Seid bei uns im Haus Musik ausschließlich von einem Logitech Squeezebox System wiedergegeben wird suchte ich nach einer Lösung, meinen Vollverstärker sowie den CD-Player aus dem Wohnzimmer zu verbannen. Etwas Aktives sollte meine Regallautsprecher ablösen. Im Schlafzimmer passierte dies schon vor einem halben Jahr. Anders wie im Schlafzimmer mussten die Lautsprecher im Wohnzimmer aber auch bis zu einem gewissen Grad Pegel können und sollten im Preisbereich unter 500€ / Paar bleiben. Da gibt es Hifi-Sektor nicht viel her.
Also suchte ich nach Alternativen aus dem Studiobereich und wurde recht schnell fündig.
Eine Behringer 3031 schien sehr interessant zu sein.
Für einen Preis von 350€ / Paar wird einiges geboten:
• Ultralinearer Frequenzgang mit individuellen Frequenzdiagrammen
• Integrierte 160- und 80-Watt Endstufen mit enormen Leistungsreserven
• Ultrahochauflösender, 2” Velocity Ribbon-Wandler für die ultimative Klangreproduktion
• Weit auslenkender 8 ¾" Woofer mit verformungsresistentem Kevlar-Konus und Druckgussaluminiumchassis für die ultimative Bassansprache
• Geregelte Streuungseigenschaften und extrem großer "Sweet Spot" dank neuartiger BEHRINGER Wave Guide-Technologie
• Aktives Crossover-Netzwerk mit Linkwitz-Riley Filtern 4. Ordnung
• Anpassbar an einen breiten Bereich akustischer Bedingungen und den Subwoofer-Betrieb
• Separat gesteuerter Limiter zum Überlastungsschutz von Bässen und Höhen
• Automatischer Standby-Modus (ausschaltbar)
• Magnetische Abschirmung ermöglicht die Platzierung in der Nähe von Computermonitoren
• Servosymmetrierte Eingänge mit XLR- und 6,3 mm TRS-Anschlüssen
• Hochwertige Bauteile und extrem robuste Bauweise garantieren Langlebigkeit
Quelle: http://www.behringer.de
Auch optisch finde ich die Behringer gar nicht schlecht. Positive Berichte im Netz veranlassten mich, die Behringer zu bestellen.
3 Tage später standen sie dann bei mir. Nach dem auspacken kam der erste Schock!
Man sind die Dick man Dagegen wirken meine Monitor Audio RS1 geradezu winzig… Ansonsten macht die Verarbeitung einen sehr guten Eindruck. 14 Kilo sprechen da eine deutliche Sprache.
Die Ausstattung:
Praktisch an dem LS sind die Klangschalter an der Rückseite. So kann zwischen Wandnaher-, Eck-, und Freier-Aufstellung gewählt werden. Auch der Hochton lässt sich bis zu 4db absenken bzw. 2db anheben. Weiter praktisch, wenn auch für mich nur bedingt zu gebrachen: Eine Auto-On Version. Da ich bei meinem Musiksystem die Lautstärke über dieses steuer, ist diese Funktion leider nicht richtig zu gebrauchen. Die Behringer ist für Studiopegel (Symethrisch) entwickelt. Der Hifi-Pegel reicht nicht um eine saubere Auto-Funktion zu nutzen. Bei Zimmerpegeln kann es so passieren, dass die Lautsprecher ausgehen.
Strom:
Zwar hängt das ganze System im WoZi an einer Funksteckdose, dennoch interessierte mich hier die Stromaufnahme, da im Netz kaum vorstellbare Angaben kursieren (40 Watt Standby oder so). Tatsächlich braucht die Behringer 4 Watt im Standby. In gehobener Lautstärke konnte ich sie im WoZi kaum über 30 Watt bekommen. Damit kann man leben.
Wie klingt nun so ein Studio Monitor???
Tja, diese Frage kann man nicht so einfach beantworten. Aber der Reihe nach. Damit ein Vergleich möglich ist, wurde erst einmal ein Pegelabgleich durchgeführt. Somit war gewährleistet, dass beide Lautsprecher mit den gleichen Pegeln spielen. Schnell zeigte sich dass hier kein schlechter LS spielt. Ich war extrem überrascht was da tönte. Vor allem der Grundton und das Timbre stimmten und waren der Monitor Audio klar überlegen. Hier scheint eine richtige Standbox zu spielen. Auch bei den Pegel hatte die kleine Monitor Audio klar das Nachsehen. Generell viel aber auch auf, dass die beiden eigentlich so verschiedenen LS gar nicht so verschieden spielen. Für mich ein Zeichen, dass die Monitor Audio recht neutral spielen.
Nun wurde zusammen mit meiner Frau Querbeet die Musiksammlung gehört. Es war fazinierend wie gut man mit so einem kleinen Aufwand Musik hören kann. Zu Erinnerung: Hier spielen 350€ aktiv!!! Und das tönt richtig gut. Vor allem tönt es tonal sehr stimmig. Gerade beim Schlagzeug solo von Keltner zeigte sich eine wahnsinnige Dynamik und kein tonaler Ausreißer.
