• Filmkritik: Real Steel (Blu-Ray)
    Vom Wolf zum Boxer
    Nachdem die Kinozuschauer Hugh Jackman besonders als Wolverine ins Herz geschlossen haben, versucht sich der australisch-stämmige Superstar nun mit "Real Steel" an einer klassischen Vater-Sohn Geschichte. Als namensgebender Hintergrund dienen Boxkämpfe hochgezüchteter, ferngesteuerter Robotor, die im Jahr 2020 als Ersatz für echte Menschen in den Ring steigen.


    Hugh Jackman schlüpft dabei in die Rolle von Charlie Kenton, einem ehemaligen "richtigen" Boxer, der gleichermaßen beherzt und total stur, wie auch erfolg- und glücklos mit seinen künstlichen Wettkämpfern durch die USA tourt. Selbst seiner attraktiven langjährigen Wegbegleiterin Bailey Tallet :kiss: (gespielt von LOST Star Evangeline Lilly) fällt es daher zunehmend schwer, ihm zur Seite zu stehen.


    Inmitten von großen Geldproblemen erfährt Charlie, dass ihm aufgrund eines Sterbefalls, das Sorgerecht für den 11 jährigen Max übertragen werden soll, so verkauft er seinen Sohn für 50 000US$ an die Tante um wieder eine Kampfmaschine sich zu ermöglichen.



    Nimm Zwei
    Man erkennt bereits am Plot, dass Real Steel darum bemüht ist, zwei völlig unterschiedliche Erzählstränge bzw. Genres miteinander zu verknüpfen. Doch anstatt einen klaren Schwerpunkt zwischen futuristischen Roboterkämpfen und emotionaler Dramatik zu setzen, versucht der Film beide Aspekte gleichberechtigt zu integrieren. Dies gelingt der US-Produktion besser als vermutet, kann deswegen aber in keinen Bereichen eine nennenswerte Tiefe vorweisen. Insgesamt bietet Real Steel solide und ausgewogene Kinounterhaltung, die trotz einer Länge von 126 Minuten jederzeit sehr kurzweilig geraten ist. Obwohl der grobe Verlauf beider Plots nicht überrascht, erstaunt der Ausgang einzelner Szenen durchaus. Ich fand mich zumteil wie bei Rocky in den alten Zeiten zurück versetzt, hatte einfach Spaß ohne Tiefgang.


    Real Steel gehört zu den wenigen neuen Actionfilmen, die nicht in 3D produziert wurden. Dies liegt schätzungsweise nicht am 80 mio. Dollar Budget, sondern ist wahrscheinlich eher der Tatsache geschuldet, dass Regisseur Shawn Levy bislang vorwiegend Komödien (Nachts im Museum, Love Vegas etc.) gedreht hat. Diesen Umstand merkt man der 2D Bildqualität interessanterweise sogar eher positiv an: auf extremes Visual Grading wurde meistens genauso verzichtet, wie auf die in Mode gekommenen, völlig verwackelten Kameraperspektiven. Selbst die schnell geschnittenen Roboterkämpfe werden somit nicht in Form eines Epilepsie-anregenden Musikvideos dargestellt. In einigen Dialogszenen wähnt man sich aufgrund sehr langsamer Kamerafahrten direkt in einem anderen Genre. Die meisten Einstellungen arbeiten mit niedrigen Blenden, so dass sich eine eher geringe Schärfentiefe ergibt. Die fokussierten Bildelemente werden jedoch stets sehr gut detailliert und scharf abgebildet, wobei diesbezüglich noch minimal Luft nach oben besteht. Hinsichtlich der Farbdarstellung sind uns vor allem einige der Botkämpfe in Erinnerung geblieben, die recht dunkel und bläulich gehalten sind. Vereinzelt neigt das Bild in dunklen Helligkeitsbereichen etwas zu sehr dazu abzusumpfen, doch insgesamt wird eine gute Balance geboten. Besonders gut haben uns die Außenszenen bei Tageslicht gefallen, die über eine sehr natürlich-warme Farbgebung verfügen.


