"Aktiv" in Verbindung mit HDMI-Kabeln bedeutet ja im Grunde nur, dass sich an beiden Ende eine elektrische Schaltung befindet, die das Signal in irgendeiner Form verarbeitet bzw. verstärkt.
Bei optischen Kabeln (egal ob Hybrid oder rein optisch) ist dies ja absolut notwendig, da das Signal ja mind. von einem elektrischen in ein optisches Signal und umgekehrt gewandelt werden muss.
Ergo sind alle Hybrid und optischen Kabel aktive Kabel.
Der Hauptunterschied zwischen aktiven und passiven HDMI-Kabeln liegt in der Signalverstärkung bzw. Stabilisierung und der maximalen Kabellänge.
Ist logisch, das bei einer Signalkonvertierung oder -Verstärkung auch Strom benötigt wird. „Aktiv“ sind diese Kabel dann auch, wie Du richtig ausformuliert hast.
Für meine Aussage (und auch Nachfrage) war ausschlaggebend, dass ein „aktives“ Kabel ZUSÄTZLICHEN Strom zur Stabilisierung bzw. Verstärkung benötigt, wenn eben die passive elektrische Versorgung des Sourcegeräts für die Kabellänge nicht ausreicht oder instabil ist und es dann zu Problemen kommt.
Bei Hybrid- und Glasfaserkabel, die logischerweise aufgrund der Wandlung eh „aktiv“ sind, war mir die zusätzliche Stabilisierung über externen Strom bisher nicht bekannt bzw. wusste nicht, dass das erforderlich wäre.
Dann mal eine kleine Zusammenfassung:
Passive HDMI-Kabel:
- Übertragen das Signal direkt ohne zusätzliche Elektronik
- Die Signalqualität hängt von der Kabellänge und der Abschirmung ab
-Funktionieren gut für kurze bis mittlere Distanzen (bis ca. 7m bei HDMI 2.0, je nach Qualität)
- Sind in beide Richtungen verwendbar
Aktive HDMI-Kabel:
- Enthalten eingebaute Elektronik (meistens einen Signalverstärker oder Equalizer)
- Können das Signal für längere Distanzen (bis 30m oder mehr) verstärken
- Funktionieren nur in einer Richtung (Quelle → Ziel), da die Verstärkung nur in eine Richtung arbeitet
- Benötigen eine zusätzliche Stromversorgung über den HDMI-Port oder ein separates USB-Kabel
Für kurze Verbindungen reicht ein passives HDMI-Kabel aus, während für längere Strecken oder hohe Datenraten (z. B. 4K/60p, 4K/120p oder 8K/60) ein aktives HDMI-Kabel sinnvoll ist.
Neben den klassischen passiven und aktiven HDMI-Kabeln gibt es dann noch die speziellen Varianten, die Glasfasertechnologie nutzen, um die Signalübertragung über sehr lange Distanzen zu ermöglichen. Hier unterscheidet man zwischen Glasfaser-HDMI-Kabeln und Hybrid-HDMI-Kabeln.
Glasfaser-HDMI-Kabel
- Übertragen das Signal vollständig über optische Fasern anstelle von Kupfer
- Sind in der Regel aktiv, da sie Elektronik für die Umwandlung von elektrischen in optische Signale und zurück benötigen
- Unterstützen extrem lange Übertragungsdistanzen (bis zu 100m oder mehr) ohne nennenswerten Signalverlust
- Bieten eine sehr hohe Bandbreite und unterstützen problemlos 4K, 8K und höhere Bildwiederholraten
- Sind unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störungen, was besonders in Umgebungen mit vielen elektrischen Geräten vorteilhaft ist
- Benötigen oft eine zusätzliche Stromversorgung über den HDMI-Anschluss oder ein externes Kabel
- Sind in der Regel Richtungsgebunden (Quelle → Ziel), da die Signalumwandlung nur in eine Richtung funktioniert
Hybrid-HDMI-Kabel
- Eine Kombination aus Glasfaser und Kupferleitungen
- Kupfer wird für die Stromversorgung und Steuersignale (z. B. CEC, EDID, HDCP) genutzt, während Glasfaser für die eigentliche Datenübertragung (Audio/Video) sorgt
- Unterstützen lange Kabellängen, aber bieten durch die Kupferanteile zusätzliche Funktionen, die reine Glasfaser-Kabel nicht haben
- Können je nach Modell bidirektional arbeiten, wenn Kupferleitungen für die Rückübertragung genutzt werden
- Sind unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störungen
Wann sollte man also welches HDMI-Kabel nutzen?
Passive HDMI-Kabel → für kurze Distanzen (bis ca. 7m bei HDMI 2.0)
Aktive HDMI-Kabel → für mittlere bis lange Distanzen (bis ca. 20m).
Glasfaser-HDMI-Kabel → für sehr lange Distanzen (bis 100m und mehr) mit maximaler Qualität und für eine galvanische Trennung
Hybrid-HDMI-Kabel → wenn zwar lange Distanzen gefordert sind, aber die Steuersignale zusätzlich erhalten bleiben müssen
Gerade für hochauflösende Inhalte (4K/8K, HDR, hohe Bildraten) und lange Strecken sind Glasfaser- oder Hybrid-HDMI-Kabel die beste Wahl, da sie eine störungsfreie Übertragung mit maximaler Bandbreite gewährleisten.
Da es dennoch bei bestimmten Gerätekonfigurationen zu HDMI-Problemen kommen kann, steckt der Teufel leider wie immer im Detail. Die modulare Aufbauweise wie in der oben dargestellten Variante aus der Sammelbestellung ist daher nahezu perfekt, Verbindungsprobleme auszumerzen, durch die galvanische Trennung Spannungsspitzen zwischen den Geräten zu vermeiden, und gleichzeitig Zukunftssicherheit zu gewährleisten.