Hallo zusammen,
ich bin der Meinung, es gibt viele Wege die nach Rom führen. Das was für einen persönlich gut klingt, ist erlaubt. Trotzdem möchte ich kurz etwas zu diesem Thema schreiben.
Zitat
--> wann genau macht eine Baffle Wall Sinn? Ist das abhängig von den Lautsprechern. Ich persönlich habe "nur" ähnlich wie Du die Zwischenräume mit Dämmung gefüllt ohne harte Schallwand davor.
Eine BW macht dann meiner Meinung nach Sinn, wenn man nicht den nötigen Platz hat, LS frei (sprich mindestens 1 m entfernt von jeder Wand) aufstellen zu können und man aber genügend Tiefe im Raum hat , den LS in der Wand integriert zu bekommen. Dadurch dass ein LS zu nah an der Wand steht, kommt es durch zusätzliche Reflektionen an den Seiten- und Nebenwänden zu Überlagerungen bzw. Auslöschungen. Sprich der Schall wird vom Gehäuse des LS (natürlich wesenlich leiser) an die Seiten und Rückwand abgegeben. Von dort Prallt er ähnlich wie bei einem Spiegel (einfallswinkel = austrittswinkel) von der Wand ab, und überlagert sich mit den nach vorne abgegeben Schallwellen des LS. Das führt dann zu Verfälschungen, welches in einer Frequenzkurve zu Bergen und Tälern führt (Überlagerungen / Auslöäschungen). Damit diese Reflektionen gar nicht mehr die vordere Schallfront beeinflusst, wird eine harte (idealerweise auch unterschiedliche Materialien (2 x Rigibs / 1 x OSB) ) Wand konstruiert. Die BW selbst darf daher auch nicht schwingen oder durch die LS angeregt werden. Gewicht, Poröse Zwischendämmung wie Steinwolle und Versteifungen sind hier die wichtigsten Punkte. Zusätzlich kann man die LS auf die gewünschte und passende Höhe bringen.
Bei LS mit oder ohne Bassreflex kommt es darauf an, wohin das Bassreflex zeigt. Zeigt es nach Vorne, kann es je nach belieben und Frequenzkurve geschlossen oder weiterhin geöffnet sein. Manche mögen einen etwas fetteren Bass, manche nicht. Bei Bassreflex nach hinten zur Rückwand, sieht es ähnlich aus, wobei das hintere Rohr schon viel an Intensität durch die Wand verliert. Hier sollte man ebenfalls schauen, was einem Gefällt bzw. mit geeignetem Messequipment, DSP oder einfachem verschließen des Bassrefelexrohres, einen linearen Frequenzgang erreichen. Natürlich je nach belieben)
Fakt ist, LS nah der Wand (egal ob mit oder ohne BW) führt zu einer Steigerung im Bass. LS mit Bassreflex steigern dies noch einmal, da sie deutlich tiefer spielen.
Bzgl. dass du "nur" die Zwischenäume mit Dämmung gefüllt hast, kann es je nach Frequenz immer noch dazu führen, dass du Überlagerungen / Auslöschungen hast. Vermutlich eher im Tieftonbereich, da dies der schwerste zu beinflussende Bereich ist. Du hast mit dieser Ausführung den Zustand erreicht, dass der LS Virtuell weiter von der Wand weg ist. So sind die Reflektionen je nach Frequenz deutlich besser, als wenn du keine Wolle hättest. Wenn du allerdings wirklich nur das reine Signal vom LS hören willst, kommst du um eine sauber umgesetzte BW, meiner Meinung nach nicht drum herum.
Mann muss aber auch sehen. Eine BW ist ein erheblicher Mehraufwand. LS hinstellen und genießen ist dann eben nicht mehr. In einem Wohnzimmerkino ist dies vermutlich so gut wie gar nicht zu realisieren. Dazu kommt die Frage, will man 2 gleiche LS oder eben doch einen liegenden Center? Bei 3 gleichen, bsp Standlautsprecher, brauchst du eine akustisch transparente LW.
Bei liegendem Center, kann man versuchen diesen unter die LW zu integrieren. Was ich aber nicht als Ideal erachte. Hier müsste der Center optimalerweise auf den Höhrplatz angwinkelt werden. Was wiederum dazu führt, dass der LS nicht mehr bündig in der BW verschwindet, und du so wieder minimale Reflektionen erzeugen könntest, bwz. deinen Frequenzgang beeinflusst.
Zitat
Zum LFE:
Das hat mich etwas verwundert. DBA ist sicherlich nicht schlecht aber ich hätte sie auf Platz 2 hinter einer SBA mit Dämmung an der Rückwand gesehen, da eine gut funktionierende DBA einfach für den Laien schwerer realisierbar ist.
