Beiträge von Mekali

    Auf Empfehlung von oto und KarlKlammer habe ich mich hier angemeldet, um sachlicher zu diskutieren und zu berichtem, als dies im Hifi Forum seit geraumer Zeit möglich ist.


    Als einer der wenigen Besitzer des N5 kann ich hier vielleicht dem ein oder anderen eine Frage zum N5 beantworten. Ich besitze den N5 nun 5 Wochen und meine Begeisterung ist ungebrochen ;) Trotz aller Horrormeldungen bezüglich Halos, Streaking und niedrigem Ansi sehe ich den N5 als richtig guten Allrounder. Gleichzeitig sehe ich aber auch die Problematik der Serienstreuung bzw. was definiert JVC überhaupt als Serienstreuung. In Deutschland sind mir aktuell nur 2 Geräte bekannt. Einmal Ekkis Exemplar und einmal meins.


    Alle die hier unterwegs sind, treiben sich wahrscheinlich auch im Hifi Forum rum, aber für diejenigen, die dies nicht tun eine Zusammenfassung des Vergleichs von Ekkis N5 und meinen :)


    Mit Ekkis Einverändnis poste ich hier seinen Bericht zum gestrigen Besuch bei mir. Diesen hat er bei Facebook veröffentlicht. Im zweiten Teil dann meine Ergänzungen dazu.


    Ich war gestern Abend bei Mekali. An dieser Stelle vielen Dank und großes Kompliment an sein Heimkino. Wirklich gelungen und man holt mit MadVR sicherlich das beste Bild aus dem N5, das möglich ist. Wer vor ein bissel PC Geschraube nicht zurück schreckt, dem sei MadVR wirklich ans Herz gelegt ;-)


    Nun zu den Ergebnissen:
    Die gute Nachricht vorab:
    Mekalis N5 ist in Sachen Streaking sichtbar besser, als der N5, den ich letzte Woche gestestet habe. Auch er hat zwar horizontale Streifenbildung, aber nicht so extrem und in beide Richtungen.


    Auch das diagonale Streaking, das durch die Iris ausgelöst wird, ist bei ihm weniger ausgeprägt, als bei dem anderen.


    Gleich geblieben:
    Halos sind definitiv vorhanden und auch auf dem Level des ersten N5. Das sind die typischen Heiligenscheine um helle Objekte. Auch die Kanten an starken Kontrastübergängen erscheinen hier und da „abgerundet“. Das kostet den N5 hier und da schon Schärfe. In hellen Szenen / Gegenlichtaufnahmen usw. sehe ich auch den niedrigeren ANSI. Ist bei JVC aber nicht wirklich was Neues. Besser ist Karstens bei dem rasterförmigen Halos, die sind bei ihm kaum vorhanden.


    Weniger schön:
    Das Problem des roten Streulichts, das bei kontraststarken Bildern entsteht, ist bei Mekalis N5 genauso ausgeprägt: Zwei rote Wolken, vor allem im linken Bildbereich beinträchtigen die Durchzeichnung sichtbar. Wir haben das im Filmbild überprüft und auch hier sieht man hier und da die rötlichen Verfärbungen in dunklen Partien, man muss da aber definitiv drauf achten. Auch die Testsequenzen mit dem Kreis führten zu den Roten Flecken.


    Wirklich störend ist das Spiegelproblem, das mit dem Lensshift wandert, bei Cineamascope Material: Bei Beamerobjektiv auf Höhe Unterkante Leinwand hat man im unteren Letterboxstreifen ständig Fleckenbildung (siehe Fotos), bei Beamerobjektiv auf Höhe Oberkante Beamer (wie bei Mekali) hat man die Fleckenbildung im oberen Letterboxstreifen. Mekali kann das aber egal sein, denn er hat ja eine Cinemascope Leinwand ;-)


    Alles in allem scheint also Streaking und Halos einer gewissen Serienstreuung zu unterliegen (Mekalis ist hier klar besser), rotes Streulicht und Reflektionen im Randbereich ist hingegen wohl immer gleich. Liegt wahrscheinlich an der Vergütung des Objektives. Man sollte am besten eine Cinemascope Leinwand benutzen oder den Lensshift so geschickt einstellen, dass die Reflektionen nicht in den Balken auftauchen (falls das geht). In die Richtung werde ich das nächste Mal experimentieren.


    Rauschen unterliegt auch wieder der Serienstreuung: Seiner hatte deutlich weniger, als der in München.


    Nahezu identisch waren hingegen DCI Farbraum und Werkseinstellungen. Noch einmal: Kalibrieren muss man den N5 nicht wirklich, ist ab Werk nahezu perfekt. Das orangefarbene DCI-Rot konnte ich auch hier nicht verändern. Leider nicht mehr so gut, wie bei der X-Serie.


