Low Cut beim Subwoofer. Kaputt oder toller Klang?

  • Hey Leute,


    wie haltet ihr es? Betreibt ihr eure Subwoofer mit oder ohne Low Cut?


    Low Cut bedeutet in dem Zusammenhang das man z.B. bei 20 Hz einen Filter setzt, der z.B. pro Oktave um 24 dB die Lautstärke (der Subwoofer) mindert. Nach unten, also weniger 20 Hz. Nur für die Definition und falls es wer nicht weis. :)


    Klar ist eigentlich die Regel: "BR-Subwoofer niemals ohne Low-Cut betreiben".


    Aber doch eigentlich nur im Hochlastbereich. Und wenn lang fiese Frequenzen dabei sind.

    Lohnt es sich evtl. auf den Low Cut zu verzichten, wenn die Subs ausreichend dimensioniert sind und weit außerhalb ihrer maximalen Parameter laufen?


    Hört ihr nennenswerte Unterschiede, nicht nur bezüglich der tiefen Frequenzen, wenn ihr den Low Cut Filter weg lasst?


    Gruß.

    Frank

  • Ich betreibe meine BR-Woofer mit 23Hz Tuning-Frequenz ohne Filter, da der Yamaha und der T.Racks so teif nicht trennen / Filter setzen können. Bisher ohne Ausfälle. Wenn der FIR-PC läuft, werde ich das auf jeden Fall testen, da dann der Einfluss der Gruppenlaufzeit auch wegfällt :)

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  • Meine SVS laufen alle „Full Range“.

    (Wobei ich nicht weiß, ob die EQs in den subs einen hardcoded HighPassFilter haben)

    Ok, manchmal weis man es also gar nicht so genau.

    Ich hab meine bei 18Hz mit 24db entlastet. Es ging zwar vorher auch problemlos ohne Low Cut aber für das ruhige Gewissen hab ich mich doch dafür entschieden.

    Das ist interessant, genau deswegen hatte ich auch den Low Cut drin. Üble Erfahrung mit REW, bißchen zu viel Dampf, einer der 8 15"er schrabbelte dann. Hat sich aber wieder gegeben. Bei Sweeps hör ich kein Geschrabbel mehr. Ferrofluid, so sagt man, ist fast wie der selbstreparierende Kondensator. :big_smile:


    Wie auch immer, da saß ich und dachte, haste mal die Regel nicht eingehalten und ein Chassis geschrottet.


    Nun nach langer Zeit, und MSO, den Filter aus lauter Übermut raus genommen...

  • Keinen zusätzlichen Hochpass.

    Bisher alles gut gegangen.

    Die DSPs hätten sogar einstellbare limiter.

    Überhaupt erst einmal ist eine Endstufe in Schutzschaltung gegangen. Das war aber soooo weit weg von dem Pegel den ich üblich höre dass das auch kein Thema ist.


    Den größten Hub habe ich Mal bei einer nicht sauberen trinaural Schaltung beim verstellen eines Koeffizienten gesehen.

    Das war die TT Membran gefühlt 4cm weit draußen.

    Hat auch überlebt.



    Aber das Thema ist eines dem ich auch systematisch begegnet bin. Eigentlich speziell weil es die Diskussion gab ab wann der AmplitudenFG abfallen "darf".

    War aber noch zu 2 Kanal Zeiten und da dann Musik.

    Es wurden div. Filter erstellt und auf Tracks angewandt. Diese dann abx getestet.

    Ergebnis war dass je nach track und Filter es durchaus auch bin weit runter 20Hz einen Unterschied macht.

    Wenn Musik <40Hz kaum noch was liefert dann entsprechend nichts hörbar.

    Alles absolut im Rahmen und wäre kein Problem wenn es nicht dabei wäre also z.b. ein 20Hz Hochpass 12dB/Oktave.

    Aber Unterschiede ja - gibt es.


    Was ich dann nicht mehr gemacht habe ich das mit analogen bzw. IIR filtern zu machen. Waren immer phasenlineare FIR, weil nur die Amplitude allein betrachtet wurde.


    mfg

  • Low Cut bedeutet ...

    Aber doch eigentlich nur im Hochlastbereich. Und wenn lang fiese Frequenzen dabei sind.

    Eigentlich doch eher, wenn der Amp. "klein" ist. Wenn ich am Onkyo 565 die Elac Debut Lautsprecher ohne Sub, in Fullrange betreibe, schaffe ich "Aufschläge" schon bei gehobener Zimmerlautstärke.


    Selbst bei Musik, CD Flim Flim & B B's - Tricycle (ein gerne genutzter Speaker Quäler der frühen 1980er) .

    Wenn ich mich erinnere, eine ähnlich große Selbstbaubox mit Audax Chassis an einer Accuphase M1000 durfte mit Peak 670W auf den Speaker bei der gleichen CD einprügeln.

