Nachdem ich eigentlich schon eine Tendenz Richtung TAD hatte, bin ich 2013 mit dem Captain, Griessi und Mad Ralph über die HighEnd gelaufen, nichts ahnend, was wir doch vorfinden würden. Die Drei sind bekennende Wilson Audio-Fans, so daß ein Pflichtbesuch bei dessen Importeur Audio Components anstand. Der war in dem Jahr nochmals mit großem Aufwand auf der Messe vertreten und hatte dort die Europa-Messepremiere der neuen WA Alexia. Von der hatte ich zwar schon gehört, ein Franktfurter Händler hatte schließlich schon mit großer Ankündigung drei Monate vorher europäische Gesamtpremiere gefeiert, aber neue Vorstellungen gibt es ja wie Sand am Meer.
Die Lautsprecher-Familie kannte ich von den Drei schon vorher durch ihre WA Sasha. Klanglich fand ich die Sashas auch hervorragend, aber ich hatte so meine Zweifel bzgl. Punkt 4 in meinem großen Raum.
Wir hörten mit Spannung die ersten vorgeführten Lieder, ohne konkrete Vorstellungen über die Performance zu haben. Wir alle zusammen waren schlicht baff, was wir da zu hören bekamen. Obwohl mit reichlich Hörerfahrung ausgestattet, fiel uns nicht vergleichbar Gutes an Lautsprecher ein. Egal welches Genre (Klassik, Jazz, Rock, Elektro, Blues, ...), die Alexia brachte einfach alles auf den Punkt. Selbst Musikrichtungen, die mir eigentlich nicht liefen, machten mir richtig Spaß. Wir unterhielten uns danach noch mit dem amerikanischen Vertreter von Wilson und auch er räumte ein, daß Ihnen mit der Alexia ein Wurf gelungen war, der nicht immer trotz mehrjähriger Entwicklung aus einer Neuentwicklung herauskommt. Die Alexia spielt in allen Belangen so gut, daß sie selbst im Vergleich zur viermal so teuren Alexandria kaum schlechter ist, nur nicht ganz so riesig und pegelfest.
Anschließend gingen wir zum Vergleich zur bisherigen Referenz, der großen TAD. Diese spielt objektiv gesehen noch etwas neutraler, machte aber nicht ganz so viel Spaß. Danach bin ich nochmal zurück zum Wilson Audio-Raum gegangen und wieder machte das Musikhören auf der Alexia einfach mehr Spaß.
Der Lautsprecher wurde von den riesigen Doppel-Monolblöcken von Pass, den Pass XS 150 angetrieben, dahinter stand auch eine Kette von Pass und Meitner.
Diese Höreindrücke mit nach Hause nehmend war ich erst einmal wieder Hin und Her gerissen. Für mich war das Thema Wilson Audio jetzt eine konkrete Alternative. Der weitere Vorteil von WA ist auch, daß er als einer der ganz wenigen Anbieter Center auf Topniveau anbietet.
Der einzige große Nachteil neben dem monetären Anschaffungswiderstand und die hohe Präzision, mit der diese Lautsprecher aufgestellt werden müssen. WA-Lautsprecher sind meiner Meinung nach die am besten klingenden Schallwandler, wenn sie perfekt stehen. Sonst sind sie einfach gute Lautsprecher. Dies ist vermutlich auch der Grund, weswegen im Netz teilweise negative Erfahrungen geschildert werden. Durch ihre vielen Einstellmöglichkeiten der verschiedenen Gehäuse zueinander gibt es viel mehr Freiheitsgrade als klassisch nur Gehäuse vor/zurück und Anwinkeln. Es kann Wochen und Monate dauern, bis eine eingespielte Sasha perfekt auf dem Punkt steht. Bei der Alexia ist der Aufbau nochmals deutlich komplexer. Daher hatte ich mir mit der Entscheidung nochmals Zeit genommen.