Umfrage: Zerstört Streaming unser Hobby?

  • Mal Hand aufs Herz: Wer hat zu Hause vor 2007, dem Streaming-Startjahr von Netflix, bessere Qualität gehört und gesehen als die, die aktuell verfügbar ist und geliefert wird?

    Netflix startete in DLand erst 2014. Und ja, immerhin gibt es seit 2006 die BluRay! Ultraviolet und Into the Blue waren meine ersten beiden BRs, zusammen mit der gerade erschienenen PS3. Und deren Qualität lag auch 8 Jahre später, als Netflix in DLand startete, deutlich über der des Streaming-Anbieters. Into the Blue kann sogar heute noch mit Netflix konkurrieren (2k).


    Generell scheinen sich hier viele darüber einig, dass die Qualität vor allem inhaltlich, aber auch in pucto Bild- und Tonqualität seit einigen Jahren wieder sinkt. Vor allem neue Ideen sind leider äußerst spärlich gesät. Früher wurden Filme von Künstlern erschaffen, heute von Konzernen. Und diese setzen lieber auf sichere Einnahmequellen aka Altbekanntes. Ich könnte schon nicht einmal mehr sagen, wie viele Murmeltier-Klone ich über die Jahre gesehen habe, wovon mir lediglich zwei richtig gut gefielen (Sechzehn Stunden Ewigkeit & Edge of Tomorrow) und drei so lala (Palm Springs, Source Code & Happy Death Day). Von den wirklich zahllos und zumeist gleichermaßen grauenvollen Prequels, Sequels & Remakes der letzten Jahre mag ich da gar nicht erst anfangen. Alien Romulus zählt da noch zu den richtig guten. Und das hat schon was zu heißen :big_smile:


    Das Filme im Stream qualitativ nicht an BR&UHD heranreichen, steht imho völlig außer Frage. Und das die Bitraten in Zukunft eher noch sinken statt steigen werden (müssen!), liegt schlicht in der Natur der Sache: Endlos großes Angebot&Nutzer vs begrenztem Speicherplatz&Bandbreite. Netflix hat offenbar auch erst damit begonnen, die komplette 4k-Bibliothek, genau deswegen, mit niedrigerer Bitrate neu zu encoden (Quelle: Netflixtechblog). Teils sogar nur mit 1.8mbps! Das überbieten schon alleine die (englischen) Tonspuren der meisten BRs, die ofmals mit 2.5-3.5mbps codiert sind. In den im Blogpost zu findenen GIFs sieht man auch sofort die typischen AI-Skalierungsfehler, die Menschen eher wie Aquarelle aussehen lassen.


    Wenn das die Zukunft von Streaming ist, wüsste ich echt nicht mehr, warum man einen so hohen Wert auf quasi-perfektes Kinoequipment legen sollte. iPad und Bluetooh-Brüllwürfel würden dann wohl das bessere Filmerlebnis bieten. Alles andere offenbart nur noch schonungslos die Grenzen der Codierung.


    LG,

    Nupsi

  • Wenn das die Zukunft von Streaming ist, wüsste ich echt nicht mehr, warum man einen so hohen Wert auf quasi-perfektes Kinoequipment legen sollte. iPad und Bluetooh-Brüllwürfel würden dann wohl das bessere Filmerlebnis bieten. Alles andere offenbart nur noch schonungslos die Grenzen der Codierung.


    LG,

    Nupsi

    Ja, das stimmt. Zumindest wenn das Hobby eher technisch orientiert und weniger auf Inhalt fokussiert ist. Da kommt es dann darauf an wie man das Hobby Heimkino für sich definiert. Inhaltlich gab es in jüngster Vergangenheit unglaublich viel Gutes, Kreatives und auch Innovatives, imo. Das bleibt dann auch gut , egal worauf es läuft. Gute Technik ist dann für mich nur die Kirsche auf der Torte.

  • Netflix hat offenbar auch erst damit begonnen, die komplette 4k-Bibliothek, genau deswegen, mit niedrigerer Bitrate neu zu encoden (Quelle: Netflixtechblog). Teils sogar nur mit 1.8mbps! Das überbieten schon alleine die (englischen) Tonspuren der meisten BRs, die ofmals mit 2.5-3.5mbps codiert sind. In den im Blogpost zu findenen GIFs sieht man auch sofort die typischen AI-Skalierungsfehler, die Menschen eher wie Aquarelle aussehen lassen.

