Kodi auf dem Raspberry Pi 5, mit Steuerung über die Harmony Elite

  • Da ich in der Suche nichts Vergleichbares gefunden habe, dachte ich mir ich schreibe hier mal meine Eindrücke/Erkenntnisse untereinander. Vielleicht kann der eine oder andere diese Informationen ja für sich selbst nutzen.


    Die Challenge war: Eine neue, und vor allem aktuelle, Hardware für Kodi muss ins Kino. Meine alte Intel NUC mit Celeron-Prozessor ist nun schon etliche Jahre alt und insbesondere bei 4K Filmen macht er nicht mehr mit. Nach einem Kurztest mit einem FireTV Stick 4k max, der mal so richtig gescheitert war, habe ich natürlich wieder nach einer Intel NUC geschielt. Leider sind die Dinger inzwischen so richtig teuer geworden.

    Lange Rede kurzer Sinn... ich hab mich letztendlich für einen Raspberry Pi 5 entschieden.


    Ein Überblick über die Hardware - der Einfachheit halber, und wegen der flotten Lieferzeit habe ich alles bei Amazon bestellt

    Der ganze Spaß hat mich rund 150,- EUR gekostet... angemessen für einen vernünftigen Mediaplayer, wie ich finde

    Ausserdem wird für die Einrichtung noch eine Micro SD-Card benötigt, eine Solche hatte ich hier noch rumfliegen :big_smile: und für die Anbindung ein HDMI-Kabel mit Micro-HDMI Anschluss, oder ein entsprechender Adapter, ebenso ein LAN-Kabel... auch sowas hatte ich in meinem Fundus. Ebenfalls wird für die Einrichtung zunächst eine Tastatur benötigt, wobei ich eine USB-Tastatur (kabelgebunden) benutzt habe.

    Mir war es wichtig, den Raspberry mit einer Festplatte zu betreiben. Den SD-Cards sagt man keine besonders hohe Lebenszeit nach. Es geht dennoch mit der Karte, aber ich habe mich eben für diese Lösung entschieden.


    Nachdem ich die Teile, die übrigens passenderweise alle an einem Tag kamen, zusammengebaut hatte, ging es an die Einrichtung und Einbindungen ins System.


    Wer das noch nie gemacht hat (so wie ich zum Beispiel)... das der Shield beigefügte Flachkabel kann in die passenden Steckplätze nur eingeführt und gesichert werden wenn dies vorher aufgeclipst werden (wenn man sich das genau ansieht, weiss man auch sofort was ich meine).


    Kodi läuft auf dem Raspberry mit LibreELEC, welches man sich am besten auf der Homepage von LibreELEC direkt besorgt, bzw. über das dort erhältlich Installationstool, das ein Image direkt auf die SD-Card schreibt.


    Wenn man die so erstellte SC-Card in den Raspberry steckt und das Teil dann bootet, fährt der Raspberry direkt mit LibreELEC und Kodi hoch, allerdings wird Kodi dann auf der SD-Card ausgeführt... wie gesagt: das geht natürlich, aber ich wollte was Anderes.


    Der Raspberry hat kein Bios im eigentlichen Sinne, wo man z.B. ein Bootlaufwerk einstellen kann. Um also LibreELEC/Kodi auf die SSD zu installieren verfährt man folgendermaßen (leider habe ich versäumt Screenshots zu machen, von daher erläutere ich das jetzt aus dem Gedächtnis):

    • Tastatur in einen der USB-Ports einstecken
    • den Pi mit LAN-Kabel ans Netzwerk anschließen - an den Router oder einen Hub
    • bei gedrückter SHIFT Taste den Pi mit Strom versorgen (z.B. Netzteil in Steckdose einstecken)
    • Es erscheint ein weiss/roter Bildschirm und ein Softwaredownload startet automatisch, mit dem ein Raspberry-OS installiert wird
    • Wenn der Download abgeschlossen ist, erscheint ein neues Fenster in dem es drei Einstellfelder gibt. Bevor man an die Einstellungen geht, hat man unten am Rand noch die Möglichkeit die Sprache einzustellen. Navigiert wird mit der Tastatur - wie, steht auch auf der Seite
    • Es muss das Ziellaufwerk, die Quelle sowie das zu installierende OS eingestellt werden - hier (wie gesagt: aus dem Gedächtnis) wählen wir die SD-Card, LibreELEC und die Festplatte (oder umgekehrt) aus.
      Bei der Auswahl des OS war es etwas schwierig, da der Text auf meiner Leinwand dermaßen klein war, dass er nicht mehr gelesen werden konnte. Ich habe ein wenig rumexperimentiert und festgestellt dass der dritte Eintrag von oben (unterhalb der farbigen Beeren) angewählt wird und dort findet man dann LibreELEC, erkennbar am seinem charakteristischen Logo.
    • Mit "Weiter" startet dann der Installationsvorgang und LibreELEC/Kodi wird auf die Festplatte installiert.
    • Danach kann die SD-Card entfernt werden und der Pi startet ab sofort von der Festplatte - ein so schnellen Bootvorgang von Kodi an einem Mediaplayer hatte ich bis dahin noch nicht :respect:

    Jetzt ging es daran, Kodi mit meiner Harmony Elite zu steuern. Es gibt gefühlt unzählige Anleitungen dafür, aber keine hat mich wirklich ans Ziel gebracht. Ein Versuch mit einem FLIRC-Stick habe ich abgebrochen und mich dafür entschieden, die Harmony über Bluetooth zu steuern. Die Bluetooth-Schnittstelle im Raspberry ist von Haus aus aktiviert, das Gleiche gilt auch in der Systemeinstellung von LibreELEC.


    Ich habe eine Anleitung im Netz gefunden, die mich auf Anhieb ans Ziel gebracht hat. Leider weiss ich nicht mehr die Quelle und die Anleitung bezieht sich auf einen RaspBerry Pi 3, aber sie gilt auch für den Pi 5. Glücklicherweise hatte ich die Anleitung in Word kopiert und ich nehme an, die User werden sicher kein Problem damit haben wenn ich sie auch hier reinkopiere :sbier:

    Die Anleitung stammt also nicht von mir sondern aus einem Forum und ich habe hier darüber hinaus die Kommentare von zwei Usern zusammengefasst - durchaus möglich dass es sich hierbei sogar um den Selben handelt.


    Zitat 1:

    "Da du den RPi3 hast (bluetooth drin) und einen Harmony Hub, kannst du einfach in der Harmony Desktop Software oder der Smartphone App das Profil "Hersteller= Microsoft" und "Gerät= KODI" wählen. Ggf. kriegst du dann eine Fehlermeldung, dass die Harmony das nicht steuern kann, weil nicht IR blablubb... Aber einfach bestätigen, eine entsprechende Aktion kurz erstellen, dann die Fernbedienung syncen.


    Zum Pairen aktivierst du in LibreELEC den Bluetooth Service, und gehst dann in Bluetooth Geräte zum Pairen. Der Trick nun, damit das Pairen auch wirklich ausgelöst wird, ist, dass du die aktion nicht über die Harmony Fernbedienung startest, sondern über die Harmony Smartphone App und dann einmal kurz den cursor zum Navigieren drückst. Daraufhin wird die Smartphone app den Pairingvorgang mit einem Wizard starten. Kurz darauf erscheint ein "Logitech Harmony Keyboard" in der LibreELEC Bluetooth devices liste. Einfach draufgehen und "Verbinden und vertrauen" drücken. Ab da ist es gepaired. Nun musst du einfach nur noch in kodi das "Keymap Editor Addon" aus dem Repository installieren, und nach Bedarf noch ein paar Tasten anpassen. In der Logitech software würde ich an sich erstmal keine Tasten umprogrammieren... einfach das Keymap Editor Addon in Kodi dafür benutzen.

    Zu beachten ist, dass nach einem LibreELEC kaltstart des Raspberrys die Navigation mit der Harmony Fernbedienung erst so nach ca. 20s in Kodi funktioniert. Anscheinend braucht die Bluetooth Initialisierung beim Kaltstart etwas Zeit. ""


    Zitat 2:

    Hallo, Schritt für Schritt wie folgt vorgehen:


    1.: Harmony App auf dem Handy starten

    2.: Auf "Geräte" im Hauptfenster wechseln

    3.: Ganz unten auf "Bearbeiten" drücken

    4.: Ganz unten auf "+ Gerät"

    5.: "Computer" auswählen

    6.: "Other" auswählen

    7.: "Weiter" drücken

    8.: "Weiter" drücken

    9.: Bei der Frage ob man eine Aktion erstellen auf "JA"

    10.: Welche Geräte nun ausgewählt werden spielt keine Rolle, wichtig ist nur, dass das zuvor erstelle Gerät "Computer" mit dabei ist

    11.: "Weiter" drücken

    12.: Ganz unten auf "Meine Geräte sind eingeschaltet"

