Beiträge von Trick17

    Hmm, angefixt von Aries und Moe habe ich den gerade geschaut. Legacy fand ich klar besser.


    Film: 6/10 - Ein paar Sprüche fand ich sehr lustig, gerade am Anfang waren Gagdichte und Tempo hoch. Aber dann passierte lange (locker eine Stunde) nicht so richtig was, außer jede Menge Erklärungen. Immer mehr (Ex-) Busters tauchten auf bis im Finale dann die ganze alte Feuerwache voll mit Ghostbusters war. Dasselbe kam dann, dafür dass in den ersten fünf Minuten klar war wohin die Reise ging a) viel viel zu spät (Gegner aber cool) und war b) dann flott vorbei.


    Wie bei Avengers, zuviel Hauptdarsteller die verzweifelt um Screentime ringen. Dabei waren die neu-Ghostbusters eigentlich etabliert, mit New York (gute Idee) war alles zurück auf Anfang. Ein wenig Fanservice hätte mit einer gradlinigeren Story ausgereicht um einen besseren Film zu bekommen. Tut keinem weh und ist für mich damit der Archetyp des modernen mittelmäßigen Hollywoodfilms.


    Bild+Ton: Columbia ist Sony und Sony immer Top. Wie gewohnt krachscharf, schöne Highlights, ein Sahne-bild! Hier und da etwas maue Effekte, tut dem Spaß aber keinen Abbruch. Ton (englisch TrueHD) murmelt böse im Basskeller und spektakelt auf allen Lautsprechern.

    ... die Bondtitel sind alle so austauschbar. Du hast Recht, in "Die Welt ist nicht genug" fand ich Richards klasse, der Film einen Hauch besser als der Vorgänger, obwohl Yeoh natürlich ein ganz anderes Kaliber ist.

    Fehlt nur noch die völlig subjektive Meinung der jeweils besten Bonds 😋


    Bei Connery sind das Goldfinger oder Man lebt nur zweimal. Goldfinger hat einen richtig großartigen Bösewicht, viele ikonische Szenen und die Serie war zu dem Zeitpunkt schon so rundgelaufen, dass es wenig Schwächen gab. Naja, und Pussy natürlich 🤣Zweiterer kann nicht mit Fröbe aufwarten, hat aber den Vulkan - das beste Set ever. Beide zusammen ergeben für mich den Bond Archetyp.


    Lazenby war gar nicht schlecht, schon zu dem frühen Zeitpunkt fand ich den emotionalen Teil sehr interessant, weil er aus dem flachen Bond einen echteren Menschen macht. Daher gefällt mir vielleicht auch Craig so gut.


    Moore, der war insgesamt nicht meiner - oder hatte Pech mit den Drehbüchern. Der Spion der mich liebte, gute Gegenspielerin, nicht so überdreht. Bisschen dahinter Octopussy, auch hier ein emanzipiertes Bondgirl aber ein wenig ausufernder "Humor".


    Bei Dalton mag ich weiterhin beide Teile gerne und sehe sie sehr ähnlich.


    Brosnan, definitiv Goldeneye. Einfach ein sehr guter Actionfilm mit Bond-Geheimzutaten. Bei Tomorrow never dies hatte ich auch großen Spaß, vor allem wegen der völlig überdrehten Denise Richards. Die beiden anderen Teile, nee. Auch bin ich mit Brosnan irgendwie nie richtig warm geworden.


    Craig. Da war verdammt viel Gutes dabei. Casino Royale weiterhin ungeschlagen, danach Skyfall und dann No time to die. Wenn es zu Quantum Trost mal einen nicht massakrierten Schnitt geben würde, wäre das auch ein Anwärter auf die vorderen Plätze. Sehr stringend erzählt und sehr rund, aber total ungenießbar.


    Craig - Dalton - Connery - Brosnan - Moore

    olli , da sind wir ja doch dicht beieinander, inklusive negativer Punkte. Rami war wirklich blaß - vielleicht aber auch, weil man unbedingt Waltz unterbringen wollte und sein Storybogen irgendwie drangewurschtelt wurde. Zudam war Waltz im Vorgänger schon schwach und hier war es dann höchstens unwesentlich besser. Mir war die neue 007 im Kino noch zu sehr gegen alles gebürstet, mittlerweile gefällt mir die Rolle sehr gut. Vor allem die kleinen Dinge, wie sie sich versucht gegen James in Position zu bringen - das ist echt nett gemacht und zusammen mit dem ... angefassten(?) Bond ein Zeichen dass er nochmal mehr mit der Zeit geht und nicht der sexistisch/eindimensionale Bond aus der Anfangszeit ist.


    Die Laufzeit ist hart an der Grenze, zu Gute halten muss man dem Film aber dass eine Menge passiert und nicht wie in modernen "Blockbuster-Filmen" 30 Minuten Intro und dann 2 Stunden Showdown sind. Bei Spectre fand ich schade (aber erst jetzt, nach chronologischer Komplett-Sichtung!), dass man zuviel wollte und das nicht gut hinbekommen hat. Der Letzte wollte nochmal mehr, hat das aber deutlich besser hinbekommen, vielleicht auch weil's mehr Zeit gab. M, Q, Moneypenny sind alle derart etabliert dass wenig Screentime völlig ausreicht und mehr Platz für Drumherum blieb.


    Bewaffnet mit Popcorn, Chips und Getränken habe ich die Tage meine letzte Tour mit dem Mann vom MI6 gemacht,


    Keine Zeit zu sterben / No Time to Die (2021)


    Wer den Film NICHT gesehen hat - NICHT weiterlesen! Ich verzichte diesmal auf Spoiler, das funktioniert sonst nicht richtig.


    Film: 8/10 - Nach dem vierten Teil hatte Craig sich eine Weile komplett einer Fortsetzung verweigert, nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Verletzungen während der Bond-Drehs. So kursierten bisweilen irrsinnige Summen bis zu 150 Mio $ Gage für zwei weitere Filme nach Spectre, bis Craig schließlich doch noch ein letztes Mal zusagte, für lediglich 25 Mio $ - einem Zehntel des Gesamtbudgets (welches wiederum 250mal so hoch war wie Connerys Einstand 1962; lauter schöne, runde Zahlen). Waltz knüpfte die Rückkehr Blofelds an Craigs Rückkehr (woraus lange ein Geheimnis gemacht wurde, bis man ihm am Set entdeckte; daraufhin wurde die Werbekampagne gründlich umgebastelt). Auch sonst ging es vor Produktion bis in die Post reichlich turbulent zu, selbst für Bond-Verhältnisse. Der ursprüngliche Regisseur verließ kurz vor Drehbeginn die Produktion und wurde durch Cary Joji Fukunaga ersetzt, Dan Romer (der schon vorher für Fukunaga Musik geschrieben hatte) verließ während der Post die Produktion und wurde durch Hans Zimmer ersetzt. Allesamt wegen "kreativer Differenzen".


    Bond ist nach der Festnahme Blofelds ausgestiegen und fährt mit Madeleine Swann nach Matera. Swann konnte ihn davon überzeugen, am Grab von Vesper Lynd Abschied zu nehmen und endlich abzuschließen. Am Grab wird Bond Opfer eines Bombenanschlags ... durch SPECTRE. Er eilt zurück zu Swann, wähnt er sie doch in höchster Gefahr. Doch Bond ist Bond, irgendwie kommt ihm das alles spanisch vor und er verdächtigt sie, SPECTRE auf seine Spur gebracht zu haben. Nach wilder gemeinsamer Flucht setzt er sie in einen Zug auf Nimmerwiedersehen. Schnitt - Titelsequenz (wieder: Daniel Kleinman, mit einer schönen Hommage an Maurice Binders Titel für Dr. No).

    James ist nach Matera untegetaucht und fünf Jahre sind vergangen. Dem MI6 kommt eine genetische Waffe abhanden, dies es mittels Nanotechnologie ermöglicht gezielt einzelne Personen, Familien oder gar ganze Rassen auszulöschen. Felix Leiter (ein drittes Mal dabei: Jeffrey Wright) wirbt James für die CIA an, um Waffe samt Forscher zu sichern. Der MI6 derweil entsendet Nomi (Lashana Lynch), um Bond von einer Einmischung abzuhalten. Aber das kennen wir ja schonzu Genüge, Bond macht was Bond will und hilft der CIA aus.


