E-Trap - Bag End - Elektronische Bassabsorber

  • Mit diesem Beitrag möchte ich auf ein Produkt aufmerksam machen, das ich selber im Original noch nicht gesehen oder gehört habe. Das Prinzip und den Ansatz finde ich jedoch sehr vielversprechend.


    Wenn man sich mit dem Thema audiophiler Wiedergabe auseinandersetzt, wird man sehr bald zu der Erkenntnis kommen, dass Lautsprecher und Raumakustik den mit Abstand größten Einfluss auf die Klangqualität haben.
    So sollte man gerade der Aufstellung und Einstellung von Lautsprechern und Abhörplatz große Aufmerksamkeit schenken. Trennfrequenzen, Delay, und Phase sollten möglichst genau auf die Begebenheiten eingestellt werden. Durch akustische Messungen kann schnell erkannt werden, wo die Raumakustik Ihre Schwächen hat.
    Durch Absorber und Diffusoren kann man große Fortschritte bei der Raumakustik erzielen.
    Dieses Thema ist sehr umfangreich und individuell für jeden Abhörraum verschieden. Gerade bei Räumen, die auch zum Wohnen genutzt werden sollen, ist eine audiophile Wiedergabe nur mit Kompromissen möglich. Es kann keine gleichmäßige Nachhallzeit über den gesamten Frequenzbereich erzielt werden.


    Angeregt durch Raummoden sind Berge und Täler (Auslöschungen) im Frequenzgang von +/- 15 dB keine Seltenheit. Oft liegen die Problemfrequenzen durch Raummoden so tief, das man Ihnen mit gewöhnlichen raumakustischen Maßnahmen nicht auf den Leib rücken kann. So bleibt am Schluss nur noch der Griff zum Equalizer. Als externe Geräte sind hier z.B. die Behringer DCX 2496 oder Anti-Mode 8033 genannt. Besonders aufwendige Lösungen berücksichtigen durch FIR Filter bei der Korrektur auch die Phase des Tonsignales. Als eine der besten Lösungen in diesem Bereich sei hier die Software Acourate erwähnen.

    Ein Equalizer ist jedoch immer eine „Verschlimmbesserung“ . Anhebungen im Frequenzgang können schnell zur Überlastung von Verstärker oder Chassis führen. Nicht selten ist ein Basschassis (Subwoofer) dadurch angeschlagen oder beschädigt worden. Korrigiert man eine Frequenz am Referenzplatz nach unten um einen linearen Frequenzgang zu erreichen, fehlt der Pegel an andere Stelle im Raum.


    Was also tun ?


    Die Lösung des Problems könnte eine elektronische Bassfasse der Firma BagEnd sein.
    Dieses bei uns noch weit gehenst unbekannte System kommt aus den Staaten. Die Erklärungen zum E-Trap klingt recht vielversprechend. Im Gegensatz zu einem Equalizer die elektrische Bassfalle in der Lage auch die Nachhallzeit zu reduzieren. Im Vergleich zu Helmholzresonatoren und Plattenschwinger haben aktive Absorber haben nur einen geringen Platzbedarf.


    etrap_front_2011-11-17-2.jpg
    e-trap_back_2011-11-17.jpg


    Die Wirkungsweise der e-trap Bassfalle ist nur auf zwei Problemfrequenzen begrenzt, was aber in den meisten Fällen schon für die Beseitigung der gröbsten Probleme ausreichen dürfte. Das System besteht aus einem Mikrofon, einem Regelkreismodul, Abstimmungselementen, Verstärker, Lautsprecher und Raum, um aktive elektronisch akustische Resonanz in Echtzeit zu erzeugen. Diese aktive Resonanz dämpft Raummoden auf der abgestimmten Frequenz.
    Für die Erklärung des Funktionsprinzips möchte ich hier auf den ausführlichen Bericht des Akustikes Markus Zehner verweisen.


    >>> Aktive Absorber


    Mir ist aktuell nur die Firma BagEnd bekannt, die entsprechende Geräte anbietet.
    Der Reinhard von der Hörzone in München und Holger von aktivposten in Lünen haben die Distribution für Deutschland übernommen.


    Die BagEnd e-trap kann auch im Online zu einem Preis von 1799.- € erworben werden.


    >>> Hörzone/München


    >>> aktivposten/Lünen


    Ich hatte mit Holger wegen der elektronischen Bassfalle per PN Kontakt. Er hat das Teil selber im Einsatz ist offensichtlich und sehr begeistert davon ist.


    Holger vielleicht magst Du noch kurz was zu Deiner Erfahrungen was schreiben. Eventuell auch was zum Höreindruck.


    Gruß Andi

  • Hallo,



    Das syncen stelle ich mir jedoch echt schwierig vor.


    ja, das Einmessen ist tatsächlich kein Spaß. Da gehen schon mal ein paar Stunden drauf und plötzlich sieht der Wasserfall extrem bescheiden aus :cheer:


    Wie es klingt? Bässer, wenn eine Mode nicht mehr so stark am Hörplatz aufläuft und mMn besser als wenn die Mode nicht angeregt wird. Der Bass wird trockener.


    Ich habe unten mal drei Messungen angehangen: Blau ist ohne EQ, rot mit einem parametrischen EQ und grün mit der E-Trap. Es ist gut zu erkennen, dass trotz der Absenkung auf ungefähr die gleiche Amplitude die Raummode mit der E-Trap eher ausschwingt.


    ohne und peq.jpg
    ohne und e-trap.jpg
    e-trap peq.jpg




    Gruß
    Holger

  • duke
    ein DBA ist, was die Basswiedergabe betrifft, schon ein sehr guter Ansatz.


    Ich sehe allerdings auch einige Vorteile des elektronischen Bassabsorbers gegenüber dem DBA.


    1. Ein DBA funktioniert nur in rechteckigen Räumen richtig gut.
    2. Das DBA benötigt mehr Platz und das an genau vorher definierten Stellen.
    Es ist damit in der Aufstellung nicht flexibel.
    3. Eine DBA ist bei allen Frequenzen gleichsam wirksam und nicht nicht nur bei den Problemfrequenzen. So wie ich das verstanden habe verringert das E-Trap nicht die Dynamik und erste Wellenfront, sondern nur die Nachhallzeit bei den Problemfrqeunzen.
    Ich habe von Usern gelesen, die Ihr DBA als Multisubanwendung laufen lassen, weil Ihnen der Druck und Kick im Bass fehlt.
    4. Beim DBA wird ein Menge Energie verpulvert.


    Auch das einstellen eines DBA´s mit inverse und delay ist nicht besonders einfach.

    Holger
    Danke für das einstellen der aussagekräftigen Bilder von den REW Messungen.
    Was ist das denn für ein Frequenzverlauf ? :mad:

    Gruß Andi

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