Wird Amazon für 007 zum Verhängnis?

  • Daniel Craig hat die Figur ja ohnehin zu Grabe getragen. Eigentlich ist die Serie am Ende. Ihre Markenzeichen, die Dinge, die sie einstmals ausgemacht und liebenswürdig gemacht haben, sind in den Tiefen des unseligen Zeitgeistes versunken. Übrig bleibt sterile Korrektheit. Kein Bedarf mehr daran, lieber Goldfinger in Echt gucken.

  • Das…

    …ansonsten finde ich die neuen Teile klasse. Und eine Anpassung an den Zeitgeist ist in diesem Fall ja durchaus sinnvoll. Bei der Sichtung der alten Filme fällt einem Jahr immer wieder auf, wie antik diese eigentlich sind. Bond hat sich in den Jahrzehnten verändert und wird dies weiterhin.

    Gruß
    olli


    The DARK-ROOM homecinema
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  • Nee, mir haben die alten Teile auch besser gefallen. Der Gentleman, dem nichts was anhaben konnte, mit geheimer Technik. Gegen Bösewichte, die noch die Weltherrschaft wollten.


    Dass Crain näher an der Buchvorlage war und es realistischer spielte, ok. Aber wollte ich als Fan der Reihe das? Ein seelisches Wrack, Melancholie und Bösewichte zum Mitleid haben? Ich zumindest nicht.


    Naja, wenn es jetzt Prime produziert, wird James Bond ein schwuler Farbiger, der von seiner lesbischen Freundin gerettet wird.

  • +1, auch mir haben die alten Filme besser gefallen. Bei weitem, sogar.


    IMHO müsste Bond wieder in die Zeit des kalten Krieges zurück.

    EDV Spielereien, Q als Super-Hacker, Spionage übers Internet, funktioniert als Bondfilm nicht so gut.

    Das solche Filme auch heute noch funktionieren, zeigt z.b. Codename U.N.C.L.E. oder auch Atomic Blond.

  • Ich bin auch ein definitiver Craig-Bond-Fan.

    Habe letztens nochmal die komplette Compilation hintereinander geschaut und bei den alten ist doch eine Menge dabei, was nur durch Nostalgie der Fremdscham entkommt.

    ...Der Gentleman, dem nichts was anhaben konnte, ...

    Nunja, sehe ich bei Timothy Dalton auch nicht so wirklich und der Brosnan-Bond wurde auch immer "weicher" zum Ende hin.

    Insgesamt ist jeder Bond ein "Bond seiner Zeit": Craig hat Bond gut in die neue Generation hinüber gerettet und der Nachfolger wird das vermutlich auch tun.

  • Daniel Craig hat die Figur ja ohnehin zu Grabe getragen. Eigentlich ist die Serie am Ende. Ihre Markenzeichen, die Dinge, die sie einstmals ausgemacht und liebenswürdig gemacht haben, sind in den Tiefen des unseligen Zeitgeistes versunken. Übrig bleibt sterile Korrektheit. Kein Bedarf mehr daran, lieber Goldfinger in Echt gucken.


    Yep!

    Für mich ist es so, dass JB in die alte Zeit (50er bis 80er) gehört.

    Die neueren JB Filme finde ich zwar nicht schlecht, aber den Charme der frühen Filme haben sie nicht mehr und die Anbiederungen an den Zeitgeist finde ich unpassend.

    Auf weitere JB Filme könnte ich gut verzichten, mir würde da nichts fehlen, aber solange sich noch damit Geld verdienen lässt wird das natürlich nicht passieren.

  • Für mich waren die Connery und Moore-Filme die besten (da gab es auch Ausreißer nach unten, gerade der letzte Moore-Film überzeugte aufgrund des Alters von Moore nicht mehr), Golden Eye hat mir auch sehr gut gefallen („Jungs und ihre Spielzeuge“ - herrlich. Das war übrigens meine erste Kauf-VHS). Danach wurde es erst immer verrückter (Krieg wegen Einschaltquoten, Eispaläste, es wurde immer wilder) und mit Craig kann ich als James Bond halt nichts mehr anfangen. Beziehungsweise auch dank der dämlichen, teilweise fast weinerlichen „Superschurken“.


    Alles Geschmackssache, da sind wir halt verschieden.

  • Hallo zusammen,


    https://www.tagesschau.de/wirt…-bond-amazon-mgm-100.html

    das klingt nicht so toll, wenn die Algorythmen siegen würden....
    PS
    die kneipe im titelbild hat einen tollen namen :zwinker2:


    Gruß
    propman

    Mir gefällt die Sache ja ein bisschen :big_smile:


    Geistert schon eine zeitlang durch die Medien.


