Am Samstagmorgen ist ein Panasonic RQ13-Laserprojektor bei mir angekommen. Ich habe ihn mit großen Erwartungen erwartet, da dieses Gerät vor 2–3 Jahren zur Traumkategorie gehörte.
Mein Freund Cseneles hatte den Projektor bereits seit einem Monat, wo er Kontrast- und Farbraumanpassungen vorgenommen hat. Deshalb war ich sehr neugierig, wie er sich bei mir schlagen würde.
Mein Raum ist gut abgedunkelt. Aufgrund der Größe des Projektors konnten wir ihn jedoch nur im Flur, in Technikraum aufstellen. Die Glasteile des Eingangsbereichs und die Kinotür haben wir mit Stoff abgedeckt, in den wir nur ein kleines Loch geschnitten haben, durch das der Projektor die Leinwand beleuchtete.
Das Gerät ist riesig und ziemlich schwer. Es ist definitiv kein wohnzimmertaugliches Gerät – das war mir bewusst.
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Aufstellung und Vorbereitung
Nachdem alles an seinem Platz war, haben wir das „Monster“ eingeschaltet. Beim ersten Versuch haben wir ohne Red-Enhancer-Filter, aber mit Kontrastoptimierung 225 Nits Helligkeit bei perfekter RGB-Balance gemessen. Der native On-Off-Kontrast lag bei etwa 2300:1. Nach Erstellung der 3DLUT betrug die Farbraumabdeckung 82 %. Ich habe den madVR eingestellt und die ersten Szenen gestartet. Die native Schärfe des Geräts war über die gesamte Leinwand hinweg sehr gut, ebenso wie die Konvergenz. Die Bewegungsdarstellung war gut, es gab reichlich Helligkeit und Bilddynamik. Die dunklen Szenen haben mir jedoch nach einem Jahr JVC-Nutzung nicht besonders gefallen. Mit der dynamischen Lasersteuerung hat sich die Situation leicht verbessert, aber dabei wurden die ganz dunklen Szenen „verschluckt“, und keine weiteren Anpassungen konnten dies beheben.
Im nächsten Schritt haben wir den Red-Enhancer-Filter angebracht. Wir haben dabei viel Helligkeit verloren, und der Kontrast sank auf etwa 2000:1. Der Farbraum wuchs jedoch auf 92 % DCI-P3, aber es blieben nur 140 Nits Helligkeit übrig. Das ist zwar mehr als die 100 Nits des JVC, aber nicht überragend. Dieses Preset haben wir nicht lange getestet, da wir der Meinung waren, zu viele Kompromisse für einen geringen Vorteil eingehen zu müssen.
Der nächste Schritt war der Einsatz eines Kontrastfilters. Dieser verbesserte tatsächlich den Kontrast (2800:1) bei minimalem Helligkeitsverlust, aber er zerstörte den ANSI-Kontrast. Ohne Filter haben wir im Lichtweg vor der Linse einen ANSI-Kontrast von 370:1 gemessen, mit Filter waren es nur noch 122:1. Dies war auch im projizierten Bild sichtbar, weshalb wir diese Option ebenfalls ausschlossen.
ansi filterrel.png ansi filter nelkul.png
nativ on/off Kontrast und ANSI mit dem kleinsten Irisblende und einmal mit Kontrast Filter und einmal ohne Filter
Cseneles hatte noch eine kleinere Blende parat, mit der ich einen letzten Versuch unternahm. Mit dieser Blende erreichten wir einen nativen Kontrast von ca. 2600:1 (mit Kontrastfilter 3100:1), und mit dynamischer Steuerung und sehr feiner Einstellung (die bis ins kleinste Detail angepasst werden kann) 15.000:1 bei einer maximalen Helligkeit von 180 Nits. Auffällig war, dass bei dieser Helligkeit bereits die Perforation der Leinwand von meinem Betrachtungsabstand aus sichtbar wurde. Selbst bei dieser Helligkeit fand ich jedoch das Schwarzlevel zu hell, sodass ich die Helligkeit reduzierte. Nach mehreren Tagen des Testens habe ich mich schließlich bei 150 Nits eingependelt und geandet. Das war der beste Kompromiss für meine Augen. Das Schwarzlevel wirkte jedoch durch die Leinwand im Vergleich zur Adamantium-Leinwand eher grau, was den Gesamteindruck etwas minderte.
nativ on/off reflkektiert gemessen, kleinste Irisblende, ohne Filter
In diesen wenigen Tagen habe ich viele Szenen angeschaut, oft 1:1 im Vergleich mit meinem JVC Z1.