    Die Auto-Iris braucht definitiv ein Firmware Update: Sie verändert beim Gamma-Ausgleich häufig die Farbtemperatur und regelt Weiß über das Blau-Clipping hinaus, so dass es dann zu gelb wird. Sah man schon beim Universal Schriftzug, der deutlich Grün wurde, wenn man die Auto-Iris aktivierte.


    Nochmal Danke an Mekali, hat super Spaß gemacht und hat uns wirklich weiter geholfen, den Sachen auf die Spur zu kommen. So muss das sein! Er hat mit seinem Raum auch tatsächlich die optimalen Bedingungen für den N5, weshalb ihn obige Sachen kaum tangieren. Bild war bei ihm alles in allem wirklich toll, er hatte bei Serienstreuung ein gutes Händchen :-)


    Wir müssen jetzt als nächstes checken, wo das "normale" Niveau liegt und wie groß die Serienstreuung ausfällt. Dafür braucht es aber endlich mehr Geräte.


    Hier nun meine Prosa:


    Auch von meiner Seite erstmal ein Danke an Ekki Schmitt dass er den Weg zu mir auf sich genommen hat, um etwas Licht ins N5 Dunkel zu bringen. Auch mir hat das viel Spaß gemacht und es war im wahrsten Sinne des Wortes erhellender als gedacht (Achtung Wortwitz) ;-))


    Ekkis Sichtungen kann ich fast 1:1 unterschreiben und möchte diese gleichzeitig noch um ein paar Punkte ergänzen. Zum Streaking, zu den Halos, zu den Einfärbungen und zur Blende hat Ekki alles auf den Punkt gebracht und ich kann da eigentlich keinerlei Ergänzungen mehr machen. Außer das keiner, der sich zuvor bei mir den N5 angesehen hat, dies bemerkt hat. Am Samstag hatten wir ja auch eine Graustufe projiziert und es ist uns nicht aufgefallen. Vielleicht lag es gestern daran, dass Graustufe von einer Sony Disc zugespielt wurde ;-))


    Bezüglich des Ansi Kontrastes äußerte Ekki die Vermutung, dass das Streaking erheblichen Einfluss auf den gemessenen Ansi hat, Ist ja auch logisch, da weiße Bildinhalte in die schwarzen Kacheln reinstrahlen und somit negativen Einfluss auf den Ansi haben. Da der zuvor in München begutachtete N5 erheblich mehr Streaking aufweist, ist analog dazu wohl auch der Ansi geringer ausgefallen. Da meiner nun deutlich weniger Streaking hat, geht Ekki auch von einem höheren Ansi aus. Laut Ekkis erfahrenen Augen schätzt er diesen bei meinem Gerät auf ca. 240:1, was natürlich immer noch deutlich unter den Werten von Sony oder Epson bzw. der DLP Fraktion liegt. Aber es stellt eine erhebliche Verbesserung ggü. 180:1 dar und bestätigt meinen subjektiven Seheindruck bezüglich der Plastizität meines N5.


    Eine Anmerkung noch zum DCI Rot. Ich bin da etwas anderer Meinung als Ekki. Natürlich erreicht der N5 den 100% DCI Punkt nicht vollumfänglich bzw. ist ein Stück entfernt von der Zielkoordinate. Bei Zuspielung eines DCI Rot Vollbildes bemerke ich ein keinen wirklichen Orangestich und gleichzeitig sehe ich, dass das Rot noch etwas intensiver sein dürfte. Aber: Im Filmbetrieb finde ich das wirklich zu vernachlässigen. Marvel Logo und Co sehen in meinen Augen auch richtig satt aus und ich vermisse nix. Da lasse ich mir auch nix anderes einreden ;-))


    Zum roten Streulicht:


    Auf meiner CS Leinwand konnte ich das Streulicht bis gestern nicht wahrnehmen. Wie auch, es liegt ja oberhalb und unterhalb der Leinwand. Bei 16:9 Inhalten auf der CS Leinwand ist die seitliche rote Einfärbung bei weitem nicht so ausgeprägt wie oben und unten. Auf einer 16:9 Leinwand würde mich das obere und untere Streulicht stören und da gibt es auch nix schönzureden.


    Abschließend noch ein paar Worte zum Gesamteindruck:


    Ekki fand das Bild trotz der oben geschilderten Beeinträchtigungen richtig gut. Insbesondere die Schärfe und Bewegtdarstellung ist auf einem hohen Level. Auch die FI (für ihn etwas zu defensiv eingestellt, für mich genau richtig) findet er gut. Die Zuspielung per madVR hat ihm - glaube ich - auch wirklich gefallen und war sehr davon angetan, welche Helligkeit und Durchzeichnung mit dem N5 im niedrigen Lampenmodus möglich ist.


    Es ist halt sein Job auf Fehler aufmerksam zu machen und das ist auch gut so. Ekki hat aber auch betont, dass wir uns hier auf einem sehr hohen Niveau bewegen. Er betont ja auch in seinem Bericht, dass das Bild unter meinem Bedingungen richtig gut ist. Und das will bei seinen geübten Augen schon was heißen.