisse unter Verschluss gehalten wird, kann man mutmaßen wie viel oder wenig hier stimmt - oder nicht. Sei's drum, ein ruhiger Spionagefilm, der allmählich sein Moment aufbaut; hat uns beiden gefallen.


    Bild: 7,5/10 - das blitzsaubere und stets rauschfreie Digitalbild in 2.39 : 1 ist wirklich schön anzusehen. Um der Geschichte, Zeit, und allgemeinen Stimmung Rechnung zu tragen, ist es leicht entsättigt und ins blau-graue gegradet. Die Kameraarbeit hält sich dezent im Hintergrund und bleibt bis auf eine Handvoll schöner Fahrten so unaufdringlich wie Wynne.


    Ton: 7,5/10 - genau wie das Bild gibt sich auch der Ton - unauffällig. Mit passenden Motiven schickt sich das Orchester an, längere Sequenzen zu untermalen, doch davon ab hält sich die Musik eher im Hintergrund. Von einigen wenigen Sequenzen abgesehen gibt es auch nicht viel Surroundkulisse zu hören; warum auch, es ist ein Dialoglastiger Film der ohne großen Firlefanz daherkommt.

  • BikeRiders UHD:


    Ein Film über den Aufstieg einer Bikergang. Erinnert bißerl an div. Mafia Epos Filme, ohne ran zu kommen, trotzdem sehenswert.


    Bild: Durchschnitt, wahrscheinlich wäre eine BR kein großer Verlust.


    Ton: DE Atmos, großteils des Filmes ist Dialog-lastig, besonders die Motorräder haben einen Druck vollen Sound und schöne SR-Effekte. Ein paar Szenen wären auch tolle Demoszenen.


    Breathe BR:

    In der Zukunft viel der Sauerstoff auf wenige %, nur Wenige haben überlebt, unter Anderem ein Wissenschaftler mit seiner Familie in einem Bunker. Eines Tages tauchen Milla Jovovich und Sam Worthington auf und wollen in den Bunker hinein.

    Logikfehler, dumme Entscheidungen/Handlungen der Figuren, eher Zeitverschwendung.


    Bild: Für eine BR schon sehr gut.

    Ton: Flach, Mittelmass.


    Also auch technisch nichts Besonderes.

  • Kandahar (Heimkino, 4K Disc, DTS-HD MA 5.1 + NeuralX, OV)


    Ein typischer Butler, der sich den Vergleich zu Guy Ritchies Der Pakt gefallen lassen muss und dabei klar den Kürzeren zieht. Kandahar braucht unglaublich lange bis es in die Pötte kommt. Währenddessen werden mehrere Subplots eröffnet, die im Prinzip alle überflüssig sind. Ein paar gelungene Actioneinlagen mit mittelprächtigen CGI-Effekten reichen heutzutage nicht mehr aus um sich von der Masse abzuheben. Bild und Ton kommen ebenfalls nicht übers Mittelmaß hinaus, sodass nicht einmal hier die Erwartungen erfüllt werden. Wirklich ansehnlich sind aber die Aufnahmen von Saudi Arabien, gäbe es dort keine größtenteils religiös-fanatischen Menschen, könnte man in dem Land einen wunderbaren Urlaub verbringen.


    4/10


    The Instigators (TV, AppleTV+, 5.1, Deutsche Synchro)


    In Anbetracht der Besetzung müsste man einen wirklich unterhaltsamen Buddy-Heist-Film erwarten dürfen. Leider will aber keine so rechte Stimmung zwischen den Darstellern aufkommen. Liegt vielleicht auch daran, dass The Instigators kaum Dynamik vorweisen kann. Die Story um zwei recht unbedarft agierende, unerfahrene Räuber auf der Flucht plätschert einfach nur so vor sich hin ohne, dass es zu wirklich erwähnenswerten Highlights kommt. Der Film soll locker wirken indem reichlich Humor versucht wird, aber auch die Gags zünden nicht so richtig. Letztendlich eine verpasste Chance. Da hätte auch was draus werden können, wenn man etwas motivierter an die Sache rangegangen wäre. Die Technik ist im AppleTV+-Stream aber mal wieder hochklassig.


