Abstrahlverhalten + Frequenzgang = Klang ?

  • Hallo zusammen,


    da ich nach dem nächsten logischen Schritt suche, habe ich ein paar Fragen.


    Dazu ein Gedankenexperiment, ich stelle drei Lautsprecher mit unterschiedlichen Konzepten in einen schalltoten Raum.


    Einen mit dem Limmer 630 (Kompressionstreiber mit WG + Mitteltöner),


    Einen mit dem Limmer 042 (Kompressionstreiber mit Horn + Mitteltöner im Horn)


    Einen mit einem AMT im Horn (z.B. die MLV von Kniff)


    Alle drei entzerre ich per DSP auf den exakt selben Frequenzgang. Da sie in einem Schalltoten Raum spielen hat das Abstrahlverhalten keinen Einfluss auf den Klang.


    Würden sich alle Lautsprecher unter den Voraussetzungen exakt gleich anhören? Falls sie sich nicht gleich anhören, warum nicht?


    Falls sie sich gleich anhören, wie klingt jedes der Konzepte im späteren Hörraum und wo liegen die Unterschiede?


    Oder anders gefragt, kommend von dem/der FollHank (Horn + 30cm TNT) wo liegt der nächste Schritt?


    Ich bin gespannt auf eure Antworten.


    Viele Grüße Thomas

  • - Doch, die LS würden trotz gleichen on-axis FGs unterschiedliche off-axis FG haben und sich daher auch unter Winkel anders anhören


    - Hinzu kommen FG-Dips, die sich nicht sinnvoll korrigieren lassen, z.B. bei Crossover-Frequenzen oder durch Kantendiffraktion


    - Unterschiedliches Group Delay, zeitrichtiges Verhalten


    - Unterschiedliche Dynamik, Distortion, Compression


    - Kantendiffraktion



    Sonst könnte man ja einfach aus einem 20€ China-Becher mit dem richtigen EQ einen 100000€ LS machen.

  • Hörner, vermeide ich, da ich schon oft Nachteile wahrgenommen habe.

    Welche Nachteile sind das?

    Ich habe das Zitat etwas gekürzt.


    Mir leuchtet ein, das ein Lautsprecher mit unterschiedlichem Abstrahlverhalten unterschiedlich klingt, nur wie klingt welches Abstrahlverhalten und wie komme ich an einen gewünschten Höreindruck?


    Eng = Live, Weit = Bessere Bühnenabbildung?


    Frequenzgang und Phase sind per Acourate und FIR Filter die ich bei mir einsetze komplett frei einstellbar, eben so wie das Zeitrichtige verhalten.


    Dynamik, Distortion, Kompression sollten nach meinem Gefühl auch innerhalb der jeweiligen Systemgrenzen nicht relevant sein. Ich kann bei mir eine FollHank nicht ausreizen, eine MLV sicher auch nicht. Bei Freunden fällt mir aber auf, das die Grenzen bei Kalottenhochtönern recht eng gesteckt sind. Das Funktioniert bis zu gehobener Zimmerlautstärke ganz hervorragend aber irgendwann wird es unangenehm fürs Ohr.


    Mein Versuch aus der Praxis hat mich bei der 20 vs 20000€ Frage zu einer interessanten Erkenntnis gebracht. Ich habe ein Paar JBL LSR 305 (250€ Paarpreis) mit meinen FollHank verglichen, beides aktiv gefahren, bei 120hz getrennt und mit Acourate per FIR auf den selben Frequenzgang entzerrt. In dem Test (JBL 308) kann man sehen das die JBL genau wie die FollHank ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten hat.


    https://www.audiosciencereview…dio-monitor-review.17338/


    Wir haben also einen ziemlich gleichen Frequenzgang, einen ähnlich guten Phasengang, ein gutes Zeitverhalten (die JBL hat die Kalotte genau auf TMT höhe), ein ähnlich gleichmäßiges Abstrahlverhalten und eine Lautstärke bei der beide noch innerhalb ihrer Möglichkeiten spielen.


    Beide gefallen mir gut, im Vergleich klingen sie auch sehr ähnlich. Die JBL klingt aber Trotz guter Messwerte irgendwie hohl, weniger Direkt und irgendwie "Billiger". Von der Auflösung und Abbildung konnte ich keine großen Unterschiede feststellen obwohl das eine ein Kompressionstreiber, das andere eine Textil Kalotte ist.


    Ich habe auch noch eine Duetta Top mit Eton AMT. Entzerre ich die auf den selben Frequenzgang wie meine FollHank klingen die auch wieder sehr ähnlich, das Abstrahlverhalten ist aber anders und irgendwie werde ich damit nicht ganz warm, ich kann aber nicht beschreiben warum sie mir nicht gefallen.


    Für mich sieht es daher so aus:


    Kalotte: Zu wenig Reserven


    Kompressionstreiber: Für mich sehr gut, die Frage ist, ob ein Kompressionstreiber das selbe Auslösevermögen hat wie ein z.B. ein AMT


    AMT: Da habe ich leider noch keinen guten gehört, einen Beyma TPL-150 würde ich gerne mal hören


    Ich Frage mich auch ob ein echter Mitteltöner seinen Job Besser erledigen kann wie ein TMT der alles zwischen 120hz und 2 kHz können muss.



    Das waren meine Gedanken dazu,

    beste Grüße Thomas

  • Welche Nachteile sind das?


    Bei "engeren" Hörnern höre ich eine Art von tonaler Verfärbung.

    Dazu habe ich bei manchen eng abstrahlenden Lautsprechern die Lautsprecher selbst gehört, d.h. der Klang hat sich für mich nicht von den Lautsprechern "gelöst".

    Wobei ich dazu sagen muss, beides bezieht sich primär auf Stereo-Musikwiedergabe - dabei ich höre ich deutlich ausgeprägter die Unterschiede zwischen Lautsprechern.

    Und natürlich spreche ich nur für mich, daher: "Ich bevorzuge".

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