Hier noch mal mein Review zu "Speak No Evil" (2022). Ein schön verstörender Film.
Gerade habe ich das amerikanische Remake von 2024 gesehen. Mit James McAvoy als der Typ, der die andere Familie zu sich einlädt. Bis zur Eskalation ist fast alles gleich. Im letzten Drittel unterscheiden sich die beiden Filme dann allerdings extrem!
Während das dänische Original immer bösartiger wird, was mit dem Tod des Jungen beginnt und mit der Steinigung der Waschlappeneltern endet, bietet das Remake ein 08/15-Happy-End. Mit Endkampf und Flucht. Die Bösen sind tot, die Guten leben. Gott, wie angepasst vorhersehbar!
Das Original schafft es auch besser, die unangenehme Stimmung aufzubauen. Weiterhin wurde der verweichlichte und domestizierte Vater und der Konformismus der dänischen Eltern deutlich stärker betont. Die Botschaft war ziemlich klar. Im Remake gibt es im Grunde gar keine Botschaft. Es ist so angepasst wie die dänischen Eltern im Original.
Das Remake ist für sich genommen grundsätzlich nicht schlecht, vor allem McAvoy spielt gut und leidenschaftlich. Optisch sieht der Film innen und außen gut aus. Aber das europäische Original ist dann doch einfach bissiger und bösartiger.
Original: 3+ (da der Film länger nachwirkt, tendiere ich inzwischen eher zu einer 2-)
Remake: 3-