Klangliche Nachteile durch DI-Box (passiv oder aktiv)? Meinungen/Messungen erwünscht.

  • Hallo werte Forengemeinde,


    bedingt durch meinen Thread "Brummen im Heimkino" und wochenlanger Fehlersuche nach eben jedem Brummen, bin ich auf das Thema DI-Boxen gestossen.

    Ich möchte mit diesem Thread auch für zukünftige User klarstellen, ob die kleinen Helferlein nun Auswirkungen auf den Sound haben oder eben nicht.

    Es wäre schön eure Erfahrungen, Messwerte, Meinungen dazu zu hören.


    Ich betreibe aktuell 3 Palmer River enz zwischen einem Denon X-4800 AVR und einer IOTAVX 7-230 Endstufe.

    Angeschlossen mit 5 Cinch - Cinch Oehlbach NF 113 DI (0,5m) vom Denon in die Palmer und 5 Cinch - Cinch Oehlbach NF 113 DI (1,5m) von den Palmer zur IOTAVX.

    Nur diese 3 kleinen Boxen haben bei mir das nervige Brummen komplett beseitigt.


    https://www.palmer-germany.com…solatoren/26879/river-enz


    Die einzige Frage die ich mir nun stelle ist, ob die Teile wirklich 0,0 Auswirkungen auf den Klang haben.

    Ich habe Probe gehört, jedoch auf Anhieb erst einmal nichts festgestellt.

    Der Hersteller sagt "kein hörbarer Klangunterschied - messbar nur im MINIMAL-Bereich".

    Dennoch bleibt irgendwie die Angst, dass ich in bestimmten Szenen spezielle Töne verpasse oder die Palmer den Klang einfach irgendwie verzerren.


    Was mich am meisten wundert ist die Tatsache, dass bis auf vielleicht 50 Foreneinträge kein Wort über DI-Boxen im Heimkino verloren wird und das im ganzen deutschsprachigen Internet.

    Die werden immer nur für Instrumente oder Live-Veranstaltungen bzw. Studioaufnahmen benutzt.

    Wahrscheinlich auch deshalb mein Unbehagen, zumal in anderen Foren, gerade in Bezug auf Heimkino, eher abwertend über die Teile geredet wird. (nicht auf Palmer bezogen sondern generell).


    Wer von euch hat in seinem Heimkino aktuell eine DI-Box in Benutzung?

    Konntet ihr Unterschiede feststellen?


    Danke. :respect:

  • Hallo futureplayer,

    ich nutze seit ca. 10 Jahren die aktive DI 4000 von Behringer und kann dir versichern das es keinerlei (negativen) Einfluss auf das Musikkanal gibt.

    Ich habe mich damals -nach ziemlich langer Recherche- für die aktive Variante entschieden und es nicht bereut.


    Gruß

    Willi

  • Hallo zusammen,


    das hört sich doch beruhigend an, ich dachte ich wäre fast der Einzige, der die Teile im Heimkino nutzt.


    Ist denn passiv gleichwertig wie aktiv?

    Die Palmers sind alle passiv.


    Ich habe auch keinen Pegelverlust bemerkt, weshalb man eher Aktive wählen würde.

  • Nun, die aktive DI-Box gibt einem User die Möglichkeit ein asymmetrisches Signal in ein symmetrisches Signal zu wandeln. Das ist u.U. für das Funktionieren eines nachfolgenden Gerätes mit XLR-Buchsen sehr wichtig. Stichwort: Unerwünschte Nebengeräusche!

    Zudem bekommt man durch den Einsatz einer aktiven Di-Box die Möglichkeit einer Pegelerhöhung was u.U. für die Pegelangleichung in der gesamten Gerätekette sehr vorteilhaft sein kann. Bei mir ist das z.B. der Fall.

    Manche Passiv DI-Boxen verursachen Pegelverluste - eine aktive DI-Box m.W. nicht.

    Noch ein paar Gedanken zum "HT-Rauschen":

    Das hat nichts mit dem Einsatz von DI-Boxen zu tun, sondern ist meistens eine Folge ungeregelter (billiger?) Endstufen.

    Darüber hinaus sollten HT in Passivboxen nicht rauschen.

    Bei meiner vollaktiven Anlage mit MT-/HT-Hörnern = extrem hohem SPL ist das sehr leise Rauschen/Zissen (Ohr am Hornmund) ein vernachlässigbares Thema. Wichtig ist das dieses "Zissen" am Hörplatz nicht zu hören ist. Das ist Jahren mein status quo! :)


    Gruß

    Willi

  • Passive DI-Boxen nutzen immer Übertrager, es gibt da gewaltige Qualitätsunterschiede. Das ist so ziemlich das beste was ich kenne:


    https://www.audiosciencereview…lation-transformer.24104/


    Ich würde sagen der ist zwar akustisch transparent, allerdings um Welten schlechter als die Verzerrungen die eine Mittelklasse Endstufe erzeugt.

    Das Problem ist das der Klirr zu tiefen Frequenzen bei Übertragern eigentlich immer zunimmt, außerdem mit steigendem Pegel. Aktive DI Boxen die auch galvanisch trennen (=isolieren) nutzen in dem meisten Fällen auch Übertrager, da zählt das gleiche.


    Eine Alternative sind optische Trennverstärker, in #4 gibt es Vergleichsmessungen zwischen guten und schlechten Übertragern. Ist aber auch nicht perfekt.


    https://old-fidelity-forum.de/thread-47010.html


    Am besten klappt das messtechnisch durch ADC -> Toslink -> DAC, ist aber vermutlich je nach Kanalzahl teurer als Komponenten zu Wechseln die die Schleife nicht verursachen. Ich persönlich würde die Teile nur im Notfall benutzen und lieber schauen ob ich die Schleife nicht durch z.B. den Wechsel der Endstufe beheben kann.