    Das ist natürlich jetzt schon ziemlich aus dem Context gerissen. Im Artikel wird ja selbst konstatiert, dass es sich dabei um eine für Testzwecke extrem niedrige Bitrate handelt: "The last example, showing the new highest bitrate to be 1.8 Mbps, is for a 4K animation title episode which can be very efficiently encoded. It serves as an extreme example of content adaptive ladder optimization — it however should not to be interpreted as all animation titles landing on similar low bitrates."

    Die Kompressionsalgorithmen sind nunmal über die Zeit wesentlich besser geworden. Wenn ich das richtig sehe, dann ist der auf UHD genutzte Algorithmus gut zehn Jahre alt. Neue Algos sind halt effizienter, insofern ist der direkte Vergleich der Bitraten zwischen Disk und Streaming IMHO nicht (mehr) zielführend, da irreführend.

  • Ja, das stimmt. Zumindest wenn das Hobby eher technisch orientiert und weniger auf Inhalt fokussiert ist. Da kommt es dann darauf an wie man das Hobby Heimkino für sich definiert. Inhaltlich gab es in jüngster Vergangenheit unglaublich viel Gutes, Kreatives und auch Innovatives, imo. Das bleibt dann auch gut , egal worauf es läuft. Gute Technik ist dann für mich nur die Kirsche auf der Torte.

    Kann man das Hobby "Heimkino" denn ausschließlich inhaltlich definieren? Ein großes Bild und dynamisch-satter Sound, idealerweise hochqualitativ, sind doch erst die beiden Dinge, die HeimKINO ausmachen. Allerdings würde ich auch in dem Punkt, dass "unglaublich viel Gutes, Kreatives und Innovatives" erschien, nur sehr bedingt zustimmen. Ja, es gab auch richtig Gutes! Aber unglaublich vie Gutes?! Imho eher unglaublich viel - darunter auch Gutes!

  • Netflix hat offenbar auch erst damit begonnen, die komplette 4k-Bibliothek, genau deswegen, mit niedrigerer Bitrate neu zu encoden (Quelle: Netflixtechblog). Teils sogar nur mit 1.8mbps! Das überbieten schon alleine die (englischen) Tonspuren der meisten BRs, die ofmals mit 2.5-3.5mbps codiert sind.

    Context matters!


    "The last example, showing the new highest bitrate to be 1.8 Mbps, is for a 4K animation title episode which can be very efficiently encoded. It serves as an extreme example of content adaptive ladder optimization — it however should not to be interpreted as all animation titles landing on similar low bitrates."


    Es sollte allgemein verständlich sein, dass man z.B, die Simpsons deutlich besser komprimiert bekommt als einen Live Action Film.

    "Remember; no matter where you go, there you are."

  • Streaming wird uns in Zukunft mit zunehmenden Internet Geschwindigkeit auch Schritt für Schritt bessere Qualität liefern können.

    Auch Codecs entwickeln sich weiter. Hier bin ich gespannt wie die Streaming Dienste dann effizienter Codecs anwenden werden.

    Ich setze lediglich bei einigen wenigen Lieblingsfilmen auf 4K UHD und natürlich auch auf 3D Blu-Ray.

    Da sich immer mehr Hersteller von Blu-Ray Playern zurück ziehen ist ein Ende der physischen Medien abzusehen. :cray:

  • Kann man das Hobby "Heimkino" denn ausschließlich inhaltlich definieren? Ein großes Bild und dynamisch-satter Sound, idealerweise hochqualitativ, sind doch erst die beiden Dinge, die HeimKINO ausmachen.

    Das ist die genau richtige Frage. Was bedeutet Kino bzw. Kino zu Hause? Ich würde das erstmal fast ausschließlich aufs große Bild beziehen (Ab wann ist groß? Spielt das Bildbreite/Sitzabstand-Verhältnis auch eine Rolle?)


    Tontechnisch bekommst du ja in vielen Kinos abseits des Mainstreams wenig geboten. In vielen arthousigeren Kinos hast du ein paar JBL Control Ones im Raum verteilt und noch was mit Bass. Das Bild ist aber groß und dadurch ist es unstrittig Kino.