    4/10

  • Der Name der Rose (UHD)

    Film: 7,5/10 - Nach einigen Irrungen und Wirrungen vor der Produktion schickt schließlich Bernd Eichinger den Franzosen Jean-Jacques Annaud los, um Umberto Ecos Sensationsroman Mitte der 80er auf die Leinwand zu bringen. Der wiederum entsendet, gleichfalls auf Umwegen, William of Baskerville (Sean Connery) mit seinem 17jährigen Novizen Adso of Melk (Christian Slater) in ein mittelalterliches Kloster um einen rätselhaften Tod zu untersuchen. Bei dem einen Toten bleibt es aber nicht und so rätseln sich der Franziskaner und sein Schüler durch eine Mauer aus Schweigen und Ablehnung, um die Hintergründe der "teuflischen Vorgänge" zu ermitteln.

    Bis nach etwa zwei Stunden der Abspann läuft, gibt es einen atmosphärisch inszenierten, düsteren Mittelalter-Thriller zu sehen. Lange vor CGI darf man staunen, wie Annaud einen Mix echter Klosteraufnahmen, der größten Außenkulisse Europas seit Cleopatra und Studiobauten zu einem harmonischen Ganzen verbindet. Man darf (im Original) dem unvergleichlichen Genuschel Baskervilles lauschen, der - ganz im Stile von Holmes und Watson - seinen Kompagnon geduldig durch seine Deduktionsketten geleitet. Übrigens genau wie Connery am Set, der - gerade in einem Karrieretief - seine Erfahrungen anekdotisch an die Kollegen weitergibt. Ron Perlman (der Bucklige) kam auch an drehfreien Tagen eigens ans Set, um dem Schotten zu lauschen.

    In den USA gefloppt und mitunter von Kritikern zerrissen, war der Film international recht erfolgreich. In ruhigem Tempo entblättert Annuad Schicht um Schicht der rätselhaften Vorgänge und (FSK 16) geizt nicht mit drastischen Aufnahmen, "der Szene" zwischen Slater und dem namenlosen Mädchen sowie im letzten Akt dem reichlich unangenehmen Vorgehen der Inquisition.


    Bild: 9/10 - Nein, natürlich ist das 16:9 Bild _nicht_ mit einer hervorragenden Sonyscheibe aktuellen Datums zu vergleichen! Doch ruft man sich das stattliche Alter des Films von demnächst 40 Jahren ins Gedächtnis, darf man sich schon sehr freuen, den Film in einer derartigen Qualität auf heimischem Leinwandtuch zu bestaunen. Der überwiegende Teil der Totalen begeistert durch knackige Schärfe, genauso wie die meisten Aufnahmen der Darsteller. Zwischendurch sitzt der Fokus nicht richtig und dann ist es ein wenig weich; allerdings war es mitunter auch ziemlich düster bei den Mönchen.

    In helleren Aufnahmen gibt es nur sehr dezentes Korn zu sehen und selbst in den vielen dunklen Aufnahmen bleibt es sehr unwuselig. Kurzum, mittelalterliche Bücher wie Kostüme bestechen genau wie Schauspieler und Sets durch ihre Details dass es eine Freude ist. Die Maske (dafür gab's einen BAFTA) ist mitunter gruselig fies, genauso wie ich es in Erinnerung hatte. Manchmal etwas sperrig wirkt die Kamera, die sich nur spärlich bewegt und verhältnismäßig viel zoomt. Was wiederum Zeichen der Zeit ist, denn so sah es häufiger aus in den 80ern. Dafür gibt es aber einige wunderbar beleuchtete Einstellungen zu sehen, die häufig an Gemälde erinnern. Schön. Ich erinnere mich düster (sprichwörtlich) an die DVD, die sehr dunkel und streckenweise extrem matschig war. Nichts davon ist hier übrig, ein wirklich würdiger 4K Scan des Originalmaterials.