    Selbst diese recht lange Zusammenfassung kratzt nur an der Oberfläche des mit rund zwei Stunden 45 Minuten mit Abstand längsten Bonds. Rami Malek, trotz auf entstellt geschminkt, spielt den etwas blassen Bösewicht Safin, Ana de Armas (die Craig zuvor in "Knives Out" kennen- und schätzengelernt hatte und unbedingt dabei haben wollte) liefert einen wunderbar-furiosen Kurzauftritt ab, und natürlich sind auch M, Q und Moneypenny mit von der Partie. Craig brachte vor Drehstart Phoebe Waller-Bridge ins Team um das Drehbuch zu polieren und ein wenig humoriger zu machen. Unter Anderem, so vermutet man, ist es ihr zu verdanken dass de Armas' ursprünglicher Cameo erheblich ausgebaut wurde und uns eine der coolsten Sequenzen in Bond #25 liefert.

    Craig hatte 15 Jahre zuvor gesagt, zur Zeit von Casino Royale also, dass Bond den Leinwandtod sterben müsse wenn er (Craig) aus der Reihe ausscheidet. Nun passiert es, in Craigs Jubiläumsjahr (womit er von allen Darstellern die längste Dienstzeit hatte, nimmt man den inoffiziellen Sag' niemals nie raus) stirbt Bond. Im 25sten Teil. Er bringt die 5 Craig-Teile zu einem runden Schluss, zitiert vorherige Teile und wirkt über Strecken auch wie ein ganz persönlicher Abschied von und für Craig. Dass man sich in diesem Film zwischenzeitlich wie bei Moore in einem Connery Bond fühlte, macht für mich eher noch ein - in meinen Augen gut gemachtes - Schleifchen drum als dass ich es als Schwäche sehe. Tomaten #7, Meta #6, imdb #4 - insgesamt ist dieser Film eher gut als schlecht angekommen.


    Bild: 9/10 - diesmal steht ein Schwede hinter der Kamera. Linus Sandgren, der häufig mit Damien Chazelle zusammenarbeitet, beschert dem Film zahlreiche wunderschöne Aufnahmen und wie zwei Teile zuvor arbeitet er viel mit dem Spiel aus Licht und Schatten. JJ Abrams dürfte sich über manchen Lensflare freuen, Michael Bay sagt "I Like" zu der Tatsache, dass mindestens zwei Drittel des Films während Sonnenuntergängen spielen. Das ist mitunter etwas nervig, jetzt aber gesagt. Der ewige Sonnenuntergang bringt satte Farben, tolle Kontraste, und apropos Licht, mehr HDR Highlights gab es noch nie in der Reihe. Und ein technisch besseres Bild auch nicht: erstmals wurden einige Sequenzen im 65mm IMAX Format gedreht und was es da mitunter zu sehen gibt ist in jeder Hinsicht eine Wucht. Viele Sequenzen haben einen eigenen Look - etwa die Szenen in Safins Basis, die weich und mit reichlich Bokeh die tatsächliche Situation optisch konterkarieren - wirken aber insgesamt doch wie aus einem Guss und sind technisch definitiv erste Liga.

    Safins Basis wirkt über Strecken wie eine Hommage an die frühen James Bonds, wo Bösewichte noch irre Verstecke auf entlegenen Inseln hatten. Sehr schön, der Fan freut sich. Auch darüber, dass der böse Wissenschaftler wieder ein Russe ist - auch dieser Kreis zu den Anfängen der Reihe schließt sich. Aston Martin konnte einige (natürlich, silberne!) Modelle im Film unterbringen. Kurzum, der letzte Teil der Reihe zitiert reichlich aus seinen Vorgängern, und tut das alles mit einem technisch wie handwerklich erstklassigen Bild.


    Ton: 8/10 (englisch TrueHD) - auf allen Kanälen ist der Teufel los, der Subwoofer mischt fleißig mit, es geht sowohl reichlich rabiat als bisweilen auch sanft und leise zu. Bond macht auch akustisch großen Spaß! Negativ sei erwähnt, dass der Ton zwar durchaus dynamisch ist, aber nicht immer ganz harmonisch. Stimmen sind in ruhigeren Passagen manchmal sehr laut abgemischt, so dass der wirklichen Action dann die Luft nach oben fehlt. Vor dem Orchestergraben, pardon, gerne auch den Synthesizern, sitzt diesmal Hans Zimmer. Der Mann, der seit "The Rock" der Mann für "epic" ist, liefert auch hier ab. Zimmer-Bläser kombiniert mit Bond-Motiv-Fetzen - ein großer Spaß!

    Allerdings zitiert er auch die leisen Töne / das Thema aus Lazenbys Auftritt "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" und schließt sich damit einem frühen Zitat Bonds im Film "Wir haben alle Zeit der Welt" auch akustisch an - gleichzeitig der Titel der im Abspann in der Version von Louis Armstrong läuft. Verweise und Zitate auch hier - viel Fanservice, der nicht immer ganz offensichtlich ist.

    Ohne Gags geht es freilich nicht - de Armas' Zitat "ich hatte nur drei Wochen Training" entspricht tatsächlich der (echten) Tatsache, dass sie sich lediglich besagte drei Wochen auf ihren kurzen Dreh vorbereiten konnte und arg besorgt war, dass man das sehen würde ;) Genauso das Knie in das die neue 007 droht, James zu schießen - es ist das Knie, was sich Craig durch die Bond-Drehs noch nicht völlig ruiniert hatte.


    Viel war darüber zu lesen, dass Craig und Broccoli mit dem Jubiläumsbond reinen Tisch machen wollten, so dass ein neuer Darsteller frisch würde anfangen können. Noch Ende 2024 ließ Craig verlauten "Er ist tot! Wie oft muss ich ihn denn noch in die Luft jagen? Er ist in klitzekleine Teile zerlegt ... Er ist mit einem Virus infiziert, der seine Familie töten würde, also gibt es keine Möglichkeit, dass er zurückkommt."

    Im Herbst 2021 lief "Keine Zeit zu sterben" in den Kinos an, ein paar Monate zuvor hatte amazon MGM gekauft. Anfang dieses Jahres schließlich platzte die Bombe, dass Barbara Broccoli für 1 Mrd $ ihre Herrschaft über Bond verkauft hatte. Sie wurde jahrelang für den Widerstand gefeiert, den sie amazon entgegenbrachte, doch schließlich war sie es müde. Kurz zuvor hatte Mit-Produzent Michael G. Wilson das Handtuch geworfen und nun geht auch sie.

    Vor dem Hintergrund der ungewissen, aber sicher nicht rosigen Zukunft des Franchises, wirkt Bond #25 noch viel mehr wie ein langer Abschied. Bond, oberflächlich der immer gleiche Mix aus Frauen, Autos und Wodka Martinis, hat sich über 60 Jahre weiterentwickelt, war immer Zeugnis des sich wandelnden Zeitgeistes. Und James Bond war bis zuletzt zu einem Großteil eine Familienproduktion. Angefangen beim Produzenten-Duo sind etliche Beteiligte hinter den Kulissen seit Jahren, Jahrzehnten der Reihe treu geblieben. Ohne "Mama Broccoli" wird sich diese Familie in alle Winde zerstreuen -- und ich schließe mit Wehmut und M's Schlussworten (einem gekürzten Zitat Jack Londons) an James:


    The proper function of man is to live, not to exist. I shall not waste my days in trying to prolong them. I shall use my time.

    ( Die eigentliche Aufgabe des Menschen ist es, zu leben, nicht zu existieren. Ich werde meine Tage nicht mit dem Versuch verschwenden, sie zu verlängern. Ich werde meine Zeit nutzen. )

    Ich bin gnädiger (weniger anspruchsvoll, nostalgiebehafteter, keine Ahnung) wie Du Trick17 . Deine „schlechten“ Bewertungen zum Inhalt, Bild und Ton teile ich so nicht, kann aber nachvollziehen, woher deine Bewertung kommt.

    Huh, gerade noch mal geschaut. 7 für Bild und Ton ist doch völlig okay und bedeutet bei mir "Durchschnitt für das Medium" (also Blu in dem Fall). Darüber wird's schon richtig gut - und das sind alle Bond BluRays einfach nicht; ist aber nicht tragisch und stört mich auch überhaupt nicht. Die UHDs (Connery kommt ja jetzt) muss ich genauso wenig haben (es sei denn die von Dalton sind fantastisch gut 😁).