    13.: "Weiter" bis der Screen kommt wo es um das pairen des Computers mit dem Hub geht

    14.: Mit einem druck auf "JA" beginnt das pairen


    Der Hinweis im 1. Zitat auf das Addon "Keymap Editor" wäre noch besonders erwähnenswert. Mir war nämlich aufgefallen, dass das Kontexmenü über die "Menü-Taste" der Elite nicht funktionierte, was ich mit dem Keymap-Editor aber schnell nachbessern konnte. Ob ich noch andere Tasten anpassen muss wird sich zeigen :big_smile:


    Jedenfalls läuft nun Kodi bei mir auf dem RaspBerry Pi 5, wirklich flott und ein erster Test zeigte auch, dass Bild und Ton so sind wie ich es erwarte. Sollte sich dahingehend noch irgendwas Erwähnenswertes ergeben, schreibe ich es hier auf.


    Ach ja... einen kleinen Haken hat die Sache doch noch... über Bluetooth lässt sich der RaspBerry nicht ein- und ausschalten. Ich kann damit aber gut leben, da der Minicomputer an der Slave-Steckdose hängt und der eingebaute Lüfter praktisch nicht wahrnehmbar ist.

  • Eines habe ich noch vergessen… am Anfang des OS-Installationsprozesses wird man gefragt um welchen Raspberry es sich handelt. Es werden eine Reihe Bilder gezeigt mit einem Text nebenstehend, der auf der Leinwand aber ebenfalls leider nicht lesbar war.

    Ich habe den ersten Eintrag gewählt und bis jetzt funktioniert es damit einwandfrei.


    Möglich, dass dieser Installationsprozess in einer anderen Konfiguration und einem anderen Monitor besser lesbar ist

  • 4K konnte ich noch nicht testen, mangels Equipment. Lt. Beschreibungen im Netz soll dies aber gehen. Atmos geht... wird zumindest bei mir im AVR angezeigt und der Ausschnitt im Keller aus "A Quiet Place" war genauso beeindruckend wie ich es von der Bluray her kenne.

    DTS-X (und, der Vollständigkeit halber, Auro) kann mein AVR nicht, aber ich bin alle anderen Tonformate soweit durchgegangen dass ich sagen kann, die Performance stimmt.

  • Beim mir hängt der Pi, wie gesagt, an der Slave-Steckdose... er fährt hoch wenn ich die Anlage einschalte und geht aus wenn ich sie abschalte. Das bisschen Stromverbrauch, wenn ich ihn nicht brauche, sehe ich als vernachlässigbar an :big_smile:

    Hast Du keine Angst, dass dir irgendetwas mal zerschießt, wenn der Rechner immer hart ausgeschaltet und nicht heruntergefahren wird?


    Lieben Gruß


    Michael

  • ja da haben wir es wieder. Das eine dedacht, das andere nur gesagt. Mein persönlches Talent :dribble:


    Natürlich ist das eine tolle Arbeit. :sbier::opi::respect:


    ... und ich weiß das sehr wohl, da ich selber mit meiner Klima Überwachung über DHT22 und Displays (mit HD447800 Controller) ne Menge seit Jahren rumhampel.

    Ich habe 5 Raspberrys am laufen ... einige mit diesen LCD Displays, jede Menge DHT22 verteilt, bin kein Programmierer und musste mir alles in Python beibringen. Ich habe viel in mein eigenes WIKI dokumentiert, Rückschläge gehabt, weil nach einem Python Update meine ganzen mühselig erarbeiteten Skripte wegen irgendwelcher neuen Bibliotheken nicht mehr funzten... Klar findest Du immer Schnipsel ... ein "Hallo" auf ein Display zu bringen. oder EIN DHT 22 auszulesen. Aber mehrere DHT22 Werte hin und her zu schicken und dass auf einem Display mit verschiedenen Texten nacheinander darzustellen... das n anderer Schnack.
    Diesen Herbst/WInter steht eine Aktualisierung an, will mal ein white Ink Display testen... danach eine LCD Punktmatrixanzeige, weil die LED Displays nicht für direkte Sonneneinstrahlung geeignet sind...


    Übrigens hatte ich auch mal kein Backup und nach einem Stromausfall war der USB Stick den ich als "Festplatte" in jedem Raspberry hatte im Eimer.. da waren meine Skripte drauf ... WEG ... kein Backup... keine Gnade... ich hab auch nur wenig gejammert ... :dribble::beat_plaste


    Also ... ich weiß was Axel da hinter sich hat... glaub mir das.

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