    Ton: 8/10 - (englisch DTS HD Master) Und gleich noch ein Nein, sooo krass klingt der Ton nicht. Aber - wir hören die 80er! Während manches US-Werk aus der Zeit mit erschreckend blechernem Ton aufwartet, klingen die Stimmen hier extrem sauber (sie mussten wegen dauerndem Fluglärm am Set übrigens teilweise nachsynchronisiert werden). Der eher hintergründige Score darf ebenso wie mancher Effekt in den Basskeller wandern und klingt dabei so solide und voluminös, wie man es sich nur wünschen kann. Finesse auf den Surrounds darf man bitte nicht erwarten, wohl aber sorgfältig beigemischten Hall in den Hallen (ha!) und überall wo es angemessen ist.


    Trotz einer Laufzeit von rund zwei Stunden, mag der Film stellenweise etwas langatmig wirken. Aber er nimmt sich Zeit seine Geschichte zu erzählen und wirkt dank sehr behutsamer Kamerabewegungen und ruhigem Schnitt einfach ganz anders als eine Produktion aus dem aktuellen Jahrzehnt. Eine tolle Neuauflage.

  • Der Pianist (Heimkino, 4K BluRay, DTS-HD + NeuralX, OV)


    Sensationelle Restaurierung des Meisterwerks um den Pianisten Wladyslaw Szpilman, der im Warschauer Ghetto überleben muss.


    10/10


    Sleepy Hollow (Heimkino, 4K BluRay, DTS HD + NeuralX, OV)


    Auch Sleepy Hollow wurde wirklich gut ins 4K Format transferiert. Die Burton Geisterbahn um den kopflosen Reiter unterhält einfach wunderbar.


    8/10


    Mehr in den separaten Threads

  • Gran Turismo (2023) - IMDb


    Film:

    Ich durfte den Film aufgeteilt auf zwei Abende schauen. Einfach ein toller Film. Ich kannte die Geschichte um Jann Mardenborough nicht (oder hatte sie vergessen). Wer den Wikipedia-Eintrag von Jann Mardenborough liest, wird feststellen, dass der Film einiges überzeichnet. Das tut dem Gesamtwerk aber meiner Meinung nach keinen Abbruch. Seine Mitarbeit am Film als Stunt-Fahrer und Co-Produzent hat sicherlich dazu beigetragen. Die ganze Aktion war natürlich ein gewaltiger PR Stunt von Nissan, sei es nun die Aktion selber oder aber auch der Film. Hut ab vor dem Verantwortlichen! Die angesprochene Leistung der Schauspieler fand ich überzeugend und als Fan der Fahrzeuge (besitze selber einen, zwar nicht in der Nismo Ausstattung, aber egal) ein toller Film der mir ein Mittendringefühl vermittelt, wie sonst nur wenige Filme. Im direkten Vergleich mit Rush: Alles für den Sieg (2013) - IMDb und Le Mans 66 - Gegen jede Chance (2019) - IMDb zieht der Film allerdingsden Kürzeren.


    Bild:

    Tolle Schärfe, wobei mir die HDR Effekte grundsätzlich durch ihre Abwesenheit auffallen. Vielleicht habe ich mich zu wenig darauf geachtet, aber viele davon habe ich nicht gesehen. Vielleicht war ich auch einfach nur von den tollen Motorgeräuschen abgelenkt.


    Ton:

    Wirklich toll! Die Geräuschkulisse verursacht Gänsehaut. Es gibt auch einige Effekte von oben (die Eröffnungsfeier in Le Mans) und die Surround-Lautsprecher sind gut beschäftigt. Wer satte Motorgeneräusche hören will, ist hier mehr als bedient.


    Hier noch der Link zum Thread im Forum: Gran Turismo (2023)

  • Air: Der große Wurf (Amazon Prime)


    Es geht um die Firma Nike, die 1984 im Basketball nur Platz drei der Schuhhersteller darstellt. Hinter Converse und Adidas. Sie versuchen mit einem großen Deal Michael Jordan unter Vertrag zu nehmen. Der Inhalt ist also kurz und knackig erzählt. Die Hauptbesetzung ist mit Matt Damon und in einer Nebenrolle Ben Affleck prominent besetzt. Der Film hat kaum Längen, es wird viel geredet, der Deal geplant und es wird in der zweiten Hälfte sogar etwas spannend. Es gibt ordentlich 80er-Jahre-Flair, die Musik und alle möglichen Anspielungen auf Dinge aus dieser Zeit. Wer damals groß geworden ist, wird es feiern.

