Welchen Film hast Du zuletzt geschaut?

  • World War Z (2013) - ein Film von Marc Forster

    (Vö vom 24.10.2024 als 4K UHD Limited Collectors Edition, geschaut als Kinofassung in O-Ton ENG DTS HD-MA 7.1 und 2.40:1)


    Verdammt! Hätte ich das gewusst respektive den Film doch früher geschaut, hätte ich ‚World War Z‘ meinen Gästen letztes Wochenende als Demomaterial gezeigt.


    Aber erstmal der Reihe nach… Forsters Zombie- resp. Katastrophen-Blockbuster, der an den Kinokassen mit rund $540 Mio. eigentlich ziemlich gut performte (Budget $190 Mio.), stand nie sonderlich hoch in meiner Gunst. Hierfür fehlt dem Film einfach eine gewisse Härte und Nervenkitzel, die die Prämisse des Filmes durchaus ertragen würde. So wirkt die Inszenierung etwas gar familientauglich und eine FSK 16 ist für mich schlicht nicht nachvollziehbar. Es gibt nämlich unzählige Beispiele in FSK 16, die mmn wesentlich härter und unangenehmer sind und man sich fragt, warum diese nicht locker ein 18er Siegel verdient haben. Aber nun ja… Apropos Inszenierung: die ist ansonsten handwerklich gut gemacht und trotz etwas in die Jahre gekommenen CGI sieht ‚World War Z‘ immer noch ansprechend und wertig aus. Forster versteht es durchaus in gewissen Situationen und Szenen eine gewisse Grundspannung aufzubauen. Aber irgendwie macht man sich um Pitt & Co. dann letztlich doch nie wirklich großartig Sorgen, was dem Film unter dem Strich nicht sonderlich gut tut. Der Film ist auch sehr gradlinig erzählt und strukturiert und bietet nicht wirklich Überraschungen. Das erzeugt nun nicht wirklich gähnende Langeweile, aber fesseln tut er eben auch nicht wirklich. So bleibt ein Film, der nun weder sonderlich gut noch schlecht ist, sondern nur durchschnittliche Unterhaltung bietet.


    Die Bildqualität der in die Jahre gekommenen Blu-ray habe ich nicht mehr im Kopf. Die UHD kann sich aber durchaus sehen lassen. Ein sauberes, ruhiges Bild, ja filmisches Bild mit ordentlicher Schärfe und einem leicht warmen Color Grading. Artefakte, Bildrauschen etc. habe ich nicht wahrgenommen.


    DAS HIGHLIGHT ist aber der englische O-Ton. Die 7.1 DTS HD-MA Tonspur ist in meinen Ohren schlicht perfekt und soll gar noch dynamischer abgemischt sein als jene aus 2014. Ein sehr sehr aktiver, wuchtiger und präziser Mix, der bis in die untersten Oktaven gnadenlos zupackt und das Kino immer mal wieder sehr nuanciert und facettenreich im Bassbereich erzittern lässt. Dolby Atmos wird hier nicht vermisst. Der Raum ist komplett mit Sounds und Effekten geflutet. Egal ob Jets oder Helikopter durch den Raum resp. über den Kopf hinweg düsen oder Zombies aus allen Ecken ihre widerlichen Geräusche machen, hier ist mächtig was los und gehört locker in meine Top Ten der besten Tonspuren ever. Ich muss mir ‚Dune 2’ nochmals anschauen um zu referenzieren, ob das nun meine neue Nr. 1 2024 ist oder eben doch ‚Dune 2‘.


    So hatte ich unter dem Strich mit dem Film doch wesentlich mehr Spaß als rein inhaltlich erwartet. Obwohl ich eigentlich im Normalfall den Inhalt über alles stelle, ertappe ich mich hier, wie sehr eine gute Technik einen Film doch positiv aufwerten kann.


    So muss ich auf Grund der Technik eine unbedingte Empfehlung aussprechen. Diesen Film SOLLTE MAN GEHÖRT HABEN!


  • Bei mir war gestern zum fünften Mal die Doppelnull zu Besuch,


    Man lebt nur zweimal / You only live twice (1967).

    Film: 7/10 - Ursprünglich sollte es sechs Filme mit Connery geben, doch während des Drehs zu Nummer Fünf entließ man ihn aus seinem Vertrag. Die Stimmung zwischen ihm und den Produzenten war zunehmend gereizt, er gelangweilt von der Rolle - und genervt von der anhaltenden Faszination, die James Bond auf das Publikum ausübte. Drehbuchautor Roald Dahl sprang kurzfristig auf Empfehlung seines Freunds Ian Fleming ein. Fand die Buchvorlage aber so ätzend, dass er sie in weiten Teilen ignorierte, und einen Plot ähnlich zu Dr. No aufspannte um in kurzer Zeit etwas brauchbares zu liefern. Immerhin, das Endergebnis fand er gut.