    Wie bereits geschrieben kommt es darauf an, wie wir unser Hobby definieren. Ist es die fortgeschrittene Mini-Blase, die wahrscheinlich immer kleiner wird zwischen Highend und Mainstream oder gehören wir einfach zu der großen Gruppe der Heimkino- und Filmfans?

  • Context matters!


    "The last example, showing the new highest bitrate to be 1.8 Mbps, is for a 4K animation title episode which can be very efficiently encoded. It serves as an extreme example of content adaptive ladder optimization — it however should not to be interpreted as all animation titles landing on similar low bitrates."


    Es sollte allgemein verständlich sein, dass man z.B, die Simpsons deutlich besser komprimiert bekommt als einen Live Action Film.

    Daher sagte ich ja "Teils sogar..." inkl. Quellenangabe. Das Kodierungsbitraten immer vom Inhalt abhängen, weiß imho jeder. Der Blogpost untermauert aber mMn den weiter oben hier im Thread debattierten Umstand, dass Streaming-Bitraten in der Zukunft vermutlich eher sinken, statt steigen werden. Inwieweit Bild- und Tonqualität darunter leiden, hängt natürlich von der durchschnittlichen Bitrate und dem Codec ab. Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass gerade bei der Umwandlung riesiger Bibliotheken auch überwiegend AI-Automatismen zum Einsatz kommen könnten, mit vermutlich eher durchwachsenem Ergebnis. Generell agieren Konzerne ja eher an der Grenze des Zumutbaren, statt des Machbaren :zwinker2:


    Ich glaube auch, dass sich Netflix&Co mit ihrem Angebot und der Qualität an der breiten Masse orientieren dürften. Und da dürften vermutlich Tablets und Smartphone-User steigen und HighEnd-User sinken. Das ist allerdings nur die Wahrnehmung aus meinem kleinen Teich. Obwohl sich dazu sicher auch etwas auf statista o.ä. finden ließe.

  • Gibt es die Diskussion in ähnlicher Form bei den Extrem-HiFi-Leuten eigentlich auch?

    Denen dürfte sich beim Blick in die Charts und wenn sie sehen wie die Kids ihre Smartphones als Boombox nutzen doch auch regelmäßig die Fußnägel hochrollen und der High-End Bereich ist dort doch sicher ähnlich klein.

    "Remember; no matter where you go, there you are."

  • Gibt es die Diskussion in ähnlicher Form bei den Extrem-HiFi-Leuten eigentlich auch?

    Denen dürfte sich beim Blick in die Charts und wenn sie sehen wie die Kids ihre Smartphones als Boombox nutzen doch auch regelmäßig die Fußnägel hochrollen und der High-End Bereich ist dort doch sicher ähnlich klein.

    Dazu muss man ganz sicher kein High-Ender sein. :rofl:

  • Gibt es die Diskussion in ähnlicher Form bei den Extrem-HiFi-Leuten eigentlich auch?

    Ja gibt es. Die ganz extremen haben ihr "knock Out" und "stilema" und sind damit zufrieden.


    Loudness war und inEar Jugendliche sind Thema.


    . Ich könnte schon nicht einmal mehr sagen, wie viele Murmeltier-Klone ich über die Jahre gesehen habe, wovon mir lediglich zwei richtig gut gefielen (Sechzehn Stunden Ewigkeit & Edge of Tomorrow) und drei so lala (Palm Springs, Source Code & Happy Death Day). Von den wirklich zahllos und zumeist gleichermaßen grauenvollen Prequels, Sequels & Remakes der letzten Jahre mag ich da gar nicht erst anfangen.

    Naja vor dem Murmeltier? Die Jahrzehnte was war es denn da, was war besser?


    Vor Alien (1), vor Star wars,....

    2001? was war vor 1968? Was danach?


    Hat mMn. nichts mit streaming zu tun.

    Nur gibt es jedes Jahr um x Filme mehr, durch die neuen Anbieter wohl auch mehr als es ohne sie geben würde.


    mfg

  • Naja vor dem Murmeltier?

    mfg

    Das Murmeltier hab ich übrigens zu Silvester nach einiger Zeit mal wieder geschaut. Der ist wirklich schlecht gealtert, da sind mir Edge of tomorrow oder Palm Springs deutlich lieber. Früher heißt heut nicht unbedingt besser und künftig wird das wohl auch so bleiben :big_smile: .