    Hach, ich mag den Teil einfach - für mich mehr Bond als Skyfall, tolle Referenzen und bildtechnisch wirklich ein - trotz des tristen Gradings - erstklassiges Bild. Da kam der letzte Teil technisch leider überhaupt nicht ran. Aber ich will hier nichts Spoilern ;)

    Mittlerweile habe ich den natürlich mehrfach geschaut - und überraschenderweise hat er mir diesmal lang nicht mehr so gut gefallen. Vielleicht aus dem gleichen Grund, aus dem er Dir so gut gefallen hat: er war wieder viel mehr der "alte" (vor Craig) Bond.

    Den letzten habe ich, wieder im Gegensatz zu Dir, technisch großartig in Erinnerung. Ich bin gespannt, vor allem auf Deine Gegenreaktion 😋

    Drei Jahre nach Skyfall nimmt Sam Mendes erneut auf dem Regiestuhl Platz und erzählt


    Spectre (2015)

    Film: 6,5/10 - nach John Glens Lauf in den 80ern ist Mendes der erste Regisseur der zwei Bonds hintereinander inszeniert, und nach über vierzig Jahren hat der Bösewicht wieder eine Vorliebe für weiße Katzen: die Streitigkeiten um Spectre/Blofeld konnten endlich monetär gelöst werden und so kommen wir in den Genuss des Bond-Bösewichts. Oder nicht?


    James jagt in der Pre-Title Sequenz in Mexico ein Gebäude in die Luft und kann einen Attentäter seines geheimnisvollen Rings mit eingraviertem Oktopus entledigen. Völlig unvorhergesehen jagt ihn Gareth Mallory/M (erneut: Ralph Fiennes) ob der ungenehmigten Aktion zum Teufel; völlig unvorhergesehen macht Bond (mal wieder) auf eigene Faust weiter, unterstützt lediglich (und nur unwillig) nur von Moneypenny und Q. Über des Attentäters trauernde Witwe Lucia (mit 50 Jahren das älteste Bond"girl": Monica Bellucci) kommt er einer geheimen Organisation samt Top Attentäter (wortkarg wie immer: Dave Bautista) auf die Spur. Über den Umweg Mr. White (womit dieser Teil mit den Craig-Vorgängern verknüpft wird) und dessen versteckt lebender Tochter Madeleine Swan (Léa Seydoux) nähert er sich dem Oberbösewicht: Blofeld (Christoph Waltz).


    imdb #10, metacritic #14, Tomaten #18 - bei einem reichlich explodierten Budget von geschätzten 250 Mio $ regenete es am Boxiffice mit 880 Mio $ die insgesamt zweithöchsten Einnahmen. Mit Mendes auf dem Regiestuhl und Blofeld als Bösewicht, was konnte da schon schiefgehen? Leider eine Menge. Irgendwie verfällt Spectre über Strecken in ein "höher-schneller-weiter", gönnt sich mit 148 Minuten (abgesehen vom Nachfolger) reichlich viel Laufzeit für reichlich wenig Plot. Waltz spielt seine Standardrolle (egal wie man ihn und die Rolle findet), aber die Story die ihn und James zusammenführt ist völlig hahnebüchen. Wie erstaunlich vieles in diesem Film; diesmal muss man wahrlich alle Augen samt Hühneraugen zudrücken um über die vielen und mitunter kruden Ideen hinwegzusehen. Wäre "Quantum" wegen des lächerlichen Schnitts nicht beinahe ungenießbar - wäre es definitiv der bessere Film.


    Bild: 7/10 - Was lernen wir wenn wir die beiden Mendes Teile vergleichen? Der Regisseur inszeniert, doch die Kamera transportiert die Inszenierung. Und Mendes bringt nicht Deakins mit - der keine Lust auf einen weiteren Bond hatte - sondern Hoyte Van Hoytema (welcher gerne mit Nolan arbeitet). Mendes bleibt seiner Vorliebe für's mitunter drastische Grading treu, aber die Eleganz in der Bildsprache - die Skyfall optisch deutlich vom Rest der Reihe abhebt - fehlt hier. Das ist alles sehr solide und über Strecken fein anzusehen, die (geschickt aus Einzelaufnahmen kombinierte) one-take Sequenz zu Beginn gar richtig pfiffig. Deakins sagenhaftes Spiel mit Licht, Schatten und Komposition geht Spectre jedoch komplett ab und so ist Craigs Vierter "nur" solide gefilmt. Es gibt eine Prügelei im Zug, das hatten wir zuletzt in Craigs (und Connerys) Lieblingsteil "Liebesgrüße aus Moskau" und Bautistas Charakter ist so wortkarg wie der heißgeliebte "Beißer / Jaws": an schönen Referenzen mangelt es auch diesmal nicht. Es gibt Aston Martins (exklusiv für "Spectre" gebauten) DB10 in einer schneidigen Verfolgungsjagd in Rom, von dem aufgrund der schwierigen / engen Drehbedingungen 7 Stück a 7 Mio $ verschrottet wurden. Und, last but surely not least, einen Eintrag eines Guinness Buch der Rekorde für die größte Film-Explosion aller Zeiten.

    Wir sind wieder zum Großteil zurück auf analogen 35mm, flankiert von verschiedensten Digitalkameras bis rauf zur 6,5 Megapixel Arri Alexa 65. Das UHD Bild ist also fast durchgehend "nativ" 4K und beschert uns mit dezenten Highlights garniert ein insgesamt ganz ordentlichem Bild. Ausklammern möchte ich das kurze Finale - das ist umwerfend scharf! Technisch also wieder solide, Grading wie man's nimmt, Schauwerte definitiv sichtbar - aber Deakins ... hinterlässt einfach einen seeehr großen Schatten :)


    Ton: 8,5/10 - erneut schreibt Newman die Musik, schöpft dabei aus dem Bond-Melodien-Archiv und steuert einen Soundtrack auf hohem Niveau ab. Neben altbekannten - und gern gehörten - Klängen haut er diesmal eine perkussiv-treibende E-Gitarren Nummer raus, die richtig fein gelungen ist und sich trotzdem nicht wie ein akustischer Fremdkörper anfühlt. Kurzum, diesmal jammer' ich nicht dass Arnold weg ist. Sam Smith steuert "Writing's on the Wall" als Titel bei - und gewinnt dafür einen Oscar. Kontrovers diskutert, denn der Song ist mal wieder ganz anders, bildet er einen extremen akustischen Kontrast zur Eröffnungssequenz. Mir hat er gefallen.

    Satter Bass, viel Spektakel auf allen Lautsprechern, hohe Dynamik - der Ton macht richtig Spaß!


    Der vorletzte Bond will viel zu viel, verliert über die lange Laufzeit höufig sein Pacing und ist optisch sehr gewöhnlich - muss er sich doch den Vergleich mit Skyfall gefallen lassen. Symptomatisch sei Blofeld genannt: endlich ist die Rechtslage geklärt, endlich wieder "Spectre". Und dann taucht er so plötzlich "richtig" auf - beinahe antiklimatisch - wie er wieder abtaucht. Und bleibt dazu gegenüber Silva aus dem Vorgänger arg blass.

    24 (+1) Filme geschaut, bleibt nur noch einer 🥲- James Bond will return

    Neulich hab ich mir fürs Wohnzimmer für 350 Euro den Sonos Sub Mini gekauft. Ein Klacks im Vergleich zu den Investitionen, die ich ins Heimkino gemacht habe. Einem Bekannten, der auch schon länger mit dem Sub liebäugelt , der dasselbe verdient wie ich und keine Kinder zu versorgen hat habe ich auch von dem Sonos-Angebot erzählt . Der meinte, dass die 350 Euro immernoch sehr viel Geld seien, das man da für Unterhaltung ausgibt.

    Ja und Nein, finde ich(!). Menschen kaufen, seit es sie gibt, alle zwei Jahre ein neues Smartphone. Wenn wir mal ehrlich sind, sind die seit Ende des letzten Jahrzehnts ausentwickelt. Ja, die Displays haben höhere Frameraten, die CPUs sind fetter, Speicher ist größer. Und die Kamera, die Kamera ... Aber das sind Marginalien, die den Invest den ein Großteil der Leute alle zwei Jahre tätigt überhaupt nicht rechtfertigen. Und ein Smartphone ist nur Unterhaltung. Anrufen und Messenger geht schon seit zehn Jahren ordentlich, (casual) Daddeln und Videostreamen auch.


