American Primeval
Netflix - Miniserie in sechs Folgen
Was für ein Höllenritt... in zwei Tagen durchgebingt. Anfangs hatte ich den Eindruck "übertrieben gewalttätig" und "völlig deprimierend". Eine äußerst brutale Western-Serie mit teilweise extremen Bildern. Deprimierend deswegen, weil es hier scheinbar nichts Positives gibt, weder Orte noch Menchen. Gefühlt will hier einem jeder an den Kragen. Allerdings wollte ich spätestens ab der zweiten Folge unbedingt wissen, wie es den Protagonisten weiterhin ergeht. Von daher bei allen Extremen eine Serie mit Suchtfaktor - schade nur, dass sie so kurz ist.
Die Bilder sind scheinbar absichtlich nahezu in schwarz/weiss bzw. Grautönen gehalten, vielleicht um auch die Trostlosigkeit der Handlung zu unterstreichen. Ansonsten hat das Bild eine gute Qualität und auch der Sound die entsprechende Dynamik, insbesondere bei den Kampfszenen.
Von der Machart erinnert die Serie in etwa an "The Revenant", wobei ich die FSK 16 etwas gewagt finde, man braucht schon Nerven um die Bilder zu ertragen. Die Kamera jedenfalls bleibt praktisch immer drauf, egal wie blutig die Handlung gerade ist.
Was mir wirklich gut gefallen hat ist der Soundtrack. Überwiegend bestehend aus lediglich einer E-Gitarre, die meistens nur einen Ton anschläg, hin und wieder einige Akkorde und je nach Stimmungslage im Film hoch oder tief. Sehr einprägsam und wie ich finde auch sehr gut zu den Szenen passend.
Trotz seiner herausragenden Brutalität fand ich die Serie sehr ansprechend, mit guten Darstellern und einer glaubwürdigen Story. Diese Serie hat mich wieder einmal ein meinem Abscheu gegenüber religiösen Fanatikern bestätigt. Wer die Serie sieht, weiss was ich meine.
Von mir zwar keine Benotung, aber eine absolute Empfehlung