Zerstört Textilsprühfarbe akustische Eigenschaften?

  • Hallo zusammen,


    Ich habe recht günstig ein paar Deckenabsorber erstanden, die mit Basotect gefüllt und mit akustisch transparentem Stoff bezogen sind.


    Farblich passen diese allerdings nicht zu unserem Wohnzimmer, so dass meine Idee war, die Absorber einfach mit Textilsprühfarbe auf Wasserbasis (z.B. die hier: Textilsprühfarbe) schwarz zu "färben".


    Meine Frau meinte jetzt aber, dass sich die Farbe doch in alle Poren setzt und damit sicher die AT Eigenschaft zerstört. Aber eigentlich sind diese Farben doch sogar für Kleidung wie z.B. T-Shirts gedacht und dürfen danach sogar gewaschen werden. 🤔


    Was meint ihr dazu bzw. hat damit vielleicht sogar schon jemand Erfahrungen gemacht?

  • Da habe ich mehrere Gedanken.

    Angenommen, es hat keinen Effekt auf die AT Eigenschaften des AT-Stoffes:
    1. Wie gut haftet die Farbe auf dem AT Stoff?

    2. Ich würde zumindest den AT Stoff ab machen und dann erst besprühen, damit nichts auf dem Basotect landet. Weil das sicher eher schädlich sein würde.


    -> Wenn der Stoff eh abgemacht wird, würde ich eher farblich passenden AT Stoff kaufen. Wäre wahrscheinlich so oder so eher mein vorgehen.

  • Stoff lösen vorher ist eh Pflicht, sonst „verstopfst“ du das Basotect.

    Generell würde ich mal davon ausgehen, dass das den Stoff schon beeinflusst. Die Farbe legt sich ja auf die fasern, macht also logischer Weise die „Löcher“zwischen den fasern kleiner.

    Wieviel und ob das wirklich einen hörbaren Einfluss hat, wird nur eigenverantwortlich und Messung vorher nachher zeigen können.


    Wenn du den Stoff eh löst, warum nicht einfach durch Akustikstoff in der richtigen Farbe ersetzen?

    Tschau

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    MinMax - Birdies Heimkino

  • Weil ich den Stoff eben genau nicht lösen wollte, um mir die Fummelarbeit und neuen Stoff zu sparen. 😅


    Ich denke mir halt, wenn man das auf ein T-Shirt sprühen darf, muss das danach ja auch noch atmungsaktiv sein und somit ist es eher unwahrscheinlich, dass sich die Poren zusetzen, oder? Und wenn man es danach waschen darf, muss die Farbe auch trotzdem gut haften.


    Aber vielleicht ist das auch etwas zu naiv von mir. 🤔🤷

  • Naja, du sprühst quasi durch den AT Stoff auf den Basotect rauf und dann verschließen sich, wie deine Frau auch sagt, die Poren.

    Ein T-Shirt würde man ja einsprühen und anschließend nochmal waschen. Hinter dem T-Short wäre dann beim einsprühen Zeitung oder so, die man dann wegwirft.

  • Ja interessant das Ganze, womit ich mit der Frage komme ab wann ein Gegenstand/ Stoff/Lack/Holz ectpp in der Dicke bezogen auf die Frequenz als schallhart definiert wird und nicht mehr funktioniert und reflektiert. Dem bin ich immer noch auf der Spur.

    Gefunden habe ich nur einmal eine Aussage die nicht verifiziert werden konnte.

    Moe „Wellenlängen größer als die Dicke des Materials gehen durch, kürzere reflektieren“🤷‍♂️

  • Das würde ich mittlerweile in Frage stellen, wenn das von mir kam :big_smile: hängt ja auch von gewebedichte, webart usw. Ab. Auf jeden fall wird das besprühen sicher die durchlässigkeit verringern. Ist bei sprühkleber auch sehr ausgeprägt.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Der letzte Satz stimmt definitiv nicht. Dann müsste eine 20kHz Welle (Länge = 1,715cm) durch eine 1cm dicke Stahlplatte gehen.


    Selbst Stoff kann je nach Stoffart frequenzabhängig reflektieren. Das ist ja auch der Grund, warum man möglichst Akustikstoff als Bezug für ER-Absorber verwenden sollte.

  • Der letzte Satz stimmt definitiv nicht. Dann müsste eine 20kHz Welle (Länge = 1,715cm) durch eine 1cm dicke Stahlplatte gehen.


    Selbst Stoff kann je nach Stoffart frequenzabhängig reflektieren. Das ist ja auch der Grund, warum man möglichst Akustikstoff als Bezug für ER-Absorber verwenden sollte.

    Genau so sehe ich es auch aber irgendwie was muß bei manchen Situation eine These auf die Frequenz/Material geben. Siehe das Prinzip einwinkeln eines Absorbers mit Folie. Deshalb ja die Suche zum Verständnis 🤷‍♂️. Bisher nur schulterzucken und keine plausible Antwort gefunden.

