Also irgendwas stimmt nicht.
Entweder die Formel ist falsch oder die Theorie.
Nö, da stimmt alles.
Einfacher Satz des Pythagoras (Summe der Kathetenquadrate). Muß man also auch nicht unnötig verkomplizieren.
Naja, mit dem Pythagoras rechnen wir jetzt ja auch nicht, sondern mittels Trigonometrie und hier im speziellen mit der Tangens-Funktion.
Selbst bei unterschiedlichen Längen a-b gilt hier immer noch dasselbe, weil wir uns immer noch in einem rechtwinkligen Dreieck befinden, mit einem Winkel Alpha=45°.
Logisch, rechtwinkliges Dreieck ist eh Voraussetzung, wichtiger sind die Kathetenlängen, bei denen bei Gleichheit der Quotient immer 1 ergibt, die Umkehrfunktion des Tangens (arctan) hierbei dann den Winkel 45 Grad ausgibt. Einfache Trigonometrie.
Aber hier kommt das Verständnisproblem:
Lassen wir den Winkel für Auro mal außen vor und ersetzen den von mir aus durch einen 45° Winkel für Atmos.
Obwohl das eigentlich für den theoretischen Ansatz ziemlich wurscht ist.
Wo bitte spielt denn bei der Rechnung der Sitzabstand zur Leinwand (Frontspeaker) noch eine Rolle.?
Der Wert ist doch völlig unabhängig von der Entfernung zur Front.
Und genau hier kommt das Verständnisproblem. Natürlich ist der Sitzabstand egal, wenn der Winkel vorher GENAU DEFINIERT ist. Eben 45 Grad für Dolby Atmos und 30 Grad für Auro 3D.
Das eigentliche Problem ist der Abstand der Ohren zur Decke (b). Das alleine bestimmt eben die Position der Lautsprecher, wenn man 45 Grad haben möchte. Bei Atmos ist das egal, da sind die Tops eh an der Decke (mit 45 Grad definiert). Da in diesem 45 Grad-Winkel-Fall nun mal b gleich a sein muss, trägt man dann einfach diesen Ohr-Deckenabstand b nach vorne und hinten an der Decke an. Und an diesem Punkt kommt der Atmos-Lautsprecher hin, egal wie weit Du von der Leinwand weg sitzt. Der Wert a ist nicht der Abstand zur Leinwand, sondern der horizontale Abstand Lautsprecher-Sitzposition!
So, und jetzt zu Auro 3D, was das eigentliche Verständnisproblem ist:
Auro 3D definiert die Aufstellung der Front Heights genau senkrecht über den Front-Lautsprechern, direkt an der Wand direkt unterhalb der Decke (es sind also keine Tops an der Decke). Hierbei soll der Lautsprecher im Idealfall 30 Grad Elevationshöhe zur Sitzposition haben. Der Winkel ist fest und die Deckenhöhe ist fest. Die Kathete a ist nun einmal in diesem Fall genau der Abstand zur Leinwand bzw. der Sitzabstand. Nun hängt es einzig und alleine von der Deckenhöhe ab, aus der b berechnet wird (Deckenhöhe minus Ohrhöhe).
Die Krux ist nun, das sämtliche Auro 3D-Vorfürstudios immense Deckenhöhen haben, um eben genau 30 Grad an der Sitzposition zu ermöglichen, wenn die Front Heights senkrecht über den Fronts hängen! Und genau das ist eben im privaten Heimkino mit unseren Standard-Decken von ca. 2,40m nicht möglich. Denn wenn man die Heights nach Standardvorgabe über die Heights hängt, bekommt man an der Sitzposition nur Winkel um die 20 Grad oder noch weniger. Bei mir im Heimkino waren es 19 Grad. Bei diesen Winkeln fallen untere und obere Ebene zusammen, hatt ich ja schon oben geschrieben. Also was tun?
Bei fixere Deckenhöhe und fixen Winkel muss ich a verändern, um den Punkt zu finden, an der der Höhenwinkel meine 30 Grad erhält. Deshalb muss ich a kleiner machen, entweder ich rücke die Sitzposition näher an die Leinwand oder ich ziehe die Heights in den Raum und diese landen an der Decke. So wie das der Fall in meinem Heimkino ist.... In beiden Fällen kann ich die 30 Grad erreichen. Natürlich darf man das nicht übertreiben, deshalb gibt es auch die 10 Prozent-Regel.
Meine Erklärung hilft nun mal, ganz einfach den Abstand a zu bestimmen, wie weit der Heights-Lautsprehcer in den Raum gezogen werden muss, um die 30 Grad zu erreichen. Nicht mehr und nicht weniger. Und glaube mir, da ist weder ein Denkfehler noch ein Rechenfehler.
Konntest Du mir jetzt folgen?
Und natürlich kann man das auch noch alles übertreiben und noch genauer rechnen. b darf man ja eigentlich nur bis zu Hochtöner messen und nicht direkt bis zur Decke usw.... gibt da einige Leute, die das bis auf den Millimeter ausrechnen.
Und logischerweise muss die Kreisbahn bedacht werden, wenn man die Tops nach aussen wandern lässt. Würde man nur parallel zur errechneten Position verschieben, würde sich der Winkel ja wieder verkleinern. Der Punkt an dem die Kathete a endet, liegt natürlich auf einer Kreisbahn.
Das ganze Dilemma ist nur daran zu erkennen, dass verdammt viele Auro 3D-Fans trotz niedriger Decke darauf bestehen, die Heights senkrecht über den Fronts anzubringen, weil das so in der Dokumentation steht! Und wenn dadurch nur 19 Grad Unterschied zwischen oberer und unterer Ebene stehen, ist der 3D-Effekt nun mal nicht mehr. Weil beide Ebenen akustisch zusammenfallen und vom Ohr nicht mehr klar ortbar unterschieden werden können.
Mehr kann ich jetzt auch nicht mehr dazu erklären.
Fight