    Den Leuten ist aus irgendeinem Grund nicht mehr wichtig, wie etwas klingt bzw. dass es gut klingt. Klar, die Riesenglotze müssen sie alle haben, aber schon mit 'ner Soundbar ist man exotisch. Ein Sub, oder gar eine richtige "Stereo-Anlage"? Gott bewahre. (dafür aber x Videostreaming-Diensten parallel abonniert haben) Das ist ja schon bei meinen Kindern so und es treibt mir die Tränen in die Augen, wenn die Große Musik über die Handy-Lautsprecher hört. Vielleicht war früher die Stereoanlage Statussymbol und heute ist es das Handy? Ich habe keine Ahnung, aber verstehe es nicht.


    Apropos angekommen: alleine weil hier ganz viele Spinner ( nett gemeint 😜 ) vom Gravity Atmos Track schwärmen, denke ich seit einer Weile wieder darüber nach, doch noch Atmos an die Decke zu werfen. Aber sonst - ich bin froh, dass das Ding im Prinzip fertig ist; ich schaue viel zu gerne Filme. Und mal Beamer, Receiver, Lautsprecher upgraden würde ich nicht unbedingt als "nicht-angekommen" einsortieren.

    a) Ich bin grundsätzlich eher gnädig eingestellt. Ich mochte auch die ursprüngliche Idee von Mission Impossible, dass jeder Regisseur "etwas Eigenes" in die Reihe einbringt. De Palma, Woo, Abrams, Bird - und dann leider durchgehend McQuarrie. Das waren sehr verschiedene Teile (egal wie man sie nun findet) und für mich dennoch durch Ethan Hunt zusammengehalten. So geht's mir generell mit Bond. Ob 'n 60er mit Connery, 'n 80er mit Dalton oder ein 2000er mit Craig - außer dass sie "James Bond" heißen, sind die Teile sehr verschieden und m.E. nur bedingt vergleichbar. Die Filme sind ein Mix aus zwei Dingen: Flemings (Broccolis) Bond und jeder Menge Zeitgeist. Ich finde die Mischung gerade gut und aktuelle Negativbeispiele wären M:I 7 oder JW 4 - mehr nach dem gleichen Schema ist nicht immer besser. Kann aber Deinen Ansatz verstehen ;)


    b) Q... Ich mag Ben Whishaw aufgrund von a - die "gleiche" Figur, aber in unsere Zeit gehievt. Unmöglich mit Desmond Llewelyn zu vergleichen und gerade weil er so anders ist, finde ich ihn gut. Die Computerei, freilich ... da dreht sich mir (IT'ler) immer und in jedem Film der Magen um und ich versuche das mit maximal möglichem Abstand über mich ergehen zu lassen. Hier war es trotzdem grenzwertig anstrengend, stimmt.


    c) Danke :)

    2012 jährte sich Sean Connerys Einstand als 007 zum 50sten Mal. Somit lag es auf der Hand, dass in diesem Jahr ein neues Abenteuer in die Kinos kommen würde - Bond #23,


    Skyfall (2012)

    Film: 8/10 - Während das Jubiläum sicher war, war es die Zukunft das Franchises zu der Zeit mal wieder nicht. MGM, zuvor schon von Sony aufgekauft, musste endgültig Bankrott anmelden was die Pre-production fast ein ganzes Jahr zum Stehen brachte. Nur Barabara Broccoli und Michael G. Wilson arbeiteten - auf kleiner Flamme - währenddessen dem Jubiläums-Film entgegen. Sehr früh stand indes der Regisseur fest. Daniel Craig, der zuvor schon mit Sam Mendes zusammengearbeitet hatte, traf ihn auf Hugh Jackman's Weihnachtsfeier und bot ihm, zu der Zeit nicht mehr ganz nüchtern, den Regiestuhl an; am nächsten Morgen musste Craig das nur noch Barabara Broccoli erklären: "... es könnte sein, dass ich Sam Mendes den nächsten Bond angeboten habe ..." ;) Damit war Mendes an Bord, und brachte fortan kontinuierlich seine Ideen ein.


    Der MI6 hat eine Liste sämtlicher verdeckt arbeitender Agenten verloren! Bond versucht in der atemlosen Eröffnungssequenz besagte Liste wiederzubeschaffen und wird von Eve (Naomie Harris) im Feld begleitet. Beide haben den MI6, M (Judi Dench), im Ohr. Als das Handgemenge zwischen Bond und seinem Widersacher verzweifelt wird, gibt M Eve - die in der Ferne Stellung bezogen hat - den Befehl zu schießen. Das macht sie, Bond wird getroffen. Stirbt - und - Vorspann.

    Ein paar Monate später ist die Situation des MI6 noch aussichtsloser und gipfelt in einem Bombenanschlag auf das Hauptquartier. M muss sich dem neuen Geheimdienstkoordinator Gareth Mallory (Ralph Fiennes) gegenüber verantworten. Auf ihre Frage, was sie konkret mit Mallory besprechen soll, lautet die lapidare Antwort "Nennen Sie es Rentenplanung.". James derweil erfährt in seinem Post-Mortem Asyl vom Anschlag und beschließt, nach London zurückzukehren. Schließlich ermittelt er sich durch bis zum Antagonisten Raoul Silva (Javier Bardem) ...


    Bond 22 und 23 sind mehr Tag und Nacht, als jeder andere Teil und sein direkter Vorgänger, inklusive Darstellerwechsel. Nach dem völlig zerstückelten Quantum Trost ist Skyfall schlicht eine Offenbarung. Die 40 Minuten mehr Laufzeit nutzt Mendes primär, um seinen Figuren eine Tiefe zu verleihen, die sie selten zuvor hatten. Allen voran sei Judi Dench genannt. Mit 77 Jahren hat sie ihren siebten und letzten Auftritt in der Reihe (womit sie übrigens mit Connery gleichzieht) und mehr Screentime in #23 als Desmond Llewelyn als Q insgesamt. Ihre Beziehung zu 007 ist eines der Leitmotive in Skyfall und erhebt Craigs nun drei Einsätze zu einer Art Trilogie, die in sich rund und schlüssig ist: Bond macht eine Charakterentwicklung durch wie keiner seiner Vorgänger. So viele Oscarnominierungen wie nie zuvor, die Milliarde im Box Office geknackt (zum ersten und wohl auch letzten Mal), Tomaten #5, metacritic #3, imdb #2, - dass Ding hat eingeschlagen wie man es nach Casino Royale nicht für möglich gehalten hätte.


    Bild: 8,5/10 - Hier geht's ein bisschen mit mir durch, Verzeihung. Ganz kurz zu den technischen Daten: wie immer cinemaskop, der einzige komplett digital gedrehte Bond, im Vergleich zu den Vorgängern jetzt auch dezentes HDR. Totalen nochmal besser als in Quantum, Nahaufnahmen etwa gleich.

    Regisseure bringen gerne "ihre" Kameraleute mit und so zeichnet Roger Deakins für die Kamera verantwortlich, der schon früher mit Mendes zusammengerabeitet hat. Kurzum: Skyfall ist der schönste Bond von allen und schwelgt in Licht wie Schatten, Perspektiven und eleganten Kamerafahrten. Auch hier - mehr Kontrast als zum Vorgänger geht nicht, Mendes und Deakins liefern einen rasend schönen Film ab. Nutzt den Link um tiefer einzutauchen, es lohnt sich. Während durch geschicktes Vermischen von 1st und 2nd Unit vieles wie vor Ort gedreht aussieht, ist tatsächlich erneut praktisch alles hangemacht, richtige Sets - wenn auch nicht immer "on Location". So etwa die von Hakashima inspirierte Insel; Craig erfuhr erstmals 2002 während des Drehs vom "Verblendung" von der Insel, machte sich reichlich Notizen - und da ist sie nun. Die verspiegelte Büro-Etage zu Beginn in Shanghai - die Deakins großartig in Szene setzt - in Pinewood nachgebaut (der "Jellyfish Tank" hatte es auch real in sich: Crewmitglieder liefen permanent gegen die Glaswände, weil es einfach tierisch ... gläsern war). Der Computerraum, in dem Silva und Bond erstmals aufeinander treffen - extra so lang gebaut, dass Silva seinen Eröffnungsmonolog bestreiten kann, während er langsam - in einem Take, na klar! - auf Bond zugeht ... Vom Finale in Schottland gar nicht zu reden. Wenn die Lodge brennt, alles in Rauch und Feuer taucht und Protagonisten wie Antagonisten schemenhaft aus Rauch auf- und wieder abtauchen lässt. Wahnsinnig schön! Übrigens sind Innen- wie Außenaufnahmen zum Großteil in Pinewood gedreht worden. Zu guter Letzt hebt es die Glaubwürdigkeit ungemein, dass Craig viele seiner Stunts (auf dem fahrenden Zug zu Beginn etwa, oder hängend am Fahrstuhl) selber dreht und als Zuschauer merkt man das. Ach ja, nachdem Daniel Kleinman in Quantum ausgesetzt hat, ist er in Skyfall wieder für die Titelsequenz verantwortlich. Auch das sieht man.