    Der Film erinnert mich ein bisschen an "Tetris", wobei ich letzteren noch etwas besser fand. "Air" unterhält aber gut und ist daher eine Empfehlung für eine Sichtung.


    Film: 2-

  • HEREDITARY oder „wie ich lernte mein Kino zu hassen“. (Blu-ray, OV Neural X)


    Vorab:

    Ich habe HEREDITARY vor vielen Jahren das erste und letzte Mal gesehen. Ich fand ihn okay, nicht mehr. Die triumphalen Lobeshymnen habe ich nie so richtig verstanden.

    Gestern Abend habe ich ihn nun wieder rausgeholt - Und holy shit! Was für ein Atmosphäre-Monster! Was für ein unfassbar unangenehmer Film.

    Der hat es geschafft, dass ich im letzten Drittel bei mehreren Szenen so richtig, wirklich richitg(!) Angst bekommen habe. Wenn der Körper total angespannt ist und du dich nicht traust, dich umzudrehen. Dank Neural X hatte ich WIRKLICH die Buxe voll.

    Wüsste nicht, wann das in den vergangen 20 Jahren das letzte Mal der Fall war.


    Ich bin jedenfalls einigermaßen zerstört aus dem Kino gekommen.


    Für mich DER beste Horrofilm seit vielen, vielen Jahren.

    Nebenbei ist das Bild auf der Blu-ray echt klasse. Der Ton macht ebenfalls Spaß bzw. Angst.


    Ich denke in den nächsten Tagen ist Midsommar noch einmal dran. Der hat mir damals sogar besser gefallen als HEREDITARY.


    Film 10 / 10

    Bild 9 / 10

    Ton 8 / 10

  • Versehentlich hatte ich vor längerer Zeit mal den zweiten Teil erwischt, war nicht in Stimmung und habe abgebrochen. Nachdem die Stimmen aber nicht verstummen, die das indonesische Kampfkunstwerk ganz oben auf dem Action-Treppchen einsortieren, habe ich noch mal einen Anlauf genommen, diesmal mit Teil 1.


    The Raid (UHD)

    Film: 7,5/10 - Mann-oh-Mann, was für ein Film! Die papierdünne Rahmenhandlung ist schnell erzählt - SWAT Team mit 20 Mann stürmt Hochhaus um Gangsterboss festzunehmen und das Gebäude von Verbrechern "zu säubern". Wesentlich mehr gibt es dazu nicht zu sagen, aber das ist auch bewusst: Gareth Evans' erster Martial Arts Film, Merantau, wurde für das Mißverhältnis zwischen Handlung und überlangen Actionszenen kritisiert. Und so gibt's hier nur noch die Minimalausprägung einer Handlung, die keine weitere Erklärung benötigt: alle versammeln sich an einem Ort und kloppen sich bis nur noch einer steht.

    Ich schätze, viele werden Dredd mit Karl Urban kennen. Ähnliches Setting, aber gegen The Raid wirkt der gute Judge (immerhin gleichfalls FSK 18) wie eine gemäßigte Sonntagnachmittagsversion. Was hier in 100 Minuten an Handkanten und Fußtritten durch die Luft fliegt - ich könnte mich nicht erinnern, Martial Arts oder genauer: Pencak Silat, den einheimischen Kampfstil Indonesiens, jemals in dieser Intensität gesehen zu haben. Von Bruce Lee weiß man, dass er sich schneller bewegen konnte, als dass es in unsere geliebten 24 Frames / Sekunde festhalten hätten können. Das gibt's hier hoch 20 zu sehen. Fertig.