  • Es ging ja um Subwoofer bei dieser aussage bzw. Sub / Sat Systeme wie sie auch im PA Bereich eingesetzt werden und die im Normalfall sehr großzügig dimensionierte Heimkinosysteme und nicht um so "Spielzeugmembranflächen" :zwinker2:

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  • sehr großzügig dimensionierte Heimkinosysteme und nicht um so "Spielzeugmembranflächen" :zwinker2:


    Sicher Moe, nur im subsonischen Bereich sind auch 18" Membranen schnell "Spielzeug" ( Statement von Herrn Geoffrey Heinzel / Ascendo / Cedia23)


    Wenn Spaßkurven auf die Chassis treffen, sind schnell die Grenzen potenter Amps erreicht. Daher sehe ich immer das Gesamtsystem aus Sub / linearem Hub und Amp gefragt. Gerade PA Chassis mit ihrer nonlinearen Rückstellkraft, könnten mit Filter besser "klingen"

  • 18" und die vorab von dir genannten Speaker sind aber schon zwei paar Schuhe. Messungen zu progressiv aufgehangen Chassis unter Pegel habe ich vor einiger Zeit erstellt und dabei aufgezeigt, wie der Tiefbasspegel mit zunehmendem Gesamtpegel abnahm. Da braucht es aus meiner Sicht keine zusätzlichen Filter, die dafür noch die Gruppenlaufzeiten erhöhen, sofern diese geschlossen verwendet werden.

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  • Ok, danke für die Antworten.


    Aber die Frage war: Hört ihr einen nennenswerten Unterschied wenn ihr den Low Cut raus nehmt.


    Stichworte: flache Filter, wenige Filter

    Ich hab nen HP bei 20Hz geschaltet. Ich hab mir den so im DSP eingerichtet, dass ich den über ne App zur Laufzeit ein und aus schalten kann. Ich hab mich dann ins Kino gesetzt und ein paar Stellen mit gutem Bassanteil geschaut und immer wieder an und aus geschaltet. Dabei hab ich dann auch einfach mal blind öfter umgeschaltet ohne drauf zu achten, was der aktuelle Stand ist. Witzigerweise habe ich sowohl beim bewussten als auch beim „Blindtest“ das Gefühl gehabt, dass der Bass mit Filter satter klingt.

  • Ergebnis war dass je nach track und Filter es durchaus auch bin weit runter 20Hz einen Unterschied macht.

    Wenn Musik <40Hz kaum noch was liefert dann entsprechend nichts hörbar.

    So ist es bei mir auch. Etwa bei 90er Jahre Reggae (Linton Kwesi Johnson) . Welcher ,obwohl eben die Musikrichtung, eher "nutzbassig" angelegt ist. Wenig/keine tiefe (laute) Bassgitarre, Kickdrum. Was wohl auch den PA`s der 90er geschuldet war. Da höre ich bassmäßig keinen Unterschied.


    Während bei LKJ (guck ich im RME Digicheck an) die Kick ihren lautesten Punkt bei ca. 80Hz hat und dann nach beiden Seiten recht steil abfällt und die Bassgitarre zwar tiefer aber recht leise spielt, sieht es bei Deadmou5 "4x4=12" (Electro) schon anders aus.


    Da habe ich schon im Intro fette (Dauer) Peaks bei 40 Hz. Die Kick, oder was halt die Entsprechung zur Kick beim Electro ist, hat ihren lautesten Punkt bei 50 Hz. Flacher Abfall nach oben, steiler nach unten. Bei 31,5Hz etwa 15dB Abfall zu den 50Hz. Je nach Track tut sich bei 25Hz auch noch einiges. (-20db etwa zu 50Hz)


    Da ist also der lauteste Punkt einer Kick innerhalb von 30 Jahren um ca. 30 Hz in den Keller gerutscht. Na passt ja. :zwinker2: (Das bezieht sich immer aufs Eingangssignal)


    Was mir aber auch auffällt, Bass hin oder her, das die Anlage (für Stereo benutze ich die 2 Subs und VL/VR) befreiter aufspielt als mit dem Lowcut. Bei LKJ als auch Deadmou5. Das ist überhaupt die Lehre die ich die letzten Jahre gezogen habe. Wenige Filter und flache Filter.


    Was hab ich mir teils die Anlage mit Filtern voll gekleistert. So nach dem Motto, Filter bis die DSPs husten. Das teils Jahre so beibehalten. Dann Spieltrieb, weniger Filter und auch flache Filter beim trennen....und die Anlage fing wieder an zu Leben. Nicht das gequetscht sterile Unlebendige.


    Falls jemand, wie ich des öfteren :beated: , auch dem Filterwahn verfallen ist kann ich empfehlen mal Tabula Rasa zu machen, nur (flache(z.B. 6dB pro Oktave statt 24 oder gar 48)) Trennfilter (das Nötigste damit die Anlage funzt, Delays etc.)) zu setzen und dann mal (relativ) ungefiltert hören was die Anlage so meint.


    Das kann schon mal ein Augenöffner sein. Oder eher Ohrenöffner. :)

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