    Die USA und UdSSR stecken mitten im Weltraumwettrennen, als eine amerikanische Kapsel spurlos mitten in einer Mission verschwindet. Bald darauf - natürlich beschuldigen die USA die UdSSR - kommt letzteren selbst eine Kapsel abhanden. Die Spannungen steigen, und wenn hier nicht schnell etwas passiert, droht der dritte Weltkrieg. Zum Glück gibt's den smarten Geheimagenten, der dem Spiel ein Ende machen soll. Da es nicht total überraschend ist ohne Spoiler: relativ schnell verdichten sich die Anzeichen, dass wiedermal SPECTRE dahinter steckt.

    Das Budget, dass erneut kräftig angewachsen ist und mittlerweile an den 10 Mio $ kratzt, sieht man. Nicht so sehr an den Locations (obwohl es mit Abstand die meisten waren, die es bis dato in einem Film zu sehen gab) als vielmehr an den Sets. Unterwasserschnipsel gibt's auch diesmal wieder, hier ist aber eindeutig der Trend zu "mehr von allem" zu erkennen. Mehr Hubschrauber, mehr Bösewichte, mehr Verbündete. Wirklich, von allem viel, viel mehr.


    Am Ende hat die Japan-Story weltweit ca. 120 Mio $ eingespielt. Erstmals ein Rückgang. Wurde das Publikum etwa auch Bond-müde? Wichtigste Kritikpunkte waren, dass es kaum eine Story gibt und der Film derart mit Gadgets vollgestopft war, dass hier wohl offenbar wer von der (kaum vorhandenen) Handlung ablenken wollte. (Hi Marvel! Sorry, musste sein). Besonders aus heutiger Sicht ist das Ganze wieder grenzwertig sexistisch und rassistisch (Bond als Japaner? Wir verkleiden ihn als Spock, sieht dann voll japanisch aus. Oha!). Immerhin - die Bondgirls die nicht nur Deko sind, sind erneut emanzipierter als in den Teilen zuvor. In den Rankings liegt der Film ähnlich wie der Vorgänger Thunderball im Mittelfeld. Der Film ist ein gutes Stück zu lang und manche Sequenz hätte drastisch gestrafft werden können. Trotzdem, ich fand ihn viel besser. Warum? Siehe Bild.


    Bild: 6,5/10 - weiterhin schlechter als die ersten beiden Teile. Im letzten Drittel kommen ein paar Laufspuren zurück ins Bild, doch insgesamt ist das Cinemaskop Bild wieder deutlich besser als der gruselige Vorgänger. Genug Langeweile, kommen wir zum Kern.

    Bond Fünf hat das Set. Den Vulkan. Zitiert von Kingsman bis Simpsons wohl der Archetyp der Bösewicht-Festung. Aber, Himmel, eine funktionierende Einschienenbahn, ein verschiebbarer Heliport, eine echte Minirakete. Das aufwendigste Set bis dahin und definitiv das coolste; was dann auch weidlich im (zu langen!) Finale genutzt wird. Sieht aber auch einfach ... cool aus. Raffinierte Weltraumaufnahmen (etwa zur gleichen Zeit wie 2001, aber 10 Jahre vor Star Wars) mit drehender Erde, Miniaturen, reinkopierten Männchen. 'N Selbstbau-Hubschrauber aus dem Pearl-Katalog der richtig fliegt; Kameramann John Jordan verlor einen Fuß beim Dreh, als er von oben einen Heli filmte und durch den Sog in den Roter geriet. Er blieb der Serie dennoch auch danach treu.


    Ton: 5,5/10 (englisch DTS HD Master) - es bleibt wie gehabt. Surroundanteil geht gegenüber dem Vorgang etwas zurück, es kracht und scheppert wie zuvor und John Barrys Score wirkt mittlerweile richtig routiniert. Im Tonstudio diesmal Nancy Sinatra (nach dem Papa Frank abgewunken hat). Die war allerdings derart nervös, dass es über 20 Aufnahmen brauchte - aus denen die besten Teile zusammengeschnippelt wurden - um den Titelsong fertig zu haben.


    Der Plot ist (wie Dahl ja offen zugibt) konstruiert und kaum vorhanden, der Film ist ein wenig zu lang - vornehmlich weil offensichtlich jeder Cent Budget auch auf die Leinwand musste. Special Effects Liebhaber allerdings können in verrückten Ideen, irren Sets und allen Varianten und Kombinationen von Trickaufnahmen schwelgen wie in keinem Teil davor.

  • Longlegs (BluRay)



    Atmosphärisch ganz gut gemachter Thriller um einen Serienmörder der seit vielen Jahren sein Unwesen treibt.

    Das FBI hat eine neue Mitarbeiterin mit einer Begabung die sich mit denn Fällen beschäftigen soll.

    Anfangs spannend aber die "Auflösung" war für mich dann enttäuschend.

    Teilweise zu schnell erzählt und zu wenig gruselig.

