Verbundestrich

  • Moin


    das neue Haus ist in Planung. Fehlen darf da ein Rohmaßraum mit 6,7x5,4x3,2m für HK natürlich nicht 😊


    Nun ist es wohl so, dass Estrich auf Dämmung hier und da wohl schonmal zum nachschwingen gebracht wurde in tieferen Bassbereich. Wohl Einzelfälle bei denen das geschah, habs aber nun schon von 2 unterschiedlichen Quellen mal gehört (ein Installer und ein Akustiker). Die FBH hätte ich dennoch gern im HK. Daher die Frage in die Runde: muss ich bei Verbundestrich, also Estrich direkt auf Beton-Bodenplatte, diese Sorge haben? Resultiert natürlich dennoch in einer Stufe aber ist aus meiner Sicht nicht so tragisch.

  • Da ich kein Akustiker bin will ich deinem Kontakt nicht widersprechen, aber vorstellen kann ich mir das nur sehr schwer und wenn, dann in einem Rahmen der zu vernachlässigen wäre. Da schwingen andere Bauelemente in deinem Raum viel mehr.


    Bei 7cm Estrich Dicke und deinen Raummaßen sind das ja mehrere Tonnen nur für den Estrich. Wenn dann auch noch Fliesen (oder was auch immer) drauf kommen, steigt das Gewicht noch mal.


    Also ich hätte da keine Bedenken. Obs bei Verbundestrich noch weniger der Fall wäre weiß ich nicht.


    Würdest bei diesem dann auf die Dämmung zum Betonboden verzichten?

  • Ich dachte Verbundestrich wirds genannt wenn eben keine Dämmung drunter ist sondern direkt auf Beton gegossen wird. Suggeriert mir zumindest Google so.


    Also unabhängig von der Benennung: ja direkt ohne Dämmung wäre der Gedanke. Dämmung hatts ja unter der Bodenplatte etwas; die unter Estrich in anderen Räumen dient ja mehr als Installationsebene (und Trittschalldämmung) und weniger als thermische Dämmung.

  • Schwimmender Estrich kann durchaus zum Schwingen gebracht werden. Die Resonanzfrequenz der Estrichplatte kann man ja berechnen und wenn genügend Energie eingebracht wird, dann kann der schon anfangen zu schwingen.

    Wenn ich mich recht entsinne, liegt die Resonanzfrequenz meines schwimmenden Estrichs (10cm) bei ca. 21Hz. In dem Bereich gibt es auch immer einen kleinen Spike in unseren Messungen. Bei kleinerem Raum und dünnerem Estrich liegt die Frequenz entsprechend höher.

    Mit Verbundestrich würde ich da keine Bedenken haben.

    Man kann den Estrich auch auf einer Lage (berechnetem) Sylomer legen, aber das ist dann schon recht aufwändig, da extrem sauber gearbeitet werden muss.

  • Ja, in Sachen Resonanz schon. Aber ein schwimmender Estrich hat ja schon seine Daseinsberechtigung - Stichwort Wärmedämmung und (Tritt)schall-Entkopplung.

    Beides Grunde weshalb ich mich dann am Ende trotzdem für einen schwimmenden Estrich entschieden habe.

    Trittschall hätte ich jetzt keine Bedenken, aber dass generell Körperschall auf angrenzende Räume bzw. Mauerwerk übertragen werden da es ja keine Entkopplung gibt.


    Und das Thema Dämmung zur Betonplatte würde ich nicht unterschätzen. Stichwort thermische Trennung

  • Hi,


    Fußbodenheizung ohne thermische Trennschicht zur Bodenplatte kostet deutlich mehr Energie und birgt die Gefahr der Rissbildung bis hin zum Abplatzen des Estrichs vom Untergrund aufgrund unterschiedlicher Wärme-Ausdehnungskoeffizienten.


    Das eine treibt die Heizkosten in die Höhe, das andere -kann-nicht muss - so richtig in die Hose gehen.


    Und dein Planer stimmt dem zu? :shock::shock::shock:


    LG


    Uwe

  • …coole Raummaße ( liegen für die gleichmäßige Modenverteilung günstig).

    Andreas Friesecke schreibt in seinem Buch „Studio Akustik; Konzepte für besseren Klang“; 6. Auflage:

    „Der Boden eines Studioraums sollte eine gute Entkopplung zum Rohboden haben, damit möglichst wenig Körperschall übertragen werden kann. Nur bei extrem massiven Rohböden, bei denen sicher gestellt ist, dass sie nicht zum Schwingen angeregt werden können, kann unter Umständen auf einen zusätzlichen, entkoppelten Boden der Räume verzichtet werden.“

    Ich würde den Estrich auf Rockwool Floorrock Akustik CP5 o.ä. nicht zu dünn aufbringen und unbedingt die Trennung zu allen Wänden kontrollieren und sicher stellen (manchmal liegt nur ein Kiesel zwischen Estrich und Wand).

  • Ok doch mehr Diskussion als erwartet.


    Heizen des Erdreichs: es kommt die Haupt-Dämmung unter die Bodenplatte. Sehe ich also entspannt.


    Das Thema Rissbildung nehm ich aber an. Tatsächlich wird die Bodenplatte dann ja punktuell Aufgeheizt. Nun hab ich mich ja wegen dem Thema schon gegen Deckenkühlung durch Betonkernaktivierung entschlossen.... und dann will ichs im Kino gerade andersrum machen. Nicht sehr konsequent....