    Filmisch ist außer Gekloppe nichts zu Vermelden, weswegen ich mich vor mehr Punkten scheue. Im Nahkampfrating aber liegt der Film mindestens bei 11 von 10. Liam Neeson zur Zeit des ersten Taken oder Keanu Reeves aus dem ersten Wick dürften lächelnd auf der Turnmatte sitzen geblieben sein, begleitet von den Worten "Jungs, ihr habt gewonnen. Ich gebe auf."; die Bloodsport Muscles-from-Brussles auch. Wirklich verrückt.


    Bild: 6/10 - dem Vernehmen nach war die BluRay des Films schlimmschlimm. Die UHD sieht okay-ish aus, bleibt aber sehr weit hinter den Möglichkeiten des Mediums zurück. Was angesichts des Budgets von einer knappen Mio Dollar und dem verwendeten Kameramaterial nicht verwunderlich ist. Teilweise versumpft es, die Farben sitzen nicht immer richtig, es könnte schärfer sein. Aber das tritt doch letztendlich in den Hintergrund.

    Man kann den Schweiß förmlich riechen, wenn die Leute hier durch die Luft fliegen, so dichte ist die Kamera am Geschehen dran. Manchmal dreht und wendet sie sich derart um die Kämpfer herum, dass man nur staunen kann ob der unfasslichen Choreographie die eben häufig auch die Kamera mit einbezieht. Deutlich weniger Schnitte als gemeinhin üblich machen auch dem letzten Zuschauer klar, dass hier lange Sequenzen abgefackelt wurden und nicht blos ein paar Schläge alternder Mimen durch flotten Schnitt aufgepimpt wurden.

    Eben diese Kamerabewegungen erklären denn auch das häufig zu dunkle und manchmal unausgewogene Bild. Die Kamera bewegt sich ohne Schnitt frei im Hochhaus, es gibt schlicht keinen Platz für Beleuchtung zusätzlich zum Licht der Sets selber.


    Ton: 7/10 (deutsch DTS HD Master) - es wird zu Beginn geschossen, das klingt okay. Es gibt verhaltene Gitarrensounds als Soundtrack zu hören, die insgesamt recht minimalistisch sind. Im Treppenhaus hallts ein wenig. Die Dynamik könnte höher sein. Ansonsten: Kampfschreie während und ein bisschen Gestöhne nach der Action. Ganz ehrlich, der Ton ist ziemlich egal und bringt exakt die Menge Geräusche mit, die es braucht.


    ... wenn man glaubt, doch schon einiges gesehen zu haben, kommt The Raid daher. So roh und intensiv habe ich Martial Arts noch nicht gesehen. Es wird doch noch mal Teil 2 geben, schätze ich.

  • The Night of the Beast (Heimkino, Apple TV Kauf, 5.1 + NeuralX, Deutsche Synchro)


    Zwei jugendliche, kolumbianische Metalheads wollen das Iron Maiden Konzert in Bogota von 2008 besuchen, wobei sie auf das ein oder andere Hindernis stoßen. Mit gerade mal 71 Minuten Lauflänge (inkl. Abspann), genau richtig für zwischendurch. Trotz des im Prinzip nicht vorhandenen Budgets ist es den Machern gelungen, dass sie die originalen Maiden-Songs und noch weitere, bekanntere Metaltitel verwenden durften. Dies rettet dem Film den Hintern weil abseits davon lediglich kleinere zwischenmenschliche Problemchen behandelt werden, die eben mal vorkommen, wenn es menschelt.


    7/10 (mit Maiden-Bonus. Für Zuschauer, die nicht an der Band und deren enormen Einfluss interessiert sind deutlich weniger)


    Wish (Heimkino, Disney+, Atmos, OV)