    Amazon würd halt gern das tun, was sie meistens (zumindest nach meinem persönlichen Geschmack) tun, sie wollen das Bond reboot verkacken.


    Aber die Brockolie Familie hat Vetorecht und das üben sie ohne mit der Wimper zu zucken aus :poppy:

    "Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid." (Yoda)

  • Wenn ich einen neuen Bond gucken will, der richtig geil ist, lege ich einen Mission Impossible ein.


    Nicht Craig ist das Problem, die Geschichtenschreiberlinge und die das abnicken.


    Ein frauenverachtender Macho wie in den 60ern würde heute nicht funktionieren. Will, glaube ich, auch keiner. Das es besser geht, siehe Mission Impossible. Das sind geile Agentenfilme.

  • Die Bond Reihe ist sowieso schon lange tot und funktioniert in unserer heutigen Zeit leider nicht mehr. Mit den neueren Filmen wird die Marke "Bond" nur noch gemolken bis nichts mehr rauskommt. Keine Frage ein Qualitätssiegel, von der Story immer auf der Höhe der Zeit und allesamt technisch sehr hochwertig umgesetzt aber leider auch tot langweilig.


    Brosnan und insbesondere Craig verkörperten in ihren Bondfilmen irgendeinen knallharten toternsten Superhelden der Neuzeit, eher im Stiele von Avengers und co. Der Bond der ersten Filme in Person von Sean Connery, war eigentlich genau das Gegenteil, er sprühte dagegen nur so vor Charme, Inteligenz und Situationskomik und schlitterte eigentlich immer nur durch Zufall, tollpatschig von einem Abenteuer ins nächste und rettet aus Versehen noch die Welt. Alles andere als ein Superheld. Außerdem versprühten die alten Bondfilme mit ihrer zeitgenössischen Musik und Kulisse eine Atmosphäre, die bis heute nur ganz wenige Filme so hinbekommen haben und leider ausgestorben zu sein scheinen.

  • Wenn ich einen neuen Bond gucken will, der richtig geil ist, lege ich einen Mission Impossible ein.


    Nicht Craig ist das Problem, die Geschichtenschreiberlinge und die das abnicken.


    Ein frauenverachtender Macho wie in den 60ern würde heute nicht funktionieren. Will, glaube ich, auch keiner. Das es besser geht, siehe Mission Impossible. Das sind geile Agentenfilme.

    So sehr ich Dir zustimme, aber auch die MI Reihe ist mittlerweile an ihr Ende gekommen, wie der letzte Film deutlich zeigt. Man kreiert spektakuläre Stunts, höher, weiter, schneller und baut anschliessend eine dürre Story drumrum.

    Den überbordenden Machoismus der 60er könnte ein heutiger Bond sich sicher nicht mehr leisten, aber den augenzwinkernde Humor und die Leichtigkeit dennoch. Aber schon richtig, heutige „Writer‘s Rooms“ können das nicht mehr. Vielleicht sollte ein KI übernehmen….

  • Nicht Craig ist das Problem, die Geschichtenschreiberlinge und die das abnicken.

    Natürlich. Bißerl wird der Schauspieler zwar mitreden können, wie er seine Figur darstellt. aber grundsätzlich bekommt er die Rolle vorgesetzt. Dass die Rolle vom Gentleman Richtung John McLane, inkl. blutigem Gesicht nach 5 Minuten, geändert wurde, dafür kann er nichts.

    Das die Autoren einen großen Einfluss, IMHO in die falsche Richtung, haben, zeigt die Entwicklung während der Brosnan Zeit. GoldenEye war noch ein sehr guter (IMHO natürlich) Bond Film, der Morgen stirbt Nie, war auch noch halbwegs OK, ab dann ging es bergab, mit Stirb an einem anderen Tag ist für mich der Tiefpunkt erreicht. Nicht nur bei Story und den grottigen CGI Effekten, auch bei der Bond-Figur Darstellung.

    Ein frauenverachtender Macho

    Macho ja, Frauen verachtend, IMHO nein. Sexist passt wohl besser.


    Natürlich, ganz so kann die Figur heute nicht mehr gezeichnet werden. aber wie Hans-Ingo und Aries schrieben: Es fehlt der Charme, die Eleganz, der leicht sarkastische Humor, die Souveränität der früheren Filme und keine Stirb Langsam Kopie.

  • Uns hat gerade das Ruppige, „Realistische“, Grimmige am neuen Bond gefallen und ins Kino gelockt (gleich mit der Anfangsszene von Casino Royale wird ja klar gemacht, wohin die Reise gehen soll).