    Als bester Thriller seit "Das schweigen der Lämmer" beworben aber in die Nähe kommt er mMn nicht.


    Das Bild passt ganz gut zu der Zeit in der der Film spielt und zur Atmosphäre (80er/90er?)

    Der Schwarzwert ist aber nicht so toll daher wirkt das Bild im ganzen recht flach.

    Und es ist ein Formatwechselfilm . Die Rückblenden sind in 4:3.


    Der Ton (Deutsch DTS HD MA 5.1) ist ganz OK wobei die Dialoge etwas zu laut sind.


    Film 6/10

    Bild 6/10

    Ton 7/10

  • 96 Hours Taken 1 (BluRay)


    Der Beste der Reihe finde ich, war mal wieder Zeit den einzulegen. Gefällt mir nach wie vor, man bekommt was man erwartet.

    Abgesehen von der Einmann Armee die alles kalt macht, finde ich das Szenario durchaus realistisch, auch gefällt mir die nachvollziehbare und clevere Sequenz unter dem Bett.

    So würde man eventuell handeln als jemand wie er in so einer Situation.



    Habe selber eine Tochter, und möchte nicht darüber nachdenken wie oft so etwas in der Art tatsächlich passiert...


    Die schnellen Schnitte der Kampfszenen sind für mich gerade noch im Rahmen.


    Der Ton (DTS) ist wirklich druckvoll, die Schüsse haben gut Dampf :thumbup:


    Kann man immer wieder mal schauen, wenn einem nach Popcorn Kino ist.


    Film 7,5/10



  • Legend of Tarzan

    (UHD dt. Atmos)


    Das Highlight dieses Films ist die Tonspur.

    Insbesondere bei den Dschungelszenen wird eine lebhafte Surroundkulisse geboten.

    Auch die tieffrequenten Effekte sind im positiven Sinne erwähnenswert.


    Ebenfalls erwähnenswert, jedoch leider im negativen Sinne, ist die Bildqualität.

    Die Farben sind oft dermaßen entsättigt, auch unpassenderweise, d.h. nicht passend zum Content, dass es die Freude am Bild vergällt.

    Selbst die Dschungelszenen bleiben relativ farblos.

    Dazu gab es auch bereits eine Anmerkung hier im Thread zu den Stilmitteln, dem kann ich nur zustimmen.


    Neben dem Highlight (Ton) und Lowlight (Bild) ordnet sich der Film mMn im unteren Mittelfeld ein.

    Die Story hat immerhin eine gewisse Originalität.

    Ein Malus ist für mich noch die Besetzung des Oberbösewichts mit C. Waltz - einer von den wenigen Schauspielern, die ich wirklich nicht mag.

    Ein Lichtblick ist dafür immerhin die Besetzung der Jane mit Barbie, äh Margot.


    In Summe sind das für mich 5,5/10.

    Nochmal werde ich mir LoT damit nicht anschauen.


    PS

    Hier gibt es übrigens bereits einen Thread zum Film:


  • HELLRAISER

    (BluRay - DTS-HD MA 5.1)


    Endlich habe ich mir mal die Uncut-Trilogie gegönnt und gestern landete dann auch gleich der erste Teil auf der Leinwand. Die letzte Sichtung ist bestimmt 15 Jahre her und man merkt dem Film das hohe Alter (1987) dann doch sehr deutlich an. Der "verklärte Blick in die Vergangenheit" war dann doch deutlich erschreckender, als der Film selbst :big_smile:


    Nichts desto trotz, die Zenobiten rocken noch immer und das Konzept wirkt auch heute noch überraschend frisch und unverbraucht. Die Effekte sind teils sogar noch immer ekelerregend, aber zumeist beherrscht der Gummi-Look dann doch das Bild. Aber obwohl man dies an vielen Stellen nur allzu deutlich wahrnimmt, erzeugten z.B. die sich ins Fleisch grabenden Ketten einen angenehmen Schauer der Abscheu. Die physische Zurschaustellung der fleischlichen Lust bis ins geisteskranke Extrem funktioniert noch ebenso gut, wie die metaphorische. Ist mir in dieser vielschichtigen Weise damals auch gar nicht so bewusst geworden.


    Bild: Sehr starkes Filmkorn, bis hin zu unansehnlichem Rauschen. Dennoch passt die Bildschärfe für einen eigentlich Low Budget-Streifen aus den 80ern überraschend gut. Allerdings musste ich sämtliche Bildverbesserer ausschalten, damit das Rauschen nicht das komplette Bild beherrschte.


    Ton: Ebenfalls typischer Sound aus den 80ern und sogar (leider) noch darunter. Extrem überzogene Höhen und wirklich Null Bass. Dafür ist aber ein wenig Dynamik und eine gute Verständlichkeit vorhanden.


    FILM: 7.0/10

    BILD: 6.0/10

    TON: 5.0/10

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