    Ein Film, der bei mir zahlreiche Weshalbs und Warums erzeugte? Warum diese detailarmen, statischen Hintergründe aus dem Wassermalkasten, die keinerlei Tiefe bieten und wie eine Tapete wirken? Weshalb sind die Figuren ebenfalls so detailarm animiert, sodass die Optik manchmal auch wegen der mauen Beleuchtung wie aus den billig animierten Kindersendungen aus dem Vorabendprogramm wirkt? Warum stehen die Charaktere der Figuren in Sachen Details und Tiefgang der Optik in nichts nach? Warum dieses seltsame Bildverhältnis von 2,55:1? Wie zum Teufel kann dieser Film 200 Mio $ Budget verschlingen? Warum sind die Lieder größten Teils so dermaßen beliebig? Weshalb fällt Disney zum 100-jährigen Jubiläum nichts besseres als diese esoterische, klein wirkende 08/15-Story ein? Um den berühmten Disney Jingle When you wish upon a star hätte man so viel mehr zum Jubiläum kreieren können. Eine wirklich langweilige Enttäuschung.


    3/10

  • Der weiße Hai (Blu-ray)


    dum dum dum dum dum dum happs


    Ich habe heute endlich mal eine weitere filmische Bildungslücke aufgeholt. Der Film teilt sich in zwei Abschnitte die sehr unterschiedlich sind. Teil 1 ist der Hai nicht zu sehen, sondern immer nur aus der Perspektive des Hais gefilmt. Liegt wohl an technischen Problemen, hat aber damals groß eingeschlagen. Aus heutiger Sicht hat man sowas schon oft gesehen. Der Film spielt da im Küstenort mit dem Bürgermeister als Fiesling. Insgesamt ganz nett, aber nicht herausragend. Teil 2 dann 3 Mann gegen Monster auf dem Meer. Der hat mich deutlich mehr gefesselt. Fand ich auch heute noch richtig stark. Spielberg hat es einfach drauf. Altersbedingt habe ich manchmal gedacht: Ok, die Haiatrappe sieht gerade richtig schlecht aus. Aber nun ja, der Film hat ja auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel.


    Ton war vorhanden. Der Score ist ja nun weltbekannt und immernoch top. Technisch unspektakulär, etwas blechern aber aller verständlich. Das Bild schwankte massiv zwischen extrem grisselig in der Nacht. Mega unscharf in den Totalen und guten Nahaufnahmen. Die technischen Bewertungen für einen fast 50 Jahre alten Film finde ich schwierig, aber ich versuche es mal:


    Film 7/10

    Ton 4/10

    Bild 3/10

  • Date Night (TV, Disney+, Deutsche Synchro)


    Beste Unterhaltung für Couch-Abende. Aus der Ehe von Steve Carell und Tina Fey ist die Luft raus. Durch unglückliche Umstände werden sie im Rahmen einer Date Night zu Gejagten der Mafia. Gelungene Gags und tolle, handgemachte Action lassen kaum Wünsche offen. Das Paar trifft im Verlauf der Nacht auf einen Cast, der seines Gleichen sucht. James Franco, Mila Kunis, Mark Walberg, Ray Liotta, Mark Ruffalo, Gal Gadot, Kristen Wiig und Jon Bernthal wird man wohl nicht mehr so schnell zusammen in einem Film sehen. Viel mehr braucht es manchmal gar nicht für einen gelungenen Filmabend.


    8/10

  • Der Untergang (4K UHD)


    Im Zuge des 20jährigen Jubiläums des Films über die letzten Tage Adolf Hitlers mit einem brillianten Bruno Ganz in der Hauptrolle gibt es nun die 4K Scheibe. Keine Ahnung, inwieweit da restauriert oder neu gescannt wurde, aber das Bild sieht sehr solide gut aus, wenngleich manche Szenen etwas gefiltert-prozessiert wirken. Ansonsten gibt es einen etwas zu steilen Kontrast, saubere Farben, Filmkorn und zumeist gute Detailschärfe. Dazu gesellt sich ein brachial-dynamischer DTS-HR 5.1 Ton, der sich gewaschen hat. Es mag bei diesem Film etwas befremdlich klingen, aber der Ton ist demowürdig. Erfreulich übrigens, einen deutschen Film zu sehen, in welchem die Darsteller nicht nuscheln. Man versteht sie…

    Die UHD enthält die 155min lange Kinofassung.


    Film: 9/10

    Bild: 7/10

    Ton: 9/10

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