    Dies Snobistische, Affektierte der Moore und Brosnan-Bonds fanden wir ausgelutscht und langweilig, hat uns gar nicht mehr gepackt.


    Ich vermute, ein neuer Bond wird wiederum versuchen, etwas anders zu machen. Mal sehen.


    Zu „Dem Zeitgeist angepasst“: Für mich sind die alten Bonds genauso ihrem jeweiligen Zeitgeist angepasst….es kann nur individuell sein, dass einem der Zeitgeist einer Epoche mehr liegt als der einer anderen (weswegen man es nicht so sehr als solches empindet). :big_smile:

  • Also, zurück zum Threadtitel, zumindest für eine Weile wird glaube ich eher dass Broccoli für amazon zum Verhängnis wird. Entgegen der Franchises die über die Jahre ihre Seele verlieren, scheint es bei 007 vorerst nicht zu passieren. Nun wird hier ja trefflich darüber diskutiert wie sich Bond in seinen rund 60 Jahren entwickelt hat, und egal ob man das gut, schlecht oder egal findet: dass da endlich mal jemand ist, der die Macht und den Willen hat, ein Franchise nicht zum Streaming-Schlachter zu führen - ich finde das großartig.

    Schade, weil ich gerne neue Bonds hätte, aber großartig weil wegen. Ich meine irgendwo mal ein Zitat von Albert Broccoli gelesen zu haben, hab's jetzt aber nicht wiedergefunden. Als er den Staffelstab an Barbara übergeben hat, hat er etwas gesagt im Sinne von "Mach mit Bond, was Du willst, wegen mir fahr's gegen die Wand. Aber Bond soll in der Familie bleiben" - scheint sie zu beherzigen 😄

  • "Ein James-Bond-Universum, ähnlich, wie es Disney Plus für die Marvel-Comics geschaffen hat, oder ein Moneypenny- oder Goldfinger-Spinoff, sind durchaus denkbar"

    Ein wirklich gruseliger Gedanke! Dem neuen Zeitgeist entsprechend, sicher auch bis zur Unkenntlichkeit glattgebügelt und seelenlos. Die Craig-Filme waren zumindest noch unterhaltsame Actioner, ließen aber bereits den Gentlemen-Charme und zuletzt auch das Agentendasein vermissen.


    Viel zu oft vergisst Hollywood dieser Tage, wer ihr Publikum ist. "The Force is female!" hat Star Wars unter den weiblichen Zuschauern schon nicht populärer werden lassen. Und der erhoffte Effekt, die Fanbase mit einer "Mary Sue Skywalker" mal eben zu verdoppeln, hat nur dazu geführt, dass auch die männliche Fanbase sich zahlreich abwendete. Andererseits fände ich "Jane Bond"-Filme ja schon sehr sehenswert. Nur muss man James dafür nicht zwangsläufig zum "Gender Bender" mutieren lassen, sondern könnte auch mal eine eigene Reihe dafür kreiieren. Lizenzen aufzukaufen und diese bis zum Tod der Kuh zu melken, ist aber einfacher und ein sicherer Gewinn wahrscheinlicher.


    Star Wars ist mir mittlerweile schnurz. Lara Croft hat das sexy-Rätsel lösen für beinhartes, aber sterbenslangweiliges Survival an den Nagel gehängt und die komplette Superheldenriege hängt in einer nicht enden wollenden Reboot-Schleife fest, die allesamt langweiliger sind, als die hundertste Wiederholung des Murmeltiertags. Das Jane Bond auf geheime Feministinnenmission gegen alte und ewig gestrige, weiße Männer geht, war daher wohl nur eine Frage der Zeit. Nur habe ich irgendwie so meine Zweifel, dass Feministinnen reihenweise für einen Agentenstreifen ins Kino strömen. Allerdings bin ich weiß und in der Ferne zeichnet sich auch bereits das Alter ab. Damit bin ich eh nicht mehr das Zielpublikum und kann mich daher getrost zurücklehnen und den am Horizont aufziehenden Shitstorm abwarten, demnach solche Filme nur alter Sexisten wegen keinen Erfolg haben :opi:


    Zum Glück, muss Sean Connery das Elend nicht mehr erleben...

  • Moin,

    Skyfall war meiner Meinung nach ein guter Craig-Bond.

    Jedoch haben mir die Alten ohne den deutlich besser gefallen.


    Steht und fällt alles mit den Themen und den Bösewichten.

    Und gerade bei denen gab es einige, die ziemlich schlecht waren.


    Und, ich mag keine Bonds im Malocher Style ^^

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