Ich hatte heute die große Ehre, als Erster das Bunga Low von Daniel zu besuchen
Daniel hat sich mit seiner Freundin ein Haus in einem schönen Wohngebiet bei Stuttgart gekauft, wobei eines der wichtigsten Faktoren ein geeigneter Heimkinoraum war . Das schöne Reihenhaus bietet sogar gleich 2 heimkinotaugliche Räume - dazu aber gleich mehr.
Zunächst gab es nämlich eine sehr leckere, selbstgemachte Pizza mit einer kroatischen Wurst mit viel Fachsimpelei und Gesprächen über das Haus, die Renovierungsarbeiten und natürlich den 100" TV im Wohnzimmer.
Zum Nachtisch sind wir in den Keller damit ich mir ein Eis aussuchen kann - tja und irgendwie bin ich dann nicht mehr nach oben gekommen, denn wir blieben direkt im Technik-Raum und im Heimkino hängen . Das Eis hab ich dann parallel noch verputzt..
Wie gesagt bietet das Haus sogar gleich 2 geeignete Räume - was ein Luxus!
Nachdem die ursprüngliche Planung zwar den Bau im größeren der beiden Räume vorsah, hatte sich Daniel dann doch umentschieden und den kleineren genutzt. Ich kann die Entscheidung vollkommen nachvollziehen, denn für die Nutzungsszenarien von ihm reicht der kleinere Raum vollkommen aus und ist immer noch angenehm groß.
Im Technikraum vollbringen eine Trinnov 32-24 mit einer Amplitude16, einer Reihe von Pronomic XA-800, ein Envy und ein paar anderen Geräten ihren Dienst. Schon hier kann man erahnen, dass es gut werden wird :-).
Das Heimkino an sich hat Daniel in einer Rekordzeit von etwa 2 Monaten aufgebaut - da kommt die Erfahrung des Messebauers ins Spiel :D.
Der Raum ist am ehesten als klassische "Schwarze Höhle" zu beschreiben: Vorne dunkelstes Adamantium, an den Seiten und hinten auch schwarze Vorhänge und schwarze Wände, an der Decke ebenfalls schwarze Absorber im vorderen Bereich und im hinteren Bereich schwarze Diffusoren.
Nach einer Erklärung des Setups (9.1.6 mit einem Waveforming Setup, 3,50m Folienleinwand mit Sitzabstand <1:1, Barco Njord) durfte ich dann auch schon auf dem Zinea Master Seat Platz nehmen - sehr bequem, einzig die Möglichkeit Rückenlehne und Fußstütze getrennt voneinander einstellen zu können würde mir auf Dauer fehlen. Aber dank der echt bequemen, weichen Polsterung hält man es auf jeden fall auch für Zack Synders Justice League problemlos mal aus.
Wir starteten mit etwas Musik, die ich mitgebracht hatte. Leider lief nur Dire Straits in Mehrkanal, bei Lichtmond gab wahrscheinlich der Player leider nur Stereo - aber nicht als Downmix, die anderen Kanäle blieben einfach stumm, daher machte es keinen Sinn das anzuhören.
Dire Straits hat mir aber gut gefallen - mit den verschiedenen Presets von Daniel für Film und Musik auch gut auf den eigenen Geschmack tunebar, für Musik fand ich das bassärmere Preset deutlich passender.
Weiter ging es mit Filmsushi. Aber halt.
Wo ist meine Sonnenbrille???
Schon bei der Coverwall bzw. insbesondere bei der Detailansicht von Filmen (die der Dune Player an die Leinwand warf) war ich schier geblendet von der auf 60% gedrosselten Helligkeit des Barco (ca. 7000 Lumen).
Wir schauten Szenen aus Ready Player One, Im Westen nichts Neues, Valerian, Matrix Ressurrections und einigen mehr. Wirklich toll ist die Farbdarstellung und die Helligkeit von Spitzlichtern, insbesondere auch in Hochkontrast-Szenen. Die Plastizität und die Bildtiefe sind wirklich enorm, da kommt mein NZ9 nicht mit.
Aber die Helligkeit hat in meinen Augen auch ein paar Nachteile:
- Bei hellen Anteilen konnte ich die Lochung der Folie recht gut erkennen - ich denke die Kombination aus kurzem Sitzabstand und der enormen Helligkeit verstärken das.
- Mit dem Schwarzwert könnte ich persönlich nicht glücklich werden. Am eindrucksvollsten konnte man das bei der Szene mit Rihanna aus Valerian sehen - richtig tolle Farben, tolle Spitzlichter, tolle Plastizität - aber dafür die dunklen, schwarzen Bereiche eben auch "grau" (zumindest für meine Wahrnehmung).
- Für mich war es teilweise einfach too much, wenn man in die (virtuelle) Sonne guckt und dabei die Augen zusammenkneifen muss. Das muss man schon mögen
So muss man für sich selbst abwägen, was einem wichtiger ist. Leider gibt es die Kombination aus beiden Welten bisher und wahrscheinlich auch zukünftig nur als OLED Wall mit den bekannten akustischen Herausforderungen..
In Summe ein richtig tolles Bild - dass ich mit dem Schwarzwert nicht so glücklich sein werde dachte sich Daniel schon vorher
Aber zum zweiten für mich bisher unbekannten Thema des Abends: Waveforming.
Zur Demonstration zeigte Daniel mir eine Szene aus Hacksaw Ridge einmal mit seinem alten Preset (ohne Waveforming) und mit dem neuen Preset (mit Waveforming).
Nun kann man diese Presets nicht direkt miteinander vergleichen, das alte Preset hatte Daniel selbst eingemessen und was soll ich sagen - das ist wahrscheinlich die krasseste Spaßkurve, die ich je gehört habe . Aber auch für Daniel war das inzwischen too much, es war einfach viel zu viel Bass.
Umgeschaltet auf das neue Preset gleich sehr viel besser - trockener, präziser Bass mit gutem Punch. Wir haben auch die Oblivion Szene mit Waveforming angehört, die ich bei mir zum Testen ca. 200x gesehen habe. Aus der Erinnerung heraus klang es für mich eigentlich im Bassbereich sehr ähnlich wie bei mir (mit klassischem DBA).
Wie immer ging die Zeit viel zu schnell vorbei.
Um ca. 22:30 dann der Schock und nochmal die Frage: Wo ist meine Sonnenbrille???
Daniels einzige Beleuchtung im Kino ist so installiert, dass sie einem mit voller Pulle genau ins Gesicht leuchtet und zwar sofort mit voller Helligkeit.
Das, und die nicht ganz so gut versteckten Kabel im hinteren Bereich wären Dinge die Daniel noch angehen könnte
Danur78 Du hast ein wirklich tolles Kino in Rekordzeit aufgebaut!
Vielen Dank für Deine Einladung und für den tollen Abend, und natürlich weiterhin viel Spaß mit Deinem Kino!
20240807_222615.jpg
20240807_200932.jpg
20240807_200958.jpg
20240807_222851.jpg