Bei einer SBA/DBA frage ich mich immer wie viele Chassis ideal sind. Natürlich helfen mehr Chassis dazu, dass die Auslenkung reduziert wird. Gilt hier je mehr desto besser auch hinsichtlich der Gitterverteilung?
DBA / LFE:
Idealerweise wird es so realisiert, wie es bei Doxxer umgesetzt wird. Es werden 4 LS in der Front und 4 LS in der Rückwand auf gleicher Höhe installiert.
Dadurch dass die LS sowohl in der Höhe als auch in der Breite den Raum gleichmäßig anregen, und diese ebenso an der Rückwand invertiert "aufgesaugt" werden, hat man ein durchgehend gleiches Bassniveau. Bei 2 vorne , 2 hinten, kann es zb. schon in der Höhe des Raumes zu Modenentwicklungen kommen.
Zusätzlich sollten wie bei Doxxer ebenfalls die Bässe, in der BW vorne...aber auch hinten installiert sein. Gründe siehe oben. Hier verhält es sich, wie bei den Standlautsprechern bzgl. Wandreflektionen.
Und das Thema Delay. Je mehr LS man installiert, desto mehr muss man auf das Delay achten. Jeder LS muss individuell miteinander gematcht werden. Daher kann es im Bsp. Doxxer so sein, dass die oberen Subs, mit einem anderem minal anderen Delay spielen, als die unteren. Da sie zu Höhrplatz einen längeren Weg haben. Das macht das ganze ja auch so interessant / schwierig für einen leien umzusetzen. Ohne passenden DSP und Messequipment kommt man hier nicht weiter. Generell ist aber auch, dass ein perfekt umgesetzter Raum und perfektes Delay nur nur am Refferenzplatz vorhanden sein wird. An allen anderen Positionen des Raumes, wird auf Grund unterschiedlicher Abstände zum LS und der räumlichen Bedingungen (Näher an der Wand etc), immer ein anderes Klangbild entstehen. Das ist normal. Daher gibt es ja auch den Refferenzplatz, wo alles Top klingen soll Trotzdem regt ein DBA einen Raum am gleichmäßigsten an. Daher wäre es für mich auch an 1er Stelle.
SBA / LFE:
Hier würde ich ebenfalls zu einer in der BW installierten Variante tendieren. Wobei sich dann nur die Bässe in der Front und nicht an der Rückwand befinden. Somit kann man sich einen erheblichen Teil an Investitionen (4 Subs für die Rückwand) sparen. Dessen Umstung ist bisher deutlich einfacher, das stimmt Da nun aber keine "Aufsauger" an der Rückwand herrschen, sollte durch die nun einfachere Modenbildung die Rückwand behandelt werden. Das kann zb. mit Folienschwinger, Plattenschwinger, Helmholzresonatoren, Bassfallen durch Schaumstoff oder Poröse Absorber mit ordentlicher Tiefe realisiert werden.
Daher ist es eher der Klassiker. Man misst am Referenzplatz, wo es eine Überlagerung/ Auslöschung im Frequenzverlauf gibt (welche durch die Rückwand entstehen), und bearbeitet dieses mit den oben genannten Möglichkeiten. Das kann dann aber leider dazu führen (will man es richtig machen) dass ein großer Teil des Raumes für derartige Akustikmaßnahmen verloren gehen. Diesen Platz muss man dann schon vorhanden haben.
Daher empfinde ich ein DBA für kleine Räume, als die bessere Wahl. Vorrausgesetzt man kann Messen, und die Delays der LS seperat voneinander einstellen. Hierzu wird natürlich zusätzliches Equipment in From eines DSP´s mit Laufzeitkorrektur benötigt. Ein einfacher Reciever kann das nicht. Auch nicht mit Autoeinmessung
Somit bleibt schlussendlich festzuhalten. Was Optimal und was weniger Optimal ist, ist einfach abhängig vom Raum (bzw. dessen Maßen), wieviel Geld man investieren möchte, wie "perfekt" es schlussendlich werden soll und wieviel Eigenleistung man auch bereit ist zu investieren. Die Bässe von Doxxer z.b. sind nicht von der Stange. Sie sind Speziel für diesen Raum gebaut worden, um sauber mit der BW zu verschmelzen. Nimmt man Boxen von der Stange vändert sich automatisch die Tiefe der BW. Alles bedarf eben einer sauberen Planung. Und doch kommt man irgendwie immer an Stellen, wo man Kompromisse eingehen muss / kann.
Grüße
Rolf
P.S: Wer Fehler findet, kann sie behalten