    Ton: 8/10 (englisch TrueHD) - technisch - siehe Vorgänger, so klingt ein moderner Film. Die größte Änderung gibt es vor dem Orchestergraben - David Arnold macht Platz für Thomas Newman, vornehmlich wohl weil letzterer schon öfter mit Mendes zusammengearbeitet hat. Der zaubert einen schönen Soundtrack für Skyfall und referenziert hörbar an vielen Stellen Altmeister John Barry (fun fact: John Barry bewohnte M's Film-Haus im wirklichen Leben, ein sehr schöner Tribut). Man sieht Newman förmlich grinsen, als er gleich zu Beginn einen Bond-Bläser-Akzent raushaut und auch sonst greift er "das" Thema gerne und variantenreich auf. Davon ab arbeitet Newman in Skyfall eher mit Stimmungen als mit Melodien, die mir im Vergleich mit Arnold ein wenig fehlen. Geschmackssache.

    Eingesungen (und geschrieben) ist der Titel dieses mal von Adele, die dafür einen Oscar für den besten Titelsong gewann, zum ersten Mal in der Geschichte des Franchises. Entfernt schimmert das Monty Norman Thema durch und Thema und Stil des Films harmonieren wahrlich großartig mit den Balladen der damals 24jährigen. Übrigens zu dem Zeitpunkt schwanger und hormonell bedingt mit einer tieferen Stimme als sonst unterwegs. So wie im Film klang Skyfall nie wieder, einfach weil Adele sonst so tief nicht singen kann.


    Javier Bardem hat eines seiner ersten Takes gekillt, weil er mittendrin ausrief "Ich kann gar nicht fassen, dass ich hier einen Film mit Daniel Craig und Dame Judi Dench drehe!". Judi Dench macht am Set alle wahnsinnig, weil ihr Handy mit dem Bond-Thema klingelte (später dann ein running gag am Set). Naomi Harris ging sechs Wochen zu einem Barbier in die Lehre um Craig mit dem (echten) Rasiermesser nicht zu verletzten - und übte fleißig an allen Crewmitgliedern ... Irgendwie spürt man die familiäre Stimmung am Set durch die Leinwand hindurch. Ein guter Film mit erstaunlicher Figurentiefe, einem der besten Bösewichte überhaupt, seufzerschön gefilmt. Kann man mal wieder schauen, denke ich.

    Stoermerchen , danke Dir! Ich war tatsächlich kurz davor abzubrechen, obwohl ich ihn ja schon mehrfach gesehen habe. Die Beschwerden über den vermurksten Schnitt ziehen sich durch sämtliche Rezis die ich (an)gelesen habe. Sony sollte ein bisschen Geld in die Hand nehmen und einen Directors Cuts rausbringen.

    Noch bevor Casino Royale in die Kinos kam, befand sich dessen Nachfolger - der unbeliebte zweite Teil mit Daniel Craig - bereits in der Preproduction,


    Ein Quantum Trost / Quantum of Solace (2008)

    Film: 6,5/10 - von November 2007 bis Februar 2008 streikten alle rund 12.000 Hollywood-Autoren für Film und Fernsehen. Buchstäblich Stunden zuvor hatte Paul Haggis das überarbeitete Drehbuch zu Bond #22 fertig; doch richtig fertig war es dann doch nicht. So dass - mangels Autoren - Daniel Craig und Reggiseur Marc Forster die einzigen Personen waren, denen danach Änderungen am Script zustanden. Ein Zustand, den Craig kürzlich sehr deutlich als "verfickten Albtraum" bezeichnete 😶 Viele dieser Änderungen brachten den Teil schließlich deutlich näher an Casino Royale heran als ursprünglich geplant.


    In der Pre-Credit Szene bringt Bond Mr. White (aus Casino Royale) in die Obhut des MI-6. Bevor man ihn jedoch verhören kann, gelingt ihm die Flucht. Über [Spoiler] spürt Bond einen Attentäter in Haiti auf, der widerum Camille (Olga Kurylenko) töten sollte, die Freundin des Unternehmers Dominic Greene (Mathieu Amalric). Bond hängt sich an die Fersen Greenes - der offenbar mit Mr. White zusammenhängt - und beginnt, dessen finstere Machenschaften aufzudecken ... Gerade die erste Hälfte des Films ist unglaublich wirr; wer glaubt ich hätte beim Tippen dieser Zeilen ein paar wie-auch-immer gemixte Martinis zu viel intus: Irrtum. So chaotisch-beliebig war Bond seit den 60ern nicht mehr.


    Nach dem längsten Teil der Reihe gab es gleich den mit 106 Minuten kürzesten hinterher. Forster hatte das Gefühl, dass der Vorgänger zu lang war und wollte den Nachfolger "eng und schnell ... wie eine Kugel". Autorenstreit, chaotische Pre-Production, zahllose last-minute Änderungen (Craig beschloss, nie wieder einen Film zu drehen wenn das Drehbuch nicht _fertig_ war). Dazu ein verrückter Zeitplan Sonys, der - trotzdem schließlich doch etwas verschoben wurde - dafür sorgte, dass nach Drehende lediglich fünf Wochen für den Schnitt blieben; wir kommen gleich noch dazu. Tomaten #17, metacritic #17, imdb #18 - trotzdem das zweithöchste Bond-Einspiel nach Casino Royale.


    Bild: 7/10 - Mit einem Mix aus analogen und digitalen Kameras gefilmt und über ein 2K Intermediate auf die UHD gepresst sieht der Teil ungefähr so aus wie sein Vorgänger. Insgesamt ist die Schärfe etwas homogener, dabei etwas weicher in den Nahaufnahmen und deutlich schärfer in den Totalen. Aber - Schnitt zum Schnitt: Forster nahm sich üblicherweise knapp dreimal so viel Zeit für den Schnitt wie er bei diesem Film hatte. In seiner Not den Zeitplan zu halten brachte er Richard Pearson mit an Bord, der im Schnitt aushalf. Er hatte schon Bourne #2 geschnitten und so kriegen wir nicht nur Wackelkamera in allen Actionszenen, sondern einen Schnitt dessen Frequenz gut und gerne jenseits der 100 liegt. Nicht pro Sequenz, pro Minute! Absolut furchtbar, und ich war - durch den rasanten Einstieg, der einige Actionszenen aneinander reiht - ziemlich angenervt. Die Übersicht geht völlig flöten, das auf 200 Mio $ explodierte Budget geht in einem Schnittregen unter, der im Vergleich das hektischste Musikvideo noch wie eine Folge "The Joy of Painting" mit Bob Ross wirken lässt. Das ausgerechnet die Action derart sch**e aussieht, ist ein Jammer und verdirbt einem arg den Spaß. Roger Moore brachte es auf den Punkt: "zu viele blitzartige Schnitte, [und] es war wie ein Werbespot für die Handlung. Es schien keine Geographie zu geben, und man fragte sich, was zum Teufel da los war."

    Ein Scheibchen Trivia gibt's aber noch - Craig beschreibt im Vergleich Teil #1 als Spaziergang und zog sich etliche Verletzungen zu. Olga Kurylenko setzte sich gegen Gal Gadot durch (die, noch zu jung, absagte. Aber von den gleichen Casting-Agenten später in die Fast&Furious Reihe geholt wurde und von dort den Sprung zur lassoschwingenenden Amazone in Patty Jenkins Wonder Woman machte) - und ihre Camille ist das erste Bond-Girl, das nicht mit Bond im Bett landet. Premiere.


