Sanway HT-10Q Leistungsmessung Lüftermod, etc

  • Hallo Zusammen


    Ich möchte hier die von mir gemessenen Leistungsdaten der Sanway HT-10Q zeigen. Bei der Endstufe handelt es sich um einen Klon der LabGruppen FP10000Q.



    Zusammengefasst liefert sie etwa 850W Dauerleistung pro Kanal an meinen 3,3Ohm Lastwiderständen an allen 4 Kanälen gleichzeitig.

    Peakleistung habe ich bis knapp 2000W gemessen. Dies kann sie für 35ms halten. 1400W gehen für 337ms.

    Die Dauerleistung hält sie auch bis auf 10Hz hinunter, aber die Peakleistung sinkt.


    Die 850W pro Kanal bedeuten 3400W reine Ausgangsleistung insgesamt. Wenn man einen Wirkungsgrad von 80% unter Volllast annimt, was eher optimistisch ist, zieht die Endstufe ca. 4200W aus der Steckdose.

    Mehr geht nicht an einer einphasigen 16A Steckdose!

    Leider liefert mein billiges Brennenstuhl Leistungsmessgerät keine zuverlässigen Daten bei den hohen Leistungen... :angry:


    Meine Leistungsdaten decken sich übrigens sehr gut mit der Messung des Originals hier: https://pl-audio.de/wp-content…ergleich-LAB-FP10000Q.pdf


    Als nächstes geht es an die Modifikation der Lüfter. Es sind 5 Lüfter verbaut; 2x 80mm und 3x 60mm Lüfter.

    Die 60mm laufen immer mit voller Geschwindigkeit und praktisch ungeregelt.

    Die 80mm fangen erst ab einer bestimmten Temperatur der Kühlkörper an zu laufen. Das kann man über ein Poti auf der Rüchseite einstellen.

    Ich dachte mit ich schleife einfach ein einstellbares Spannungsreglermodul (z.B. mit LM317) vor die 60mm Lüfter. So sollte die Endstufe bei niedriger Last sehr Leise zu bekommen sein.


    Ich werde auf jeden Fall berichten.


    Gruss

    :sbier:

  • Hier noch ein paar Screenshots vom Oszilloskop:

     

    Peakleistung 1400W, Dauerleistung 850W



       

    Bei noch höherem Eingangssignal reduziert sich die Leistung 2 Stufig. 1990W für 35ms, dann 1640W für 220ms. Dann das Absinken auf die 850W Dauerleistung

    Man beachte die PeakPeak Spannung von 229V! Da möchte ich nicht den Finger hinhalten. :heilig:


    Schön ist auch, dass das Signal nicht verzerrt aussieht. Kein Clipping. Es wird einfach die Leistung sprich Lautstärke reduziert.

    Das sollte im normalen Betrieb einen sauberen unverzerrten Klang ergeben.


    Gruss

    :sbier:

  • Diese Leistung kam damals auch aus der K4 und der originalen Lab Gruppen. Ist halt Physik.


    Für Bass ok, allerdings war diese Schaltung für den 8 und 4Ohm Linearraybetrieb gedacht.

    Bass kann Sie nicht wirklich, im Direktvergleich zu potenten Class H oder den Camco Vortex klingen die Klone und auch die originalen dünner.

    Im Topteilbetrieb klingen Sie auch nicht wirklich gut. Die Schaltung ist aber auch 20 Jahre alt.


    L_Acoustics ist nicht grundlos von Lab Gruppen zu Camco gewechselt.


    Aber für die Preise kann man die Klone privat schon gut nutzen.

  • Gibt es für diese Aussage einen messtechnischen Beleg?

    Z.B. mehr Peakleistung? Oder was heisst "dünner" in technischen Werten ausgedrückt?


    Class TD der Labs und Klone ist ja eigentlich sehr ähnlich Class H, aber bei TD wird die Railspannung kontinuierlich mittels PWM an das aktuelle Signal angepasst.

    Quasi Class D mit nachgeschalteter Class AB als Filter.

  • Wie willst Du hörbaren Sound messtechnisch belegen? Dünner oder dicker ist der Basseindruck des Publikums oder der Testhörer wenn man in einer Lokation zum Beispiel 8 Limmer 215 aufgebaut hat und man einfach 3-4 Amps umsteckt und vergleicht.