  • … ich war jetzt zu faul, alle Seiten durchzulesen, aber „The Mandalorian“ gibt es sehr wohl bereits auf Scheibe und „Stranger Things“ ist angekündigt. Es kommen sehr viele „reine“ Streaming-Serien auf Scheibe (letztens erst ARCANE Staffel 1 sogar als UHD), … aber es dauert halt etwas.

  • in der Musik hat das Streaming/Internet den Künstlern einen direkten Weg zu ihren Hörern gegeben. Ich kann zu Hause am Küchentisch komponieren und dann das fertige Stück einem Millionenpublikum zur Verfügung stellen. Ganz ohne Live-Auftritt und Disk pressen.

    Ja, aber auch der Mitbewerb kann dies tun und somit ist der Wettbewerb stärker geworden. Es ist schwieriger, nicht in der Masse unter zu gehen, als Talent entdeckt zu werden.

    So ähnlich wie bei uns im Handel: Durch das Netz haben wir eine größere Reichweite, sich Landesweit oder auch international zu präsentieren ist einfacher und günstiger geworden. Man hat mehr Reichweite. Aber auch der Mitbewerb hat eine größere Reichweite und so steht man auch im internationen Mitbewerb.

    Dazu kommt, dass die Künstler über die Streamingportale fast nix verdienen, außer ein paar Wenige.


    Wie so oft: Pro&Contra

    Bild ja Ton Nein.


    Schau mal die ersten Iron Man 1 + 2 und andere Marvel Filme und dann die letzten.

    Iron Man ist noch nicht so lange zurück und ja, Disney komprimiert seit ein paar Jahren stark. Das gilt (noch) nicht für alle Filmstudios.
    Ausgehend von dem "Früher war nicht Alles besser" Posting:

    Zumindest wenn man bis in die 90iger zurück geht: Bis auf ein paar wenige Ausnahmen, ist das Sound-Design schon deutlich hinter moderneren Produktionen. Selbst die Master&Commander Szene ist heute nichts Besonderes mehr, oder das Pod Race aus StarWars 1. Noch immer gut, aber gibts heute massenhaft bessere Szenen.


    Also ich bin auch der Meinung: Die technische Qualität hat auch beim Sound zugenommen.


    Es kostet sie einfach fast nichts...

    Speicherplatz zwar nicht, aber die Bandbreite, Infrastruktur, Verwaltung, Eigenproduktionen, usw. muss trotzdem durch eine recht geringe Monatsgebühr finanziert werden. Ich bin zu faul, die Bilanz/Geschäftsbericht an zu sehen, welchen Anteil die Server-Betriebskosten haben. Doppelte oder halbe Datenmengen durchs Netzwerk ins Internet zu schicken, wird schon ein gewissen Kostenfaktor darstellen.


    IMHO besteht trotzdem Hoffnung, so wie es jetzt schon Premium-4K Tarife gibt, wird es auch in Zukunft zumindest 1-2 Anbieter geben, die auf Qualitätskunden setzt, sich damit vom Mitbewerb absetzt.

    Wir reden doch vom mindeststandart 5.1 DD oder DTS. Oder?

    Selbst aus der Zeit, siehe oben: Die meisten Filme aus den 90igern sind doch auch recht flach mit eher einfachem Sounddesign.

    Streaming wird uns in Zukunft mit zunehmenden Internet Geschwindigkeit auch Schritt für Schritt bessere Qualität liefern können.

    IMHO ist der Flaschenhals schon länger kaum mehr auf Kundenseite, sondern auf Anbieter-Seite: 100.000 oder mehr Streams parallel ins Netz zu schicken ist schon ein großer Aufwand. Hier paar % zu sparen, mehr Kunden ohne Aufrüstung zu versorgen, wird immer verlockend sein.

    Hoffnung besteht, wie oben geschrieben, dass sich manche Anbieter über die Qualität profilieren möchten.

  • Zumindest wenn man bis in die 90iger zurück geht:

    Bis mitte der 90er gabs keine Produktionen mit deutschen diskreten Mehrkanalton. Im Kino liefen ein paar Filme und man musste noch VHS schauen.

    Ausnahme waren dann Import LD mit AC3 Ton und der war schon sehr dynamisch. Ich hab mir nur welche vorführen lassen und wartete bis zum den ersten DVD Playern.


    Iron Man wird aber 2025 auch schon 17 Jahre.

    Wenn man nun 24 Jahre zurück geht dann wäre das Herr der Ringe.

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