Besonderheiten bei der Kalibrierung mit schmalbandigen Lichtquellen / alternative Weisspunkte

  • Kürzlich hat zum ersten Mal RGB-Laserprojektor (Hisense C2 Ultra) ein Bild auf meine Leinwand geworfen. Darauf war ich gespannt und mich schon etwas darüber informiert, was mich erwarten würde. Dabei bin ich zwangsläufig auf das Thema "metamerische Fehler" im Zusammenhang mit schmalbandigen Lichtquellen gestoßen. Aber ich dachte, das wird schon nicht so schlimm.


    Manche Dinge glaubt man erst, wenn man sie mit eigenen Augen gesehen hat.


    Auf diesem Bild sind drei messtechnisch korrekt kalibrierte Displays (übrigens auch mit ähnlicher Helligkeit) zu sehen: oben NZ900 und C2 und darunter mein Kalibrier-Notebook.


    pasted-from-clipboard.png


    Das sieht nicht nur auf dem Foto oder bei Testbildern so aus, sondern auch in Natura und in Content. Und nun?


    Die bisherigen CIE Farbmodelle sind ganz offensichtlich nicht mehr für schmalbandige Lichtquellen geeignet. Und einen neuen Standard gibt es noch nicht.

    Da bleibt für den Moment nur ein visueller Abgleich mit einem vertrauenswürdigen Display. Mit den gemessenen x- und y-Koordinaten lässt sich dann alternativer Weisspunkt für eine neutrale Kalibrierung verwenden.


    https://lightillusion.com/perceptual_match_guide.html


    Das ist zwar etwas umständlich, aber grundsätzlich machbar. Leider kommt da aber noch eine von Mensch zu Mensch unterschiedliche Wahrnehmung dieses Weisspunkts zum Tragen. Denn je nach Alter (und Geschlecht) sieht es dann wieder anders aus.

    Interessant, aber frustrierend aus Sicht der Kalibrierung ist dieses Whitepaper von Admesy.


    https://www.admesy.com/documen…splay-colors-white-paper/



    Vielleicht kann dieser Thread als Anlaufstelle für diese Problematik und auch das Sammeln von alternativen Weisspunkten für bestimmte Displays dienen.

  • Das gezeigte Beispiel ist vielleicht etwas irritierend. Dreimal mit professionellem 1Nm- Spektrometer korrekt auf D65 kalibriert und dann solch drastische Unterschiede.

    Ich hätte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass die Unterschiede so groß sein könnten. Eine Ahnung davon hatte ich aber schon.


    Auf die Problematik hat mich Ekki mit drei Videos der letzten Monate gebracht. In zweien davon, die jeweils ca. 75 Minuten dauerten, ist das dabei nur kurz behandelte Thema wahrscheinlich nur sehr Interessierten aufgefallen.


    Hier in einem Video in dem es eigentlich um das Filtertuning eines RGB-Laser-Kurzdistanzbeamers geht, hat er die dabei erkannten Probleme ausführlicher erläutert und visualisiert.


    Wie KarlKlammer kam auch Ekki zu dem Ergebnis, dass für RGB-Laser alternative Weißpunkte ermittelt werden müssen, da weder CALMAN noch Colourspace oder gar HCFR taugliche spektrale Berechnungsmatrizen für RGB-Laser bereit stellen, die der menschlichen Wahrnehmung entsprechen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!