    Ton: 8/10 (englisch TrueHD) - so chaotisch der Dreh war, so eng war die Zusammenarbeit Forsters mit Stamm-Komponist David Arnold. Der las nicht nur das Skript um ein Gefühl zu bekommen, sondern begleidete den gesamten Dreh sehr eng. Und das hört man, die Art wie Arnold Themen aus dem Vorgänger mitunter in Fetzen auftauchen lässt ist fein gemacht und einfach schön anzuhören. Jaja, ich mag seine Musik einfach gerne, und sie ist das akustische Highlight dieses Teils. Die Referenzen an Casino Royale werden gerne akustisch untermalt und ergeben so ein dichtes Gewebe mit dem Vorgänger. Titel diesmal im Duett von Jack White (The White Stripes) und Alicia Keys; Paul McCartney hatte den Titelsong abgelehnt und Amy Winehouse vorgeschlagen - die sogar eine Demo aufnahm, aufgrund ihrer persönlichen Situation allerdings abgelehnt wurde.

    Technische Werte prima, evtl. wirkt der Ton streckenweise einen Hauch angestrengter als im Vorgänger, aber Surroundkulisse und LFE sind tadellos, Score sowieso.


    Man sollte den Teil tatsächlich kurz nach Casino Royale schauen, er wird dadurch einfach viel besser - liefert er doch Motivation und Grundlage für das Spiel Craigs. Lasst euch nicht von den schrecklich zerschnittenen Actionszenen abschrecken, auch nicht vom chaotischen Einstieg - Augen zudrücken und einen gar nicht so schlechten Bond schauen. Der aber, gegen den großartigen Vorgänger, einfach nur verlieren konnte.

    Vier Jahre nach Brosnans letztem Auftritt als James Bond errang Daniel Craig den Status als Doppel-Null in


    Casino Royale (2006)

    Film: 9/10 - Das Theater vor Filmstart war noch weitaus größer als, Jahre später, Robert Pattinson (!) als Batman (!!) gecastet wurde. Boykott-Aufrufe, schmierige Storys vor allem in der britischen Boulevardpresse. Während angeblich über 200 Darsteller im Rennen waren, war der einzige mit echten Chancen seinerzeit Henry Cavill; mit 22 Jahren aber wirklich zu jung. Craig lehnte ein Jahr zuvor ab, da er der Meinung war Bond sei an einem toten Punkt angekommen. Als er indes das Script las, war er überzeugt. Broccoli und Wilson hatten sich nach dem konfusen letzten Teil bereits entschieden, die Serie neuzustarten und deutlich dichter an den Roman-Bond heranzuführen (man beachte die Parallelen zu Dalton 20 Jahre zuvor). Zudem waren endlich die Rechte zu Ian Flemings "Casino Royale" geklärt (Sony - die mittlerweile die Romanrechte hielten - und MGM - die von einem Konsortium unter Sony-Flagge gekauft worden waren 🧐- tauschten die Lizenzen von Spider-Man und Casino Royale): Nach Moonraker (1979) war dies der nächste Bond, der (sogar vollständig und nicht stückweise) auf einem Fleming Roman basierte.


    In der Pre-Credit Szene sehen wir auszugsweise Bond bei seinem ersten Auftrag als Doppel-Null. Nach dem Vorspann erhält Le Chiffre (Mads Mikkelsen) 100 Mio $ von ugandischen Extremisten zur Geld-Anlage. Schnitt nach Madagascar, wo Bond einen Bombebbauer bis in eine Botschaft verfolgt und dort schließlich tötet - nicht ohne die Botschaft gründlich zu verwüsten. M (Judi Dench - die trotz Reboot feststand und erneut ein paar großartige Zeilen hat) is not amused, Bond ermittelt notgedrungen auf eigene Faust weiter und zieht schließlich den Schluss dass Le Chiffre seine Finger im Spiel hat. Über mehrere Zwischenstationen kommt es zum Showdown am Kartentisch, im titelgebenden Casino Royale. Dort trifft Bond auf die Schatzmeisterin Vesper Lynd (Eva Green), die die 10 Mio $ Buy-In überwacht, die James braucht um sich in Le Chiffres Texas Hold 'em einzukaufen und ihm Gegenüber am Spieltisch Platz zu nehmen.


    Nach dem CGI Desaster sollte es zurück zu den Wurzeln gehen. Zusätzlich von "Batman Begins" inspiriert lieferte EON einen Film ab, der auf praktische Effekte setzte. Statt sich mit noch mehr Gadgets immer weiter in eine Bond-Nische zu bewegen, öffnete man die Reihe einem größeren Publikum und ging in eine Richtung, die die Bourne-Reihe ein paar Jahre zuvor erfolgreich gemacht hatte: ein Agent, kein Schnickschnack. Craig erhielt viel Raum, um seinen Charakter zu etablieren und deutlich vom Brosnan-Bond abzusetzen. Dazu gab es, erstmals nach "Im Geheimdienst ihrer Majestät", eine Liebesgeschichte. Eine weitere Parallele zwischen Lazenby und Craigs Einstand: beide Filme haben eine für die Reihe außergewöhnlich lange Laufzeit von rund 140 Minuten. Regisseur ganz genau wie bei GoldenEye, Martin Campbell - Kritiken noch besser als GoldenEye (metacritic #4, Tomaten #4, imdb #1) - und BoxOffice mit rund 600 Mio $ noch viel besser. Was für ein Einstand!


    Bild: 8/10 (ab jetzt UHD statt BluRay) - Gleich vor dem Titel gibt es ein Novum: die Sequenz wurde schwarz-weiß gedreht und kommt extrem kontrastig, körnig und roh daher (Craig hatte zuvor gesagt, es wäre ausgeschlossen dass er sich die blonden Haare färbe. Aber kurzschneiden, um roher zu wirken, wäre okay.). Auch im Titel ein Novum: keine (nackten) Frauen Silhouetten mehr, Daniel Kleinman ließ sich vom Cover der britischen Roman-Erstauflage inspirieren und baute die (sehr gelungene) Sequenz vornehmlich um Spielkarten herum auf. Wer bis dahin noch nicht gemerkt hatte dass hier zahllose alte Zöpfe abgeschnitten wurden, bekam gleich danach die bis heute großartigste Parkour-Verfolgung aller Zeiten serviert. Mit dem "Erfinder" selbst in der Rolle des Bombenbauers, Sébastien Foucan.

    Natürlich wurde am Computer gefummelt, aber vornehmlich Compositing und keine "wirklichen Effekte". Das Flugzeug etwa war eine umgebaute echte 747, die digital lediglich vergößert wurde, für Totalen gab's ein Modell. Der wegfliegende Polizeiwagen auf dem Rollfeld - echt (der vorbeifliegende Jet natürlich nicht). Selbst der spektakuläre Überschlag des Aston Martin - echt. An dem Tag wurden drei Fahrzeuge á 300 Tausend Kracher zerlegt. Und mit Druckluft nachgeholfen weil ein echter, rennklassifizierter, DBS sich nicht überschlägt.

    Wie in GoldenEye zeichnet sich Phil Meheux erneut für die Kamera verantwortlich, und liefert manche fein komponierte Einstellung, die mal die rohen Momente noch überhöhen oder einen Kontrast zu eben jenen bilden. Wie etwa

    Ach ja. Technik. Cinemaskop, analog gedreht und über ein 2K Intermediate schließlich hochgerechnet auf die UHD gepresst. Ein deutlicher Fortschritt gegenüber allen Vorgängern. Nicht so sehr der UHD geschuldet, denn viele Einstellungen (wie häufig bei Bond, vor allem Totalen) sind sehr weich. Aber die meisten Nahaufnahmen sehen vorzüglich aus und vor allem gefällt das Bild mit einem sehr filmischen Look und tadelloser Kompression. Dank analogem Ausgangsmaterial rauscht und körnt es nahezu ständig - mitunter etwas von Rauschfiltern eingefangen.


    Ton (englisch TrueHD): 8/10 - auch der ein extremer Fortschritt gegenüber seinen Vorgängern. Endlich keine krachig-übersteuerten Effekte mehr, endlich Subwoofer. Durchgehende Surroundaktivität, die in den wüsten Sequenzen dann auch lebendiger wird. Auch im Ton wird klar, dass wir es mit einem neuen Bond zu tun haben: David Arnold schrieb erneut die Musik und dazu zählt auch der Titel. "You Know My Name" komponierte er zusammen mit Chris Cornell, der den Song dann einsang. Der war so angelegt, dass er in zahlreichen Varianten auch im Score auftaucht - und erstmalig das eigentliche 007 Thema von Monty Norman aus demselben verdrängt. Bond wird in diesem Film erst zu Bond und so muss er sich das Thema erstmal verdienen ;) Erneut ein schöner Soundtrack von Arnold, der mit dem eingängigen Titel dennoch ein markantes Thema hat. Tribut an die Reihe wird auch gezollt, etwa indem die Motive mit denen Barry über Jahre die romantischen Passagen unterlegte zitiert werden.