Am Ende habe ich meine Schlussfolgerung gezogen – dies ist jedoch meine persönliche Meinung. Cseneles hatte eine andere Meinung (hat auch einen 3Chip DLP), aber ich lebe nun seit vielen Monaten mit dem JVC... und wahrscheinlich wegen diesem Grund sehe ich den Welt ein bisschen anders.
Fazit:
Der Panasonic RQ13 ist ein sehr gutes Gerät. Wenn ich immer noch meinen Christie HD10k-Projektor hätte, würde ich ihn, ohne zu zögern austauschen und als großen Fortschritt betrachten.
Im Vergleich zum JVC Z1 wäre er jedoch nur ein Seitenschritt. In meiner Umgebung muss ich sagen. Es gäbe sowohl Vorteile als auch Nachteile. Meiner Meinung nach kommt ein solcher Projektor besonders auf großen Leinwänden zur Geltung – ab etwa 3,5 - 4 Metern Breite.
Meine Leinwand ist 315 cm breit mit einem Gain von 0,9. Auf dieser Leinwand konnte der JVC in Sachen Schärfe mithalten. Bei meinem Betrachtungsabstand von 0,8:1 erschien mir das native 4K-Bild des JVC detaillierter als die Pixel-Shift-Technologie des Panasonic. (Direktvergleich) Beide Projektoren erhielten ein Signal von 4096x1743. Die dunklen Szenen sahen auf dem JVC besser aus und zeigten mehr Details. In hellen Szenen hatte der Panasonic natürlich seine Vorteile, aber es fehlte mir das „Wow“-Gefühl. Der Film Coco sah auf dem JVC farbenfroher und lebendiger aus, mit Ausnahme der Straßenszenen, wo der Panasonic wirklich glänzte. Mehr licht, mehr Spaß und Farbbrillanz. So sehe ich.
Wie bereits erwähnt, glaube ich, dass ein solcher Projektor ab 4 Metern Leinwandbreite sein volles Potenzial entfaltet, wo kommerzielle Geräte in Helligkeit und Schärfe an ihre Grenzen stoßen. Für eine kleinere Leinwand wie meine müsste man diesen Projektor wirklich WOLLEN.
Es wäre schön gewesen, die Blende ins Objektiv integrieren zu können... Ich hätte den Panasonic gerne mit einem nativen Kontrast von 5000–6000:1 gesehen. Leider war das nicht möglich, und der Farbraum konnte ebenfalls nicht signifikant verbessert werden. So wurde der Projektor vom Teststand genommen, und ich kehrte zu meinem JVC zurück.
Derzeit denke ich, dass ein JVC NZ9 der ideale Nachfolger für den Z1 wäre – falls überhaupt. Ich würde auch einen Blick auf den Bragi werfen, aber ohne Dynablack sehe ich auch darin keine echte Alternative. Natürlich besteht ein gutes Bild nicht nur aus Kontrast und Schwarzwert, weiß ich genau, und der Bragi könnte vielleicht leicht mein Lieblingsgerät sein. Wer weiß, stelle ich mir die rhetorische Frage.
Ich bin ein Fan des DLP-Bildes, aber dieses Modell hat mich nicht vollständig überzeugt. Die Zuverlässigkeit spricht jedoch definitiv für die DLP-Technologie. Es ist klar, dass diese professionellen Geräte für die Ewigkeit gebaut wurden.
Bei meinem JVC ist meine größte Angst, wann er kaputtgeht... und ob es dann noch Garantie gibt oder ob er ein Totalschaden ist. Mit meinem Z1 hatte ich schon einmal Pech.
Was ebenfalls für DLP spricht, ist die natürliche Ruhe des Bildes und die Homogenität. Es spielt keine Rolle, ob man 100 %, 50 % oder nur 10 % Fenster projiziert – die RGB-Balance bleibt immer perfekt. Das kann man vom JVC nicht behaupten, und so lässt auch seine Kalibrierung und Farbgenauigkeit einige Fragen offen.
Was ich vergessen habe: Lautstärke und Kühlung
Die Kühlung ist sensationell. Beide Lesereinheit waren max 48-49 oC in meinem klimatisierten Technikraum. (23 oC Raum Temperatur)
Nicht leise, aber in Technikraum vollkommen akzeptabel. Meiner Meinung nach nicht lauter, als mein alte Christie hd10k