    Ich habe wegen der Installationsebene nen recht hohen Bodenaufbau in den anderen Räumen. Ich könnte also im Kino durchaus auch nen sehr dicken Estrich machen (geht das überhaupt???) und nur eine dünne Tritt- bzw Körperschallentkopplung. Die Eigenresonanz würds dann auf so tiefe Frequenzen schieben, dass nicht weiter relevant.


    Macht der Estrich denn wirklich eine relevante Körperschallentkopplung? Trittschall mit Dämmung is klar....aber durch Luft (Lautsprecher ) angeregt...? Wäre ja ähnlich zu Wänden und Decke. Die werden 24er Beton übrigens.

    Denn auch ohne Estrich und mit ner kleinen Wandheizung käme ich in dem dann sehr hohen Raum durchaus klar. Auch wäre es denkbar ohne FBH und ohme Estrich die Bodenplatte im Kino etwas dicker zu gestalten. Muss dann eben auf 2x gegossen werden.


    Also Optionen wohl:

    - kein Estrich

    - kein Estrich und dickere Bodenplatte

    - Dicker Estrich mit dünner Dämmung



    -

  • Also ich habe bei unserem vorigen Haus die Erfahrungen im Keller mit der Schallübertragung bei einer Durchgehenden Bodenplatte ( war ein Reihenhaus und wir hatten sogar 2x30cm Wandstärke ) gemacht und würde dir ganz klar hier einen schwimmenden Estrich empfehlen, der auch zumindest die Schallübertragung in das restliche Haus minimiert (auch das Thema der Heizung bzw Dämmung wäre hier sicherlich besser )

    Aber generell würde ich dies Thema hier mit deinem Architekten nochmal besprechen

  • Na ja das ist schon richtig aber er sollte schon Ahnung von Schallübertragung und Wärmedämmung haben ( meiner kannte damals auch kein Heimkino , aber in diesen Themenbereichen kannte er sich auch aus )

  • Natürlich. Aber bei der Frage bei wie viel Hz schwingt der Estrichaufbau scheitert er eben auch ;-)


    tsc66: du hattest dann aber nirgends Estrich. Hier wäre ja nur im Kino ggf keiner. Die Übertragung in andere Räume also teils gedämmt (zumindest von anderen Räumen rein ins Kino). Da wäre mir die Frage nach Luftschall deutlich wichtiger (aus Kino raus in andere Räume via Bodenplatte)


    @DieZwei: hast du mal Raummaße und exakten Bodenaufbau von dir? Also 10cm Estrich sagtest du bereits aber was an Dämmung drunter? Und: wie relevant ist die Eigenreso bei euch noch? Zufällig nen Messchrieb noch davon vorhanden? Wenn es wo gut funktioniert orientiere ich mich ja lieber daran als das Rad neu zu erfinden.

  • Natürlich. Aber bei der Frage bei wie viel Hz schwingt der Estrichaufbau scheitert er eben auch ;-)


    tsc66: du hattest dann aber nirgends Estrich. Hier wäre ja nur im Kino ggf keiner. Die Übertragung in andere Räume also teils gedämmt (zumindest von anderen Räumen rein ins Kino). Da wäre mir die Frage nach Luftschall deutlich wichtiger (aus Kino raus in andere Räume via Bodenplatte)


    @DieZwei: hast du mal Raummaße und exakten Bodenaufbau von dir? Also 10cm Estrich sagtest du bereits aber was an Dämmung drunter? Und: wie relevant ist die Eigenreso bei euch noch? Zufällig nen Messchrieb noch davon vorhanden? Wenn es wo gut funktioniert orientiere ich mich ja lieber daran als das Rad neu zu erfinden.

    Doch, ich hatte auch im Keller einen schwimmenden Estrich , aber dennoch ging der Schall über die Bodenplatte zum Nachbarn , wäre hier kein Estrich oder nur ein Verbundestrich wäre dieser Effekt noch wesentlich stärker gewesen , du solltest die Schallübertragung über die Wände oder Bodenplatte nicht unterschätzen und auch ein schwimmender Estrich ist sicherlich nicht eine 100% Lösung gegen die Schallübertragung, aber zumindest verringert es diese Übertragung.

    Und da du hier ja noch die freie Wahl hast würde ich mir dies nochmal überlegen :zwinker2:

    Klar du hast auch noch den Luftschall , aber auch hier kannst du dann mit einer Schallschutztür und einer entsprechend dicken Wandstärke etwas vorbeugen , aber je nachdem wie laut man im Kino hört werden auch hier die tiefen Frequenzen dein Feind sein 😏 ( auch wenn du eine Umluftanlage planen solltest würde ich hier Schalldämpfer einplanen )

  • Die Entkopplung macht auch in der anderen Richtung Sinn: Waschmaschine in anderen Räumen, Straßenverkehr, Kärcher vom Nachbarn ( selbst erlebt) u.s.w…

    Die Resonanzfrequenzen kannst du im Kino bei den üblichen Lautstärken sowieso nicht verhindern- alle Einbauten resonieren. Die Eigenfrequenz vom Estrich zu kennen, macht nur bedingt Sinn, da Sitzmöbel mit Nutzern oder ggf. Lautsprecher darauf stehen und durch ihr Gewicht die Resonanzfrequenz verschieben.

    Gussasphalt ist, finde ich, wie oben beschrieben ein guter Vorschlag.

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