Seit ein paar Wochen habe ich damit begonnen, akustische Messungen mit ATB zu machen.
Dieses Progg hat im Vergleich zu REW einige Vor- und Nachteile.
Nilsens
Es würde mich sehr freuen wenn Du meine Aussagen bestätigen oder berichtigen würdest.
Vielleicht hast Du ja noch ein paar Ergänzungen zu meinen Ausführungen.
Erste Schritte mit ATB
Auf die Installation gehe ich jetzt weiter nicht darauf ein, das geht alles recht easy. Zu sagen wäre an dieser Stelle vielleicht noch, dass ATB mit einer Surroundtest DVD ausgeliefert wird die neben allen notwendigen Testsignalen auch noch ein paar Musikstücke mit drauf hat. Besonders interessant sind für die Einzelsignale der 5 Lautsprecher und die Summensignale von den Mains + SUB oder 5.1
Das Programm wird zusammen mit einem hochwertigen Mikrofon ausgeliefert das laut Hersteller keiner Korrektur Bedarf. Auf der Homepage der Fa. Kirchner Elektronik gibt es noch ausführlichere Informationen über das Messpaket.
ATP sieht zwar auch eine Mikrofonkorrektur für andere Mikrofone vor. Mit der mit vorliegenden txt. Datei, die als Kalibrierdatei durchaus üblich ist, kann ATB leider nichts anfangen.
Super finde ich, dass es eine umfangreiche deutsche Bedienungsanleitung für ATB gibt.
Manual
Die Soundkarte muß nun installiert und entsprechend der Anleitung eingestellt werden. Anschließend wird der "Line Out" des DVD Players mit der Soundkarte verbunden und ein Korrekturfile erstellt. Bei jedem Messvorgang kommt es bei mir leider zu unterschiedlichen Ergebnissen.
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Das Ergebnis sollte eher wie eine Schüssel aussehen. Keine Anhung warum die Korrekturfiles so stark abweichen. Die Soundkarte sollte es eigentlich nicht sein. Die M-Audio Transit ist gut für Messungen geignet und sehr linear.
[Blockierte Grafik: http://www.hifi-heimkinoforum.de/media/kunena/attachments/legacy/images/OPPO_Maudio.gif]
Wenn man anschließend eine Probemessung macht sollte idealerweise eine gerade Messkurve (cooles Wortspiel ;) ) rauskommen.
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Jetzt kann mit dem Messen losgehen
Für Raummessungen wird das Mikrofon am Referenzplatz aufgestellt und mit dem Mikrofonverstärker verbunden. Von dort geht das Signal weiter in die Soundkarte und anschließend in den PC.
Die mitgelieferte DVD wird nun in den Player gesteckt für den wir gerade das Korrekturfile erstellt haben. Die Lautstärke des Verstärkers auf ca. -23 dB. Die grüne Pegelanzeige links am Messprogramm sollte bei dem Messvorgang etwa in der Mitte stehen. Die absolute Lautstärke kann vom Programm leider nicht angezeigt werden.
Durch die DVD kann man sehr schön sehen welche Signale gerade aktiv sind.
Nun wird auf der DVD der Track abgespielt bei dem nur der linke, vordere Lautsprecher
zu sehen ist. Das Signal ist ein breitbandiges Rauschen und kein Sweep. Es streiten sich die Experten darüber, welches Signal sich für Frequenzgangmessungen besser eignet. So kann schnell die geeignete Trennfrequenz gefunden werden. Danach die Stereomessung beider Kanäle, der Pegel sollte sich somit erhöhen. Dann er erste SUB, bzw. Center usw. Zitat Nilsens
ZitatDie Surround Back kann man aber durch die PL2X einmessen.
Wichtig ist noch, dass die Signal in Dolby Digital sind sich exakt an die Norm halten.
So ist z.B. die Überprüfung des Bassmanagements möglich.
Das Delay oder die Phase kann auch schön mit der Durchschnittsmessung eingestellt werden "M+D". Hier kann man in Echtzeit die Auswirkungen des Einstellungen beobachten und mann kommt sehr schnell zu brauchbaren Ergebnissen.
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Leider kommt beim Wiederholung der Messungen immer wieder ein anderes Ergebins raus(M+) wie auf dem Messgrafen zu sehen ist. Die Messkurve ist nun leider nicht mehr ganz so glatt wie bei meinen REW Messungen. Dies liegt daran, das durch die analoge Zuspielung mit dem OPPO keine Klangregler mehr im Signalweg von 80 -20000 Hz sind. Leider ist auch keine Mikrofonkalibrieung berücksichtigt (Abweichungen 2-3 dB)
Um Bereiche näher einzusehen, kann in die Abbildung auch reingezoomt werden.
Das Management im Bassbereich macht der Behringer DCX 2496.
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Mit 1/6 Glättung lässt sich ganz gut arbeiten und dürfte in etwa dem Höreindruck entsprechen. Wer es noch genauer sehen will, kann die Glättung auch komplett ausschalten.
Messungen mit dem Real Time Analyser gestallten sich somit aber sehr schwierig.
Der Frequenzgang (Amplitude) ist da sehr am rumzappeln.
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Mein Fazit
PRO
Durch das Messprogramm ATB ist man in der Lage echtes 5.1 zu messen.
(Mit REW konnte ich nur digital (SPDIF)zuspielen und hatte einen MIX mit Neo 6
gemessen.Dies Einmessung hatte im Vergleich zu ATB mehr Bass zur Folge.)
Das Programm lässt sich sehr intuitiv bedienen. Im Notfall hilft auch die deutsche Bedienungsanleitung. ATB führt schneller zu brauchbaren Ergebnissen als andere Messprogramme. Zum aufstellen der Lautsprecher oder zum einstellen der Delays oder Filter in einem EQ eine gute Erleichterung. Ich werde ATB gerne weiterverwenden.
CONTRA
Leider ermöglicht ATB keine Messungen unter 20 Hz. Das einstellen vom Infrabass war somit nur mit REW möglich. Hier hatte ich auf Grund der fehlenden Mikrofonkorrektur auch mehr vertrauen in das Ergebnis von REW.
ATB ist leider nicht in der Lage RT 60 Nachhallmessungen oder Wasserfallgrafiken wie REW zu erstellen.
Es sollte noch erwähnt werden, das die Fa. Kirchner Elektronik noch weitere Softwarepakete in Ihrem Sortiment anbietet. Die Funktion der Sprungantwort oder Phasenmessung der PC ATB Pro würde mich schon sehr interessieren.