    Akustisch fährt Real Steal mit einem waschechten DTS-HD 7.1 Stream auf. Und schon beim Einsetzen der Gitarre im Vorspann bekommen Besitzer hochwertiger Lautsprechersysteme Grund zur Freunde: Real Steel verfügt über eine hervorragende Auflösung und Feinzeichnung im gesamtem Klangbild. Dies erstreckt sich über die klaren Sprachaufnahmen bis hin zu den actionbetonten Szenen. Hier punktet der Film mit einer intensiven Effektdarstellung auf allen Kanälen, wobei einige Sequenzen überdurchschnittlich viel tieffrequentes Material auf die Rears schicken. Dabei ist Real Steel akustisch trotzdem nicht bedingungslos auf Effekthascherei getrimmt, sondern weist stets eine tadellose Front-Rear Balance auf. Der Subwoofer Kanal wird hauptsächlich zur Umsetzung der Laufgeräusche von den Bots benötigt - wobei man auch in diesem Punkt merkt, dass die klangliche Homogenität Priorität gegenüber akustischer Prägnanz genossen hat. Deswegen könnte man dem Film als einzigen Kritikpunkt ankreiden, dass ihm in Bezug auf Bass-Agressivität und Grobdynamik noch ein wenig Entschlossenheit fehlt. Die (knapp verdiente) Bestwertung erteilen wir in Hinblick auf den fantastisch detaillierten und eingeflochtenen Score, der Real Steel in jeder Szene passend untermalt.


    Fazit
    Real Steel . Gute Unterhaltung und Spaß liefern uns Shawn Levy und Hugh Jackman ab, sofern man gewillt ist, der Tiefgründigkeit keinen besonders großen Stellenwert beizumessen. Besitzer hochwertiger Heimkino-Systeme werden Real Steel hingegen garantiert gerne in den Blu-Ray Player legen und sich vor Allem an der exzellenten Akustik erfreuen und auch das eine oder andere Mal die Fäuste ballen und ein kleines mit kämpfen verspüren.


    Kaufempfehlung Mad Ralph Teile kopiert bei http://www.Hollywoodzuhause.de

  • Hi,


    der Kaufempfehlung kann ich mich nur vollkommen anschließen.


    Einen Punkt sehe ich allerdings etwas anders:
    Es bedarf keineswegs zwingenderweise eines hochwertigen Lautsprechersystems, um "Grund zur Freude" zu haben. Ein "normales" Heimkino-Equipment reicht vollkommen aus !!! :woohoo:


    viele Grüße
    Mario

  • Hey Ralph,


    schön wieder von Dir zu hören. War ja lange still um Dich. Bestimmt viel zu tun... :zwinker2:


    Danke, daß Du Dir so viel Mühe gemacht hast mit Deiner ausführlichen Beschreibung. Ich hatte aber in der Tat gestockt, weil mir viele Passagen von Lars Mette von Takeoffmedia bekannt kamem.


    Habe den Film gerade heute Nachmittag gesehen und daher noch sehr frisch in Erinnerung. Der Film war zwar nicht herausragend, reichte aber als Zeitvertreib mehr als aus.


    Der Bildwertung habe ich nichts hinzuzufügen.


    Die deutsche Tonspur war richtig gut, allerdings würde ich mal auf die englische Spur wechseln. Da ist dann noch das vorhanden, was Du vermisst hast.


    Big Daddy

  • Ich hatte den auch am Wochenende im Player,


    Der Vorredner hat es ausführlich beschrieben. Solide Kinounterhaltung.

    Dem Film wird ja immer seine Nähe zu "over the top" nachgesagt. Da mir dieser Film nicht so sehr in Erinnerung ist - dagegen eher "Rocky" hatte sich bei mir bei den Kämpfen eher dieser Vergleich eingeschlichen. Als Rocky in den Seilen hing und der riesenrusse Drago auf Ihn eingehämmert hatte......und Rocky endlich dagegen hielt - hier hatte das Kino damals applaudiert und gegröhlt bei der Szene........und mir gings jetzt ähnlich..........war kurz davor "hau dem Drecksteil endlich eine auf die Ampel" beim Kampf gegen Zeus zu rufen.........ja, irgendwie hab ich mitgelitten. Und leichte Gänsehaut hat sich auch eingeschlichen als das mit auf die Ampel hauen wirklichkeit wurde :dancewithme .


    Dem Film geb ich 7,5 Punkt

    Das Bild war richtig gut - 9 Punkte für eine Bluray

    Und der Ton bekommt 8 Punkte. Die Schläge hätten etwas mehr Bass verdient - so richtig vibriert in der Couch hatte es aber nur bei den Schritten der Kampfroboter.


    Alles in allem eine hochwertige Produktion in Bild und Ton - und Spaß beim schauen hat man auch.

  • Real Steel

    Rezi aus dem Jahre 2013


    Aloha!

    Absolut vorhersehbarer Wohlfühlfilm für Heile-Welt-Zuschauer. Natürlich mit einer rührenden Vater-Kind-Geschichte mit vorwitzigem Blag ... Ich finde so etwas extrem dröge.


    Technisch ist die Scheibe durchaus in Ordnung, das hilft aber nicht ...


    Film: 4-

    Ton: 2

    Bild: 2

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!