    Hier im Forum stehen die Dinger für Wooferbetrieb, wie viel besser oder schlechter das am ende klingt ist da kaum wahrnehmbar da die Raumakustik mehr Einfluss hat.

  • Bitte hier keine Verstärkerklangdiskussion. Das bringt doch nichts.


    Ich habe nun die 60mm Lüfter durch Noctua NF-A6x15 ersetzt. Diese sind deutlich leiser bei gleicher Luftmenge als die Originallüfter.

    Für die Spannungsreduzierung habe ich eine einfache Schaltung aus einem 10K Potentiometer und Mosfet mit Kühlkörper verwendet:


    Es funktioniert aber natürlich auch eines der diversen fertigen einstellbaren Spannungsreduziermodule (Buck converter).

    So ist die Endstufe auch verwendbar wenn sie nicht in einem separaten Raum steht. Geräuschpegel etwa vergleichbar mit meinem Projektor.


    Gestern gabs auch die Feuertaufe mit Interstellar. Der Hammer. Da fehlt ganz bestimmt nichts gegenüber meinen alten Class AB Endstufen.

    Eher das Gegenteil ist der Fall. Eine kurze Messung ergab ein paar dB mehr bei 20Hz. Vermutlich spielt die Sanway linearer bei tiefen Frequenzen.

    Da werde ich wohl mal Dirac neu einmessen lassen.


    Ich habe die alten Endstufen zum Vergleich auch noch kurz vermessen:



    Auffällig ist der sehr schlechte Wirkungsgrad bei wenig Leistung. Die Class AB ziehen bei 2x100W Ausgangsleistung schon über 1000W aus der Steckdose.

    Da ist die Sanway etwa doppelt so gut.


    Gruss

    :sbier:

  • Ich habe noch vergessen etwas zum Rauschen zu schreiben:

    Für so eine starke Endstufe wirklich top!

    Ich habe mal Probeweise ein Hochtonhorn (107dB Wirkungsgrad) angehängt. In etwa 2m Entfernung konnte ich das Rauschen noch ganz leicht erahnen. :heilig:

    Bei den Subwoofern ist gar nichts wahrnehmbar selbst mit dem Ohr direkt an der Membran. :respect:

  • Ich habe mal Probeweise ein Hochtonhorn (107dB Wirkungsgrad) angehängt. In etwa 2m Entfernung konnte ich das Rauschen noch ganz leicht erahnen.

    Ist für das "wahrscheinlich normale" Einsatzgebiet der Endstufe kein Problem (PA) - in Kinos kann das aber schon zuviel sein bzw. wäre mir das zuviel. Meine 4 Surrounds sind etwas mehr als 2m, die seitlichen etwas weniger entfernt. Das würde man schon wahrnehmen bei meinen Hörnern. Bei passiven LS würde das wahrscheinlich auch nicht stören.

    Bei den Subwoofern ist gar nichts wahrnehmbar selbst mit dem Ohr direkt an der Membran.

    Ok das ist eigentlich nix besonderes bzw. eine Grundbedingung die ein Verstärker erfüllen sollte.

  • Die Sanway ist jedenfalls deutlich Rauschärmer als meine alten Class AB PA-Endstufen. Da konnte ich bei den Subwoofern Geräusche hören wenn ich mit dem Ohr näher als 1m ran ging.

    Ich war sehr positiv überrascht und hätte das nicht erwartet von einer Endstufe welche hauptsächlich auf Höchstleistung getrimmt ist.

  • Sorry Alpi, das ist doch schlicht und ergreifend falsch.

    Wüßte nicht was?


    Ich hab ja nicht behauptet dass es die nicht gibt!

    Was hat ein Nubert?

    Auch Klipsch die etwas besser sind im Wirkungsgrad usw.


    In meinem Satz steht auch das Wort "wahrscheinlich" - ich habe nichts ausgeschlossen schon gar nicht dass es keine passiven Hochwirkungsgradlautsprecher gibt.

  • Ganz spontan, aber da gibt es einen Haufen mehr, die Limmer P3 mit diesem Treiber. Ohne Horn hat der schon 108,5dB.


    Frag mal die Röhrenhörer...


    Edith: In Jochens LTB ist der Treiber drin. Hat 106dB. In der HKV wird auch sowas in der Art drin sein. gut, die ist wohl nicht passiv, wäre aber grds. auch passiv machbar.

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