  • Hallo Jan_S,

    vielen Dank für den Input.


    Ich hoffe, ich habe soweit alles kapiert. ;)


    Ich lese raus, dass selbst der beste galvanische Trenner immer noch schlechter ist, als das Brummen zu akzeptieren bzw. es an der Wurzel zu packen.


    In meinem Fall ist der Denon das Problem.

    Ich werde irgendwann (wenn endlich mal verfügbar) auf eine Vorstufe bzw. einen AVR gehen, der mit XLR ausgestattet ist, sodass es kein Cinch mehr gibt.

    Denn wie in meinem Brumm-Thread nachzulesen, ist der Denon samt Cinch Schuld an dem Ganzen.


    Obwohl ich sagen muss, dass ich zwar immer von Brummen spreche, es aber wohl auch hier gewaltige Unterschiede gibt.

    Wenn ich das Brummen am Hörplatz hören sollte, dann hätte ich nicht gezögert eine DI-Box einzusetzen. ;)


    Also die anschließende Frage an Dich, was würdest Du tun?

    Das minimale Brummen akzeptieren oder 3 Palmer benutzen?


    Jeder denkt da anders, ich würde nur gerne mal euch Profis dazu hören.


    Danke. :)

  • Ich lese raus, dass selbst der beste galvanische Trenner immer noch schlechter ist, als das Brummen zu akzeptieren bzw. es an der Wurzel zu packen.


    Nein da haben wir uns missverstanden. :zwinker2:

    Die DI Boxen sind meiner Ansicht nach definitiv besser als ein Brummen zu akzeptieren egal wie laut, das würde ich natürlich auch so machen wie Du. Stille ist immer die beste Referenz. :)


    Es gibt halt viele DI Boxen die einfach Mist sind, wie die von Palmer sind kann ich leider nicht beantworten. (Habe keine Messungen davon gesehen)

    Mit Übertrager sind sie halt messtechnisch ein Flaschenhals, hörbar ist das je nach Qualität nicht unbedingt.


    Lese mir mal deinen anderen Thread durch.

  • Hi Bolle,


    tatsächlich nicht, ich versuche es mal zu erklären.


    Im Gegenteil, ich bin eher ein Mensch, der gerne neue Sachen probiert, die ihm Leute mit mehr Expertise und Ahnung empfehlen, um einen Missstand zu beheben.


    Ich habe zb überhaupt kein Problem damit, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, um ein Problem zu 100% zu lösen.

    Viele meiner Freunde sind da anders, denen reichen die 90%, Hauptsache günstig oder kostet nichts.

    Mir ist das Ergebnis immer am Wichtigsten. :)


    Das Problem was ich hier habe ist schlicht meine komplett fehlende Erfahrung mit diesen Teilen und dem Umstand, dass es googleweit fast keinen Forentalk zum Thema Heimkino und DI-Boxen gibt.

    Sowas macht mich dann direkt stutzig.

    Es gibt doch bestimmt tausende Menschen da draußen mit Brummproblemen, warum erzählt keiner von seiner Erfahrung mit einer Palmer oder generell einer DI-Box?


    Ich habe mein kleines Kellerkino mit viel Herzblut geplant, gebaut, verfeinert.

    Ich habe frei raus gesagt einfach Angst, dass ich anstelle einer Verbesserung durch die IOTAVX, eine Verschlechterung verursache, indem ich etwas installiere, was nicht zu 1000% die beste Lösung für mein Problem ist.


    Wer die Wahl hat, hat die Qual.

    Und die habe ich leider aktuell.


    Leichtes Brummen wie die letzten 16 Jahre (unbemerkt) akzeptieren oder brummfrei mit dem Wissen leben, dass die DI-Box evtl. doch im Klang rumpfuscht.


    Ich will niemanden nerven oder auf die Füße treten, nur einen Beweis oder eure Erfahrungen, dass gerade meine Palmer Enz bzw. DI-Boxen allgemein von der Technik her keine Veränderungen am Ton vornehmen, sofern so etwas überhaupt bewiesen werden kann.

    Am liebsten würde ich den Denon mit seinen blöden brummenden Anschlüssen durch einen XLR-AVR ersetzen, aber die „normalen“ Geräte wie Yamaha, Denon, Marantz bieten ja nur Cinch an. :(

  • Hi Jan,


    danke für die Richtigstellung.


    Die Palmer werden, sofern überhaupt mal jemand zu diesem Thema etwas schreibt, generell empfohlen.

    Die verbaute Technik soll wohl Top sein.


    Melde dich ruhig, wenn du dir den anderen Thread angeschaut hast.

    Dann verstehst du vielleicht auch meine Verzweiflung nach dieser Brumm-Odyssey. :)

  • Naja wer das eine liebt ... gibt ja DSP wie z.B. DDRC-88A oder Flex-HTx, die man dafür nutzen kann. HDMI kannst du Bypassen. Gibt für alles Lösungen, wenn man so konsequent sein will :)

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Ich muss kurz etwas klarstellen.

    Ich rede die ganze Zeit von meiner Palmer River Enz DI-Box, dabei ist das laut Hersteller eine 2-Kanal unsymmetrische Line Isolation Box Passiv, keine DI-Box.


    Weiter unten im Link stehen alle Daten, vielleicht kann jemand mit Ahnung mal drüberschauen.


    https://www.palmer-germany.com…solatoren/26879/river-enz


    Um ehrlich zu sein, ein Hersteller darf doch sowas wie „keine Klangverluste“ nur schreiben, wenn es auch wirklich so ist, oder?


    Hier noch eine Messung aus der Anleitung:


    IMG_4917.png

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