Anfangs schien es im Direktvergleich sogar, als hätten die Monitor Audio Gesamt betrachte das Nachsehen. Die Behringer klang irgendwie etwas Direkter und offener. Eine Sache war nur komisch. Bei der Behringer schien kein Raum vorhanden zu sein. Ich hatte diesen Effekt noch nie so gehört.
Ich vermutete, dass es an meinem recht hellem WoZi liegt. Vielleicht bündelt die Behringer einfach besser / anders. Also musste die Behringer im Kino zeigen was sie kann. Hier klang sie erwartungsgemäß nochmals einiges besser. Doch auch hier zeigte sich dieser Effekt. Irgendwas passiert hier.
Es ist schwer den Effekt zu beschreiben: Ich versuche es mal: Bei Livingston Taylors „Isnt she lovley“ tönte das Pfeifen über meine Monitor Audio RX8 sehr realistisch und zeigte eine Staffelung nach vorne, hinter und zu Seite. Bei der Behringer klang es tonal zwar auch stimmig, aber das Pfeifen klang wie durch einen Synthy wiedergegeben (etwas übertrieben). Gerade bei Livemusik und Jazz fehlte es einfach an Raum.
Normal hätte ich gesagt: Gut, für WoZi super, fürs Kino nicht und fertig wäre der Test gewesen. Aber ich wollte wissen warum das so ist, und ob dieses einen grundsätzliches Problem von Monitor Lautsprechern ist. Also wurden Freund und Bekannte eingeladen um Ihre Meinung kund zu tun. Vielleicht bildete ich mir den Effekt ja ein…
Doch alle Leute die da waren (3 User aus dem Beisammen Forum) stellten genau diesen Effekt fest. Zum Musikhören machte die Monitor Audio einfach mehr Spass. THX-Man aus dem beisammen Forum war dann so nett, und brachte seine Adam Audio P11A mit zu mir. Auch diese Modelle sind Studiolautsprecher. Liegt es vielleicht wirklich in der Natur der Studiolautsprecher, dass Gefühle und Spass auf der Stecke bleiben???
Diese Frage kann ich mit einem klaren NEIN beantworten. Die Adam brachte alles genau so wieder, wie ich es von meinen Lautsprechern kannte. Wir waren sogar extrem überrascht, wie ähnlich beide Lautsprecher klangen. Einzig beim Fundament fehlte der kleine Adam ein wenig Tiefgang.
Nun fragt Ihr Euch sicher: Warum der ganze Aufwand wenn die Behringer doch schlechter klingt:
Dafür gibt es zwei Gründe, die mich auch veranlassen hier einen Bericht zu schreiben.
Ich habe schon viele Lautsprecher gehört und muss sagen, dass die Behringer hier eher zu den guten LS zählt. Eine Nubert oder Klipsch z.B. spielt lange nicht so neutral und tonal richtig.
Zum anderen habe ich selten einen LS gehört, der derartige Pegel und eine derartige Dynamik rüber bringt. In dieser Disziplin haben sogar fast die „größeren“ Monitor Audio ihre Probleme. So konnte ich mit der Behringer das Schlagzeugsolo mit 110DB/C am Hörplatz (in den Spitzen) sehr gut hören. Die Dynamik war unglaublich. Auch bei Elektosound macht die Behringer unglaublich Spass. Gerade Kickbässe drücken richtig auf dem Brustkorb.
Und genau diese Punkte sind nicht unwichtig fürs Kino. Wenn ich mir nun vorstelle, im Kino spielen 7 von diesen Teilen, dann weiss ich nicht was mehr Spass machen wird: Die guten Monitor Audio oder die Behringer. Ich denke fast das im reinen Filmbetrieb die Behringer mehr Spass machen könnten.
In jedem Fall spielen die Behringer für mich weiter besser wie ein Teufel THX System oder gar das Klipsch THX Ultra2. Die Meinung ist natürlich rein subjektiv und hat keine Allgemeingültigkeit.
Uns so säh für mich eine geniale Konfiguration aus:
7x Behringer B3031A, alternativ 3x B3031A und 4 B3030A
Dazu einen AVR mit PreOut (hier reicht was günstigeres)
Und 2 Subwoofer wie die passiven XTZ XTZ 99W12.18P mit einer samt passender Endstufe.
Mehr Kino für weniger Geld ist nur schwer möglich!
Bitte beachtet, dass das geschriebene nur meine Meinung bzw. die Meinung von mir und einigen Usern von Beisammen wieder spiegelt.
Hier noch der Link zum Thread bei beisammen.
Und hier noch Messungen von den Behringern. Auch diese können sich sehen lassen. Die LS spielen linear bis 40HZ.
Gruß
Nilsens