    Ehrlicherweise habe ich mich seit Dr. No auf diesen Teil, meinen liebsten, gefreut. James ist kein Abziehbildchen mehr, wie der arme Pierce zwischenzeitlich, sondern wird menschlicher. Dass er trotzdem eiskalt ist/wird, ist dabei kein Widerspruch. Keine Mist-CGI (die paar grünen Halos auf dem Flughafen vom Compositing seien geschenkt), technisch ordentlich, akustisch wie optisch schön. Dass Eva Green mehr Erotik ausstrahlt als die meisten ihrer Bikini-bekleideten Vorgängerinnen ist sicher auch kein Nachteil. Ich schließe mit einem zauberhaften Dialog von ihr und Craig zu Beginn der Zugfahrt (achtung, scharf nachgedacht!): "I'm your money" - "Every penny of it". 😉

    Der wilde Roboter / The Wild Robot (2024)

    Film: 8/10 - Mitunter sehr lustig, zwischendurch sehr schön, und trotz vielem Gewusel von Tier und Roboter genug Raum für leise Töne. Die schöne Geschichte von einem Roboter, der durch ein Unglück auf einer kleinen Insel landet und "seine Aufgabe" sucht. Die findet er darin, ein kleines Gänseküken aufzuziehen, dessen Mutter er versehentlich erschlagen hat. Dem Kurzen hat's gefallen, den Eltern auch.


    Bild+Ton: Die Oscarnominierung für den besten Ton verstehe ich nicht, mag aber an der deutschen TrueHD Spur der Disc liegen. War völlig okay, schön räumlich, hier und da dezenter Schub von unten, aber aus den Sesseln gehoben hat's niemanden.

    Das Bild hingegen ist einfach seufzerschön. Um nicht mit dem Look moderner Animationsfilme von den vielen emotionalen Schichten abzulenken, haben sich die Kollegen bei Dreamworks Animation dafür entschieden, dem Film einen handgemalten Look zu verpassen. Das inkludiert praktisch alles und sieht einfach ... schön aus. War wohl gar nicht so einfach, die modernen Rendering-Pipelines dazu zu bringen, den Fotorealismus in den Wind zu schießen; aber es hat sich gelohnt. Film schön, Stil gleich doppelt.


    + + +


    3 Days to Kill (2014)

    Film: 4,5/10 - Ethan Renner (Kevin Costner) ist ein ex-CIA Agent, der irgendwas Tötlichem (ha!) stirbt. Da kommt die Agency in Gestalt von Vivi Delay (so unsympathisch wie die Welt sie seit ihrem Theater mit Mr. Depp findet: Amber Heard) um die Ecke und hat eine Wunderheilung in petto, wenn Renner für einen letzten Auftrag zurückkommt. Der war gerade dabei, mit seiner Teenager Tochter Zooey (Hailee Steinfeld) anzubandeln, die ihn - Job sei dank - praktisch nicht kennt.

    Stellt euch Taken (den ersten) für ganz Arme vor, mit Kevin Costner. Irgendwer (vermutlich Luc Besson, der am Drehbuch geschraubt hat) ist auf die bescheuerte Idee gekommen, ein Drittel Taken mit zwei Drittel peinlich "lustiger" Vater-umwirbt-seine-ihm-fremde-Tochter-Story zu vermischen. Der erste Teil kann nicht zünden, weil er sich dem zweiten permanent unterordnen muss. Doof. Nicht gucken.


    Bild+Ton: Der deutsche DTS HD Master Ton ist ganz nett surroundig, vor allem darf der Subwoofer mitmischen. Der schiebt die Pistolenschüsschen selbst im Freien mit einer Energie ins Kino, dass Mr. Wick zusammenzucken würde. Das war lustig.

    McG hat den Käse verfilmt und irgendein Prakti in der Post hat sich dazu entschieden, die ein-Mann-Armee Teile bleach bypass zu graden, was einfach beschissen (sorry) aussieht. Dafür sind die Vater-Tochter-Komödien-was-auch-immer Teile in warmen Postkarten Farben gehalten. So unausgegoren wie der ganze Film.


    + + +


    Das Schicksal ist ein mieser Verräter / The Fault in Our Stars (2014)

    Film: 8/10 - Hazel (einfach bezaubernd: Shailene Woodley) hat Krebs. Sie ist schlau und lustig - und sehr bemüht, niemandem außer ihren Eltern (Laura Dern und Sam Trammell) nahezukommen. Ihre Mutter schleift sie in eine Therapiegruppe, wo sie Gus (Ansel Elgort) über den Weg läuft. Der macht sich mit seiner charmanten Art daran, die zurückhaltende Hazel zu knacken. Und so freunden sich die beiden an ...

    Eine sehr anrührende Liebesgeschichte, die um das Thema Krebs kreist, dies aber ohne Pathos und Zeigefinger macht. Diesmal hat die Große mitgeschaut, die eher "eine Liebesschnulze von Disney" im Kopf hatte - der, mit Tränen im Gesicht, der Film aber genauso wie den Eltern (mit Tränen im Gesicht) gefallen hat.


    Bild+Ton: Zum sehr unauffälligen Ton kann ich ehrlicherweise nichts sagen. Ein Dialogfilm, schön ausgewählte Musik im Soundtrack, aber man ist doch so gefangen von der Geschichte der beiden Hauptdarsteller, dass der Ton .. einfach da war.

    Anders als das 16:9 Bild, das war nämlich eine absolute Wucht! Bunt, farbenfroh und vor allem knackscharf. Dabei oftmals sehr offenblendig, so dass alles in schönstes Bokeh getaucht wird. Eine echte Überraschung.


    (alle Filme BluRay)

    Ich glaube nicht, dass die KI-Zukunft derart dystropisch ist. Klar wird das erstmal Richtung KI schwappen, so wie es Anfang des Jahrtausends Richtung CG geschwappt ist. Genau wie viele Filme / Regisseure bewusst die Entscheidung gegen CG und für "mach es praktisch" treffen, schätze ich wird es auch hier sein. Hoffe ich. 🙏🏻


    on topic, zum dull look Video von DoXer : genau das hört man ja auch immer häufiger aus Richtung der Special Effects / CG Abteilung. Das nach dem Dreh alles superflexibel sein muss oder gar komplett auf den Kopf gestellt wird. Bevor dann on-Set Beleuchtung nicht mehr dazu passt, was man sich in der Computer-Post reinpfuscht, ist die Beleuchtung halt so öde, dass es zu allem passt. Kann ich mir gut vorstellen.

    Das HDR für den langweiligen Look / respektive Details in Schatten und Lichtern verantwortlich ist, hingegen kann ich mir nicht vorstellen. Ich Dödel kann hier auf meinem 08/15 PC Fotos (oder Videos) mit drei Reglern so hinziehen, dass sie sie Details in Schatten und Lichtern haben - und trotzdem Punch. Oder ich klicke den "HDR" Schalter, dann habe ich perfekte Zeichnung und ein strunz-ödes Bild. Und ich schätze, dass die Leute die Filme abmischen, das einen Hauch besser draufhaben als ich. Nene, eher -> wo kein Kontrast mehr ist, kann ich keinen herzaubern.

    Die Produktion ein Jahr verzögert, um das 40jährige Jubiläum der Reihe mitzunehmen, gab es Anfang des Jahrtausends Bond #20,


    Stirb an einem anderen Tag / Die Another Day (2002)

    Film: 5,5/10 - Erst wenige Tage vor Drehbeginn stand der Cast, der, abgesehen von den üblichen Verdächtigen, diesmal u.A. Halle Berry als Jinx, Rosamund Pike in ihrem Spielfilmdebüt als Miranda Frost, Toby Stephens als Bösewicht Gustav Graves, Rick Yune als Tang Ling Zao und das erste und letzte Mal John Cleese statt Desmond Llewelny (der war leider ein paar Jahre zuvor verstorben) als Q auffährt. Retrospektiv sagen Produzenten Broccoli und Wilson wie Drehbuchautoren Purvis und Wade, dass sie völlig falsch eingeschätzt hätten was die Fans wollten:


    Mal was wirklich Neues zu Beginn: Bond wird in der Pre-Title Sequenz in Korea gefangen genommen und verwoben mit dem Vorspann wird der Faden weitergesponnen: Bond bleibt 14 Monate in Gefangenschaft und wird am Ende dieser Zeit gegen Zao ausgetauscht. Offensichtlich wurde Bond verraten, doch M / der MI6 sind sich nicht so sicher, wer hier der Verräter ist. So türmt Bond aus seinem Krankenzimmer und macht sich solo auf die Suche nach dem Verräter. Die Spur führt zum schwerreichen Gustav Graves, der Bond spanisch vorkommt (wenn der wüsste 😁), so dass er ihm bis in einen Eispalast nach Island folgt.


