Hallo Stefan!
Maik Trace hat mich auf deinen Thread aufmerksam gemacht und gebeten, einmal über das Thema "Innendämmung" zu schauen.
Leider habe ich nicht wirklich gute Nachrichten an der Stelle für dich. Du schreibst, dass das Styrodur vom Maurer und von RaabKarcher empfolen wurde. Ich gehe mal davon aus, dass sich das auf die Außendämmung bezog. Denn dafür ist es in der Tat perfekt geeignet, insbesondere wenn es um Erdberührte Bereiche geht. Styrodur nimmt kein Wasser auf, und kann somit "im Feuchten" liegen, ohne seine Dämmwirkung zu verlieren.
Dies funktioniert wie gesagt nur von außen, bzw. korrekter Weise auf der "kalten Seite" des Bauteils. Die Mauer liegt somit im Warmen Bereich des Hauses, und der Taupunkt (die Stelle an der sich Wasserdampf niederschlägt und zu Wassertropfen wird.) liegt außen in oder vor der Dämmung, wo sie keinen Schaden anrichten kann.
Nun hast du das Styrodur auf die Innenwand geklebt. Da passiert nun folgendes: Im Raum ist es warm. Warme Luft nimmt verhältnismäßig viel Wasserdampf auf. Sobald es aber in die Nähe einer kühleren Oberfläche kommt, kondesiert dieser Wasserdampf. Klassischer Weise an Kalten Oberflächen. Siehe das berühmte Bierglas im Sommer.
Das Styrodur innen auf der Wand verhindert, dass sich die Wärme des Raumes ins Mauerwerk aus dehnt. Somit bleibt die Wand kalt. Wie oben geschrieben, hat Styrodur die einerseits schöne Eigenschaft kein Wasser aufzunehmen. Im Falle der Innendämmung ist das aber gerade zu fatal! Der Dampfdruck im Raum ist so hoch, dass sich der Wasserdampf ganz wunderbar seinen Weg durch diverse Fugen zwischen den Platten und an den Rändern seinen Weg zur Mauer sucht. Da hilft auch keine Abspritzen der Fugen mit Bauschaum oder Acryl und Silikon. Lieder funktioniert das nicht in die andere Richtung. Ist einmal Feuchtigkeit hinter dem Styrodur, kommt sie da nie wieder weg! Da nutzt leider auch kein häufiges Lüften, denn der Luftzug kommt nicht hinter die Styrodur Barriere.
Eine Offenporige Dämmung wie z.b. Mineralwolle (oder im allerbesten fall Calzium-Silikat-Platten) verhält sich da anders. Die kann Feuchtigkeit in gewissem Maß auch wieder in die andere Richtung abgeben und wie du sagt, "atmen". Calzium Silikat Platten sind für den Fall der Innendämmung super geeignet, wenn es wirklich um Wärmedämmung geht, da sie unterm Strich auch mal etwas Feuchtigkeit vertragen können. Mineralwolle kommt da schneller an seine Grenzen und fängt auch das gammeln an.
Für deinen Zweck soll es aber ja in erster Linie auch um Akustik gehen. Dann ist die hinterlüftete Geschichte (Vorsatzschale mit Luftschicht zwischen Wand und Dämmung) eignentlich die beste. (siehe Link von Trace)
Ich empfehle dir, genau wie HighDee, dass der Maurer dir das schriftlich gibt, dass er korrekt gearbeitet hat. Fachunternehmerbescheinigung etc. Nur im Fall des Falles ist der Ärger vorprogrammiert.
Wenn du also wirklich auf Nummer sicher gehen willst, dann reiß das Styrodur wieder von der Wand.
Man muss es leider so krass sagen: Im Bereich des Kellerkinos hat Styrodur nichts zu suchen!!
Es sei denn, du packst das ganze Dämmpaket nun noch in eine PERFEKT!!! verlegte und verklebte Dampfsperre ein. Da darf dann aber auch wirklich nicht das kleinste Löchlein drin sein, denn sonst wird das Problem an der Stelle des Lochs potenziert auftreten!
Von da aus könntest du dann wieder eine Vorsatzschale installieren, und wie üblich mit Mineralwolle und anderen Akustischen Dämmstoffen etwas für die Akustik tun.
Eine Frage noch: Ist der Keller von aussen gegen Bodenfeuchtigkeit abgedichtet, oder gibt dort auch Eintrag von Feuchtigkeit? In dem Falle sollte das Styrodur nämlich auch definitiv wieder runter, denn dann hast den gleichen Effekt. Das Wasser bleibt zwischen Styrodur und Mauerwerk und verrichtet sein "zerstörerisches Werk".
Das Thema "Keller, Feuchtigkeit, und Dämmung" ist ausgesprochen komplex und ich habe hier nur ein paar Aspekte angesprochen.
Denk einfach nochmal drüber nach! Wenn du Fragen hast, immer her damit!
Gruß,
Tobi