  • Da geht es ja aber um die Eigenresonanz der Membran und die Abstände zur Rückwand im Folienschwinger.

    Nee nee nicht das Prinzip vom Folienschwinger inkl Resonanz. Nur das einwickeln von normalen Absorber, das die Frequenz nach oben nicht zu dumpf wirkt/ reflektiert und tiefere trotzdem absorbiert werden. Ab wann funktioniert dieses Prinzip nicht mehr

    Bewegte Masse/starre/dichte auf das Material zur Frequenz. Ab wann sieht die Frequenz dies als Hindernisse und wann nicht..

  • Hm. Also wenn ein bisschen der wasserlöslichen Farbe durch den Stoff käme und die Poren des Stoffes leicht "verstopft" würden, wäre die Wirkung als Breitbandabsorber tatsächlich dahin?


    Ich meine ich hätte sogar mal gelesen, dass man bei Deckenabsorbern eigentlich gar keinen AT Stoff für den Bezug braucht? Viele nehmen ja auch Steinwolle o.ä. für die Baffelwall und teilweise die Decke und da kommt dann mindestens Unkrautflies drüber, wenn nicht gar Folie. Das widerspricht sich doch irgendwie. Oder habe ich das nur falsch im Kopf?


    Geht ja in eine ähnliche Richtung, wie das Einwickeln von Eckabsorbern. Wobei die ja tatsächlich eher für den Bass gedacht sind. So ganz blicke ich da noch noch durch...🙈

  • Und es kommt die bekanntliche Beugung zur Frequenz hinzu. Siehe das Prinzip von Materialen auf die Dicke bezogen mit Löcher/Schlitze um eindringen zu können.

    Denke es könnte an der Microperforierung liegen🤷‍♂️ und somit nicht dicht für gewisse Frequenzen sein 🤷‍♂️

    Ist mir bei dem Video mit der MDF Platte auf der Fräse aufgefallen. Je mehr Druck/Vakuum desto…

  • Ich würde das vei Absorbern auch nicht so wild sehen. Mittelton und drunter geht bestimmt durch und Hochton wird tendenziell oft ja eh zu viel absorbiert.

    So isses, denn wenn man Farbe unter einem Mikro betrachtet sieh das so aus..

    IMG_0727.jpeg


    Selbst im WDVS, im Aufbau in der Fassadendämmung denkt jeder, absolut dicht.

    Jein, da gibt es ein Wasserglas Test in dem ein kompletter Aufbau reingeklebt wurde.

    Wasser oben drauf und von unten mit einer Luft-Handpumpe ein „leichter“ Druck ausgeübt wird und siehe da. Das Wasser blubbert mit Bläschen. Wer es nicht glauben kann, bringe ich es gerne mit.

  • Davon würde ich auch sehr stark ausgehen.


    Wobei es bei mir leider tatsächlich besonders um den HT geht, da ich in meinem offenen WZ leider keine anderen gescheiten Möglichkeiten habe, um Absorber zu platzieren. Von daher müssen die Deckenabsorber die Dämpfung des HT mit übernehmen und ich gehe aus dem Grund wohl lieber auf Nummer sicher und lasse das mit der Sprühfarbe. 😬


    Danke euch für eure Einschätzungen! :thumbup:

  • Ich würde das vei Absorbern auch nicht so wild sehen. Mittelton und drunter geht bestimmt durch und Hochton wird tendenziell oft ja eh zu viel absorbiert.

    Aber nicht bei ER-Absorbern, hier soll alles absorbiert werden.


    Bassabsorber tunt man am besten mit Schlitz- /Lochplatten o.ä., lässt sich leichter modellieren als Folie.

  • Mir geht es um die Gesamtbetrachtung eines Raumes. Dank Couch, Teppichen, Gardinen etc. Ist die verteilung ja meist eher ungleichmäßig. Ich halte es zudem auch fur irrelevant bzw. Nicht nachteilig für die Bühnenabbildung, wenn der ER den Hochton etwas weniger absorbiert und eher reflektiert / diffundiert. Eine Richtungsortung findet meiner Meinung nach eher im Mitteltonbereich statt. Ist aber auch nur meine Meinung / Erfahrung ohne Bezug zu evtl. Anderslautenden Publikationen.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Frühe Reflektionen sind normalerweise sehr laut, deutlich > -15/-20dB. Geht auch nicht nur um Richtungsortung, sondern auch um Kammfilter und das Einhalten der Anfangszeitlücke.


    Vorhänge, Teppiche etc. würde ich auf ein Minimum reduzieren. Die betreffen ja eher späte Reflektionen (und da meist nur den Hochton) und sind weniger relevant bzw. ist’s sogar eher sinnvoll, sie am Leben zu halten.

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