    Man brachte allen Ernstes Referenzen zu allen 19 Vorgängern im Film unter. Darunter so offensichtliche wie der Jetpack aus Feuerball in Qs Labor, so nette wie Qs Spruch, als er Bond seine Uhr gibt "... die 20ste ..." - eine Anspielung auf den 20sten Teil der Reihe. Und so schöne, wie Halle Berry, die in Zeitlupe aus dem Wasser kommt wie vor 40 Jahren Ursula Andress. Doch all' das nützte nichts. Während die ersten Hälfte wie auf Schienen läuft - egal wie man zu Bonds Gefangenschaft und der filmischen Umsetzung stehen mag - geht es ab dem Eispalast in Island bergab wie in einem kaputten Hubschrauber. Sehr schlimme CGI - die von Beginn an zu sehen war - übernimmt endgültig die Oberhand. Was in späteren Jahrzehnten knapp mit "Marvel" abgekürzt werden lann, war hier auch ersichtlich: wenn man mit Effekten alles machen kann, macht man alles. metacritix #20, Tomaten #22 und imdb #25. So oft wie kein anderer Teil steht Brosnans vierter Auftritt auf dem letzten Platz in allen Listen. Bei verrückten 142 Mio $ Budget mit rund 430 Mio $ Einspiel aber mit Abstand auch der bis dato erfolgreichste Teil.


    Bild: 6,5/10 - stellenweise ganz ordentlich, stellenweise gerade noch okay - über weite Strecken aber dominieren Greenscreen und CGI. Schon früh geht's los, ist doch häufig allzu offensichtlich dass die Darsteller _nicht_ vor Ort sind, sondern lediglich im Hintergrund Material von der 2nd Unit flimmert. Regisseur Lee Tamahori hatte manche merkwürdige Einfälle und einige davon könnten am ehesten als John Woo Zitate durchgehen (der hatte 2000 den zweiten Mission Impossible gemacht) - ständig gibt es kurze Zeitlupensequenzen, die aber allenthalber etwas unmotiviert daherkommen, seltsam integriert sind und jäh abgebrochen werden. Fast als würde wer sagen "lieber doch nicht". Schräg. Tamahori auch war es, der den Eispalast so schön fand, dass auf seinen Wunsch die völlig lächerliche Auto-Verfolgungsjagd nachgeschoben wurde. Überhaupt, am Ende fühlt man sich streckenweise wie in Phantom Menace, CGI wohin man schaut und darunter viele richtig schlechte Einstellungen.


    Ton: 7/10 (englisch DTS HD Master) - freudig erregt nehme ich in der Pre-Title Sequenz zum ersten Mal in einem Bond Subwoofer Aktivität wahr. Nicht sensationell, aber endlich mal gibt es wenig Fundament von unten! Dazu eine sehr lebhafte Surroundkulisse... Leider fällt die Freude dann ab, so wie die Surroundkulisse zusammenfällt. Zwar lebt die auch im letzten Akt wieder auf, ganz dezent auch der Sub, aber zurück sind übersteuerte merkwürdie Pistolengeräusche und Effekte. Nunja, immer noch okay, aber hier wäre endlich mal mehr drin gewesen.

    Musik erneut von David Arnold, der wie Ausstattung und Drehbuch aus den Film-Vorgängern zitiert und ein paar kurze bekannte Fetzen in seinen Score schreibt. Erneut ein schöner Soundtrack. Diesmal darf Madonna (die auch einen schrägen Cameo im Film als Fechtlehrerin bekommt) den Titelsong interpretieren. Und der ist so dermaßen anders als Teile davor, dass der Song sowohl für einen golden Globe als auch eine goldene Himbeere nominiert war. Elton John nannte ihn "schlechtesten Bondsong aller Zeiten".


    Broccoli und Wilson sahen 2005 den ersten Nolan-Batman, Batman Begins, und waren derart angetan davon, dass sie sich entschieden, für den nächsten Teil Gadgets und alberne Sprüche in den Wind zu schießen und einen düsteren Bond zu servieren. Dazu demnächst mehr in diesem Thread, denn


    James Bond Will Return ....

    The Dating Killer Game / Woman of the Hour (Blu)

    Film: 5,5/10 - Cheryl Bradshaw (Anna Kendrick) versucht ihre Schauspielkarriere in Gang zu bringen. Und Rodney Alcala (Daniel Zovatto) ermordet junge Frauen. Diese beiden Geschichten sind mit wilden Zeitsprüngen ineinander verwoben und gipfeln darin, dass Cheryl und Rodney beide an einer Gameshow teilnehmen - erstere um ihre Karriere in Schwung zu bringen und letzterer ... man weiss es nicht.

    Die Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, entwickelte sich zu einer Herzensangelegenheit für Kendrick. So sehr, dass sie den Film kurzerhand zu ihrem Regiedebüt machte nachdem die ursprüngliche Regisseurin kurz vor Drehbeginn absprang - und ihre gesamte Gage an das Nationale Netzwerk für Vergewaltigung, Missbrauch und Inzest spendete.

    Hätten wir es vorher gewusst, wäre der rund anderthalbstündige Film evtl. besser weggekommen. Aber irgendwie hat er nicht richtig gezündet. Die ständigen Zeitsprünge sind eher irritierend und obwohl Kendrick die unterschwellige Bedrohung prima inszeniert wirkt es über weite Strecken, als würde man den Atem anhalten - allerdings ohne dann weiterzuatmen. Kritiker waren allerdings sehr viel positiver gestimmt, also vielleicht doch einen Blick wert. Der deutsche Titel ist übrigens völlig bescheuert und irreführend.


    Bild ziemlich gut, Ton ordentlich.


    + + +


    Queenpins (Blu)

    Film: 5/10 - Kontrastprogramm. Connie (Kristen Bell) _liebt_ Coupons und kauft alles nur rabattiert. Als Connie auf die Idee kommt, das kleine Hobby auf einen großen Schwindel auszuweiten, lässt sich Ihre Freundin JoJo (Kirby Howell-Baptiste) von ihr anstecken. Ken (Paul Walter Hauser) verhindert Schwindel mit Gutscheinen und führt allgemein ein recht trauriges Leben. Als er der Flut von Connies Coupons auf die Spur kommt, sucht er sich Hilfe beim FBI und bekommt letzten Endes Hilfe vom Postinspektor Simon (Vince Vaughn).

    Hätte viel besser sein können, die Zusammenfassung ließ auf eine launige Geschichte hoffen, die Prämisse klang lustig. War allerdings über Strecken etwas zäh und nicht richtig rund. Connies und Jojos Plot hätten charmanter Richtung Heist inszeniert werden können - blieben aber meist etwas luftleer. Und der Plot von Ken und Simon blieb mit Motorschaden auf dem Weg zur Buddy-Komödie auf der Strecke. Für 'nen regnerischen Sonntagnachmittag auf der Couch möglicherweise okay, mehr aber eher nicht.


    Digitales Bild meist sehr gut, nur manche Einstellungen sahen arg digital aus. Ton okay.

    Das liegt am Pixelshift. Wenn der an ist, werden (auch) die Menüpixel verschoben. Du könntest höchstens mal schauen, auf welcher Firmware Dein 9400 läuft, es gab mit der 1.03 angeblich ein Update, dass das Shiften verbessert. Das ist aber schon so lange her, dass ich Dir nicht mehr sagen kann ob es einenRiesenunterschied gibt oder nicht. Last but not least: Du könntest versuchen das Panel-Alignment auszuschalten (wenn's an ist). Das funkt natürlich auch beim Shiften dazwischen und kann den Effekt u.U. verstärken.